Daniel Heinemann (Unternehmer)

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Daniel Heinemann (geboren 11. Januar 1809; gestorben 11. Juli 1875)[1] war ein deutscher Unternehmer, Kommunalpolitiker, Mäzen und Vorsteher der jüdischen Gemeinde in Hannover.[2]

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das 1863 durch Edwin Oppler erbaute Haus Heinemann an der Georgstraße Ecke Bahnhofstraße, hier um 1900 als Wiener Café an Stelle des späteren Kaufhauses Magis (heute: H & M am Kröpcke)
Ansichtskarte Nr. 684, anonymer Fotograf
Denkmalgeschützte Grabsteine mit den Lebensdaten von Pauline und Daniel Heinemann auf dem Jüdischen Friedhof An der Strangriede in Hannover

Geboren zur Zeit des Königreichs Westphalen, hatte Daniel Heinemann, gemeinsam mit seiner Ehefrau Pauline, geborene Benfey, ein „israelitisches Waisenhaus für Mädchengestiftet und war 1863 zum Vorsteher der jüdischen Gemeinde Hannovers gewählt worden,[2] die sich seinerzeit noch regelmäßig in der Calenberger Neustadt im Vorgängerbau der Neuen Synagoge an der Bergstraße versammelte.[3] Heinemann stand somit unter anderem regelmäßig in direkter Kommunikation mit dem Landrabbiner Samuel Meyer.[4]

Ebenfalls 1863[5][6] ließ sich Heinemann das nach ihm benannte Haus Heinemann durch den Baurat Edwin Oppler an der damaligen Georgstraße 28 errichten.[5] Laut dem Adreßbuch der Königlichen Residenz-Stadt Hannover von 1868 betrieb der Hoflieferant[7] in dem repräsentativen Geschäftsneubau an der Ecke zur Bahnhofstraße eine „Seiden-, Manufaktur-, Modewaren-, Möbelstoff- und Teppichhandlung“.[2]

Im Jahr zuvor war Daniel Heinemann – als Vertreter des „Steintor-Distrikts“ – 1867 in das hannoversche Bürgervorsteherkollegium gewählt worden. Er war damit – nach Michael Abraham Behrens – der zweite Jude in der Geschichte der Stadt Hannover, dem ein solcher „Aufstieg unter die Honoratioren“ der Stadt gelungen war. Allerdings hatten beide Persönlichkeiten zuvor notwendigerweise das Bürgerrecht der Stadt Hannover durch Zahlung des Bürgergewinngeldes erwerben müssen.[2]

Daniel Heinemanns Grabstein findet sich an einer Außenmauer des Jüdischen Friedhofs An der Strangriede.[8]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Juden in politischen Ämtern, in dieselben: Jüdische Persönlichkeiten in Hannovers Geschichte, vollständig überarbeitete, erweiterte und aktualisierte Neuauflage 2013, Hannover: Lutherisches Verlagshaus, 2013, ISBN 978-3-7859-1163-1, S. 77–80, hier: S. 77f.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Daniel Heinemann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vergleiche die Inschrift auf dem Grabstein Heinemanns
  2. a b c d Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Juden in politischen Ämtern, in dieselben: Jüdische Persönlichkeiten in Hannovers Geschichte, vollständig überarbeitete, erweiterte und aktualisierte Neuauflage 2013, Hannover: Lutherisches Verlagshaus, 2013, ISBN 978-3-7859-1163-1, S. 77–80, hier: S. 77f.
  3. Peter Schulze: Synagogen. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 614f.
  4. Peter Schulze: MEYER, (10) Samuel. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 254.
  5. a b Architekten- und Ingenieur-Verein Hannover (Hrsg.), Theodor Unger (Red.): Hannover. Führer durch die Stadt und ihre Bauten. Festschrift zur fünften Generalversammlung des Verbandes Deutscher Architekten- und Ingenieur-Vereine, Klindworth, Hannover 1882; als Nachdruck: Europäischer Hochschulverlag, Bremen 2011, ISBN 978-3-86741-493-7; S. 29, 142 online über Google-Bücher
  6. Anmerkung: Davon abweichend nennen Waldemar R. Röhrbein und Hugo Thielen in ihrer Darstellung Juden in politischen Ämtern (siehe Literatur) die Baudaten „1865/67“
  7. Vergleiche die Transkription online auf der Seite des Vereins für Computergenealogie
  8. Peter Schulze: Juden in Hannover. Beiträge zur Geschichte und Kultur einer Minderheit. Texte und Bilder der Ausstellungen „Juden in Hannover“ und „Historische Thoravorhänge aus Hannovers früheren Synagogen“ in der Alten Predigthalle. Kulturamt der Stadt Hannover, Hannover 1989 ( = Kulturinformation Nr. 19), S. 24