Diskussion:Der Verdacht (Dürrenmatt)

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Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von 85.7.98.24 in Abschnitt Schweizbezogen
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Aufgrund [1] habe ich den Verdacht auf 51 datiert.--Dirk33 14:48, 25. Okt 2004 (CEST)

Steht in dem Roman wirklich irgendwas über Naziverbrecher, die Gulliver jagt? Meines Wissens steht da nur, dass er bedrängten Juden (und Christen) hilft.--Hannes2 Diskussion  19:50, 26. Sep 2006 (CEST)

"Ein Richter aus eigenen Gesetzen saß vor Bärlach, der nach eigener Willkür richtete, freisprach und verdammte ..." - "„Die neuen Grausamkeiten in anderen Ländern ... ziehe ich nicht von der Rechnung ab, die ich den Nazis entgegenhalte und die sie mir bezahlen müssen“ ..." - "„Mein Handwerk ist blutig, Komissar ...“" - Außerdem hat er das Foto an Life gegeben, um die Verfolgung Neles in die Wege zu leiten. --Logo 20:04, 26. Sep 2006 (CEST)

Bearbeitung vom 22. Januar[Quelltext bearbeiten]

Einiges habe ich schon revertiert, das mag hier diskutiert werden. - Außerdem fehlt eine Quelle für die Entstehungsgeschichte ("1000 Franken"). --Logo 01:27, 23. Jan. 2007 (CET)Beantworten

Entstehungsgeschichte und Bedeutung[Quelltext bearbeiten]

Entfernt. Datierung war doppelt, "1000 Franken" unbelegt, "Zeitgeist und Denkweise" ebenfalls unbelegt, "zeitgeschichtliche Quelle" selbstverständlich, Dürrenmatts Absichten "als Philosoph" eher falsch dargestellt, müssten aber eh als literaturwissenschaftliche Meinung belegt werden. --Logo 17:52, 15. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Rolle der Schweiz[Quelltext bearbeiten]

Entfernt. "Es ist unwahrscheinlich, dass die Schweiz sadistische KZ-Ärzte versteckt hat" - eine von vielen unbelegten Betrachtungen. Den Vergleich "Privatbank"-"Spital" konnte ich im Buch nicht finden. Dass der Mörder Emmenberger Schweizer ist, wird im Dialog Bärlach-Gulliver als irrelevant dargestellt. --Logo 17:52, 15. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Der Kriminalroman[Quelltext bearbeiten]

stark überarbeitet. "Auf den ersten Blick scheint der Verdacht ein typischer Kriminalroman zu sein." Wieso, weil der Kommissar totkrank im Bett liegt? "Zum Beispiel ist Bärlach nicht der typische Kommissar und Held, der er eigentlich sein sollte." Nach der Vorgabe, es sei ein typischer Kriminalroman, was aber eh unrichtig war. --Logo 17:52, 15. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Die Figur Gulliver[Quelltext bearbeiten]

Ist Gulliver real? Der Text beantwortet diese Frage nicht, deutet aber darauf hin, dass es nicht so ist, indem das Auftauchen der Figur jeweils in märchenhafter Atmosphäre stattfindet. Wenn Gulliver als Hirngespinst, als Vision des Kommissärs betrachtet wird, so hat das eine erweiterte Deutung des Geschehens zur Folge:

Wie der Titel des Romans schon sagt, handelt die Geschichte von einem „Verdacht“, einem geistigen Konstrukt. Bärlach liegt als schwerkranker Mensch, der sicherlich unter dem Einfluss starker Medikamente steht, im Spital, langweilt sich, bleibt trotz Pensionierung mit Herz und Seele Kommissär und beschäftigt sich umso eifriger mit dem Fall Nehle/Emmenberger. Warum sollte in dieser Situation nicht seine Fantasie mit ihm durchgehen?

Das bedeutet konkret: Die Kapitel „Gulliver“ und „Ein Kinderlied“ können ganz oder teilweise als Halluzinationen Bärlachs gelesen werden. Das hat Konsequenzen für das Verständnis der Handlung, für die Auflösung und auch für die Interpretation (Herstellung von Gerechtigkeit ist nicht möglich, sie ist eine Illusion.)

Die Handlung des „Verdachts“ spielt sich folglich auf zwei Ebenen ab: Einerseits auf der der erzählten Realität, andererseits auf der der „imaginierten Realität“ Bärlachs. Auf der ersten Ebene hilft Gulliver Bärlach dabei, Emmenberger auszuliefern und zu töten; der Roman nimmt eine gute Wendung, Gerechtigkeit ist am Ende hergestellt.

Auf der zweiten Ebene verhält es sich so, dass Gulliver als ein Produkt von Bärlachs Fantasie diesem einerseits die Tragweite seines Verdachts vor Augen führt (Gulliver bringt das Thema des Nationalsozialismus in den Roman hinein. Nie vorher wurden die Gräueltaten in Stutthof so drastisch und ausführlich geschildert). Was bisher ein sehr theoretisches Konstrukt war, nimmt in Bärlachs Fantasie konkrete Formen an und führt dem Leser anschaulich vor Augen, um welches Scheusal es sich bei Nehle/ Emmenberger gehandelt haben muss. Für das Ende bedeutet diese Lesart, dass Bärlach am Ende aus Angst (oder an seiner Krankheit) stirbt, noch bevor Emmenberger ihn überhaupt töten könnte. Gulliver, der ihm in letzter Sekunde als Retter erscheint, ist demnach nichts anderes als eine Todesvision. Er lässt das Geschehen so enden, wie der gescheiterte Bärlach es sich gewünscht hätte. Die erhoffte Wiederherstellung von Gerechtigkeit erweist sich damit allerdings als Illusion. So gesehen handelt „Der Verdacht“ von einem geistigen Experiment, das zwar auf einer wahren Annahme beruht, aber aufgrund der schweren Krankheit des Kommissärs und seiner eingeschränkten Handlungsmöglichkeiten letztlich ins Leere läuft.


Sicher interessante, aber unbelegte und nicht enzyklopädisch geschriebene Spekulationen aus dem Artikel entfernt und hierher kopiert. --Magiers 18:54, 12. Feb. 2009 (CET)Beantworten

Spekulation ist hier der falsche Terminus. Es ist EINE mögliche Interpretation - und passt zu der These von Dürrenmatt "Eine Geschichte ist immer erst dann zu Ende wenn sie ihre schlimmstmögliche Wendung genommen hat." Aber einmal würde auch die Tötung Emmenbergers durch Gulliver diese Forderung erfüllen. Und zweitens ist Bärlachs nächtlicher Rausch (nach dem Besäufnis mit Gulliver) ja durch die Krankenschwestern belegt.

Sonnenstein[Quelltext bearbeiten]

Als ich gelesen habe, das Emmenbergers Klinik Sonnenstein heißt, habe ich sofort an (Schloss) Pirna Sonnenstein gedacht, eine ehemalige Heilanstalt, in der die Nazis im Namen der Rassenhygiene tausende Behinderte u.a. vergasten. Ich denke nicht, das dieser Zusammenhang zufällig entstanden ist, vielleicht kann man diese Vermutung dem Artikel hinzufüge, oder jemand kennt eine Quelle, die das sicher belegt --91.14.219.66 19:24, 1. Dez. 2009 (CET)Beantworten

Du hast sicher recht, klingt nach absichtlicher Anspielung. Aber gefunden, dass das schon mal jemand thematisiert hat, habe ich jetzt auf Anhieb nix. Und da wir selbst nicht spekulieren dürfen… Vielleicht findet ja doch noch jemand was in der Sekundärliteratur. Gruß --Magiers 23:40, 1. Dez. 2009 (CET)Beantworten

Schweizbezogen[Quelltext bearbeiten]

Gibt es einen Grund, warum der Artikel als "schweizbezogen" markiert ist? Hat der Roman "hauptsächlich Bezug zur Schweiz", wurde in Schweizer Rechtschreibung veröffentlicht oder wird überwiegend in der Schweiz gelesen? Der Artikel Friedrich Dürrenmatt ist ausdrücklich nicht schweizbezogen, weil "Dürrenmatt für den gesamten deutschen Sprachraum gleichermaßen relevant ist". Ist das bei seinen Werken anders? Die Markierung, an die sich scheinbar alle zu halten haben, wurde natürlich – wie üblich in solchen Fällen – von einem Benutzer ohne jede Artikelmitarbeit eingefügt. Viele Grüße! --Magiers (Diskussion) 14:38, 2. Jun. 2013 (CEST)Beantworten

Laut Rechtschreibkonvention soll in schweizerischen Ortsnamen, Eigennamen und Zitaten ss nicht in ß geändert werden. ok. Aber schon die Wendung "schweizbezogen" ist nicht sinnvoll. Soll im Grünen Heinrich die Inhaltsangabe von den zahlreichen ß befreit werden, weil der Autor Schweizer ist? Oder weil Teile in der Schweiz spielen, wonach die Münchner Teile ihre ß behalten? Wilhelm Tell hat ss, Wilhelm Tell aber ß. Ich wäre zwar für prinzipielle ß-Schreibung außer bei Ortsnamen, Eigennamen und Zitaten. Vor allem aber dürften die Abweichungen in die zigTausende gehen, so dass jedes Hin-und-her-Ändern eine müßige BNS-Aktion ist. Gruß --Logo 15:09, 2. Jun. 2013 (CEST)Beantworten
Ich sehe ja durchaus ein, dass es Artikel gibt, die ihrem Wesen nach zu großer Mehrheit von Schweizern bearbeitet und gelesen werden. Und bei einem Artikel wie Schweiz ohne Armee? Ein Palaver habe ich mich letztlich auch von der "Schweizbezogenheit" des Werks überzeugen lassen, aber im vorliegenden Fall sehe ich außer dem Handlungsort weder einen überragenden inhaltlichen Bezug, noch ist der Artikel anscheinend überwiegend von Schweizern geschrieben oder wird in erster Linie in der Schweiz gelesen, als dass sprachliche Konzessionen angebracht wären. Deswegen würde ich, wenn es keine Gegenstimmen gibt, den Schweizbezug entfernen. Gruß --Magiers (Diskussion) 22:18, 6. Jun. 2013 (CEST)Beantworten
Ich kann allerdings bestätigen, dass Dürrenmatt an Schweizer Gymnasien zur Pflichtlektüre gehört (und nicht nur ein Werk).--85.7.98.24 11:02, 21. Sep. 2022 (CEST)Beantworten

Spoiler[Quelltext bearbeiten]

Wie schon Dürrenmatts erster Roman um Kommissär Bärlach, Der Richter und sein Henker, endet auch Der Verdacht nicht mit der polizeilichen Inhaftierung oder gerichtlichen Verurteilung des Täters, sondern mit dessen Tötung.

Ich hatte Der Richter und sein Henker noch nicht gelesen, jetzt kenne ich leider das Ende... (nicht signierter Beitrag von Marceloale (Diskussion | Beiträge) 17:21, 29. Jul 2015 (CEST))

Hallo Marceloale, der Ärger, wenn man etwas verraten bekommt, das man nicht wissen wollte, ist zwar verständlich. Aber wir verstehen die Wikipedia als eine Enzyklopädie, die Bücher nicht nur à la Klappentext anpreisen will, sondern ihnen auch analytisch auf den Grund geht. Das geht leider nicht, ohne zum Beispiel die Auflösung eines Krimis zu verraten, siehe auch Wikipedia:Spoilerwarnung. In diesem Fall wird auf den bekannten Vorgänger verwiesen, was vermutlich viele analytische Untersuchungen zum Verdacht genauso machen. Insofern hast Du die Bücher auch in der verkehrten Reihenfolge gelesen. Aber um Dich zu beruhigen: Das ist erstens nicht alles, was es über das Ende von Der Richter und sein Henker zu sagen gäbe und zweitens ist Dürrenmatt ja keine Agatha Christie, sprich: das Whodunit ist in seinen Büchern doch ziemlich nebensächlich. Er nutzt seine Kriminalromane eher als Vehikel, um tiefere existenziell-ethische Fragestellungen aufzuwerfen, die nichts dadurch verlieren, dass man den Ausgang schon kennt. Gruß --Magiers (Diskussion) 20:34, 29. Jul. 2015 (CEST)Beantworten