Czarnolas (Skoroszyce)

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Czarnolas
Petersheide
?
Czarnolas Petersheide (Polen)
Czarnolas
Petersheide (Polen)
Czarnolas
Petersheide
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Opole
Powiat: Nysa
Gmina: Skoroszyce
Fläche: 1,497 km²
Geographische Lage: 50° 36′ N, 17° 19′ OKoordinaten: 50° 35′ 35″ N, 17° 18′ 41″ O
Höhe: 200-240 m n.p.m.
Einwohner: 412 (31. Dez. 2018[1])
Postleitzahl: 48-320
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: ONY
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Flughafen Breslau



Blick auf Czarnolas (2023)

Czarnolas (deutsch Petersheide, auch Petershaide) ist eine Ortschaft in der Landgemeinde Skoroszyce im Powiat Nyski (Neisse) in der Woiwodschaft Opole in Polen.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Angerdorf Czarnolas liegt im Südwesten der historischen Region Oberschlesien etwa fünf Kilometer westlich des Gemeindesitzes Skoroszyce, etwa 19 Kilometer nördlich der Kreisstadt Nysa und etwa 50 Kilometer südwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole.

Es gehört zur Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Równina Grodkowska (Grottkauer Ebene). Nördlich des Dorfes fließt die Stara Struga, einem linken Nebenfluss der Glatzer Neiße.

Nachbarorte von Czarnolas sind im Westen Jaszów (Seiffersdorf), im Norden Kobiela (Kühschmalz), im Südosten Mroczkowa (Eckwertsheide) sowie im Südwesten der Rzymiany (Reimen).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals erwähnt wurde „Petyrsheide“ im Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis aus den Jahren 1295–1305.[2] Damals wurde es nach deutschem Recht ausgesetzt und wahrscheinlich nach dem Neisser Schultheiß Peter benannt. Für das Jahr 1360 ist die Schreibweise Petirsheide überliefert.[3] Um 1379 wurde eine Kirche erbaut.[4]

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Petersheide mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.

Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Petersheide ab 1816 zum Landkreis Grottkau im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Dorf eine katholische Kirche, eine katholische Schule, ein Vorwerk, eine Brauerei, eine Ziegelei, eine Scholtisei sowie 116 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Petersheide 583 Menschen, davon sieben evangelisch.[3] 1855 lebten 667 Menschen in Petersheide. 1865 bestanden im Ort eine Scholtisei, 21 Bauern-, 30 Gärtner- und 29 Häuslerstellen. Die zweiklassige katholische Schule wurde im gleichen Jahr von 250 Schülern besucht.[4] 1874 wurde der Amtsbezirk Petersheide gegründet, welcher aus den Landgemeinden Eckwertsheide, Königswalde, Petersheide und Schönheide sowie den Gutsbezirken Eckwertsheide, Petersheide Borkert, Petersheide Laqua und Schönheide bestand.[5] 1885 zählte Petersheide 621 Einwohner.[6]

1933 lebten in Petersheide 614 Einwohner, 1939 waren es 707. Bis Kriegsende 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Grottkau.[7]

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Petersheide 1945 wie der größte Teil Schlesiens unter polnische Verwaltung. Nachfolgend wurde es in Czarnolas umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Die deutsche Bevölkerung wurde weitgehend vertrieben. 1950 wurde es der Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. 1999 kam der Ort zum wiedergegründeten Powiat Nyski. 2011 lebten 432 Menschen im Ort.[8]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirche Muttergottes von Tschenstochau
  • Die römisch-katholische Kirche Muttergottes von Tschenstochau (polnisch Kościół Matki Boskiej Częstochowskiej) wurde 1890 im Stil der Neugotik erbaut.

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fußballverein LZS Czarnolas

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Czarnolas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Raport o stanie Gminy Skoroszyce za rok 2018 (polnisch), Mai 2019, abgerufen am 10. April 2020
  2. Hermann Markgraf, Wilhelm Schulte: Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis (= Codex Diplomaticus Silesiae. Band XIV). Breslau 1889 (Latein, dokumentyslaska.pl [abgerufen am 11. Februar 2020]).
  3. a b Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 483.
  4. a b Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 1195 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Territorial Amtsbezirk Petersheide
  6. Kreis Grottkau. In: agoff.de, AGoFF, abgerufen am 11. Februar 2020.
  7. Verwaltungsgeschichte – Kreis Grottkau (Memento vom 3. September 2017 im Internet Archive)
  8. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (XLSX; polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 11. Februar 2020