Diana Kinnert

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Diana Kinnert (2023)

Diana Kinnert (* 16. Februar 1991 in Wuppertal-Elberfeld) ist eine deutsche Publizistin.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kinnert wuchs in Wuppertal als Tochter eines Spätaussiedlers aus Schlesien, der als Justizvollzugsbeamter arbeitete,[1] und einer philippinischen Migrantin auf. Sie studierte Politikwissenschaft und Philosophie in Göttingen, Amsterdam, Köln und Berlin.[2] Das Studium an der Universität Göttingen schloss Kinnert 2013 mit dem Bachelor of Arts ab.[3]

Nach eigenen Angaben war sie in ihrer Jugend für Amnesty International und Greenpeace aktiv.[4] 2009 trat sie im Alter von 17 Jahren in die CDU ein.[2] Nach Eigenangaben war sie zwischen 2015 und 2016 Büroleiterin des damaligen Bundestagsvizepräsidenten Peter Hintze.[5] Unter CDU-Generalsekretär Peter Tauber war sie Mitglied der parteilichen Reformkommission.[6]

Kinnert war von 2013 bis 2015[7] Mitglied im Jugendbeirat der Konrad-Adenauer-Stiftung[8] und Botschafterin der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen.[9] Im Januar 2023 war sie Jurorin zur Preisverleihung bei The Power of the Arts.[10]

Plagiatsvorwürfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In ihren Büchern Für die Zukunft seh’ ich schwarz (2017) und Die neue Einsamkeit (2021) fand der Plagiatsgutachter Stefan Weber im Mai 2022 nach eigenen Angaben mehr als 200 Passagen, die Kinnert bei Publizisten wie Ulf Poschardt und Leander Scholz sowie aus Wikipedia wörtlich abgeschrieben habe.[11][12][13] Laut Weber seien bei vielen Plagiatsstellen auch Verletzungen der Urheberrechte der betroffenen Autoren anzunehmen.

Die Hardcover- und Taschenbuch-Ausgaben ihres mit Marc Bielefeld verfassten Bestsellers Die neue Einsamkeit wurden daraufhin vom Verlag aus dem Verkauf genommen. In dem Buch wurden auf 201 der insgesamt 444 Seiten Plagiate nachgewiesen.[14] Auf Anfrage der FAZ zu den Vorwürfen entschuldigte sich Kinnert und räumte ein, nicht sorgfältig gearbeitet zu haben. Dies sei jedoch, nach eigener Aussage, „nicht mutwillig“ geschehen: „Bei der Recherche mag ich Textteile vermischt haben, Quellen in Entwurfsdateien kopiert haben, angenommen haben, dass ich schon korrekt paraphrasiert hatte.“[15]

Jochen Zenthöfer drückte seine Verwunderung aus, dass keinem der zahlreichen positiven Rezensierenden, vor allem in öffentlich-rechtlichen Medien, die deutlichen Hinweise auf fehlende eigene geistige Leistungen aufgefallen seien.[16]

Bücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Diana Kinnert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anja Maier: CDU-Nachwuchs über Engagement: „So liebe ich Politik“. In: Die Tageszeitung: taz. 13. Mai 2017, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 15. Juni 2022]).
  2. a b Get to know the person. Diana Kinnert, 27. November 2018, abgerufen am 10. Oktober 2021.
  3. Persönliches Facebook Profil. Abgerufen am 15. Dezember 2019.
  4. Leonie Gubela: Jungpolitikerin Diana Kinnert: „Deshalb bin ich in der CDU“. In: taz.de. 5. Oktober 2021, abgerufen am 7. März 2024.
  5. GET TO KNOW THE PERSON. In: KINNERT. 27. November 2018, abgerufen am 15. Juni 2022 (deutsch).
  6. Ich bin mehr als ein Sammelsurium von Minderheitenattributen. Vita auf Seite des Rowohlt Verlags. Abgerufen am 15. November 2017.
  7. Diana Kinnert ist die Nachwuchshoffnung der CDU. 3. Januar 2016, abgerufen am 15. Juni 2022.
  8. Unsere Referenten - Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Juni 2021; abgerufen am 2. Juni 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kas.de
  9. "Quoten-Star" der CDU? – Diana Kinnert. 2. Juni 2021, abgerufen am 2. Juni 2021.
  10. The Power of the Arts – Preisträgerprojekte 2022, kulturnews.de, 24. Januar 2023, abgerufen am 6. Juni 2023
  11. Tomasz Kurianowicz: Plagiatsforscher: CDU-Politikerin Diana Kinnert hat großflächig abgeschrieben. In: Berliner Zeitung. 27. Mai 2022, abgerufen am 27. Mai 2022.
  12. Diana Kinnert: CDU-Politikerin soll in zwei Büchern abgeschrieben haben. In: Der Spiegel. 27. Mai 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 27. Mai 2022]).
  13. Heike Schmoll, Diana Kinnert bittet für Plagiate um Entschuldigung, In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 28. Mai 2022
  14. Plagiate bei Diana Kinnert - Zu viel Lob für ein schlechtes Buch | Cicero Online. Abgerufen am 15. Juni 2023.
  15. Heike Schmoll: CDU-Politikerin: Diana Kinnert entschuldigt sich für Plagiate. In: FAZ.NET. 27. Mai 2022, abgerufen am 27. Mai 2022.
  16. Jochen Zenthöfer, Zu viel Lob für ein schlechtes Buch, Cicero vom 7. Juni 2022.