Chilcotin District

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Das Chilcotin District (Aussprache: tʃɪlˈkoʊtɪn) in British Columbia ist normalerweise einfach nur unter dem Namen the Chilcotin oder unter the Chilcotin Country oder einfach Chilcotin bekannt. Es ist eine Hochfläche und Bergregion in British Columbia auf der Inlandswiese der Coast Mountains westlich des Fraser Rivers. Chilcotin ist auch der Name des Flusses, der die Region entwässert. In der Sprache der Chilcotin bedeuten ihr Name und der Name des Flusses "Leute des ocker-roten Flusses" (sein Nebenfluss, der Chilko River, bedeutet "ocker-roter Fluss").

Das Chilcotin district wird oft als Ausdehnung des Cariboo District, östlich des Flusses, gesehen, obwohl es sich vom Cariboo District unterscheidet. Den größten Teil der Bevölkerung bilden die First Nations, Mitglieder der Chilcotin-Indianer oder deren Stämmen, während andere Nicht-indigene Siedler und Rancher sind.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Chilcotin District ist größtenteils ein weites, hohes Plateau, das sich von den Bergen zum Fraser River erstreckt. Allerdings gibt es auch mehrere fjord-ähnliche Seen, die am Rand des Plateaus am Fuße der Berge liegen. Der größte der Seen in der Region ist der Tŝilhqox Biny (bis 2019 „Chilko Lake“), der über den Chilko River, dem Hauptnebenfluss des Chilcotin Rivers, entwässert. Andere Hauptseen sind der Tatlayoko Lake (Aussprache: ˈtætləkoʊ) und den Taseko Lakes (Aussprache: təˈsikoʊ). Das Gebiet um die Seen im südlichen Teil des Distrikts ist der Ts’ilʔos Provincial Park, auch als Xeni Gwet'in Wilderness, nach den Xeni Gwet'in, dem hier ansässigen Stamm der Chilcotin benannt, bekannt. Außerdem ist es als Stony Chilcotin bekannt, was sehr wichtig für die Kampagne zum Schutz des Gebietes war.

Das bewaldete Plateau direkt nordöstlich des Parks, zwischen dem Chilko River und dem Taseko River, ist als Brittany Triangle bekannt und im Moment sehr umstritten zwischen Naturschützern und der Holzindustrie. Östlich des Ts'il?os Provincial Parks liegen der Big Creek Provincial Park und die Churn Creek Protected Area, während im Südosten die Spruce Lake Protected Area liegt, auch als "the South Chilcotin" bekannt, welche trotz ihres Nicknamens im Bridge River Country liegt, als Teil des Lillooet Country, das nicht Teil des Chilcotin Country ist, das an den Nord- und Nordwestgrenzen des Schutzgebietes beginnt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trotz ihrer geringen Bevölkerung und Isolation, stammt aus der Region wenige, aber sehr lesenwerte Literatur des Naturalismus mit Indianer- sowie Siedlerkultur und Memoiren. Die bekanntesten Autoren der Region sind Leland Stowe und Paul St. Pierre; letzterer war Abgeordneter für Coast Chilcotin und ein bekannter Journalist aus Vancouver. St. Pierre schrieb über die Chilcotin-Folklore und das tägliche Leben in einem klaren, ironischen und oft humorvollen Stil; seine bekanntesten Bücher sind Smith and Other Events und Cariboo Cowboy, während die Bücher von Stowe sich auf die Fauna und Flora am westlichen Rand des Distrikts, im Tweedsmuir Provincial Park fokussierten. Sein Carusoe of Lonesome Lake handelt vom frühen Siedler Ralph Edwards und seiner Arbeit, bei der er die Trompeterschwäne, die durch die Region flogen, schützte. Edwards eigene Band Edwards of Lonesome Lake entspricht Stowes Bericht, und in Ruffles On My Longjohns berichtet seine Frau Frances über ihr Trübsal als die Frau eines Wildnis-Befürworters.

Andere erwähnenswerte Bücher aus der neueren Zeit sind Chiwid von Sage Birchwater über den Tatlayoko Lake, worin Erinnerungen der Indianerin Lilly Skinner als Augenzeugin dokumentiert werden und Nemaia: the Unconquered Country by Terry Glavin, die die Geschichte vom Chilcotin-Krieg 1864 und den Charakter vom Nemaia Valley heute erzählt (das Nemaia ist der Hauptwohnort der Xeni Gwetin, die die Hauptanstifter für den Krieg waren).

Edwards Hütte und der Lebensraum der Trompeterschwäne sind Welterbestätten, obwohl seine Hütte während großer Waldbrände im Sommer 2005 abbrannte.

Ein anderer Autor aus der Gegend ist Ted "Chilco" Choate, ein Jagdführer am Gaspard Lake im südöstlichen Teil des Distrikts, der über Tiere, Jäger und den Lebensstil in der Wildnis schrieb. Choate ist einer der Hauptverfechter für das Zusammenlegen der Tweedsmuir, Ts'il?os, Spruce Lake/South Chilcotin, Big Creek und Churn Creek wilderness areas zu einem großen Nationalpark, der sich von den Coast Mountains und der Hochfläche zwischen dem Fraser River sowie dem Bergrücken der Coast Mountains ausdehnt.

Wildpferde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Chilcotin District ist für seine große Population an Mustang-Pferden bekannt, die die Vorfahren der domestizierten Pferde in der Region sind, inkl. – als Abwechslung – bekannt als das Cayuse-Pony oder in der lokalen Aussprache cayoosh (der alte Name des Ortes Lillooet), der an der Grenze des Chilcotin Districts in Richtung Südosten liegt, in der Nähe des Zusammentreffens der Hochfläche mit dem Fraser River.

Noch während ihres Wettbewerbs um Futter mit Rinderherden waren sie überbevölkert – noch bevor sie in Wettbewerb mit dem Futter, das großangelegte Ranchen für ihre Rinder forderten, traten – sodass eine hohe Prämie auf sie ausgesetzt und sie bejagt sowie nahezu ausgerottet wurden. Sie glaubten, dass sie während der Goldrauschzeiten gut versorgt sind, als – nach zeitgenössischen Aufzeichnungen – die Chilcotin-Indianer bis dahin keine Pferde hatten. Autor und Führer-Ausstatter Author Chilco Choate machte darauf aufmerksam, dass es nach dem Futterschema und der Anpassung der Rasse an das Gebiet, wahrscheinlicher ist, dass sie das Gebiet wild bereits vor ihrer Domestizierung durch die hier ansässigen Indianer betraten und vielleicht Ableger der großen Pferdeherden, die bereits von den Okanogan und Nez Percé sowie anderen Bewohnern der Hochfläche in vielen Jahrzehnten erworben wurden, sind. Trotz ihres kontrolliertem Status überlebt ihre Population noch heute, obwohl sie durch das Ausdehnen der Viehzucht und Holzfällerei gefährdet ist.

Städte und Orte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet ist durch den BC Highway 20 angeschlossen, der von der Hafenstadt Bella Coola, am Ende des South Bentinck Arms, einem Küstenfjord, der in das Herz der Coast Mountains sticht, über die Berge und die Hochfläche zur Stadt Williams Lake, dem Hauptort des Cariboo Districts verläuft. Nahe dem BC Highway 20 am südlichen Ende des Tweedsmuir Provincial Parks liegen die Hunlen Falls, mit 373,7 m eine der höchsten Wasserfälle in Kanada, wo sich das Wasser in einen tiefen Canyon, der Vermessungen schwierig macht, stürzt.

Die größten Orte im Chilcotin sind Alexis Creek, Anahim Lake und Hanceville, welche alle Indianersiedlungen sind. Andere Siedlungen im Chilcotin sind Alkali Lake, Nemaia Valley, Nimpo Lake, Tatla Lake, Tataloyoko Lake und Towdystan, entstanden durch Siedler (normalerweise kleine Ranchen) und weit im Hinterland verteilt. Es gibt ein Artillerie- und Taktikübungsgelände der Canadian Forces am östlichen Ende der Hochfläche in der Nähe des alten Fort Chilcotin (dieses Land wurde ursprünglich für militärische Zwecke nach dem Chilcotin War genutzt).

The Gang Ranch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch von Wichtigkeit im Chilcotin ist die Gang Ranch, eine der weltweit größten und noch unter den Hauptfleischlieferanten in British Columbia. "The Gang" datiert aus den 1860er Jahren und bedeckt nahezu die gesamte Fläche südlich des Chilcotin River, östlich des Taseko Lakes und des Fraser Rivers sowie nördlich des Bridge River Countrys. Die größte Fläche der Gang Ranch ist mehr Wildnis als Weideland. Es ist ein Mix aus natürlicher Hochfläche und alpinem Grasland sowie großen Wäldern und Sümpfen. The Gang reicht bis in das Gebiet vor der nordöstlichen Flanke der Coast Mountains, wenn sie den Fraser River von Westen erreichen, und trifft auf den Fraser River zwischen dem Haupthaus und dem Ort Lillooet.

Ähnliche Weidebedingungen werden vom Burns Lake und vom Gebiet um Smithers im nordwestlichen inneren British Columbia auf dem Weg zur US-Grenze vorgefunden, inkl. der berühmten Douglas Lake Ranch südlich von Kamloops, aber The Gang ist bei Weitem die größte und die wildeste.