Dichlorhexaoxid

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Strukturformel
Strukturformel von Dichlorhexaoxid
Allgemeines
Name Dichlorhexaoxid
Andere Namen

Chlorylperchlorat

Summenformel Cl2O6
Kurzbeschreibung

tiefrote Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12442-63-6
Wikidata Q1091519
Eigenschaften
Molare Masse 166,90 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[1]

Dichte

2,02 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

3,5 °C[1]

Siedepunkt

203 °C (theoretisch)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Dichlorhexaoxid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Chloroxide.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dichlorhexaoxid kann durch Reaktion von Chlordioxid mit Ozon gewonnen werden.[1][3]

Ebenfalls möglich ist die Darstellung durch Reaktion von Chlorylfluorid und Perchlorsäure.[3]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dichlorhexaoxid ist ein tiefrote Flüssigkeit, die unterhalb von −30 °C unzersetzt aufbewahrt werden kann.[3] Von allen Chloroxiden ist es das am wenigsten explosive, bei Kontakt mit organischen Stoffen explodiert es jedoch. Als Gas dissoziiert es weitgehend zu Chlortrioxid, das bereits bei Zimmertemperatur in Chlordioxid und Sauerstoff bzw. in Chlor und Sauerstoff zerfällt.[1]

In der Gasphase und als Flüssigkeit liegt es als kovalentes Chlorylperchlorat O2Cl-O-ClO3 vor. Die Oxidationsstufen des Chlors betragen hier V und VII. Im Feststoff existiert die Verbindung als Chlorylchlorat mit isolierten ClO2+ und ClO4 -Ionen.[3][4]

Die Verbindung ist das gemischte Anhydrid aus Chlor- und Perchlorsäure. Bei Reaktion mit Wasser entstehen Chlorsäure und Perchlorsäure[3], mit Ozon langsam Dichlorheptaoxid.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 315.
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. a b c d e Ralf Steudel: Chemie der Nichtmetalle, Synthesen – Strukturen – Bindung -Verwendung, 4. Auflage, 2014 Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/Boston, ISBN 978-3-11-030439-8, S. 553–554 (abgerufen über De Gruyter Online).
  4. Klaus M. Tobias, Martin Jansen: Struktur von Cl2O6 im Kristall. In: Angewandte Chemie 98, 1986, S. 994–995, doi:10.1002/ange.19860981108.