Christoph R. Siebrasse

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Christoph R. Siebrasse (* 1944 in Wermelskirchen) ist ein Möbeldesigner und Künstler, der vorwiegend im Grenzbereich von Skulptur und Design arbeitet.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1970 gründete Siebrasse gemeinsam mit Rainer Schenk ein Atelier, das 1973 von Kronberg im Taunus nach Köln verlegt wurde. Bis 1979 führte Siebrasse dort individuelle Möbelentwürfe und Einrichtungsplanungen aus. Von 1979 bis 1985 lebte Siebrasse in Puerto Rico de Gran Canaria, wo er Einrichtungen für Ferienwohnungen entwarf.

Nach seiner Rückkehr im Jahr 1986 gründete Siebrasse, wiederum gemeinsam mit Rainer Schenk, die Künstlergruppe Confrontation: Art und Design. In der Zeit von 1987 bis 1994 entstanden zahlreiche Möbelobjekte. 1997 wurde Christoph Siebrasse in den Deutschen Werkbund berufen.

Siebrasses Arbeiten der späten 1980er und frühen 1990er Jahre, bei denen es sich meist um Unikate oder um handgefertigte Objekte in kleinen Auflagen handelte, sind oft handgeschweißte Rahmenkonstruktionen aus Vierkantstahlrohr. Beispiele hierfür sind der Russische Stuhl (1992), die Schreibkanzel Freidenker (1988), eine Kombination aus Stuhl und Schreibtisch in hochsitzartig erhöhter Form, und das skulpturale Aufbewahrungsmöbel Pentagon-Dodekaeder (1990), bei dem ein Behältnis in Form des namensgebenden geometrischen Körpers im Zentrum einer Rahmenkonstruktion mit Stahlseilen verspannt ist. Auch der Armlehnstuhl Sensilla (1988) besteht aus einem Vierkant-Stahlrohrgestell in Kombination mit einer Sitzfläche aus Marmor oder mit einer Sandwich-Konstruktion aus Stahlblech und Filz. Anstatt einer starren Verbindung ist die Sitzfläche an vier Punkten mittels Stahlseilen am Rahmen aufgehängt. Sie ermöglicht eine freie Beweglichkeit der Sitzfläche. Sensilla wird in der Bibliothek des Deutschen Architekturmuseums zur Möblierung eingesetzt.

Neben diesen Metallmöbeln experimentierte Siebrasse immer wieder mit anderen Materialien. So entstand bereits 1977 eine umfangreiche Holzmöbelserie, die 2013 wieder aufgelegt wurde. In deren Umfeld entstand 1979 außerdem der Schmetterlingsessel, der ursprünglich in Corian und in Marmor als Einzelstück ausgeführt wurde.[1]

Ausstellungen und Messeteilnahmen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Gruppe Confrontation: Art und Design

Werke in öffentlichen Sammlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • md Design-Jahrbuch 1990. Konradin-Verlag, Leinfelden-Echterdingen 1990, S. 23, 145
  • Drei Etagen für ein kreatives Dreiergespann. In: Häuser. Magazin für internationales Wohnen, 5/1992, S. 122–131
  • Die Freidenker. In: Art Aurea, Sommer 2018, S. 48–57

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. PDF eines Ausstellungskatalogs, Text von Dr. Gabrielle Lueg
  2. Museum für Kunsthandwerk, Frankfurt am Main (Hrsg.): Zeitgenössisches deutsches Kunsthandwerk: 5. Triennale 1990/91, Ausstellungskatalog, Prestel-Verlag, München 1990, ISBN 3-7913-1090-9, S. 58–59
  3. Ausstellungsankündigung der Wiedereingliederungshilfe der Evangelischen Stadtmission Heidelberg gGmbH (Memento des Originals vom 14. Dezember 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadtmission-hd.de, pdf online auf www.stadtmission-hd.de
  4. Schöne Aussichten 2017, formformsuche.de, abgerufen am 1. Juni 2018
  5. Ausstellungsarchiv auf der Seite der Galerie Blau@1@2Vorlage:Toter Link/galerie-blau.net (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. Schenkungsbericht im halbjährlichen Mitteilungsblatt der Overstolzengesellschaft, Ausgabe 11, 2012, S. 10–11, pdf online auf www.overstolzen.de, abgerufen am 29. Mai 2018