Diskussion:Karl Wilhelm Becker

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Letzter Kommentar: vor 9 Jahren von Laxem in Abschnitt Zweifel am Fälscher-Vorwurf
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Der Artikel „Karl Wilhelm Becker“ wurde im Januar 2015 für die Präsentation auf der Wikipedia-Hauptseite in der Rubrik „Schon gewusst?vorgeschlagen. Die Diskussion ist hier archiviert. So lautete der Teaser auf der damaligen Hauptseite vom 2.03.2015; die Abrufstatistik zeigt die täglichen Abrufzahlen dieses Artikels.

Fälscher oder Nachahmer?[Quelltext bearbeiten]

Ein Fälscher veröffentlich doch keinen Katalog seiner Werke. Das trifft eher die Kategorie Nachahmer. Oder gab es diese feinen Unterschiede damals noch nicht?--84.187.79.95 11:29, 2. Mär. 2015 (CET)Beantworten

Zweifel am Fälscher-Vorwurf[Quelltext bearbeiten]

Ich habe erhebliche Zweifel, ob die Angaben in dem Artikel stimmen. Die einseitige anti-französische Darstellung vieler Autoren der Allgemeinen Deutschen Bibliographie (ADB) aus dem späten 19. Jahrhundert scheint auch hier den Blick getrübt zu haben. Fürst Carl von Isenburg-Birstein war schon vor 1806 (Rheinbund) französischer Oberst und Napoleon-Anhänger, er ist es auch bis Dezember 1813 geblieben und hat sich nicht als Wendehals erwiesen und einen Schwenk zu den Preußen in der letzten Stunde vollzogen. Hinsichtlich der Fälschungsbehauptung stimme ich dem obigen Beitrag zu. Aus der Fälschungsgeschichte der Briefmarken kennt man ähnliche Geschichten aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Diese "Fälscher" haben ihre Nachdrucke nie als echt bezeichnet und auch nicht als echt verkauft; sie sind deshalb weder in der Schweiz, noch in Frankreich, Italien oder Deutschland wegen Fälschung auch nur angeklagt worden, geschweige denn verurteilt. Die Angaben in dem Artikel sind aber aus weiteren Gründen zweifelhaft. Fürst Carl soll Becker 1814 zum Hofrat ernannt haben, da war der Fürst aber bereits kein Regent seines Fürstentums mehr; trotzdem ist es nicht unbedingt ausgeschlossen, dass er derartige Ernennungen noch vorgenommen hat, ein überprüfbarer Beleg fehlt aber. Auf preußischen Druck hat der Fürst bereits Anfang 1814 die Regentschaft abgegeben und sich von seiner Residenz Offenbach ferngehalten, sein Chefminister stand unter Hausarrest und ist danach entlassen worden. Auch die Darstellung des Hauses der Stadtgeschichte in Offenbach versteigt sich nicht zur Fälscher-Behauptung, sondern teilt lediglich mit, dass Becker den "Ruf eines Fälschers" gehabt habe, darüber hinaus benennen die Einzelnachweise von 1836 und 1843 auch nur die Produkte als Fälschungen, nicht aber die Person als Fälscher. Im allgemeinen kann man einen Toten zwar nicht mehr beleidigen, es gibt aber mit Recht die "Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener" als Straftat (§ 189 StGB). Bei allen Beleidigungsdelikten kann der Wahrheitsbeweis regelmäßig nur durch ein Strafurteil erbracht werden; ein solches gibt es aber anscheinend nicht. Ich halte es daher nicht für richtig, wenn in der Wikipedia ohne Belege so sorglos mit dem persönlichen Schuldvorwurf "Fälscher" umgegangen wird. --Waldnobbi (Diskussion) 12:39, 2. Mär. 2015 (CET)Beantworten

Ein Lexikon - auch die WP - orientiert sich an der anerkannten Fachliteratur oder sollte es jedenfalls. Die "Becker'schen Fälschungen" sind seit dem 19. Jh. ein großes Thema in der numismatischen Literatur. Eine Münze, die unter Sammlern als Becker'sche Fälschung angeboten wird, erzielt seit Jahrzehnten höhere Preise als das historische Original. Von einer "Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener" kann beim Zitieren anerkannter Fachliteratur in diesem Falle kaum eine Rede sein. -- Laxem (Diskussion) 00:10, 3. Mär. 2015 (CET)Beantworten