Christian von Weiler

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Christian Ernst von Weiler[Anm. 1] (getauft am 7. November 1661 in Berlin;[1]1717 in Wien) war ein kurbrandenburgischer Chef der Artillerie und kaiserlicher Generalmajor.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er war ein Sohn des 1691 nobilitierten kurbrandenburgischen Generalmajors und Chefs der Artillerie, Ernst von Weiler (1620–1693), und der Sophie Fritzen.

Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weiler nahm auf kurbrandenburgischer Seite gemeinsam mit seinem Vater am Schwedisch-Brandenburgischen Krieg teil. Er wurde 1683 Oberzeugmeister und nahm auch am Großen Türkenkrieg sowie am Pfälzischen Erbfolgekrieg teil. Mit seiner Beförderung zum Oberst im Jahre 1690 wurde er gleichzeitig Chef der preußischen Artillerie. Diese Stellung bekleidete er bis 1698. In diesem Jahr setzte er sich mit seiner Geliebten, einer Freiin von Blumenthal in die Schweiz ab. Hiernach begab er sich in kaiserliche Dienste. Am 31. Mai 1707 avancierte er zum Generalfeldwachtmeister.[2]

Im Jahr 1712 hatte Weiler Hausbesitz in Wien.

Friedrich I. gewährte ihm 1712 auf sein Gesuch hin salvum conductum, verbunden mit der Auflage des zeitlich begrenzten Aufenthalts und nicht Rache an seiner Gattin nehmen zu dürfen, um nach Berlin zu kommen und die Angelegenheiten seines Erbgutes Falkenrehde zu regeln, mit dem er am 10. Oktober 1694 belehnt worden war.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weiler war verheiratet mit der Patriziertochter Dorothea Sophie Behmer (oder Böhmer). Das Paar hatte zwei Töchter, Luise Charlotte und Christiane Henriette, die nach dem Tod der Mutter (1714) das Gut Falkenrehde 1733 an König Friedrich Wilhelm I. verkauften. Über den 1688 geborenen Sohn Christian Ludwig[3] ist nichts weiter bekannt.[Anm. 2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedrich Budczies: Zur Genealogie der Familie Weiler. In: Der deutsche Herold, Zeitschrift für Wappen-, Siegel- u. Familienkunde. Band 19. C. Heymann, Berlin 1888, S. 158 ff. (Volltext in der Google-Buchsuche).
  • Anton Balthasar König: Christian von Weiler. In: Biographisches Lexikon aller Helden und Militairpersonen, welche sich in Preußischen Diensten berühmt gemacht haben. Band 4. Arnold Wever, Berlin 1791, S. 198 (Christian von Weiler bei Wikisource [PDF]).
  • Louis von Malinowsky, Robert von Bonin: Geschichte der brandenburgisch-preussischen Artillerie. Band 1, Duncker und Humblot, Berlin 1840, S. 196–197

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. In der Literatur wird er auch Christian Friedrich von Weiler genannt, was aber nachweislich falsch ist (Siehe Kurd von Schöning: Historisch-biographische Nachrichten zur Geschichte der Brandenburgisch-Preussischen Artillerie. Erster Teil. Mittler, Berlin 1844, S. 110. (Volltext in der Google-Buchsuche).)
  2. Die bei Anton Balthasar König erzählte Geschichte, dass er zweimal verheiratet und zuletzt Kommandant von Breslau war, beruht wohl auf der Tatsache, dass der Vorname Christian in der Familie Weiler öfter vorkam, und die Biografie des Christian Ernst von Weiler mit der des Oberstleutnants Christian Weiler, Cousin seines Vaters, vermischt wurde. Letzterer war nämlich Kommandant von Breslau und mit Eleonore Fritze verheiratet.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nikolaikirche Berlin, Taufen 1640–1684, S. 620. In: Ancestry.com. Deutschland, ausgewählte evangelische Kirchenbücher 1500–1971 [database on-line].
  2. Antonio Schmidt-Brentano: Kaiserliche und k.k. Generale 1618–1815. Österreichisches Staatsarchiv/A. Schmidt-Brentano 2006, S. 109 (PDF; 453 kB).
  3. Dom Berlin, Taufen 1616–1700, S. 21. In: Ancestry.com. Deutschland, ausgewählte evangelische Kirchenbücher 1500–1971 [database on-line].