Christian Grabau

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Johann Christian Lebrecht Grabau (〰 1. Juli 1810 in Bremen; † 4. Januar 1874 in Bremen) war ein deutscher Maler und Zeichenlehrer[1] sowie Radierer.[2]

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lithografie von Christian Grabau aus dem Jahr 1872, die die alte St.-Pauli-Kirche in der Bremer Neustadt zeigt

Grabau war der Sohn des gleichnamigen Bremer Lehrers und Organisten Lebrecht Grabau und Bruder der Sängerin Henriette Grabau-Bünau[3], auch seine weiteren Geschwister wurden bekannte Künstler und Musiker.[4][Anm. 1]

Auf väterliches Gesuch erhielt Christian Grabau 1832 vom Bremer Senat ein Stipendium über je 50 Taler für drei Jahre.[1] Seine Ausbildung erhielt er in den Jahren 1829 bis 1833 in Düsseldorf als Schüler der dortigen Akademie. Dort waren Theodor Hildebrandt und Heinrich Christoph Kolbe seine Lehrer.[5] Außerdem nahm er Privatunterricht bei dem Landschafts- und Tiermaler Friedrich Simmler.[6] Schon während seines Studiums fiel er durch herausragende Landschaftsbilder auf, vor allem aber durch Tierbilder.[7] Ab 1833 stellte er in Düsseldorf aus, 1834 und 1835 erwarb der Kunstverein Hannover Tierbilder von ihm, 1836 erstand Prinzessin Friedrich von Preußen seine Herbstlandschaft aus dem Ballenberger Forste mit Rehen.[8]

Grabau war ab 1842 mit der Bremerin Gebetha (Betty) Wilkens (1821–1902) verheiratet. Das Paar wohnte in Bremen und bekam sieben Kinder,[9] darunter den Sohn und späteren Zivilingenieur, Erfinder und Aluminium-Unternehmer Ludwig Grabau (* 6. Mai 1848 in Bremen; † 1915).[10]

Mitte des 19. Jahrhunderts bildete Christian Grabau zahlreiche Kirchen ab. Die originalen Werke sollen sich teilweise nicht erhalten haben, aber im Zuge der Ausbreitung der Fotografie sollen „[…] photographische Nachbildungen“ in den Handel gekommen sein.[11] In den 1860er Jahren war Grabau Lehrer der Landschaftsmalerin Fanny Meyer.[12] Auch der Maler und Lithograf Johann Bremermann (1827–1897)[13] und der Maler David Heinrich Munter (1816–1879)[14] waren seine Schüler. Zeichnungen von Bremen und Umgebung befinden sich im Focke-Museum und der Kunsthalle Bremen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Klaus Blum: Musikfreunde und Musici. Musikleben in Bremen seit der Aufklärung. Tutzing: Schneider, 1975.
  • Grabau, Christian. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 59, Saur, München u. a. 2008, ISBN 978-3-598-22799-8, S. 487 f.
  • Grabau, Christian. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1, Dresden 1895, S. 400 f.
  • Wilhelm Albert Grabau: Die Geschichte der Familie Grabau, 1. Bd., Leipzig: Sturm & Koppe 1929, S. 90–98.
  • Wilhelm Hurm: Manuskript in J. F. Dettmer (Red.): Bremische Blätter für Unterhaltung, Belehrung und Witz, Bremen: Diercksen & Wichlein, 1879, Bd. 1, S. 34.
  • Friedrich Wellmann: Grabau, Johann Christian Leberecht. In: Bremische Biographie des neunzehnten Jahrhunderts, hrsg. von der Historischen Gesellschaft des Künstlervereins, Bremen: Verlag von Gustav Winter, 1912, S. 189 (Digitalisat).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tatsächlich schrieb Edith Laudowicz zum Ehepaar Grabau: „[…] Das Ehepaar hatte fünf Kinder.“ Bei den anschließend angegebenen Namen taucht der gleichnamige Sohn und Maler Johann Christian Lebrecht Grabau jedoch nicht auf. Dieser wird jedoch beispielsweise bei der Deutschen Nationalbibliothek (siehe unter der GND-Nummer) genannt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Friedrich Wellmann: Grabau, Johann Christian Leberecht. In: Bremische Biographie des neunzehnten Jahrhunderts, hrsg. von der Historischen Gesellschaft des Künstlervereins, Bremen: Verlag von Gustav Winter, 1912, S. 189 (Digitalisat).
  2. Vergleiche die Angaben unter der GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek (DNB).
  3. Vergleiche beispielsweise die Angaben zu Vater bei der Deutschen Nationalbibliothek.
  4. Edith Laudowicz: Grabau, Eleonore Henriette Magdalena (Memento vom 10. Mai 2016 im Internet Archive) auf der Seite bremer-frauenmuseum.de, zuletzt abgerufen am 10. Mai 2016.
  5. Vgl. Nrn. 4285–4291 im Findbuch 212.01.04 Schülerlisten der Kunstakademie Düsseldorf (Memento vom 10. April 2015 im Webarchiv archive.today), Webseite im Portal archive.nrw.de (Landesarchiv Nordrhein-Westfalen).
  6. Museum Kunstpalast: Künstler und Künstlerinnen der Düsseldorfer Malerschule (Auswahl, Stand: November 2016), PDF (Memento des Originals vom 7. Mai 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kunstpalast.de.
  7. Georg Kaspar Nagler: Grabau, Christian. In: Derselbe: Neues allgemeines Künstler-Lexicon oder Nachrichten aus dem Leben und den Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen, Zeichner, Medailleure, Elfenbeinarbeiter, etc., Bd. 5, München: Verlag von E. A. Fleischmann, 1837, S. 313 f. (online über Google books).
  8. Johann Josef Scotti: Die Düsseldorfer Maler-Schule, oder auch Kunst-Akademie in den Jahren 1834, 1835 und 1836, und auch vorher und nachher. Schreiner, Düsseldorf 1837, S. 119, Nr. 50 (Digitalisat)
  9. Vgl. Wilhelm Albert Grabau: Die Geschichte der Familie Grabau, 1. Bd., Leipzig: Sturm & Koppe 1929, S. 91–93.
  10. Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure, Bd. 60, VDI-Verlag, 1916, S. 135; eingeschränkte Vorschau über Google-Bücher.
  11. Franz Buchenau: Die freie Hansestadt Bremen und ihr Gebiet. Ein Beitrag zur Geographie und Topographie Deutschlands, Nachdruck der Ausgabe von 1862 im Schünemann Verlag, G. A. v. Halem, 1900, passim; Digitalisat.
  12. Alice Gudera: Fanny Meyer (Memento des Originals vom 13. Mai 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.artefact.kunsthalle-bremen.de, Biografie, PDF im Portal artefact.kunsthalle-bremen.de, abgerufen am 13. Mai 2016.
  13. Joh. Focke: Bremermann, Johann. In: Bremische Biographie des neunzehnten Jahrhunderts, hrsg. von der Historischen Gesellschaft des Künstlervereins, Bremen: Verlag von Gustav Winter, 1912, S. 48 (Digitalisat).
  14. Joh. Focke: Munter, David Heinrich. In: Bremische Biographie des neunzehnten Jahrhunderts, hrsg. von der Historischen Gesellschaft des Künstlervereins, Bremen: Verlag von Gustav Winter, 1912, S. 352f. (Digitalisat).