Chevalier Paul (Schiff, 1934)

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Chevalier Paul
Die Chevalier Paul circa 1934.
Die Chevalier Paul circa 1934.
Schiffsdaten
Flagge Frankreich Frankreich
Schiffstyp Großzerstörer
Klasse Vauquelin-Klasse
Bauwerft Forges et Chantiers de la Méditerranée, La Seyne-sur-Mer
Kiellegung 28. Februar 1931
Stapellauf 21. März 1932
Indienststellung 20. Juni 1934
Verbleib Am 15. Juni 1941 vor der syrischen Küste versenkt.
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 129,3 m (Lüa)
Breite 11,8 m
Tiefgang (max.) 4,97 m
Verdrängung Standard: 2.441 ts
maximal: 3.120 ts
 
Besatzung 236 Mann
Maschinenanlage
Maschine 4 × Penhoët-Kessel
2 × Parsons-Turbine
Maschinen­leistung 64.000 PS (47.072 kW)
Höchst­geschwindigkeit 36 kn (67 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung

Die Chevalier Paul (benannt nach Jean-Paul de Saumeur) war ein Großzerstörer (franz. Contre-Torpilleurs) der Vauquelin-Klasse der französischen Marine. Am 15. Juni 1941 wurde die Le Chevalier Paul vor der syrischen Küste von einem Torpedo einer Fairey Swordfish der 815 Naval Air Squadron versenkt.

Maschinenanlage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Antriebsanlage der Chevalier Paul bestand aus vier Penhoët-Kesseln und zwei Parsons-Turbinen. Diese trieben über zwei Antriebswellen die beiden Schrauben an. Die Maschinen leisteten 64.000 WPS. Damit konnte eine Geschwindigkeit von 36 kn (etwa 67 km/h) erreicht werden.

Bewaffnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hauptartillerie der Le Chevalier Paul bestand aus fünf 13,86-cm-Geschützen L/40 des Modells 1927 in Einzelaufstellung. Diese Kanone konnte eine 40,4 Kilogramm schwere Granate über eine maximale Distanz von 19.000 m feuern.[1] Als Flugabwehrbewaffnung verfügte die Le Chevalier Paul bei Indienststellung über vier 3,7-cm-Flugabwehrkanonen (L/60) des Modells 1925 in Einzelaufstellung und vier Maschinengewehre 13,2 mm/76 Hotchkiss M1929 in Doppelaufstellung. Als Torpedobewaffnung verfügten die Zerstörer über sieben Torpedorohre in einer Dreiergruppe und zwei Doppelgruppen für den Torpedo 23DT Toulon.[2] Zur U-Jagd besaß die Le Chevalier Paul zwei Wasserbombenwerfer am Heck mit zusammen 36 Wasserbomben und konnte bis zu 40 Seeminen aufnehmen.

Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 8. Juni 1941 begannen die Alliierten mit der Operation Exporter, um den Libanon und Syrien zu besetzen. Admiral François Darlan beauftragte die Chevalier Paul, Munition für französische Schiffe nach Beirut zu bringen. Über Funk wurden die Deutschen und Italiener über die Mission unterrichtet und gaben ihr Einverständnis. Die Briten konnten die Nachricht entschlüsseln und waren dadurch über Schiff, Zweck, Zeit und Route der Mission aufgeklärt. Die Chevalier Paul passierte am 15. Juni 1941 die griechische Insel Kastelorizo und hielt sich nahe der türkischen Küste. Um 18:15 Uhr wurde sie von einem britischen Aufklärungsflugzeug entdeckt. Am 16. Juni 1941 um 03:00 Uhr griffen sechs Fairey Swordfish der 815 Naval Air Squadron das Schiff an und versenkten es durch einen Torpedotreffer. Dabei wurde eine angreifende Swordfish abgeschossen. Die Chevalier Paul sank ca. 90 Kilometer vor der syrischen Küste auf der ungefähren Position 35° 20′ N, 35° 20′ O.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Roger Chesneau: Conway's All the World's Fighting Ships 1922–1946. Conway Maritime Press, Greenwich 1980, ISBN 0-85177-146-7.
  • Vincent P. O'Hara: Struggle for the Middle Sea. Institute Press, New York 2013. ISBN 9781612514086.
  • Mike J. Whitley: Zerstörer im Zweiten Weltkrieg. Technik, Klassen, Typen. Motorbuchverlag, Stuttgart 1991, ISBN 3-613-01426-2.
  • John Jordan, Jean Moulin: French Destroyers: Torpilleurs d'Escadre & Contre-Torpilleurs 1922–1956. Seaforth Publishing, Barnsley ISBN 978-1-84832-198-4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Le Chevalier Paul – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 138.6 mm/40 (5.46") Model 1927 Geschützdaten auf navweaps.com. Abgerufen am 22. Oktober 2019. (englisch)
  2. 23 DT, Toulon Torpedodaten auf navweaps.com. Abgerufen am 22. Oktober 2019. (englisch)