Detlef Rönfeldt

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Detlef Rönfeldt (* 25. Februar 1949 in Hamburg) ist ein deutscher Regisseur, Autor, und Dozent für Spielfilmregie, Stoffentwicklung, Visuelles Erzählen und Camera Acting.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekannt geworden ist Detlef Rönfeldt vor allem durch eine Reihe preisgekrönter Fernsehfilme in den Jahren 1990–1999, darunter Hurenglück (ARD 1991, nominiert für den Adolf-Grimme-Preis, mit Angelika Domröse und Hilmar Thate), „Die Kupferfalle“ (ZDF 1992, nominiert für den Ernst-Schneider-Preis, mit Leslie Malton, die anschließend mit dem Goldene Kamera Nachwuchspreis ausgezeichnet wurde), „Nur eine kleine Affäre“ (ZDF 1992, mit Jennifer Nitsch, ausgezeichnet mit dem Adolf-Grimme-Preis, dem Bayerischen Fernsehpreis und dem „teleStar“/Deutscher Fernsehpreis), „Stunde der Füchse“ (ZDF 1993, mit Siemen Rühaak, nominiert für den Fernsehspielpreis der Deutschen Akademie der darstellenden Künste), „Das tödliche Auge“ (ARD 1993 – mit Ulrich Mühe und Susanne Lothar, die dafür mit dem Goldenen Gong ausgezeichnet wurden), „Une femme sur mesure/Eine Frau nach Maß“ (France3/ARD, mit Marianne Sägebrecht) und der deutsch-französische Zweiteiler „Tödliches Geld – Das Gesetz der Belmonts“ (SAT.1 1994, mit Michel Piccoli und Marthe Keller, für den Piccoli beim Festival de Télévision de Monte-Carlo die Silberne Nymphe als bester Hauptdarsteller gewann).

Daneben trägt eine Reihe von Serien und Mehrteilern ganz oder teilweise seine Regiehandschrift – in erster Linie „Uta“ (ARD/NDR 1982) „Ich, Christian Hahn“ ARD/SWF 1983) und „Engels & Consorten“ (ARD 1984 – ausgezeichnet mit dem Herbert Quandt Medien-Preis und dem Ernst-Schneider-Preis), aber auch Krimiserien wie „Kommissar Rex“ (ORF/SAT.1), „Ein Fall für zwei“ (ZDF), „Die Neue“ (ORF/SAT.1), „Achtung, Zoll!“, „Tatort“ (ARD), „Schwurgericht“ (SAT.1), „SK Kölsch“ (SAT.1) oder Familienserien wie „Forsthaus Falkenau“ (ZDF), „Hallo, Onkel Doc“ (SAT.1) und „Kleinstadtgeschichten“ (ZDF). Die bislang letzte Regiearbeit war „Die Liebenden vom Alexanderplatz“ (ZDF 2002, mit Inge Meysel).

Seitdem hat sich Detlef Rönfeldt weitgehend dem Schreiben von Drehbüchern gewidmet („Stella – das blonde Gespenst/Die Verräterin“ [über die „Greiferin“ Stella Goldschlag-Kübler], gefördert durch die MFG Stuttgart und auf der Vorschlagsliste für den Drehbuchpreis Baden-Württemberg) und der Weitergabe seiner beruflichen Erfahrungen im Rahmen diverser Workshops und Lehraufträge (ifs Köln, Filmstudium an der Universität Hamburg, Leitung: Hark Bohm, HMS Hamburg, d.ma/die medienakademie Hamburg/Berlin).

Seit 2006 leitet Detlef Rönfeldt daneben das „Camera Actors Studio“ des iSFF in Berlin, einen staatlich geförderten Lehrgang zur Weiterbildung von Schauspielern für die Arbeit vor der Kamera. Außerdem war er in der Filmpolitik aktiv. Er war von 2002 bis 2009 im Vorstand des BVR (Bundesverband der Film- und Fernsehregisseure e.V.), lange Jahre Mitglied verschiedener Fördergremien der FFA (Filmförderungsanstalt), zuletzt (bis Ende 2016) in der Unterkommission Kino, und Sprecher der Sektion „Film und audiovisuelle Medien“ des Deutschen Kulturrats. Letzte Jurytätigkeit: Vorauswahlkommission „Beste Regie“ der Deutschen Akademie für Fernsehen (DAfF), 2017 und 2018.

Er lebt in Hamburg und Berlin, ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kein Fall von Geringfügigkeit. Über Hans Werner Kettenbach, seinen Roman „Schmatz oder Die Sackgasse“ und die Frage, warum nicht alles ein Krimi ist, was so aussieht, DIE ZEIT Nr. 42/1987 (Literaturbeilage), S. 9[1]
  • Höllenflug in den deutschen Herbst. Traktat über Würde und Gehorsam: Friedrich Christian Delius’ Roman „Mogadischu Fensterplatz“, DIE ZEIT Nr. 50/1987 (Literaturbeilage), S. 5[2]
  • Pikkolo im Goldenen Prag. Bohumil Hrabals Roman „Ich habe den englischen König bedient“, DIE ZEIT Nr. 14/1988, S. 64/65[3]
  • Der Süden, ein Traum. Julien Greens Schmöker „Von fernen Ländern“ und eine Neuübersetzung seines kleinen Romans „Der andere Schlaf“, DIE ZEIT Nr. 41/1988 (Literaturbeilage), S. 18[4]
  • Die Mitte der Welt. Über John Bergers Roman „Spiel mir ein Lied“, DIE ZEIT Nr. 46/1988 (Literaturbeilage), S. 14.[5]
  • Prager Ironie. Bücher von und über Bohumil Hrabal, DIE ZEIT Nr. 20/1989, S. 72[6]
  • Die böhmische Sintflut. Zuzana Brabcovás apokalyptischer Roman einer Generation ohne Hoffnung – eine neue Stimme aus der Tschechoslowakei, DIE ZEIT Nr. 37/1991, S. 72 (über Zusana Brabcová: „Weit vom Baum“)[7]
  • Wem gehört eigentlich der Film? Eine Polemik, script (Zeitschrift des VDD – Verband deutscher Drehbuchautoren), 4/2003[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. [1] DIE ZEIT 42/1987
  2. [2] DIE ZEIT 50/1987
  3. [3] DIE ZEIT 14/1988
  4. [4] DIE ZEIT 41/1988
  5. [5] DIE ZEIT 45/1988
  6. [6] DIE ZEIT 20/1989
  7. [7] DIE ZEIT 37/1991
  8. [8] script 4/2003