Crailsheimer Hart und Reusenberg

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FFH-Gebiet
„Crailsheimer Hart und Reusenberge“
Streuobstwiese bei Hörbühl

Streuobstwiese bei Hörbühl

Lage Ostalbkreis und Landkreis Schwäbisch Hall in Baden-Württemberg, Deutschland
Kennung DE-6926-341
WDPA-ID 555521753
Natura-2000-ID DE6926341
FFH-Gebiet 7,137 km²
Geographische Lage 49° 7′ N, 10° 5′ OKoordinaten: 49° 7′ 16″ N, 10° 5′ 5″ O
Crailsheimer Hart und Reusenberg (Baden-Württemberg)
Crailsheimer Hart und Reusenberg (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum 11. Januar 2019
Verwaltung Regierungspräsidium Stuttgart
f6

Das FFH-Gebiet Crailsheimer Hart und Reusenberg ist ein im Jahr 2015 durch das Regierungspräsidium Stuttgart nach der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) angemeldetes Schutzgebiet (Schutzgebietskennung DE-6926-341) im deutschen Bundesland Baden-Württemberg. Mit Verordnung des Regierungspräsidiums Stuttgart zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung vom 30. Oktober 2018 (in Kraft getreten am 11. Januar 2019) wurde das Schutzgebiet festgelegt.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das rund 714 Hektar große FFH-Gebiet gehört zu den Naturräumen 108-Schwäbisch-Fränkische Waldberge, 114-Frankenhöhe und 127-Hohenloher-Haller Ebene innerhalb der naturräumlichen Haupteinheiten 10-Schwäbisches Keuper-Lias-Land, 11-Fränkisches Keuper-Lias-Land und 12 Neckar- und Tauber-Gäuplatten. Es liegt im Jagsttal zwischen Jagstzell und Satteldorf und erstreckt sich über die Markungen von fünf Städten und Gemeinden im Ostalbkreis und im Landkreis Schwäbisch Hall:

Beschreibung und Schutzzweck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es handelt sich um Wacholderheiden, Magerrasen sowie artenreiche Wiesen und feuchte Wiesentäler, Dolinenlandschaft im Gipskeuper mit zum Teil wassergefüllten Dolinen, naturnahe Auwälder entlang der Jagst und dem naturnahen Flusslauf der Jagst.

Lebensraumtypen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemäß Anlage 1 der Verordnung des Regierungspräsidiums Stuttgart zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (FFH-Verordnung) vom 30. Oktober 2018 kommen folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie im Gebiet vor:

EU
Code
Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung) Kurzbezeichnung Hektar
3140 Oligo- bis mesotrophe, kalkhaltige Gewässer mit benthischer Vegetation aus

Armleuchteralgen

Kalkreiche, nährstoffarme Stillgewässer mit Armleuchteralgen 0,04
3150 Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation vom Typ Magnopotamion oder Hydrocharition Natürliche nährstoffreiche Seen 3,35
3160 Dystrophe Seen und Teiche Dystrophe Seen 1,77
3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Fließgewässer mit flutender Wasservegetation 14,16
3270 Flüsse mit Schlammbänken mit Vegetation des Chenopodion rubri p.p. und des Bidention

p.p.

Schlammige Flussufer mit Pioniervegetation 0,50
5130 Formationen von Juniperus communis auf Kalkheiden und -rasen Wacholderheiden 30,89
6210 Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia) Kalk-Magerrasen 23,01
6230 Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden Artenreiche Borstgrasrasen 3,24
6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae) Pfeifengraswiesen 0,50
6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) Magere Flachland-Mähwiesen 86,84
7220 Kalktuffquellen (Cratoneurion) Kalktuffquellen 0,018
7230 Kalkreiche Niedermoore Kalkreiche Niedermoore 0,23
9160 Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Eichen-Hainbuchenwald

(Carpinion betuli)

Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald 2,25
9170 Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald (Galio-Carpinetum) Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald 0,76
91E0 Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) Auenwälder mit Erle, Esche, Weide 12,65

Arteninventar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse sind für das Gebiet gemeldet:

Bild EU
Code
Art wissenschaftlicher Name Artengruppe
Biber 1337 Biber Castor fiber Sonstige Säugetiere
Gelbbauchunke 1193 Gelbbauchunke Bombina variegata Amphibien
Groppe 1163 Groppe Cottus gobio Fische und Rundmäuler
Steinkrebs 1093 Steinkrebs Austropotamobius torrentium Sonstige Wirbellose
Grüne Flussjungfer 1061 Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling Maculinea nausithous Schmetterlinge
Grüne Flussjungfer 1037 Grüne Flussjungfer Ophiogomphus cecilia Libellen
Schmale Windelschnecke 1014 Schmale Windelschnecke Vertigo angustior Sonstige Wirbellose

Zusammenhängende Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das FFH-Gebiet besteht aus zahlreichen kleineren Teilgebieten. Es ist in Teilbereichen deckungsgleich mit mehreren Landschaftsschutzgebieten. Die Naturschutzgebiete:

liegen ganz oder teilweise innerhalb des FFH-Gebiets.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: FFH-Gebiet Crailsheimer Hart und Reusenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien