Constantin Seibt

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Constantin Seibt auf der re:publica 2014

Constantin Seibt[1] (bürgerlich: Herbert Werner Constantin Seibt[1]; * 20. Februar 1966 in Frankfurt am Main[2]) ist ein Schweizer Journalist und Autor.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seibt wurde in Frankfurt am Main geboren, seine Eltern waren Deutsche. Als er zwei Jahre alt war, siedelte die Familie in die Schweiz um.[3] Später nahm Seibt die schweizerische Staatsbürgerschaft an.[4] Seibt wuchs in Bassersdorf auf und besuchte die Kantonsschule Rychenberg in Winterthur. Es folgte ein Germanistikstudium an der Universität Zürich, das er abbrach. Bei den Parlamentswahlen 1999[5] und 2003[6] kandidierte Seibt auf der Alternativen Liste für den Nationalrat, wurde aber nicht gewählt.

Seibt ist Vater einer Tochter (* 2009)[3] und eines weiteren Kindes[7] und lebt in Zürich.[4]

Journalismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seibt war Redaktor und Kolumnist bei der Unizeitung Zürcher StudentIn, veröffentlichte einen Krimi und arbeitete als freier Journalist, so für die Werbewoche und mit seiner Very-Short-Story-Kolumne für das Basler Magazin. Auch schrieb er eine Literaturfälschungskolumne im NZZ Folio.[8]

Von 1997 bis 2005 war Seibt Redaktor für Politik und Wirtschaft und Kolumnist bei der WOZ Die Wochenzeitung.[9] Zu Beginn schrieb er dort hauptsächlich Kolumnen wie die «Familie Monster» sowie Artikel für den Kulturteil. Grosse Beachtung fanden seine Artikel über den als Toywar bekannten Rechtsstreit um Domainnamen.[10][11] Ab 2001 zählte er zur Inlandredaktion, wo er eine zunehmend wichtige Rolle innehatte. Zwischen September 2004 und Dezember 2005 schrieb er regelmässig Kolumnen für die Weltwoche.[12]

Im Januar 2006 wechselte er zum Tages-Anzeiger. Eines seiner ersten Themen beim Tages-Anzeiger als Reporter war die gerichtliche Aufarbeitung des Swissair-Grounding.[13] Die gesammelten Artikel dazu wurden 2007 in Buchform als «Der Swissair-Prozess» veröffentlicht. Seibts zumeist wirtschaftspolitischen Kommentare und Analysen schlugen regelmässig hohe Wellen in den Online-Kommentarspalten, so etwa seine im August 2011 verfasste Analyse «Der rechte Abschied von der Politik»,[14][15] wo Seibt die Kapitalismus-Kritik des Konservativen Charles Moore rezipierte.[16]

Von Mai 2012 bis Juli 2014 schrieb Seibt für seinen Blog namens Deadline auf tagesanzeiger.ch/Newsnet zum Thema «Journalismus im 21. Jahrhundert».[17][18] Einige der Artikel sind im November 2013 unter dem Titel Deadline – Wie man besser schreibt in Buchform erschienen.

Ende 2016 verliess Seibt den Tages-Anzeiger, um künftig, u. a. mit Christof Moser von der Schweiz am Sonntag, der seine Stelle als Bundeshausredaktor ebenfalls aufgab,[19] für das eigene Start-up Republik tätig zu sein.[20] Am 13. Mai 2017 wurde die Crowdfunding-Kampagne für die Teilfinanzierung des Medien-Projekts «Project R» lanciert und schlug gemäss Schweizer Kampagnen-Experten innerhalb von 24 Stunden alle vorher in der Schweiz gekannten Crowdfunding-Rekorde, sodass die Republik noch am selben Tag offiziell gegründet werden konnte.[21][22] Das Online-Magazin Republik wurde im Jahr 2018 lanciert.

Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2007: Journalist des Jahres, Fachzeitschrift Schweizer Journalist.[23]
  • 2008: Zürcher Journalistenpreis in der Kategorie «Zeitung» für die Reportagen zum Swissair-Prozess.[24]
  • 2012: Reporter des Jahres, Fachzeitschrift Schweizer Journalist.
  • 2013: Kolumnist des Jahres, Fachzeitschrift Schweizer Journalist.
  • 2016: Reporter des Jahres, Fachzeitschrift Schweizer Journalist.[25]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Tagesregister-Nr. 14399 vom 21.04.2017 / CHE-256.391.251 / 03486203. In: Handelsamtsblatt. Schweizerisches Handelsamtsblatt, 17. April 2017, abgerufen am 24. August 2023.
  2. Constantin Seibt. In: theodor-schmid-verlag.ch, abgerufen am 2. Mai 2011
  3. a b Sendung Doppelpunkt.@1@2Vorlage:Toter Link/www.radio1.ch (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Roger Schawinski im Gespräch mit Constantin Seibt. In: Radio 1 vom 6. Mai 2012 (MP3; 51,20 MB)
  4. a b Constantin Seibt: Bekenntnisse eines deutschen Secondo. In: Tages-Anzeiger vom 10. Februar 2010
  5. Wahlergebnis Nationalratswahlen 1999. In: admin.ch, abgerufen am 31. Dezember 2011
  6. Wahlergebnis Nationalratswahlen 2003. In: admin.ch, abgerufen am 31. Dezember 2011
  7. "Jetzt ist er auch noch Vater geworden und ist in die Kinderbetreuung eingespannt." Christof Moser: «Ich bin bereit, Erwartungen zu enttäuschen.» 21. März 2019, abgerufen am 22. März 2019 (deutsch).
  8. Kolumnisten: Wir lesen uns für Sie ins Zeug (Memento vom 23. März 2008 im Internet Archive), kurze biografische Angaben mit Foto. In: Nacht der Kolumnisten, 2005.
  9. Constantin Seibt: Macht und Machtkämpfe in der WOZ. In: WOZ-Online. Die Wochenzeitung, 5. Oktober 2006, abgerufen am 11. Juni 2019.
  10. Constantin Seibt: Kunst besiegt Kommerz. Forget X-mas. Get online. Join E-War! (PDF; 25 kB) In: WOZ-Online. Die Wochenzeitung, 3. Februar 2000, abgerufen am 30. Mai 2012.
  11. Constantin Seibt: Toywar II. (PDF; 23 kB) Kommerz- gegen Kunstgigant. In: WOZ-Online. Die Wochenzeitung, 8. Februar 2001, abgerufen am 30. Mai 2012.
  12. https://web.archive.org/web/20140605051212/http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2006-01/artikel-2006-01-editorial.html
  13. Stefan Howald: Rezension – Swissair-Pleite. Unter Römern und anderen Helden. In: WOZ-Online. Die Wochenzeitung, 5. Oktober 2006, abgerufen am 31. Dezember 2011.
  14. Constantin Seibt: Der rechte Abschied von der Politik. [...] Ein Kommentar. In: Tages-Anzeiger Online. Tamedia/Newsnetz, 6. August 2011, abgerufen am 31. Dezember 2011.
  15. Constantin Seibt: 101. Das Entsetzen der Konservativen. Ein Director’s Cut. In: – Katalog von allem. Departement für letzte Worte, 9. August 2011, archiviert vom Original am 14. Dezember 2011; abgerufen am 31. Dezember 2011.
  16. Charles Moore: I'm starting to think that the Left might actually be right. In: The Telegraph. Telegraph Media Group Limited, 22. Juli 2011, abgerufen am 31. Dezember 2011 (englisch).
  17. Constantin Seibt bloggt für Newsnet. In: Tages-Anzeiger/Newsnet. 2. Mai 2012.
  18. Blog Deadline auf tagesanzeiger.ch/Newsnet
  19. Kaspar Surber: Die grosse Wette auf den Journalismus. In: WOZ Die Wochenzeitung. 6. Oktober 2016.
  20. Edith Hollenstein: Constantin Seibt verlässt den Tagi. In: persoenlich.com. 6. Oktober 2016.
  21. Die «Republik» ist gegründet. In: Tages-Anzeiger, Tages-Anzeiger. 26. April 2017, ISSN 1422-9994 (tagesanzeiger.ch [abgerufen am 27. April 2017]).
  22. Constantin van Lijnden: Project R: Ein Fläschchen Hoffnung. In: Die Zeit. 26. April 2017, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 27. April 2017]).
  23. ots: Constantin Seibt ist «Journalist des Jahres» in der Schweiz. In: presseportal.de. 3. Dezember 2007, abgerufen am 15. Dezember 2009.
  24. Zürcher Journalistenpreis 2008. (Memento vom 28. Juni 2013 im Internet Archive) Drei Arbeiten und ein Gesamtwerk ausgezeichnet. In: Zürcher Journalistenpreis, abgerufen am 31. Dezember 2011
  25. Daniel Ryser wird «Journalist des Jahres» 29. November 2016
  26. Thomas Wyss: Wenn die Söhne mit dem Vater … Interview in: Tages-Anzeiger. Aktualisiert am 31. Mai 2012, abgerufen am 11. Juli 2012.
  27. Constantin Seibt: Eigenwerbung – hier im Selbstversuch. In Tages-Anzeiger online/Newsnet. 25. Mai 2012, abgerufen am 11. Juli 2012.