Caroline Ouellette

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Kanada  Caroline Ouellette
Hockey Hall of Fame, 2023
IIHF Hall of Fame, 2023

Geburtsdatum 25. Mai 1979
Geburtsort Montreal, Québec, Kanada
Größe 180 cm
Gewicht 78 kg

Position Stürmer
Nummer #13
Schusshand Links

Karrierestationen

1998–2001 Bonaventure/Montréal Wingstar
2002–2005 University of Minnesota Duluth
2006 Montréal Axion
2006–2008 Minnesota Whitecaps
2008–2018 Les Canadiennes de Montréal

Caroline Ouellette OC (* 25. Mai 1979 in Montreal, Québec) ist eine kanadische Eishockeyspielerin, die zuletzt bis 2018 für die Les Canadiennes de Montréal in der Canadian Women’s Hockey League spielte. Die Stürmerin gehörte zwischen 1999 und 2015 zum Aufgebot der kanadischen Nationalmannschaft und gewann mit dieser sechs Weltmeistertitel und vier Goldmedaillen bei Olympischen Winterspielen.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jugend und Anfänge in der NWHL[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Caroline Ouellette begann im Alter von zehn Jahren mit dem Eishockeyspielen und war in ihrer Jugend parallel auch als Softball-Spielerin aktiv. So vertrat sie ihre Heimatprovinz Québec bei den Canada Games 1995 im Eishockey und 1997 im Softball. Im selben Jahr gewann sie mit der U18-Mannschaft Québecs ihre erste Goldmedaille bei den kanadischen Meisterschaften.[1][2]

Zur Saison 1998/99 schloss sich Ouellette den Bonaventure Wingstar aus der neu gegründeten National Women’s Hockey League an, die sich zur folgenden Saison in Montréal Wingstar umbenannten. Bereits in ihrer Debütsaison etablierte sich die 19-Jährige als eine der offensivstärksten Spielerinnen der Liga und belegte in der Scorerwertung den zweiten Platz. Parallel vertrat sie die Provinz Québec bei den Esso Women’s Nationals, den kanadischen Amateurmeisterschaften, und gewann dort 1999 und 2002 die Goldmedaille.

College[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem sie ein Jahr an der Concordia University in Montreal verbracht hatte, besuchte Ouellette ab 2001 die US-amerikanische University of Minnesota Duluth und spielte drei Jahre lang für deren Eishockeymannschaft, die Bulldogs, in der National Collegiate Athletic Association. Diese Zeit schloss Ouellette mit einem Schnitt von über zwei Scorerpunkten pro Spiel ab und stellte mit 137 Assists aus 97 Spielen einen bis heute gültigen Schulrekord auf.[3] In ihrer Debütsaison gewann sie mit den Bulldogs die NCAA-Meisterschaft und wurde als wertvollste Spielerin des Finalturniers ausgezeichnet. Zwei Jahre später war die Kanadierin an über 60 Prozent der Tore ihrer Mannschaft beteiligt und wurde als eine von drei Finalistinnen für den Patty Kazmaier Memorial Award nominiert, der jährlich an die beste Spielerin im College-Eishockey vergeben wird.

Zur Saison 2007/08 kehrte sie gemeinsam mit Julie Chu als Assistenztrainerin zur Mannschaft zurück. In einer Abstimmung 2009 wurde Ouellette von der WCHA ins All-Star-Team der vergangenen Dekade gewählt.

Minnesota Whitecaps und Montreal Stars[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Caroline Ouellette mit dem Clarkson Cup 2011

Nach ihrem College-Abschluss spielte Ouellette kurzzeitig wieder für ihre ehemalige Mannschaft aus der NWHL, die sich inzwischen in Montreal Axion umbenannt hatte, und gewann mit dieser 2006 die Meisterschaft der Liga. Anschließend schloss sie sich den Minnesota Whitecaps[4] aus der Western Women’s Hockey League an, bevor sie 2008 wieder in ihre Heimatstadt zurückkehrte.

Seit 2008 spielt sie für die Stars de Montréal (seit 2015 Les Canadiennes de Montréal) in der Canadian Women’s Hockey League. Mit diesen gewann sie viermal (2009, 2011, 2012 und 2017) den Clarkson Cup, das Äquivalent zum Stanley Cup im Fraueneishockey, und wurde 2009 und 2012 als MVP der Endspiel-Serie ausgezeichnet. In der regulären Saison erreichte die Kanadierin in der Saison 2010/11 erstmals die Spitze der Scorerwertung (Angela James Bowl) und wurde, wie bereits 2009, zur wertvollsten Spielerin gewählt.

2017 setzte sie zeitweise vom Spielbetrieb aus, um ihr erstes Kind zu empfangen. Ende Januar 2018 kehrte sie in den Kader der Canadiennes zurück.[5]

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Caroline Ouellette war 1996 Teil der ersten kanadischen U19-Nationalauswahl der Frauen, wo sie unter anderem gemeinsam mit der späteren Eisschnellläuferin Cindy Klassen auf dem Eis stand.[6] Seit 1999 spielt sie in der kanadischen Nationalmannschaft, war ab 2006 Assistenzkapitänin und bei den Olympischen Winterspielen 2014 Mannschaftskapitänin.[7] Im Jahr 2013 erreichte sie die Marke von 200 Länderspielen.[8]

Ihren ersten Erfolg auf internationaler Ebene erreichte Ouellette mit dem Team Canada bei der Weltmeisterschaft 1999 in Finnland, wo sie als jüngste Spielerin im Kader die Goldmedaille gewann. Auch in den Jahren 2000, 2001, 2004, 2007, 2012 wurde sie mit der Mannschaft Weltmeister und erzielte im Finalspiel 2012 das Siegtor in Overtime. 2005, 2008, 2009, 2011, 2013 und 2015 gewann sie die Silbermedaille.

Bei den Olympischen Winterspielen gewann Ouellette 2002, 2006, 2010 und 2014 jeweils die Goldmedaille. Neben ihren Mannschaftskameradinnen Jayna Hefford und Hayley Wickenheiser, dem sowjetischen Biathleten Alexander Tichonow und der deutschen Eisschnellläuferin Claudia Pechstein ist Ouellette damit eine von fünf Athleten, die bei Winterspielen vier Olympiasiege in Folge erreichen konnten.[9]

Mit dem Jahrgang 2023 wurde Ouellette in die IIHF Hall of Fame aufgenommen.

Erfolge und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2011 Most Valuable Player der CWHL
  • 2011 Clarkson-Cup-Gewinn mit den Stars de Montréal
  • 2012 Clarkson-Cup-Gewinn mit den Stars de Montréal
  • 2012 Most Valuable Player des Clarkson Cups
  • 2017 Clarkson-Cup-Gewinn mit den Les Canadiennes de Montréal

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

College, NWHL, WWHL und CWHL[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1998/99 Bonaventure Wingstar NWHL 27 32 28 60 6
1999/00 Montréal Wingstar NWHL 25 26 27 53 6
2000/01 Montréal Wingstar NWHL 31 22 37 58 28 4 6 6 12 2
2000/01 Concordia University CIS 7 12 7 19 0
2002/03 University of Minnesota-Duluth WCHA 32 31 42 73 16
2003/04 University of Minnesota-Duluth WCHA 32 29 47 76 16
2004/05 University of Minnesota-Duluth WCHA 33 32 48 80 18
2005/06 Montréal Axion NWHL 2 0 3 3 0
2006/07 Minnesota Whitecaps WWHL 8 0 2 2 4 1 0 0 0 0
2007/08 Minnesota Whitecaps WWHL 9 7 9 16 0 1 1 3 4 0
2008/09 Stars de Montréal CWHL 24 25 33 58 6
2010/11 Stars de Montréal CWHL 29 22 46 68 16 4 1 5 6 4
2011/12 Stars de Montréal CWHL 27 30 36 66 12 4 5 3 8 2
2012/13 Stars de Montréal CWHL 23 13 13 26 14 4 1 1 2 6
2013/14 Stars de Montréal CWHL 2 2 0 2 4 3 0 3 3 2
2014/15 Stars de Montréal CWHL 22 8 18 26 18 3 1 2 3 0
2015/16 Les Canadiennes de Montréal CWHL 24 15 17 32 18 3 4 6 10 0
2016/17 Les Canadiennes de Montréal CWHL 22 15 16 31 4
2017/18 Les Canadiennes de Montréal CWHL
NWHL gesamt 83 80 92 172 40 6 6 9 15 2
CWHL gesamt 173 130 179 309 92 21 12 20 32 14

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
1999 Kanada WM Gold 5 2 5 7 4
2000 Kanada WM Gold 5 0 2 2 2
2001 Kanada WM Gold 5 2 3 5 4
2002 Kanada Olympia Gold 5 2 4 6 6
2004 Kanada WM Gold 5 3 6 9 0
2005 Kanada WM Silber 5 2 6 8 0
2006 Kanada Olympia Gold 5 5 4 9 0
2007 Kanada WM Gold 5 1 3 4 2
2008 Kanada WM Silber 5 2 4 6 4
2009 Kanada WM Silber 5 3 5 8 6
2010 Kanada Olympia Gold 5 2 9 11 2
2011 Kanada WM Silber 5 1 2 3 2
2013 Kanada WM Gold 5 4 5 9 6
2013 Kanada WM Silber 4 1 2 3 2
2014 Kanada Olympia Gold 5 0 0 0 2
2015 Kanada WM Silber 5 2 2 4 2
Weltmeisterschaften gesamt 59 23 45 68 34
Olympische Spiele gesamt 20 9 17 26 10

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ouellette ist mit der Eishockeyspielerin Julie Chu verheiratet. Im November 2017 gab das Paar die Geburt ihrer ersten Tochter bekannt.[10]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. About Caroline Ouellette. In: carolineouellette.ca. Abgerufen am 22. März 2023.
  2. Biographie auf carolineouellette.ca (Memento vom 19. Juni 2017 im Internet Archive)
  3. All-Time Alumnae, University of Minnesota Duluth
  4. Western Womens Hockey League - OUELLETTE, Caroline. In: esportsdesk.com. Abgerufen am 31. Januar 2018.
  5. thecwhl: Caroline Ouellette Set to Return This Weekend - Canadian Women's Hockey League. In: thecwhl.com. 23. Januar 2018, abgerufen am 31. Januar 2018 (englisch).
  6. New National Women's Under-19 Team Program Launched (Memento vom 24. November 2010 im Internet Archive), Hockey Canada, 15. Mai 1996
  7. Caroline Ouellette, Sidney Crosby and Greg Westlake named captains for 2014 Olympic Winter Games and 2014 Paralympic Winter Games, Hockey Canada, 19. Januar 2014
  8. Spielerprofil auf der Website von Hockey Canada
  9. Hefford, Apps, Ward retire from Canadian women's hockey team, CBC Sports, 10. September 2015
  10. Ashifa Kassam: Canada-US ice hockey rivalry thaws as former captains have child together. In: theguardian.com. 14. November 2017, abgerufen am 31. Januar 2018 (englisch).