Cheikh Hamidou Kane

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Cheikh Hamidou Kane (geboren 2. April 1928 in Matam, Französisch-Westafrika) ist ein senegalesischer Verwaltungsbeamter und Schriftsteller.

Cheikh Hamidou Kane (2008)

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hamidou Kane stammt aus der Oberschicht der Fulbe und wurde zunächst in Fulfulde und Arabisch erzogen. Kane erhielt nach dem Besuch der Koranschule eine Ausbildung an der École primaire supérieure Blanchot in Saint-Louis. In Dakar machte er das Baccalauréat und ging nach Paris, wo er 1959 an der Sorbonne einen Abschluss in Philosophie und Recht machte und das Brevet für den französischen Kolonialdienst an der École nationale de la France d’Outre-Mer (ENFOM).

Kane kehrte in den seit 1958 unabhängigen Senegal zurück und wurde 1960 Gouverneur der Region Thiès. 1961 wurde er Kabinettschef im Planungs- und Entwicklungsministerium. Nach dem Sturz des Ministerpräsidenten Mamadou Dia durch den Präsidenten Léopold Sédar Senghor Ende 1962 verließ er das Land und arbeitete in Westafrika für die Unicef. 1976 kehrte er zurück und arbeitete wieder als Regierungsangestellter.

Kane veröffentlichte 1961 in Frankreich bei Éditions Julliard den Roman L’Aventure ambiguë, für den er 1962 den Grand Prix littéraire de l’Afrique noire erhielt. Seinen zweiten Roman Les Gardiens du Temple verfasste er in den 1960er Jahren, konnte und wollte ihn aber nicht veröffentlichen, er erschien erst 1995.

Kane erhielt 2019 den kamerunischen Literaturpreis Grand Prix des mécènes.[1]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • L’Aventure ambiguë. Julliard, 1961
    • Der Zwiespalt des Samba Diallo : Erzählung aus Senegal. Übersetzung János Riesz, Alfred Prédhumeau. Frankfurt am Main : Lembeck, 1980
  • Les Gardiens du Temple. Stock, 1995
  • Sur la terre comme au ciel, ou l’itinéraire des Diallobé entre L’Aventure ambiguë et Les Gardiens du Temple, in: Lingua Romana, Vol 10, Issue 1, Fall 2011

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kane, Cheikh Hamidou, in: Holger Ehling, Peter Ripken (Hrsg.): Die Literatur Schwarzafrikas. München: Beck, 1997, ISBN 3-406-42033-8, S. 60
  • Elise Nathalie Nyemb: L' Afrique et L'Europe dans l'oeuvre de Cheikh Hamidou Kane. Stuttgart : Ibidem, 2008
  • Nadjib Irewole Sadikou: Erziehung zwischen den Kulturen : die Darstellung von Erziehungsprozessen in deutscher und afrikanischer Literatur des 20. Jahrhunderts. Hamburg : Kovač, 2011 Tübingen, Univ., Diss., 2010
  • Bouba Tabti-Mohammedi: Kane, Cheikh Hamidou, in: Christiane Chaulet Achour, Corinne Blanchaud: Dictionnaire des écrivains francophones classiques : Afrique subsaharienne, Caraïbe, Maghreb, Machrek, Océan Indien. Paris : H. Champion, 2010, S. 225–227
  • Christopher Hogarth: Kane, Cheikh Hamidou, in: Dictionary of African Biography, Band 3, New York : Oxford University Press, 2012, S. 288f. (en)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Cheikh Hamidou Kane, Grand Prix des Mécènes 2019, bei Seneplus, 13. Juli 2020