Diskussion:Gustav zu Ysenburg und Büdingen

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Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von 2A02:8108:9E3F:C8B0:ADA6:60FF:DCDB:B927 in Abschnitt Wieso mit I?
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Wieso mit I?[Quelltext bearbeiten]

Die Vor- und Nachfahren schreiben sich laut Artikel mit Y, wieso dieser dann mit I? --Plüschhai (Diskussion) 18:37, 23. Feb. 2017 (CET)Beantworten

Das kann man so nicht pauschal sagen. Grundsätzlich (mit wohl zahlreichen Ausnahmen) findet man die Isenburger mit I vorwiegend bei den Isenburg-Birsteinern und ihren Nebenlinien (Isenburg-Offenbach, Isenburg-Philippseich). Hier kommt allerdings ein politisches Ereignis hinzu (man achte auf das Geburtsdatum Gustavs zu I.u.B.!), nämlich der Zusammenschluss zum Rheinbund-Fürstentum Isenburg unter Führung der I-Isenburg-Birsteiner Linie. Gut möglich, dass man hier auch aus politischen Gründen die Büdinger mit "I" geführt hat. Tatsächlich findet man das noch öfter im 19. Jahrhundert. Vielleicht weiß Benutzer:Waldnobbi noch mehr, den ich hiermit mal anpinge. --Lumpeseggl (Diskussion) 21:39, 24. Feb. 2017 (CET)Beantworten
Sowohl Priesdorff (Primärquelle für den Artikel) als auch Gritzner (Sekundärquelle), sogar das GGT in den beiden für den Artikel bemühten Jahrgängen (1831, 1871) schreiben mit I. Da wir hier abbilden und TF vermeiden, denke ich, ist es wie es ist gut aufgelöst. Vll. ist die Schreibweise mit I in Preußen üblich(er) gewesen, jedoch ist jedwede Spekulation über die Ursachen mE aus eben genanntem Grund müßig. Der im Nachgang hinzugekommene Glasenapp und der bereits bei der Artikelerstellung bemühte Stojan (WW-Person) schreiben mit Y, so what. Meine Präferenz wäre, der Verschiebung eine Ergänzung bei den Personendaten (ALTERNATIVNAMEN=) vorzuziehen. --Lorenz Ernst (Diskussion) 06:55, 25. Feb. 2017 (CET)Beantworten
Ich kann Lumpseggl nur zustimmen, so einfach ist es nicht zu beurteilen. Es kommt wohl entscheidend darauf an, zu welchem Zeitpunkt der Name gewählt worden ist, denn die Namen der Adelshäuser, aus denen die nachmaligen Standesherrn kamen (der Graf zu Ysenburg und Büdingen in Büdingen kam als Standesherr zum Großherzogtum Hessen(-Darmstadt) die Grafen zu Ysenburg und Büdingen in Meerholz und in Wächtersbach kamen - wie die Fürsten zu Isenburg-Birstein - zum Kurfürstentum Hessen(-Kassel), waren wohl nicht in der Weise festgelegt, wie es unseren heutigen Vorstellungen entspricht. Ein Standesregister - wie in unseren heutigen Standesämtern - wurde nicht geführt, jedenfalls nicht auf Grund von Rechtsvorschriften. Die Birsteiner Linie der Grafen zu Ysenburg und Büdingen erhielt als einzige eine schriftliche Bestätigung (1744 von der kaiserlichen Kanzlei). Die Urkunde "erhob" den Grafen zu einem Fürsten, die Kanzlei soll sich aber geirrt haben, weil in der Urkunde "Isenburg" steht. Trotz des "Kanzleiversehens" haben sich die regierenden Fürsten in den folgenden Jahren "meist" mit "I", aber ab und zu auch mit "Y" geschrieben, so Wolfgang Ernst, Wohnsitz meist Offenbach, regierte von 1754–1803, enthält das Plakat über die Aufhebung der Leibeigenschaft von 1794 die Schreibweise "... Fürst zu Ysenburg und Graf zu Büdingen" (in Büdingen regierte aber eine andere Linie). Sein Sohn Carl (in dem Wikipedia-Artikel falsch als "von" Isenburg bezeichnet), der im 1803 nachfolgte und 1806 als "souverainer" Fürst zu den Gründungsmitgliedern des Rheinbunds gehörte, wird dort als "Se. Durchlaucht der Fürst von Isenburg-Birstein" bezeichnet, er bezeichnete sich selbst aber fast immer "Fürst zu ..." (und nicht "von"), so in dem Werbe-Plakat von 1806 mit der Aufforderung als Soldat dem Regiment beizutreten (siehe Regiment Preußen (Grande Armée).
Als souveräner Fürst und Staatsoberhaupt konnte er seinen Namen selbst festlegen, aber anscheinend nicht die Namen seiner Vettern "in" Büdingen, "in" Meerholz und "in" Wächtersbach, die - obwohl durch den Rheinbund "mediatisiert" und nun zum Fürstentum Isenburg gehörig - es bei der alten Schreibweise Graf zu Ysenburg und Büdingen (jeweils mit dem Zusatz in ...), der Prinz hätte sich danach eigentlich mit "Y" schreiben müssen. Anton Calaminus, einer der Chronisten der "Büdinger Häuser in Büdingen, in Meerholz und in Wächtersbach" meint, die Schreibung mit "Y" habe sich nach 1803/1806 bei den zu dieser Zeit mediatisierten Häusern zur Unterscheidung gegenüber den "I"-Isenburgern in Birstein bzw. Offenbach durchgesetzt.
Zu einer - sozusagen - gesetzlichen (Rechtsvorschrift) oder wenigstens amtlichen Bezeichnung/Namen waren die neuen "Staaten" des Deutschen Bundes durch Art. XIV der Bundesacte gehalten; sie sollten rechtliche Regelungen über die Standesherren ihres Gebietes erlassen, die "Standesherrn-Edikte" (Bayern hatte bereits 1807 eines erlassen, quasi die "Vorlage", nach der sich die anderen Staaten richten sollten). In den Edikten sind meist die Namen der Adelshäuser jeweils rechtsverbindlich aufgeführt, so dass die meisten Schriftsteller des 19. Jh. sich danach richten konnten - was sie aber nicht immer taten -, jedenfalls richteten sich die jeweiligen Staatskanzleien danach (Kurfürstentum 1833 - "Isenburg", Großherzogtum 1820 ff. - "Isenburg").
Danach hätte sich der Prinz an die damalige Schreibweise der Edikte gehalten, heute (bzw. nach 1920) bezeichnen sich die Adelshäuser in Birstein mit "I" (und außerdem als "von Isenburg") und die seit 1941 vereinigten Häuser (die Linien Büdingen und Meerholz sind erloschen, das Gesamthaus wird durch die frühere Linie Wächtersbach weitergeführt) als "zu Ysenburg und Büdingen" (mit "Y") ohne den Zusatz "in Wächtersbach". --Waldnobbi (Diskussion) 19:46, 27. Feb. 2017 (CET)Beantworten
Die im Artikel behandelten Person wurde in handschriftlichen Dokumenten und den Akteneditionen über die Bismarck-Zeit tatsächlich jeweils mit "Y" geschrieben. --2A02:8108:9E3F:C8B0:ADA6:60FF:DCDB:B927 23:31, 13. Nov. 2017 (CET)Beantworten