Chinolin-8-sulfonsäure

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Strukturformel
Strukturformel von Chinolin-8-sulfonsäure
Allgemeines
Name Chinolin-8-sulfonsäure
Summenformel C9H7NO3S
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 85-48-3
EG-Nummer 201-611-7
ECHA-InfoCard 100.001.465
PubChem 66561
Wikidata Q1074408
Eigenschaften
Molare Masse 209,23 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

>300 °C[1]

Löslichkeit

löslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 314
P: 260​‐​301+330+331​‐​303+361+353​‐​305+351+338​‐​405​‐​501[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Chinolin-8-sulfonsäure ist eine heterocyclische chemische Verbindung, welche aus einem Chinolingerüst besteht, das in 8-Position eine Sulfonsäuregruppe trägt.

Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Verbindung kann durch Sulfonierung von Chinolin mit Oleum bei 90 °C erhalten werden.[2] Als Nebenprodukt entsteht im Wesentlichen das in 5-Position substituierte Isomer.[3]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chinolin-8-sulfonsäure kann zur Herstellung von 8-Hydroxychinolin, einem Komplexbildner, der als Desinfektionsmittel und Antimykotikum verwendet wird, dienen. Dies gelingt durch ipso-Hydroxylierung der Verbindung mit heißer Natronlauge.[4]

Auch die isomere Chinolin-6-sulfonsäure, die durch direkte Sulfonierung von Chinolin nur in geringer Ausbeute zugänglich ist, kann durch thermische Isomerisierung von Chinolin-8-sulfonsäure hergestellt werden. Dies funktioniert, da das in 6-Position substituierte Isomer thermodynamisch stabiler ist.[5]

Sulfonierung von Chinolin

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Datenblatt Chinolin-8-sulfonsäure bei Alfa Aesar, abgerufen am 30. April 2017 (Seite nicht mehr abrufbar).
  2. M. V. Dorogov, S. I. Filimonov, D. B. Kobylinsky, S. A. Ivanovsky, P. V. Korikov, M. Y. Soloviev, M. Y. Khahina, E. E. Shalygina, D. V. Kravchenko, A. V. Ivachtchenko: A Convenient Synthesis of Novel 3-(Heterocyclylsulfonyl)propanoic Acids and their Amide Derivatives. In: Synthesis. 18, 2004, S. 2999–3004; doi:10.1055/s-2004-834888.
  3. J. A. Joules, K. Mills: Heterocyclic Chemistry. 5. Auflage, Blackwell Publishing, Chichester, 2010, ISBN 978-1-4051-9365-8, S. 177–199.
  4. N. N. Woroshtzow, J. M. Kogan: Über die Wirkung von schwefliger Säure und ihren Salzen auf Chinolin-Derivate. In: Ber. Dtsch. Chem. Ges. 1930, S. 2354–2362; doi:10.1002/cber.19300630878.
  5. G. E. McCasland: The Preparation of 8-Qinolinesulfonic acid. In: J. Org. Chem. 11, 1946, S. 277–280; doi:10.1021/jo01173a010.