Christopher G. Cavoli

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Christopher Cavoli (2022)

Christopher G. Cavoli (* 1964 in Würzburg, Deutschland)[1] ist ein General der United States Army. Er war bis zum 28. Juni 2022 Kommandierender General des US-Großverbands United States Army Europe and Africa. Am 1. Juli 2022 wurde er neuer NATO- und EUCOM-Kommandeur.

Leben und Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cavoli wurde im US-Militärkrankenhaus in Würzburg als Sohn eines US-amerikanischen Offiziers italienischer Herkunft geboren. Da der Vater in der Folge mehrfach dienstlich versetzt wurde, wuchs er in Rom, Verona, Vicenza und Gießen auf.

Anschließend studierte er bis 1987 an der Princeton University Biologie und anschließend an der Yale University Russisch und Osteuropäische Geschichte.[2] Danach absolvierte er beim Reserve Officer Training Corps die Offiziersausbildung der US Army. In den folgenden Jahren durchlief er alle Offiziersränge bis zum Viersternegeneral.

Zwischen 1988 und 1991 diente er als Leutnant beim 325th Infantry Regiment, das in Vicenza in Italien stationiert war. In den Jahren 1992 bis 1994 unterrichtete er als Captain (Hauptmann) an der Ranger School in Dahlonega in Georgia. Von 1995 bis 1998 studierte er, immer noch als Captain, an der Yale University die Fächer Russisch und Osteuropastudien. Nach seiner Beförderung zum Major wurde er zur 10th Mountain Division und mit Einheiten dieser Division mit der Multinationalen Friedenstruppe nach Bosnien und Herzegowina versetzt. Dort diente er von 1999 bis 2001 als Stabsoffizier (Chief of Future Operations for Division in Bosnia) und dann als Offizier in einem Infanteriebataillon. Im Jahr 2001 wurde er zum Oberstleutnant befördert und diente bis 2005 im Generalstab in Washington, D.C. In dieser Zeit war er unter anderem mit dem Aufgabenfeld Russland betraut. Danach diente er bis 2007 als Bataillonskommandeur des 1st Battalion, 32nd Infantry, der 10th Mountain Division. Im Jahr 2006 wurde er mit seinem Verband nach Kunar in Afghanistan verlegt. In den Jahren 2007 bis 2009 absolvierte er das Army War College am George C. Marshall Center.

Es folgten weitere Aufgaben so als Kommandeur der dritten Brigade der ersten Panzerdivision (Commander, 3rd Brigade 1st Armored Division) in El Paso in Texas (2009–2011) und die des stellvertretenden Kommandeurs des ISAF-West Kommandos (Deputy Commander, ISAF Regional Command West). Dabei war er zwischen Juli 2011 und 2012 im westafghanischen Herat stationiert. Bis 2013 gehörte er dem George C. Marshall Europäischen Zentrum für Sicherheitsstudien mit Sitz in Garmisch-Partenkirchen an. Anschließend war er für acht Monate Direktor, beim Stabschef der Heereskoordination (Chief of Staff of the Army’s Coordination Group) in Washington, D.C.

Von August 2013 bis August 2014 bekleidete Cavoli das Amt des stellvertretenden Kommandeurs der 82nd Airborne Division in Fort Bragg (North Carolina). Es folgten zwei Jahre in Grafenwöhr, wo er zwischen 2014 und 2016 den dortigen multinationalen Ausbildungsstandort (Training Command) leitete. Zwischen August 2016 und Januar 2018 war er für 18 Monate als Generalmajor Kommandeur der 25th Infantry Division in Hawaii. Im Januar 2018 wurde Cavoli als Generalleutnant zum Kommandierenden General von USAEUR in Wiesbaden ernannt. Nach einer Umstrukturierung von USAREUR zum neuen Kommando United States Army Europe and Africa am 20. November 2020 erhielt Cavoli das Kommando über diese neue Einheit, die ihr Hauptquartier nach wie vor in Wiesbaden hat. Kurz zuvor war er zum Viersternegeneral ernannt worden.

Im Mai 2022 wurde General Cavoli zum Nachfolger von General Tod D. Wolters in dessen Doppelfunktion als Kommandeur des United States European Command und des Supreme Allied Commander Europe nominiert.[3] Am 1. Juli 2022 trat er sein neues Amt an.

Er ist verheiratet und hat zwei Söhne. Er spricht neben Englisch fließend Französisch, Italienisch und Russisch.[2]

Orden und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Christopher G. Cavoli – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Matthias Kolb: Neuer Oberbefehlshaber Cavoli: Die Antwort der Nato. In: sueddeutsche.de. 6. Mai 2022, abgerufen am 10. Mai 2022.
  2. a b Matthias Koch: Der Mann, der Putin die Grenzen aufzeigt. RND, 29. Oktober 2022, abgerufen am 5. November 2022.
  3. In Würzburg geboren – NATO bekommt neuen US-General als Militärchef. n-tv, 5. März 2022, abgerufen am 5. April 2022.
  4. www.bayern.de: Ordensträger Bayerischer Verdienstorden – Teilnehmer an der Aushändigung am 14. März 2022. (PDF) 14. März 2022, abgerufen am 16. März 2022.