Detlef Grumbach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Detlef Grumbach (* 1955 in Detmold) ist ein deutscher Journalist, Publizist und Buchautor. Außerdem war Grumbach einer der Verleger des Männerschwarm Verlags GmbH.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An der Universität Bielefeld hat Grumbach in den siebziger Jahren Germanistik studiert, um Deutschlehrer zu werden. Er war Mitbegründer des Bielefelder Arbeiter- und Studententheaters. Nach einer Tätigkeit in einem Jugendzentrum in Norderstedt hat er dieses Berufsziel 1980 aufgegeben und war nach einer Umschulung Buchhändler in der Internationalen Buchhandlung in Hamburg bis 1990. Gleichzeitig begann er, nebenher als Journalist und Autor zu arbeiten.[1] Schwerpunkte seiner Arbeit sind Literaturkritik, LGBT-Politik, Sexualität, AIDS und Alltagsreportagen. Grumbach arbeitete und arbeitet für zahlreiche Sender (NDR, DLF, DLR, WDR, SR, RB und HR), Tageszeitungen und Zeitschriften (Die Zeit, Die Woche, Freitag, junge Welt, Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt, Süddeutsche Zeitung, Hannoversche Allgemeine, Frankfurter Rundschau, Berliner Zeitung und die taz).

Das Spektrum seiner Arbeit reicht von Heroinabgabe an Schwerstabhängige über die Reportage 100 Jahre Edeka bis zum Privaten Bekenntnis eines Politikers und seinen politischen Dimensionen: Ich bin schwul – und das ist auch gut so! oder die Reportage Wenn du nicht spurst, kommst du ins Heim! über die Heimerziehung in Westdeutschland zwischen 1950 und 1970.[2] Grumbach schrieb Radiofeatures über Martin Dannecker[3], Lion Feuchtwanger, Christian Dietrich Grabbe, Christian Geissler, Hermann Kesten, Richard Plant, Uwe Timm und Feridun Zaimoglu. Grumbach lebt in einem Wohnprojekt in Hamburg-St. Georg. Sein Freund Christian Geissler verbrachte dort seine letzten Lebensjahre. Seit 2014 ist er Vorsitzender der Christian-Geissler-Gesellschaft. Als Vorsitzender hat er es sich zur Aufgabe gemacht, das Werk des 2008 verstorbenen Hamburger Schriftstellers und Dokumentarfilmers aus der Versenkung zu holen und einer interessierten Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen.[4]

Auszeichnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1999 wurde Detlef Grumbach mit dem Felix Rexhausen Preis des BLSJ für besonderes publizistisches Engagement bei der Berichterstattung über Lesben und Schwule ausgezeichnet, und zwar für ein Feature im Deutschlandfunk über schwule Geschichte: „Bürger wider Willen – die Schwulen-Bewegung zwischen Revolte und Integration“, ein Porträt Martin Danneckers, ausgestrahlt am 13. Juni 1998 im Deutschlandfunk.

Für seine Sendung über die Geschichte der Edeka und ihre Nähe zur NSDAP wurde er im November 2008 mit dem erstmals verliehenen Hans-Strothoff-Journalistenpreis ausgezeichnet. Der Preis für Berichterstattung über den inhabergeführten Facheinzelhandel wird in drei Rängen und als Nachwuchspreis vergeben. Detlef Grumbach erhielt den dritten Preis.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mathias Thurm: Menschen in St.Georg – Detlef Grumbach. In: Der lachende Drache. Stadtteilzeitung für St.Georg. Einwohnerverein St. Georg von 1987, Nr. 342, November 2020, S. 2
  2. Deutschlandfunk: „Wenn du nicht spurst, kommst du ins Heim!“, 22. Januar 2009 (abgerufen: 4. April 2019).
  3. Bürger wider Willen. Die Schwulenbewegung zwischen Revolte und Integration. Ein Portrait Martin Danneckers. (Deutschlandfunk). 13. Juni 1998 (19 S., detlef-grumbach.de [PDF; abgerufen am 26. Juni 2019]).
  4. Mathias Thurm: Menschen in St.Georg – Detlef Grumbach. In: Der lachende Drache. Stadtteilzeitung für St.Georg. Einwohnerverein St. Georg von 1987, Nr. 342, November 2020, S. 2