Cinnolin

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Strukturformel
Strukturformel von Cinnolin
Allgemeines
Name Cinnolin
Andere Namen
  • 1,2-Benzodiazin
  • 1,2-Diazanaphthalin
  • Benzo[c]pyridazin
  • α-Phenodiazin
  • 1,2-Naphthyridin
Summenformel C8H6N2
Kurzbeschreibung

farblose Nadeln[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 253-66-7
EG-Nummer 205-964-8
ECHA-InfoCard 100.005.423
PubChem 9208
Wikidata Q413130
Eigenschaften
Molare Masse 130,15 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

40–41 °C[2]

Siedepunkt

114 °C (0,4 hPa)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Cinnolin ist eine organische Verbindung, die zu den Heterocyclen (genauer: Heteroaromaten und Diazanaphthalinen) zählt. Die Verbindung besteht aus einem Benzolring, an dem ein Pyridazinring anelliert ist. Cinnolin ist isomer zu Chinazolin, Chinoxalin und Phthalazin.

Herstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Synthese von Cinnolin gelingt über die Elektrolyse von (2-Nitrophenethyl)propylamin. Die Reaktion wird hierbei in einem gepufferten Gemisch aus Methanol und Wasser umgesetzt und liefert Cinnolin in mäßiger Ausbeute:[4]

Herstellung von Cinnolin
Herstellung von Cinnolin


Cinnolin-Derivate kann man auch mittels der Neber-Bössel-Synthese herstellen. Dabei wird z. B. 2-(2-Aminophenyl)-2-hydroxyessigsäure (1, R = H) zu 3-Hydroxylcinnolin (2, R = H) umgesetzt:[5]

Übersichtsreaktion der Neber-Bössel-Synthese
Übersichtsreaktion der Neber-Bössel-Synthese

Die Borsche-Koelsch-Cinnolinsynthese ausgehend von ortho-Aminoarylketonen eröffnet einen weiteren Zugang zu Cinnolinen.[6]

Derivate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cinnolin ist die Ausgangsstruktur für viele Derivate.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. M. Busch, A. Rast: Ueber das Cinnolin., Chem. Ber., 1897, 30, S. 521–527 (doi:10.1002/cber.189703001103).
  2. a b J. S. Morley: Cinnolines. Part XX VII. The Preparation and Nitration of Cinnoline., J. Chem. Soc., 1951, S. 1971–1975.
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. B. A. Frontana-Uribe, C. Moinet, L. Toupet, Eur. J. Org. Chem. 1999, 2, 419–430.
  5. Zerong Wang: Comprehensive Organic Name Reactions and Reagents, Volume 2. John Wiley, Hoboken (N.J.) 2009, ISBN 978-0-470-28662-3, S. 2022–2024.
  6. Zerong Wang (Hrsg.): Comprehensive Organic Name Reactions and Reagents. John Wiley & Sons, Hoboken, New Jersey 2010, ISBN 978-0-470-63885-9, Borsche-Koelsch Cinnoline Synthesis, S. 474–477, doi:10.1002/9780470638859.conrr104.
  7. Cinnolin-Derivate bei Chemicalland21.