Diskussion:Ilko-Sascha Kowalczuk

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Mautpreller in Abschnitt Ukrainische Wurzeln
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Publizist[Quelltext bearbeiten]

Auf seiner Seite beim BStU http://www.bstu.bund.de/DE/Wissen/Forschung/Mitarbeiter/kowalczuk.html gibt es eine lange Liste mit Publikationen. Also ist er wohl Publizist. Laut WP Publizist "... an der öffentlichen Meinungsbildung zu aktuellen Themen teilnimmt" trifft wohl auch zu. --Rita2008 (Diskussion) 18:50, 2. Mai 2017 (CEST)Beantworten

Das ist ein Autor. Wo ist er herausgeberisch tätig? Wo steht das im Text?--Tohma (Diskussion) 18:52, 2. Mai 2017 (CEST)Beantworten
Wo steht, dass ein Publizist herausgeberisch tätig sein muss? --Rita2008 (Diskussion) 19:14, 5. Mai 2017 (CEST)Beantworten
Ihn auch als Publizisten zu bezeichnen ist sachlich korrekt. Dass ein Wissenschaftler dermaßen öffentlich in Erscheinung tritt, ist keine Selbstverständlichkeit. Louis Wu (Diskussion) 18:44, 11. Jul. 2018 (CEST)Beantworten

Kowalczuk vs. Geipel[Quelltext bearbeiten]

Werde ich demnächst einbauen: https://www.deutschlandfunk.de/stasi-unterlagenbehoerde-stasi-opfer-fordert-akte-nach.862.de.html?dram:article_id=498642 VG, Schelm (Diskussion) 20:00, 10. Jun. 2021 (CEST)Beantworten

Bitte erstmal abwarten, bis man überhaupt weiß, was geschehen ist. Der Bericht hat nämlich merkwürdige Unschärfen, ich hoffe, dass die sich in den kommenden Tagen und Wochen aufklären.
Als ein erster Punkt: "Abgebildet war ein Stasi-Bericht, wie sich die damalige Studentin auf Druck der Sport-Führung von ihrer Freundin distanzieren musste, weil die einen Ausreiseantrag gestellt hatte." Nun, dieser Sachverhalt selbst jedenfalls ist kein Geheimnis. Er wird öffentlich mit vielen Details und genauen Quellenangaben in einem frei verkäuflichen Buch geschildert, an dem Ines Geipel selbst mitgewirkt hat: Jutta Braun: Ines Geipel: Vergifteter Rekord. In: Jutta Braun, Michael Barsuhn (Hrsg.): Zwischen Erfolgs- und Diktaturgeschichte. Perspektiven der Aufarbeitung des DDR-Sports in Thüringen. Die Werkstatt, Göttingen 2015, S. 83–92. Dort findet man auch die Fotokopie eines Aktenblatts, sehr wahrscheinlich von Ines Geipel zur Verfügung gestellt, wo ebendieser Vorgang erwähnt wird. Dies scheint allerdings nicht das Blatt zu sein, das in dem DLF-Beitrag Thema ist.
Darüber hinaus ist offensichtlich keineswegs klar, was nun 2019 passiert ist. Der Beitrag bleibt hier recht vage, was wohl auch nicht anders sein kann. Die Untersuchung der BStU scheint ja mehr oder weniger ergebnislos verlaufen zu sein.--Mautpreller (Diskussion) 22:40, 11. Jun. 2021 (CEST)Beantworten
Zwei kleine Anmerkungen noch: Hier wird auf das Stasi-Unterlagen-Gesetz Bezug genommen. Ich hätte gern mal gewusst, welche Bestimmung mit dieser Bezugnahme gemeint ist. Ist es § 5, Besondere Verwednungsverbote? Die Darstellung im DLF-Beitrag scheint mir vom StUG nicht voll gedeckt. Vielleicht lässt sich klären, was hier gemeint ist. Und: "Stasi-Opfer fordert Akte nach Datenleck zurück" - meines Wissens gibt es hier nichts "zurück"zufordern. Die Akte gehört dem BStU bzw. künftig dem Bundesarchiv.--Mautpreller (Diskussion) 21:09, 13. Jun. 2021 (CEST)Beantworten
In dem Beitrag, den ich dazu gehört habe (wahrscheinlich der oben verlinkte) ging es darum, dass Einsicht in eine Stasi-Akte nur mit Zustimmung des Betroffenen möglich ist. Ausnahmen gibt es wohl für Forscher und Journalisten, die aber ihr Informationsinteresse darlegen müssen. In diesem Fall ist wohl unberechtigt Einsicht genommen und auch kopiert worden...--217.110.196.152 13:10, 14. Jun. 2021 (CEST)Beantworten
@Mautpreller, deine Anmerkung in Ehren, aber wir geben in reputablen Medien Rezipiertes wieder und betreiben keine TF. VG, Schelm (Diskussion) 13:55, 28. Jun. 2021 (CEST)Beantworten

In jedem Fall ist nicht nachvollziehbar, warum das nun so wichtig sein soll, dass es in diesen kurzen Artikel muß. Kowalczuk war im Laufe der Jahre sicher häufig in den Medien, sicher auch mit Kontroversen, warum sollte man gerade diese Kontroverse herausheben?—Hoegiro (Diskussion) 00:32, 16. Jun. 2021 (CEST)Beantworten

Die Meldung wurde von keinem anderen Medium aufgegriffen. Die benannten Fragen sind weiterhin unbeantwortet.--Mautpreller (Diskussion) 11:16, 22. Jun. 2021 (CEST)Beantworten
Nun ja, die Quasi-Denunziation bei der Lessingpreis-Jury halte ich doch für ein starkes, im Wortsinne bemerkenswertes Stück. VG, Schelm (Diskussion) 13:59, 28. Jun. 2021 (CEST)Beantworten
Dass immer noch niemand diese Meldung in den Medien aufgegriffen hat, nach mittlerweile fast drei Wochen, spricht nicht eben dafür, dass es sich um gesichertes Wissen oder auch nur um eine stärker beachtete Meinungsäußerung handelt. Der DLF-Beitrag beruht praktisch ausschließlich auf den Aussagen von Geipel und Schulz, irgendwelche bestätigende Evidenz scheint völlig zu fehlen - vermutlich einer der Gründe dafür, dass kein anderes Medium und kein anderer Journalist darauf einsteigen möchte.
Zum Lessingpreis: Nicht nur, dass das ausschließlich nach Schulz erzählt wird - man kann schon ins Grübeln kommen, wenn man die Jurybegründung liest. Dritter Satz: "Als amtierende Weltrekordlerin der 4x100 Meter-Staffel unternahm sie 1984 einen von der Staatssicherheit vereitelten Fluchtversuch." Daran ist nun mal nicht alles richtig. Geipel war nie "amtierende Weltrekordlerin der 4-mal-100-Meter-Staffel". Sie war auch an keinem Weltrekord beteiligt, wie man ganz leicht im verlinkten Artikel erkennen kann. Unternahm sie einen Fluchtversuch? Das ist zumindest recht großzügig gedeutet. Sie wollte nach den Spielen 1984 im Westen bleiben, wie sie sagt. Wie konkret diese Pläne waren, kann man nicht gut wissen. Ist das schon ein "Fluchtversuch"? Aber wenn man das so akzeptiert, dann wurde der Fluchtversuch nicht "durch die Staatssicherheit vereitelt", sondern durch den Olympiaboykott. Die DDR nahm schlicht an den Spielen nicht teil.--Mautpreller (Diskussion) 13:10, 29. Jun. 2021 (CEST)Beantworten

Nachträgliche Beobachtung: Der oben zitierte Satz ist mittlerweile interessanterweise aus der Jurybegründung verschwunden, wo er im Juni 2021 noch stand. Hier und hier findet man noch die ältere Fassung, die ich zitiert habe, hier eine noch um einiges dubiosere. Verschwunden sind der Staffelweltrekord (den es nicht gab) und der Fluchtversuch (den es so auch nicht gab). man sollte halt von sowas immer Screenshots anlegen (wie es Böhmermann bei Fynn Kliemann gemacht hat). Offenbar haben die Preisverleiher die Kritik immerhin so ernst genommen, dass sie die meisten zweifelhaften Behauptungen nachträglich weggeräumt haben, ohne dies allerdings auf der Preisverleihungsseite deutlich zu machen.--Mautpreller (Diskussion) 19:42, 24. Mai 2022 (CEST)Beantworten

Ukrainische Wurzeln[Quelltext bearbeiten]

Wenn Twitter eine von der Wikipedia akzeptierte Quelle wäre, könnte man noch ergänzen, dass Kowalczuks Großvater ein ukrainischer Freiheitskämpfer war. --Longinus Müller (Diskussion) 02:18, 15. Mär. 2022 (CET)Beantworten

Freiheitskämpfer in welchem Sinne? --Nuuk 08:24, 15. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Nach den vorliegenden Angaben Kowalczuks war das 1919/1921 (vgl. etwa seinen Vortrag vor der Havemann-Gesellschaft 2017). "Mein Großvater ist … verfolgt worden … als Kämpfer für eine freie, unabhängige Westukraine 1919 verfolgt und zum Tode verurteilt, aber kurz vor der Hinrichtung 1921 befreit und außer Landes gebracht worden." Aus diesen Daten wird nichts sehr klar. Wenn man wissen will, wie es in der Ukraine in diesen Jahren zuging, lohnt es sich, die Lebenserinnerungen von Ilja Ehrenburg zu lesen (und ebenso dessen Biografie von Joshua Rubenstein, die ein paar Korrekturen vornimmt) und besonders seinen ersten Roman: Die ungewöhnlichen Abenteuer des Julio Jurenito. In Kiew lösten sich die Weißen, die Bolschewiki, die von den Deutschen gestützte Skoropadskyi-Herrschaft, die Rote Armee, Polen, Symon Petljura (unter dieser Herrschaft erlebte Ehrenburg, damals eher mit einem nationalrussischen "weißen" Entwurf liebäugelnd, ein antisemitisches Pogrom, das ihn tief geprägt hat), die Rote Armee und Polen als Herrscher ab, bis schließlich die Rote Armee den Bürgerkrieg gewann. In der Westukraine war das etwas anders: In der Ende 1918 gegründeten Westukrainischen Volksrepublik, einer aus Menschewiki, Sozialrevolutionären etc. bestehenden, gegen die Bolschewiki gerichteten Gründung, übernahm schon im Lauf des Jahres 1919 Polen die Macht. Im Polnisch-Sowjetischen Krieg paktierte die Westukrainische Volksrepublik mit Polen, viele Westukrainer wechselten allerdings die Seiten, als klar wurde, dass Symon Petljura der polnischen Besetzung zustimmte. Im Lauf des wechselvollen Krieges fielen die Gebiete mal an die Roten, mal an die Polen, 1921 erhielt Polen sie im Friedensvertrag von Riga (1921).
Wenn Kowalczuks Angaben stimmen, muss sein Großvater für die Westukrainische Volksrepublik gekämpft haben. Ob er gegen die Bolschewiki, gegen die Polen oder gegen beide kämpfte, ist daraus nicht zu entnehmen, ebenso nicht, wer ihn zum Tod verurteilt hat und von wem er befreit wurde. Es ist außerordentlich kompliziert, in diesen unübersichtlichen, opferreichen Auseinandersetzungen die wahren "Freiheitskämpfer" zu identifizieren. ich würde auf so etwas lieber verzichten, wenn man nichts Genaueres weiß.--Mautpreller (Diskussion) 12:29, 24. Mai 2022 (CEST)Beantworten
Ob man Petljura als Freiheitskämpfer betrachten will, muss man selber wissen. ich würde es schon wegen der Pogrome sicher nicht tun (Hinweis: https://monde-diplomatique.de/artikel/!5646906). Ich weiß aber nicht mal, ob Kowalczuks Großvater für oder gegen Petljura war. Dass alle Heldengeschichten aus den Kriegen dieser Zeit extrem problematisch sind, ob sie nun Petljura oder Budjonny feiern, könnte man noch am ehesten als Konsens der Vernunft betrachten.--Mautpreller (Diskussion) 23:02, 24. Mai 2022 (CEST)Beantworten