Diskussion:Mordfall Jessica/Archiv

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Daten- und Persönlichkeitsschutz[Quelltext bearbeiten]

Die Daten sind aus Gründen des Daten- und Persönlichkeitsschutzes anonymisiert. Es werden lediglich die Vornamen und das Alter der Täter und des Opfers genannt. Die Nachnamen der Täter werden durch einen Buchstaben abgekürzt. Die Namen anderer Beteiligter werden überhaupt nicht angeführt. Straßennamen und Hausnummern (Wohn- bzw. Tatort, Aufenthaltsorte) werden im Artikel selbst nicht genannt, obgleich sie mitunter in Presseartikeln angeführt wurden. Die Gesichter zufällig Aufgenommener habe ich mittels eines Bildbearbeitungsprogramms unkenntlich gemacht. -- Pincerno 00:22, 6. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Kandidatur 7. bis 9. April 2010 (zur Überarbeitung zunächst zurückgezogen)[Quelltext bearbeiten]

Im März 2005 stellte ein Notarzt den Tod der siebenjährigen Jessica in der elterlichen Wohnung im Hamburger Stadtteil Jenfeld fest. Das Mädchen war völlig entkräftet an den Folgen einer Unterernährung in ihrem Kinderzimmer an Erbrochenem erstickt. Sie wog nur noch 9,6 Kilogramm. Die Eltern hatten die Siebenjährige über Jahre hinweg vernachlässigt. Sie wurden nach dreimonatiger Gerichtsverhandlung im November 2005 wegen Mordes durch Unterlassen zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Behörden gerieten in die Kritik, weil sie aufgrund mangelhafter Verfahrensweisen die Vernachlässigung des Mädchens durch ihre Eltern nicht erkannt hatten. Die Verwaltung reagierte mit besseren Kontrollmechanismen, mehr Personal und mehr finanziellen Mitteln. Der Mordfall Jessica sorgte für erhebliches Aufsehen und erlangte bundesweite Bekanntheit.

Ein kompakter, detaillierter Artikel über einen ungewöhnlichen Mordfall. Die wesentlichen Quellen sind ausgewertet, das Gros der Bilder habe ich angefertigt. Ich möchte den Artikel für lesenswert kandidieren lassen. -- Pincerno 12:23, 7. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Sehr schwieriges Thema, das sich über weite Strecken leider der allgemeinen Sensationsgier der Medien hingibt anstatt sachlich nur die Fakten zusammenzutragen. Viele Details machen den Fall vielleicht schön dramatisch und tragisch, tragen aber nicht zum Verständnis der Zusammenhänge bei (welche Bedeutung für den Fall haben der Zustand der Waschbetonstufen und der abgestellten Autos vor dem Haus? Wieso ist es wichtig, dass Jessicas Vater morgens im Supermarkt oft beim Kaufen von Wodka gesehen wurde? Wen interessiert es, dass der Vater bei der Urteilsverkündung ins Leere starrte?) Sprachlich ist der Artikel leider viel zu oft auf Boulevardzeitungsniveau, die Bildunterschriften teilweise sogar noch darunter. Auch formal weist der Artikel noch einige Schwächen auf, so wiederholen sich einige Einzelnachweise. So keine Auszeichnung --Andibrunt 14:11, 7. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Ich möchte jeden Kritikpunkt abarbeiten und auch die Chance dazu erhalten. Pauschalkritik wie sprachliches Boulevardzeitungsniveau bringt daher nichts. Ich würde es gern näher erläutert und am besten punktuell benannt haben, um es verbessern zu können. Welche Bedeutung Einzelheiten wie der Zustand der Gegend oder der Wodkakonsum des Vaters zum Fall haben, ist schwer zu sagen. Der Artikel ist ja etwas umfassender und beleuchtet daher auch das örtliche und familiäre Umfeld, nicht nur allein den Fall oder die Tatumstände. Ich habe einige der Kritikpunkte abgearbeitet, indem ich sie entfernt habe.
Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber: Du schreibst, es handele sich um ein sehr schwieriges Thema, das sich der Sensationsgier hingebe, schön dramatisch und tragisch sei. Es geht hier nicht um das Thema, das zu bewerten ist, sondern nur um den Artikel. Dieser aufwühlende Mord ist alles andere als schön, er ist schrecklich und grausam. Aber auch Verbrechen dieser Art, wenn sie relevant sind (und das ist wohl so), haben einen Anspruch auf einen Artikel und der Artikel hat einen Anspruch auf eine Kandidatur. Der Artikel ist bewusst in besonderem Maß sachlich, nüchtern und distanziert gehalten, um eben nicht dramatisch und tragisch zu wirken. Wenn du mir die angebliche Sensationsgier konkret benennst, stelle ich sie sofort ab. -- Pincerno 21:00, 7. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
Ich wollte mit dem Hinweis, dass hier ein schwieriges Thema vorliegt keine Kritik am Inhalt äußern, sondern nur anerkennen, dass es schwierig ist, solche Themen angemessen enzyklopädisch zu beschreiben. Die Fallstricke sind offensichtlich, wie beispielsweise eine boulevardeske Beschreibung von Tatumständen und Beteiligten, und finden sich im Artikel leider wieder. Ich will Dir gar nicht aberkennen, dass Du Dich im Artikel um einen sachlichen und distanzierten Stil bemüht hast, es ist aber im Endeffekt nur teilweise gelungen, was vermutlich auch mit den verwendeten Quellen zu tun hat. Zeitungsberichte zum Prozess sind nun einmal anders formuliert als Polizeiberichte.
Um einmal ein Beispiel aus dem ersten Abschnitt herauszupicken: Es ist sinnvoll, zu beschreiben, dass Jenfeld ein sozialer Brennpunkt ist, und dass das Wohnhaus und das Umfeld heruntergekommen und vernachlässigt ist. Mit einer Beschreibung der Düfte im Aufzug des Hauses und dem Zustand der Parkplätze und Grünanlagen am haus werden aber keine relevanten Fakten präsentiert, sondern nur die Emotionen der Leser angesprochen, bei denen Mitgefühl, Ekel oder Wasauchimmer geweckt werden sollen. Dieses ist sicherlich sinnvoll in einem Artikel für den Stern oder einen Bericht bei Hallo Deutschland, bei Wikipedia halte ich solche Darstellungen aber für überflüssig.
Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob man im Rahmen dieser Kandidatur die notwendigen stilistischen und inhaltlichen Änderungen durchziehen kann, um die Fakten vom Nebensächlichen zu trennen; ein Review wäre hier vielleicht erfolgsversprechender. --Andibrunt 11:34, 8. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
Die Botschaft (der bisherigen Kommentare) ist angekommen. Sie ist fast gleichlautend. Die bisherigen Hinweise waren jedenfalls sehr wichtig. Wäre schön, wenn vom Einen oder Anderen noch wesentliche Kritik hinzukäme, anderenfalls wäre dein letzter Satz wohl eine adäquate Alternative. -- Pincerno 12:07, 8. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Kann mich dem Urteil von Andibrunt nur anschließen. Bereits die Einleitung ist mit Formulierungen wie "dem ersten Anschein zufolge" und "im Kreuzfeuer der Kritik" ein K.O.-Argument für eine Auszeichnung. --Knut.C 19:24, 7. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Als der Notarzt den Tod festgestellt hat, war die Todesursache noch nicht amtlich. Das wurde erst mit der Obduktion definitiv bekannt. Ich habe die beiden Kritikpunkte geändert und gehe davon aus, dass die Kritik damit hinfällig geworden ist. -- Pincerno 21:00, 7. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
Es ist natürlich sehr begrüßenswert, wenn du mit Engagement bei der Sache bist und die Mängel abstellen willst. Das ist aber eher ein Fall für das Review als für die Kandidaturseite. Es steht ja oben auch bei den Kandidaturhinweisen, das man Artikel erstmal ins Review schicken sollte, bevor man sie hier kandidieren lässt, da dort genau die Dinge die hier bemängelt werden beseitigt werden. Da wir aber schonmal dabei sind, liste ich mal alles auf, was mich sprachlich am Artikel stört:
  1. Warum wird das Gebäude als Hochhaus bezeichnet, wenn es nur 7 Stockwerke hat? Außerdem ist auf den Bildern klar zu erkennen, dass das Gebäude 8 Stockwerke hat.
  2. Warum werden die Nachnamen der Eltern abgekürzt? Sind die Klarnamen nicht irgendwo im Netz zu finden?
  3. "Sie empfand es als besonders schlimm..." Woher weiß man das? Gibt es dazu eine Aussage von Frau M.?
  4. "Das ging zwei bis drei Jahre lang so..." ist mMn Erzählstil.
  5. "Ließ sich von einem Mitbewohner schwängern" Was soll das heißen? War das ein Wunschkind?
  6. "und aus der Plattenbausiedlung Hohenschönhausen in Ost-Berlin gewohnt hatte" der Satz ist irgendwie falsch formuliert. Außerdem frage ich mich, welche Relevanz Plattenbausiedlung und das Ost haben sollen? Wird hier versucht auf Grundlage von Klischees ein gewisses Milieubild zu zeichnen?
  7. HartzIV heißt offiziell Arbeitslosengeld II
  8. "sie waren aber nicht verwahrlost" entspricht es sonst der Norm, das AlgII-Empfänger verwahrlost sind, dass das hier extra erwähnt werden muss?
  9. warum ist es wichtig zu erwähnen, dass sie nicht zum Kinderturnen ging? Ich kenne niemanden, der mal beim Kinderturnen war.
  10. Natürlich hatte Jessica Geschwister. Nur lebten sie nicht zusammen.
  11. Warum war die Wohnung jetzt plötzlich in einem verwahrlosten Zustand, obwohl ein paar Zeilen weiter oben noch das Gegenteil behauptet wurde?
  12. Was heißt, ihr Kinderzimmer war verschlossen? Immer? Gelegentlich?
  13. "Der Müll stapelte sich" wow, Müll der sich von selbst stapelt... ;-)
  14. "Knochen aufgrund der Mangelernährung wie aus Glas waren" besser schreiben, dass die Knochen sehr brüchig waren.
  15. In welchem Gerichtssaal verhandelt wurde finde ich etwas überdetailliert.
  16. Kapitelüberschrift "Hergang" verstehe ich nicht. Besser wäre imho "Rolle der Rebus" oder "Nachlässigkeit der Schulbehörde" oder ähnliches.
Das sind die Punkte, die mir konkret aufgefallen sind. Darüber hinaus hab ich bei dem ganzen Artikel ein ungutes Gefühl. Es wird meiner Meinung nach viel zu detailliert auf die Aussagen und das Verhalten der Eltern eingegangen. Die Relevanz des Artikels ergibt sich doch eigentlich allein aus den Folgen des Mordfalles. Der Artikel beschäftigt sich allerdings bis ins kleinste Detail mit der Vorgeschichte. --Knut.C 00:28, 8. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
Das nenn ich konkrete Kritik, mit der man etwas anfangen kann. Die Punkte werde ich angehen, ggf. aber erst im Review, das wohl ansteht. -- Pincerno 12:07, 8. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Der Stil ist in der Tat ein ganz großes Problem. Gerade bei Kriminalfällen sollte dadrauf geachtet werden sich da zurückzuhalten. Da ist weniger wirklich mehr, man muss nicht auf jede scheinbar pittoreske Einzelheit eingehen, etwa die Lebensumstände des ersten Kindes. Dazu kommt auch die sehr eigenwillige Bebilderung: Hänchengrill und das andere Restaurant werden zwar im Artikel genannt, Abbildungen tauchen aber an vollkommen unpassenden Stellen auf (oder fand der Gerichtsprozess in der Hänchenbude statt?). Auch die Qquellen erscheinen wahllos rangeklatsch: alles was zum Fall gelesen wurde wurde dahingeklatscht und taucht dann noch in den Einzelnachweisen auf. auch da ist Beschränkung angesagt. Daher auch von mir keine Auszeichnung --alles Jute Kriddl Kriddlbeschwerdestelle 00:46, 8. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

  • Offenbar sollte der Artikel im Sinne der bisherigen Kritik überarbeitet werden. Eine weitere Kandidatur hat zum jetzigen Zeitpunkt wenig Sinn. Deshalb ziehe ich sie zunächst zurück mit der Intention einer späteren Kandidatur. -- Pincerno 11:14, 9. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Indikativ - Konjunktiv[Quelltext bearbeiten]

Bitte Änderung des Perlenklaubers dahingehend reparieren. Hörensagen = Konjunktiv. TJ.MD Faſſe Dich kurz. 22:36, 12. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Die Straffungen des Benutzers Perlenklauben haben den Artikel insgesamt vorangebracht. Ich habe den Konjunktiv für die Angaben des ehemaligen Ehemannes und der Tante eingesetzt. -- Pincerno 22:49, 12. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
weiß ich, sonst hätte ich revertiert. Dank & Gruß, TJ.MD Faſſe Dich kurz. 23:02, 12. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Zum zweiten Teil dieser Bearbeitung zitiere ich aus dem Duden-Band 9, "Richtiges und gutes Deutsch", Artikel "indirekte Rede", Punkt (2.2.2): „[…] und auch bei der in der Mediensprache beliebten Redewiedergabe nach laut, nach, zufolge o. Ä. ist es oft falsch oder unnötig, eine Indikativform […] durch den Konjunktiv I zu ersetzen: […]“ (fette Hervorhebung von mir). Im konkreten Fall hier kann man (oder sollte man sogar) die Formen "kümmerte", "wechselte" und "bereitete" stehen lassen. -- Sprachpfleger 23:55, 12. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

"nach laut, nach, zufolge o. Ä." steht oder stand aber nicht im Text. TJ.MD Faſſe Dich kurz. 00:02, 13. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
Doch, im Text steht "Nach Angaben ihres damaligen Ehemannes […]". -- Sprachpfleger 00:08, 13. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
Wir reden wohl von 2 verschiedenen Stelle, wie mir gerade auffällt: Wann immer sie ihre Nichte besuchte, habe der Säugling im dunklen Zimmer gelegen und geschrien, er habe übel und verstört ausgesehen. [1] TJ.MD Faſſe Dich kurz. 08:17, 13. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Nach Angaben ihres damaligen Ehemannes hatte sich Marlies Sch. nicht um die Kinder gekümmert, keine Windeln gewechselt und kein Essen zubereitet. - Das ist jetzt kein Konjunktiv mehr, sondern nur eine umständliche Veränderung der Zeitform.--perlenklauben 16:11, 20. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Review vom 10. April bis 20. April 2010[Quelltext bearbeiten]

Dieser Artikel behandelt einen gleichermaßen ungewöhnlichen wie abstoßenden Mordfall. Ich habe mich um nüchterne Sachlichkeit, Distanz und Detailtreue anhand der vorhandenen Quellen bemüht. Offenbar ist mir dies nicht gelungen. Die Kommentare in der Kandidatur vom 7. bis 9. April 2010 lauteten auszugsweise:

  • Sehr schwieriges Thema, das sich über weite Strecken leider der allgemeinen Sensationsgier der Medien hingibt anstatt sachlich nur die Fakten zusammenzutragen. Viele Details machen den Fall vielleicht schön dramatisch und tragisch, tragen aber nicht zum Verständnis der Zusammenhänge bei […] Sprachlich ist der Artikel leider viel zu oft auf Boulevardzeitungsniveau […] Ich will Dir gar nicht aberkennen, dass Du Dich im Artikel um einen sachlichen und distanzierten Stil bemüht hast, es ist aber im Endeffekt nur teilweise gelungen, was vermutlich auch mit den verwendeten Quellen zu tun hat.
  • Es wird meiner Meinung nach viel zu detailliert auf die Aussagen und das Verhalten der Eltern eingegangen. Die Relevanz des Artikels ergibt sich doch eigentlich allein aus den Folgen des Mordfalles. Der Artikel beschäftigt sich allerdings bis ins kleinste Detail mit der Vorgeschichte.
  • Der Stil ist in der Tat ein ganz großes Problem. Gerade bei Kriminalfällen sollte darauf geachtet werden sich da zurückzuhalten. Da ist weniger wirklich mehr, man muss nicht auf jede scheinbar pittoreske Einzelheit eingehen […]

Es gibt keine Bücher über den Fall. Ich habe mich der deutschen Presse bedient, vorwiegend Spiegel, Focus, Stern, Welt, Süddeutsche, FAZ. Journalistische Quellen und sachlich-nüchterne Darstellung schließen meiner Ansicht nach einander überhaupt nicht aus.

Bislang wurde der Artikel aufgrund der Kritik gestrafft und gekürzt, anders formuliert und die Bilder umgestellt. Ziel ist eine nüchtern-sachliche, emotionslose, distanzierte und nicht übermäßig detaillierte Darstellung aller Umstände und danach die anschließende Lesenwert-Kandidatur. Ich weiß jetzt allerdings nicht mehr weiter und erbitte die Unterstützung anderer Autoren. Aus meiner Sicht muss jeder Artikel – gleich wie das Artikelthema lautet – die Chance auf eine Auszeichnung haben können. -- Pincerno 00:28, 10. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Hallo Pincerno. Die Einleitung sollte überarbeitet werden. Ich würde das Lemma Mordfall Jessica an den Anfang setzen und dann den Sachverhalt schildern, so wie es auch in der wikipedia üblich ist und auch in anderen WP-Artikeln Mordfällen gemacht wird. Der erste Satz ordnet den Gegenstand des Artikels (das „Lemma“) möglichst präzise in seinen sachlichen Kontext ein. (Wikipedia:WSIGA#Begriffsdefinition und Einleitung --Armin P. 13:33, 10. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Danke jetzt besser --Armin P. 22:35, 10. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
(BK):  Ok Die Einleitung habe ich geändert, indem ich den letzten Satz an den Anfang gestellt habe. Danke für den Hinweis. -- Pincerno 22:39, 10. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Das Wichtigste zuerst: der Artikel erscheint mir (soweit ich das als Laie beurteilen kann) gründlich und sauber recherchiert, sprachlich makellos und weitgehend sinnvoll gegliedert. Ein paar winzige Korrekturen habe ich selbst schon vorgenommen. Verbesserung halte ich besonders in zwei Punkten für möglich und sinnvoll:

  1. Die Presse hat in dieser Affäre offenbar eine Flut von Details (der Tat, der Tatumstände, des Ermittlungs- und des Gerichtsverfahrens) geliefert. Das ist einerseits gut (ohne detaillierte Quellen wärst du als WP-Autor in einer schlechten Lage), zwingt dich andererseits aber auch, eine Selektion vorzunehmen. Mir fehlt in dem Artikel noch eine starke Regie-Hand bzw. nachvollziehbare Executive-Entscheidungen darüber, welche Details für die Architektur des Artikels wirklich nötig sind und welche bloß in dem Artikel gelandet sind, weil sie in der Presse irgendwo abgedruckt waren.
  2. Wo ist der Kontext? Einzelfälle menschlicher Bestialität hat es immer gegeben und wird es immer geben, darüber lohnt es sich kaum zu schreiben, aber der „Mordfall Jessica“ ist auch ein publizistisches Ereignis. Das Interesse der Öffentlichkeit an dieser Geschichte ist gewiss zum Teil voyeuristisch. Es ist aber auch ‒ und da wird es für den Artikel interessant ‒ ein Puzzleteilchen in einem größeren gesellschaftlichen Diskurs. Ich weiß nicht, was die Literatur zu diesem Punkt hergibt, aber wenn du das Thema aus dem Boulevardniveau herausheben willst, solltest du auch darstellen, wie dieser Einzelfall mit der gesellschaftlichen Befindlichkeit, aus der heraus er diskutiert wird, verzahnt ist. Einfacher ausgedrückt: was ist es, das die Öffentlichkeit an diesem Fall so interessiert, warum gerade das und gerade zu diesem Zeitpunkt?

Gruß, --Stilfehler 16:36, 10. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Danke für deine Einschätzung hinsichtlich Recherche, Sprache und Struktur. Offenbar haben die Korrekturen und Verbesserungen der vergangenen Tage schon etwas bewirkt. Die Details sind es ja gerade, die eingangs bemängelt wurden. Nach Ansicht einiger Benutzer sollen es zu viele sein. Ob dies so ist und falls ja, welche Details unerlässlich und welche entbehrlich sind, ist die entscheidende Frage. Mit Punkt 2 werde ich mich gleich einmal befassen, mal schauen, ob ich da weiterkomme. Grüße -- Pincerno 22:59, 10. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
Ne, so einen Schmarrn auf keinen Fall verwenden! Dieser Vorlagenquatsch macht es für einen Großteil der Autoren unnutzbar, vor allem für neue Autoren. Bringt zudem auch rein gar nichts. Solche Nonsensvorlagen sollten eher gelöscht als genutzt werden. Ansonsten - ich bin etwas irritiert, warum dieser Artikel hier besprochen wird, das ist die Redaktion Geschichte, nicht eine Redaktion Kriminalität. Der Fall ist zwar Vergangen aber nicht historisch. Wir können hier schwerlich mit Historikermitteln helfen. Marcus Cyron 18:54, 10. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
Ich finde die Vorlage sollte schon verwendet werden. Die Einzelnachweise, sind alle aus dem Internet, sehen momentan nicht schön aus und mit der Vorlage wäre es einheitlich geregelt. Gruss -- Ich, Glugi12, helfe dir gerne... Pro / Contra 19:11, 10. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
Die Vorlage ist totaler murks, bläht den Quelltext auf und macht das Editieren zu einer nervigen Angelegenheit. Dem Artikel selbst bringt es auch keine Verbesserung. Oder sehen unsere Leser neuerdings Quelltextvorlagen? --Armin P. 22:35, 10. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
Ich stehe den Vorlagen auch eher kritisch gegenüber. Die Einheitlichkeit wird auch ohne Vorlage nach dem strikten Schema Quelle, Artikel, Erscheinungsdatum gewahrt. -- Pincerno 22:46, 10. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
Die Vorlagen versauen in der Tat den Quelltext. Aber so wie die Einzelnachweise jetzt sind, versauen sie die Übersichtlichkeit. Es ist eine einzige, blaue, kleinbuchstabige Textmasse. Besser sähe es aus, wenn nur der Titel des zugrundeliegenden Presseartikels auf diesen verlinkt, und die anderen Angaben dadurch schwarz sind. Außerdem sollte meiner Meinung nach neben der Zeitung/dem Magazin auch der Name des Autors genannt werden. Wenn der Artikel fertig überarbeitet ist, sollten doppelt verwendete Einzelnachweise noch zusammengefasst werden.--Knut.C 10:37, 15. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
Die Presseorgane sind ebenso wie das Datum nunmehr schwarz gehalten, nur die Presseartikel sind blau verlinkt. Die Namen der Redakteure sind in einigen Artikeln nicht aufgeführt, in anderen schon. Das ist bedauerlich, weil ich die Namen komplett anführen wollte. Aus Gründen der Einheitlichkeit werde ich jetzt keinen Namen vorsetzen, weil es anderenfalls (in der Vorschau erprobt) sehr unschön aussieht. Die Zusammenfassung der doppelten Einzelnachweise soll möglichst nach Abschluss der Kürzungen erfolgen. -- Pincerno 20:48, 17. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Hallo Pincerno, mir hat gefallen, wie gut strukturiert und klar verstaendlich der Fall beschrieben wurde. Wuenschen wuerde ich mir einen aufgelockerten Satzbau: Der Text bestand fast ausschliesslich aus aneinandergereihten Hauptsaetzen, was sich wie Stop-and-go-fahren anfuehlt. Wenn Du zum einen diese Saetze mit Semikolons oder Doppelpunkt nach einem enleitenden Satz verbindest, liest sich das fluessiger. Und dann natuerlich noch Konjunktionen und Präpositionen, um auch Nebensaetze einfuegen zu koennen. Gruss schomynv 12:48, 12. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Du hast Recht. Das gilt insbesondere für den Abschnitt Tatumstände. Die Hauptsätze sind der dichten Referenzierung geschuldet. Die Referenzierung muss verringert und der Satzbau insgesamt abwechslungsreicher werden. Das ist die nächste Baustelle. -- Pincerno 22:28, 12. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Die erste BU ist mir unangenehm wegen des reißerischen BILD-Stils aufgefallen. Das Gebäude befindet in einer mit hohen Häusern gesäumten Sackgasse.[7] - Das interessiert hier wirklich nicht. Der Stadtteil gehört zu den ärmsten Stadtteilen der Stadt - Stadt, Stadt, Stadt --perlenklauben 22:21, 12. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Zunächst einmal danke für deine Überarbeitungen und Kürzungen. Deine beiden letzten Anmerkungen sind stimmig, ich habe die Sätze entfernt. Hinsichtlich der Bildunterschrift weiß ich nicht, was du meinst. Darf ich dich um einen Vorschlag bitten?  Ok Gruß -- Pincerno 22:39, 12. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
 Ok Bildunterschrift geändert. -- Pincerno 10:28, 13. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Was soll denn die erste Quelle belegen? Weder der Begriff "Mordfall Jessica" noch das bundesweite Aufsehen stehen im Artikel.--Knut.C 12:00, 17. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Danke für deine Aufmerksamkeit. Ich habe den unzutreffenden Spiegel-Artikel Die Katze bekam zu fressen, Jessica musste hungern vom 25. November 2005 aufgrund des ähnlichen Titels und desselben Erscheinungsdatums schlicht mit dem zutreffenden Focus-Artikel Katze wurde gefüttert, Jessica nicht verwechselt. Dort heißt es: „Das von Nachbarn und Behörden unentdeckte Leiden des Mädchens in einer Hochhauswohnung hatte bundesweit Entsetzen hervorgerufen und eine Diskussion um die Mitverantwortung des Staates ausgelöst.“ Rechts daneben wird auf die Fotos zum Thema unter Der grausige Mordfall Jessica verwiesen. Schlagwort dort ebenfalls Mordfall Jessica. Wie gesagt, danke noch einmal für deinen scharfen Blick. Ich werde es ändern. -- Pincerno 20:48, 17. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Nachträgliches Review Umweltschützens[Quelltext bearbeiten]

Hallo. Etwas verspätet jetzt mein Review. Ich weise dich darauf hin, dass sich der Artikel seit meiner Durchsicht am 18. April verbessert wurde, sodass manche meiner Verbesserungsvorschläge schon längst umgesetzt worden sind. Lies dir bitte auch Benutzer:Umweltschützen/Review durch.

  • Einleitung
    • […] Kindes […] Ich finde, der Begriff Mädchens wäre hier angebrachter.
    • […] an Erbrochenem erstickt. Nach an bitte seinem eigenen einfügen.
    • Bezüglich der Bildunterschrift: Der Punkt am Satzende fehlt.
  • Abschnitt 1: Umfeld des Opfers
    • Unterabschnitt 1.1: Wohnort
      • Dieser Artikel schweift stark ab.
    • Unterabschnitt 1.2: Familie
      • Die Eltern verbrachten seit ihrem Umzug nach Jenfeld […] Wann war der Umzug?
      • Unterabschnitt 1.2.1: Hintergrund der Eltern
        • Der Lebensgefährte ihrer Mutter belästigte sie seit ihrem neuten Lebensjahr etwa zwei bis drei Jahre lang sexuell, ihre Mutter griff nicht ein. In diesem Satz ist mehrmals der Bezug unklar.
        • Ab ihrem 13. Lebensjahr wohnte sie vier Jahre bei einer Tante. Nach Jahre bitte lang einfügen.
        • […] die Schwangerschaft mit einem Schraubenzieher abzubrechen. Wie muss man sich das vorstellen? das willst Du gar nicht wissen, ich würde es auch nie (als Handlungsanleitung hineinschreiben. TJ.MDJa, mir war schon vornherein klar, dass ich das gar nicht erst wissen will. ;-)
  • Abschnitt 2: Tathergang
    • Einwandfrei.
  • Abschnitt 3: Rolle der Behörden
    • Jessica wurde am 1. August 2004 schulpflichtig. In diesem Satz passt das Perfekt als Tempus besser.
    • Zur Bildunterschrift: Die kursive Formatierung ist unnötig.
  • Abschnitt 4: Strafrechtliche Folgen für die Eltern
    • Unterabschnitt 4.1: Ermittlungen und Anklage
      • Die Eltern hätten während des Ermittlungsverfahrens keine Einsicht gezeigt. Der Satz ist redundant und kann daher entfernt werden.
    • Unterabschnitt 4.2: Gerichtsverfahren
      • Okey.
      • Unterabschnitt 4.2.1: Entlassungen der Angeklagten
        • Dies sei ihr nicht möglich gewesen, sie habe es nicht geschafft. Wieso hat sie es nicht geschafft? egal, hat sie offensichtlich so gesagt, wenn nix weiteres aus den Quellen zu holen ist, muss es so bleiben
      • Unterabschnitt 4.2.2: Gutachten
        • […] ihm sei das alles scheißegal gewesen. Das Wort alles könnte eigentlich auch außerhalb der Anführungszeichen stehen.
      • Unterabschnitt 4.2.3: Plädoyers, Urteil und Revision
        • Soweit ich das sehe, ist dieser Abschnitt fehlerfrei.
  • Abschnitt 5: Aufarbeitung in Parlament und Verwaltung
    • Ebenfalls einwandfrei.
  • Abschnitt 6: Einzelbelege
    • Dito.

Fazit: Zunächst fällt auf, dass Literatur- und Weblinks-Verweise in Abschnitt-Form fehlen; allerdings ist die Lage IMHO bereits durch die Einzelnachweise gedeckt. Neben kleineren Mängeln weist der Artikel noch große Verbesserungsmöglichkeiten auf, welche momentan eine Auszeichnung für mich ganz eindeutig verhindern. Natürlich, es ist schwer, zu einem solchen Thema einen auszeichnungswürdigen Artikel zu verfassen. Aber die indirekte Rede, die doch große Teile des Artikels einnimmt, lässt ihn, wie bereits häufig angesprochen, zu sehr einem Zeitungsartikel gleichen. Das Problem ist nicht durch Umwandlung in direkte Rede zu lösen. Selbstverständlich muss ich sagen, dass der Artikel trotzdem ein besseres Niveau als die Bild hat. ;-) Ansonsten habe ich persönlich das Gefühl, dass die öffentliche Wahrnehmung etwas zu kurz geraten ist. Auch habe ich Bedenken, ob die detaillierte Geschichte der Eltern nicht etwas zu detailliert ist; ob das nicht doch in Konflikt mit Personenschutz gerät. Von all diesen Mängeln abgesehen ist der Artikel schon ziemlich gut geworden und informiert den Leser auch ziemlich umfassend; für eine Auszeichnung reicht es mir aber leider dennoch nicht.

Für Rückfragen und Dergleichen stehe ich dir gern zur Verfügung. Sei mir bitte nicht böse für mein Votum bei der (meiner Meinung nach übrigens verfrühten) Kandidatur und lass dich bloß nicht entmutigen! Grüße Umweltschutz Sprich ruhig! Bewerte ruhig! 11:56, 22. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

..war mal so dreist, in Deinem Beitrag zu antworten. Das oben unterstrichene ist von mir. Gruß, TJ.MD Faſſe Dich kurz. 13:10, 22. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Anmerkungen von Tröte[Quelltext bearbeiten]

  • ALG II Ist die Schreibung "ArbeitslosengeldBindestrich2 richtig? Der Artikel heißt Arbeitslosengeld II. Arabisch "2" geht wohl noch okay, aber den Bindestrich würde ich weglassen, zumindest von meinem Rechtschreibgefühl her.
  • Die Tante: Zu überlegen wäre, ob man da nicht besser etwas in der Art schreibt: In einem Interview mit dem Magazin Focus, erschienen in der Druckausgabe vom ..., gab die Tante von S. an, das älteste Kind habe in einem dunklen Zimmer gelegen und geschrien. Es habe "übel" ausgesehen und einen "verstörten Eindruck" gemacht.<ref>.....</ref> Das wäre - evtl. - dem enzyklopädischen Stil förderlich. Ebenso würde ich bei den Angaben des Ex-Ehemannes verfahren.
  • Lt. Stern-Artikel hat Michael Tsokos die Obduktion vorgenommen. Da Tsokos einen Artikel hat, könnte man ihn namentlich erwähnen.

Sehr, sehr schwer, da enzyklopädisch zu sein/zu bleiben. Ich kann das gar nicht an einem Stück lesen, das geht mir so nah... --Tröte 19:31, 22. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Mach' die vorgeschlagenen Änderungen doch einfach. Das mit der Tante hängt auch mir zu sehr in der Luft, die Namen der Gutachter habe ich vorhin rausgekramt und eingesetzt, da kann der Gerichtsmediziner nicht schaden. ALG 2 ist auch ok.

KALP-Diskussion vom 20. - 30. April 2010 (keine Auszeichnung)[Quelltext bearbeiten]

Der Tod des siebenjährigen Hamburger Kindes Jessica im März 2005 erregte unter der Bezeichnung Mordfall Jessica bundesweites Aufsehen. Das Mädchen war in der elterlichen Wohnung wegen Unterernährung völlig entkräftet an Erbrochenem erstickt. Die Eltern hatten es jahrelang in einem Zimmer eingesperrt und vernachlässigt. Nach dreimonatiger Gerichtsverhandlung wurden sie im November 2005 zu lebenslanger Freiheitsstrafe wegen Mordes durch Unterlassen verurteilt.

Ich möchte diesen eher kürzeren Artikel über einen sensiblen Mordfall vorschlagen und somit die Leser fragen, ob er die Lesenswert-Kriterien erfüllt. Der Artikel war in einem kurzen, fruchtbaren Review mit recht hoher Beteiligung. Er ist nunmehr dank vieler Benutzer wesentlich schlanker, distanzierter und weniger detailliert. Inhaltlich sind alle wesentlichen Quellen ausgewertet und der Artikel ist auf dem aktuellsten Stand. -- Pincerno 16:46, 20. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

  • Ähm, sorry, aber nee - wahrscheinlich eher weniger aufgrund der Autoren, die haben sich sicher Mühe gegeben, aber bereits nach wenigen Abschnitten ist mir die Lust auf den Artikel vergangen. Bereits in den ersten Abschnitten folgt eine pauschale Verurteilung nach der anderen - durch die subtile Streuung von irrelevanten und reisserisch-journalistischen Informationen werden Gründe in der ALG-2-Quote des Stadtteils gesucht, danach werden Eltern unehelicher Kinder stigmatisiert und es folgen Schilderungen auf der Basis von journalistischem Hörensagen. Nach den Äußerungen der Tante zur dunklen Ecke und dem schreienden Kind habe ich aufgehört zu lesen und mir nur noch die Literaturliste angeschaut, die keine einzige reoputable Quelle enthält - vielleicht ist das hier wirklich einer der Artikel, die nie wirklich enzyklopädisch geschrieben werden können oder schlicht einfach ein paar Jahre warten müssen, bis ihre Relevanz auch durch belastbare Untersuchungen und Publikationen belegt ist - in der derzeitigen Form geht er aber gar nicht. -- Achim Raschka 18:25, 20. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
  • Volle Zustimmung zu Achim, ergo keine Auszeichnung. „Er habe übel und verstört ausgesehen“ ist keine Aussage eines enzyklopädischen Artikels. Zu viele Teile bleiben auf (Boulevard-)Journalismus-Niveau. blunt. 18:54, 20. Apr. 2010 (CEST)
  • Es tut mir sehr Leid, das sagen zu müssen. Aber ich muss mich meinen Vorrednern leider voll anschließen. Der Artkel hat Mängel, und IMHO hätte er wirklich viel länger im Review verweilen sollen/müssen. Ich kann verstehen, dass es schwer ist, ein Artikel zu einem solchen Thema auszeichnungswürdig zu verfassen. Ein detailliertes Review von mir wird sich bald noch nachträglich auf der Diskussion des Artikels finden; dort werde ich auch weitere Mängel, die mir zusätzlich auffielen, nennen. Also keine Auszeichnung. Grüße Umweltschutz Sprich ruhig! Bewerte ruhig! 19:08, 20. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
  • Ich habe mich gleich wieder an den Fall erinnert, noch heute schnürt es einem die Kehle zu, wenn man daran denkt und ich finde es gut, dass es einen Artikel dazu gibt. Ich sehe aber ähnliche Probleme wie die Vorredner. Formulierungen wie "Jessica vegetierte wie in einem Verlies dahin" mögen die Sache im Kern treffen, ich glaube aber dennoch nicht, dass sie in dieser emotionalen Form in eine Enzyklopädie gehören. Ein weiteres bereits angesprochenes Problem ist die Quellenlage: Eigentlich müsste es einen separaten (und ggf. auch kritischen) Abschnitt über die mediale Berichterstattung über den Fall geben, stattdessen basiert der Artikel praktisch ausschließlich auf dieser. keine Auszeichnung.--bennsenson 21:33, 20. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
  • Ich finde, dass der Artikel recht gut geworden ist. Natürlich ist der sprachliche Stil verbesserungswürdig, andererseits finde ich ihn dem Thema gegenüber angemessen. Wie mein Vorredner schon sagte: er trifft die Sache im Kern. Der Artikel liest sich gut und gibt das gesicherte Wissen wieder - und das ist die Aufgabe der Wikipedia. Die soziale Situation im Wohnumfeld gehört dazu, um zu verstehen wie die Eltern überhaupt in ihre Situation geraten konnten. Der Artikel kann auch nichts dafür, dass es dazu noch keine "reputablen" Quellen gibt. Die Auswahl der Quellen entspricht dem Besten, was zu bekommen war. Es tauchen schließlich weitgehend seriöse Presseorgane auf und nicht der Boulevard. Der Artikel vermittelt einen vollumfänglichen Eindruck von den möglichen Ursachen, den Tathergang und seinen Folgen und ist daher für mich Lesenswert. Was auf die schnelle noch verbessert werden könnte ist die Gliederung: alleinstehende Unterpunkte (1.2.1.) sind nach Möglichkeit zu vermeiden. Überschrift 1.2.1 könnte man meiner Meinung nach einfach ersatzlos streichen. Der Punkt bzgl. der Ehe den Achim genannt hat sollte auch noch weg. --Knut.C 23:57, 20. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
  • keine Auszeichnung, ack Achim Raschka, liest sich (allenfalls) wie ein Artikel aus dem Feuilleton. (Außerdem frage ich mich, ob das Lemma als behauptetes Schlagwort tragfähig ist: Keiner der als Einzelbelege verlinkten Artikel verwendet die Begrifflichkeit, ca. 150 Google-Treffer sind auch eher überschaubar; ob es allerdings eine andere Bezeichnung gab, weiß ich nicht.) Grüße, Wikiroe 12:00, 21. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
  • Das Ding ist wesentlich besser, als manch anderer Kriminalfall. Stilistisch und, was die Quellen angeht. Ich lehne zwar diese Kandidaturen generell ab, aber ich wüßte nicht, was es hieran noch großartig zu verbessern gäbe. Es wird sich immernoch etwas finden lassen, ebenso, wie beispielsweise bei der Vulva, nach deren Exzellent-Wahl immernoch Verbesserungen eingefügt wurden. TJ.MD Faſſe Dich kurz. 12:35, 22. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
  • keine Auszeichnung Den Abschnitt Umfeld des Opfers würde ich nicht weiter unterteilen und statt der Zahlen über ALG-II-Empfänger usw. einfach schreiben, dass es sich um eine Siedlung handelt, die wegen verbreiteter Armut, Anonymität und ggf. weiteren Faktoren als sozialer Brennpunkt gilt, das entschärft den wertenden Charakter. Mich stören die vielen Wiki-Links zu Begriffen, die für das Verständis des Themas nicht notwendig sind, z. B. Friseurin, Thermostat oder Groß-Hamburg-Gesetz. Da sollte Klasse statt Masse das Maß der Dinge sein, denn Vernachlässigung, Kindesmisshandlung und Unterernährung sind nicht verlinkt! Viel Überarbeitungsbedarf... Über die Quellen kann man sich nicht beschweren, über den zu emotionalen Stil schon. --XchrissyX 15:39, 22. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
  • keine Auszeichnung Das geht gar nicht. In 30 Jahren vielleicht, mit den Gerichtsakten als Quellennachweis.----Saginet55 23:51, 24. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
  • Schließe mich teils einigen Vorrednern bzw. -schreibern an: Es gibt noch Teile des Textes, die entemotionalisiert werden könnten und die Verlinkung bedarf auch noch einer Verbesserung. Friseurin und Thermostat etwa brauchen wirklich keinen Link hier, Groß-Hamburg-Gesetz aber wohl, als Österreicher kann ich nur raten, was das ist. Aber das ist sekundär. Die Anzahl der Google-Treffer allein könnte kein Kriterium sein, ob das Lemma tragfähig ist (etliche Fachtermini als Lemmata haben wohl eine noch geringere Trefferzahl). - Der Artikel über dieses schockierende Ereignis ist auch gut recherchiert und fasst den Hergang und die Hintergründe gut dar. Er hat zwar aus ethisch-moralischen Gründen unbedingt seine Berechtigung und ist deshalb lesenswert, doch dieses Kriterium wird für die Auszeichnung nicht herangezogen. Daher trotz des hehren Anspruchs keine Auszeichnung -- Eweht 16:43, 28. Apr. 2010 (CEST)Beantworten


Die Kandidatur für den Artikel in dieser Version ist gescheitert.
Vor einer erneuten Kandidatur ist eine Abarbeitung der kritisierten Punkte und anschließend 
ein deutlich längeres und umfangreiches Review zu empfehlen. --Vux 01:35, 30. Apr. 2010 (CEST)Beantworten


Detailpräzisierung[Quelltext bearbeiten]

...zu der Anmerkung, dass eine Zwangsvollstreckung ausgeblieben ist: Das ist richtig. Präzisiert werden muss allerdings, dass damit eine Vollstreckung der Bußgeldforderung gemeint ist, nicht etwa der Aufforderung zur Anmeldung. Der Hinweis auf die Amtshilfe der Polizei ist sehr theoretisch. Die Hamburger Verwaltung hat eigene "Vollstrecker", die die Zwangsmittel des HmbVwVG (Hamburgisches Verwaltungsvollstreckungsgesetz) vielfach selbst anwenden können. Wahrscheinlich soll damit angedeutet werden, dass im Wege der Zwangsvollstreckung auch ein zwangsweiser Zutritt zur Wohnung der Eltern hätte erreicht und das Schicksal des Kindes entdeckt werden können. Das ist Spinnerei und Wunschdenken der Presse. Wegen 60 Euro wird kein Vollstrecker gewaltsam in eine Wohnung eindringen; eine solche Maßnahme würde jedenfalls am Verhältnismäßigkeitsgrundsatz ("Art und Weise" der Zwangsmittelanwendung) scheitern. Wir sollten das ein wenig eindampfen. Gruß.--Matthias v.d. Elbe 23:36, 19. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Review Teil II[Quelltext bearbeiten]

übertragen aus KALP

Dann setze ich meinen begonnenen Review mal ungebeten fort:

  • "gerieten...in die Kritik" klingt ein wenig schicksalhaft, wie wenn ein Schwimmer in eine Strömung "gerät" und "die Kritik" ein immer vorhandenes, bekanntes Kontinuum wäre. Besser direkt klar sagen, wer was warum kritisierte.
  • "schon früher hätte auffallen müssen": wieso?
  • "weitere Maßnahmen": welche?
  • "Fehler": welche? warum so um die Fakten herumschleichen, nachdem die Teile davor doch auch sehr konkrete, plastische Details benannten?
  • März 2005, August 2004, 2003 usw: warum chronologisch rückwärts statt vorwärts in diesem Teil? Das würde auch die vermisste Konkretheit sofort schaffen.
  • "stellte die Rebus alle weiteren Bemühungen ein", "da sie davon ausging, dass die Familie fortgezogen war": Hier drängen sich Fragen auf: 1. warum ab 2 Mahnungen einstellen?! 2. war das das übliche Verfahren?! 3. könnte man "die Rebus" eventuell konkreter fassen: Welche Abteilung, welche Sachbearbeiter mit welcher Aufgabe und Qualifikation waren hier genau die Versager?
  • "Ende der 1990er Jahre": bitte präzise datieren.
  • "ein Umschwung in der Politik": was für Politik, Umschwung von wo nach wo?
  • "der rot-grünen Regierung": "damalig" fehlt; Rahmendaten (Regierung von wann bis wann?), eventuell Namen der Hautverantwortlichen
  • "Anlass...": erstmal müsste man den Umschwung selber konkretisieren, bevor man einen Anlass für etwas Unbekanntes nennt.
  • "gestiegene Kosten durch zahlreiche, im Lauf der Jahre geschaffene Ansprüche der Bürger": hmh, das klingt 1.sehr allgemein, 2. irgendwie seltsam vorwurfsvoll, als ob die anspruchsvollen Bürger politische (Fehl-?)Entscheidungen bewirkten, die wiederum solche krassen Folgen wie bei Jessica bewirkten. Wenn es um längere Entwicklungen geht, muss klarer formuliert werden.
  • "wurden...zurückgefahren": wer "fuhr" hier etwas zurück, was heißt das konkret, wer traf die Entscheidungen?
  • "niederschwellig": unverständlich. Waren die gekürzten Familienbesuche vorher "höherschwellig" oder "oberschwellig"?
  • "der Kontroll-und Sanktionsdiskurs": wieder ein offenbar vorhandenes Etwas ohne ZTuordnung
  • "verschärfte sich": inwiefern? Wie eine Windstärke, oder hatten da Menschen etwas mit zu tun?
  • "um diesen Zeitpunkt herum": welchen? Vorher war kein Punkt genannt, sondern ein Zeitabschnitt: "Ende der 1990er Jahre" bzw. "Lauf der Jahre"
  • Dabelstein-Mord: soll Anlass für "verschärften Sanktionsdiskurs" anzeigen, aber man verliert als Leser den Bezug zum Artikelthema dabei aus den Augen. Was hat dieser Mord mit Jessica zu tun?
  • "bereits vorher auffällig geworden": inwiefern? Themenbezug? Relevanz? "in einer offenen Einrichtung untergebracht": Relevanz? Soll das heißen, dass sie trotz "auffälligem" Verhalten (was immer gemeint ist) nicht eingeknastet wurden? Welche reputable Quelle bringt diese Details in diesen (Vorwurfs-)Kontext? POV-Verdacht?
  • "Folgeregierung": folgete wann? Hier werden Namen genant, oben nicht: wieso?
  • "setzte diesen eingeschlagenen Kurs fort": welchen Kurs? Morde, U-Haft oder offener Strafvollzug?
  • "Dennoch...": wieso dennoch? "Schärferer" Kurs war doch von Rotgrün schon "eingeschlagen" worden, es heißt dann ja "weitere Verschiebung".
  • "...zeichnete sich auch im Bereich der Familienbetreuung eine weitere Verschiebung von ambulanten und einzelfallbezogenen Einrichtungen hin zu stationären, flächendeckenden, aber auch repressiveren Institutionen ab. Dazu gehörte beispielsweise die Wiedereinführung geschlossener Heime sowie die informationelle Verschaltung und koordinierte Zusammenarbeit von Jugendhilfe und Polizei": Hier wird dem Laienleser einfach zuviel Vorkenntnis abverlangt und der Sprachstil ist zu abstrakt und UNG-lastig. Wenn OMA die Hintergründe des Mordfalls kapieren soll, muss man diese weit klarer, einfacher, verständlicher auseinanderklamüsern. Vielleicht so:
Familien wurden nun weniger einzeln und ambulant betreut, sondern es wurden wieder mehr geschlossene Heime (für Kinder, Jugendliche, Eltern?) eingeführt. Zugleich arbeiteten Jugendhilfe und Polizei enger zusammen und tauschten Informationen (über betreute, "auffällige", schon inhaftierte oder in Heime verbrachte Personen?) aus.
  • "repressiver": ein beliebtes Fremdwort, bisschen Soziologenkauderwelsch. Lieber deutsch, das ist weniger "repressiv, auch für unsere "Mitbürger mit Migrationshintergrund". ;-)
  • "im Rückblick": Worauf? Eben gerade erst war der Regierungswechsel mit der Kursfortsetzung mitgeteilt worden. "Rückblickend" steht schon zu Beginn dieser längeren Passage.
  • "möglich wurde, Kinder ihren Eltern zu entziehen und sie in geschlossene Einrichtungen zu überstellen": Eben diese klare Aussage fehlte im vorigen Passus.
  • "Verwahrlosung von Kleinkindern als Thema weitgehend unbeachtet": na endlich, zurück zum Artikelthema. Fragt sich bloß, wozu der ganze, ziemlich vage Schlenker zu dem Mord, Sanktionskurs, Jugendkriminalität und geschlossenen Einrichtungen gut war. Reicht dann nicht etwas wie:
Zwischen 1999 und 2005 hatte die Hamburger Politik angesichts finanzieller Engpässe und Kritik am offenen Strafvollzug ihre sozialpolitischen Konzepte geändert und stärker geschlossene Heime für auffällige Jugendliche eingerichtet. Dabei wurde die bisherige, ambulante und individuelle Betreuung einzelner Familien reduziert.

Das würde zwar auch noch kaum etwas erklären, aber leistet trotzdem dasselbe wie der jetzige, mit vielen offtopic-Details angereicherte Passus.

  • Da es hier auch um Politik geht, muss die Überschrift "Rolle der Behörden" überdacht und eventuell angepasst werden: "Sozialpolitische Hintergründe"?
  • "repressiven Maßnahmen": schon wieder repressiv; schon wieder abstrakter Allgemeinbegriff. Einzige Konkretion bisher: Jugendliche kamen nun öfter in geschlossene Heime oder Knast.
  • "kostenintensiv": deutsch "teuer"; wieso eigentlich sind Heime teurer als Familienbesuche und Prävention?
  • "präventiven Bereiche in der Jugendarbeit – darunter auch Hausbesuche –": Familienbesuche stand schon weiter oben. Dass es dabei um Prävention ging, fehlte dort. Was sollte denn präventiv mit Familien- und Hausbesuchen verhindert werden? Morde? Vernachlässigung? Wie? Hmh.
  • Ref 11, Tilman Lutz, verweist im Titel nicht auf Hamburg. Hat er die Sozialpolitik dort speziell untersucht? Gibt es eventuell weitere Untersuchungen dazu?

Soweit erstmal. MFG, Kopilot 20:00, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Ende Übertrag

Ich denke, dass die neue Artikelstruktur vertretbar ist. Der Abschnitt Todesursache ist nun vorgelagert und der Abschnitt Familien- und Wohnsituation fasst die vorherigen beiden Abschnitte Umfeld des Opfers und Lebensbedingungen und Tod zusammen. Ein Komplettumbau ist während der Kandidatur nicht vorgesehen (und ich denke, Matthias als Vorschlagender sieht das nicht grundlegend anders) und das ist insofern auch nicht ratsam, als dass bereits gegenwärtig eine Reihe Votanten mit lesenswert gestimmt haben, um die zwanzig insgesamt. Wir bekommen außerdem das Problem, dass sich die Versionen alle Naselang ändern und künftige Abstimmende nicht mehr wissen, über welche Version sie abstimmen. Außerdem habe ich den Eindruck, dass aufgrund der Fülle von Detailfragen die Votanten wegbleiben, weil sie die Massen an kleinteiligen Einzelfragen nicht mehr lesen bzw. nicht mehr verfolgen. Das sprengt quasi die Kandidatur.
Weitere Änderungen/Verbesserungen sollten wir dort besprechen, wo es hingehört, nämlich auf die Artikeldisk. Ich weiß aus anderen Kandidaturen, dass du, Kopilot, es genauso siehst. Eine weitere, grundlegende Änderung der jetzigen Artikelstruktur scheint mir gegenwärtig nicht angezeigt. Ich würde dich, Kopilot, bitten, kurz darzulegen, wo du die grundsätzlichen Verbesserungen in den weiteren Abschnitten siehst. --Pincerno 22:15, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Konjunktiv?[Quelltext bearbeiten]

Mir erschließt sich nicht, warum die Familien- und Wohnsituation nahezu durchgängig im Konjunktiv geschildert wird. Soweit dies indirekte Rede sein soll, ist das schlicht unnötig. Die Erkenntnisse dürften gesichert sein; nichts spricht gegen den guten alten Indikativ!--Matthias v.d. Elbe 17:52, 21. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Mach ich mich jetzt dran. --Pincerno 20:41, 22. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Ich habe gleichzeitig auch den Abschnitt Lebensbedingungen und Familie so benannt und vorangestellt und den Abschnitt Todesumstände folgen lassen. Der Artikel ist jetzt wieder recht rund. Die bisherigen Ergänzungen in soziologischer Hinsicht (TAM und Olag) waren ebenfalls weiterführend. Sehr schön. --Pincerno 10:13, 23. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Kontext der öffentlichen Debatte[Quelltext bearbeiten]

[folgender Beitrag rüberkopiert von Benutzer Diskussion:Toter Alter Mann durch --olag 09:02, 22. Nov. 2011 (CET)]Beantworten

Üblicherweise kommen in die Einleitung die Alleinstellungsmerkmale des Artikelgegenstandes. Also muss OMA da irgendwas an die Hand gegeben werden, die die Besonderheit dieses Falles beschreibt. Nicht jeder Mord ist ja im Sinne von Wikipedia relevant. Die Relevenz in diesem Fall entsteht durch das Rauschen im Blätterwald. Wenn man sich schon im ersten Satz auf eben die Bezeichnung im Blätterwald bezieht muss da eigentlich noch was anderes hin, irgendwas das einsortiert, zuordnet, Distanz zwischen Blätterwald und Realität schafft. Ich darf mal zitieren: "Als Mordfall Jessica oder Fall Jessica bezeichneten deutsche Medienberichte den Tod der siebenjährigen Hamburgerin Jessica, die am 1. März 2005 wegen Unterernährung gestorben war. Die Eltern wurden im November 2005 wegen Mordes durch Unterlassen zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Mehrere Hamburger Behörden hatten die Vernachlässigung des Mädchens nicht erkannt. Die öffentliche Verwaltung erweiterte daraufhin ihre Kontrollmechanismen und stockte Personal auf, das Landesparlament erhöhte die Finanzmittel für die zuständigen Behörden." Da ist nix, nicht mal ein Link der auf Kindesmisshandlung, Vernachlässigung, Massenmedien u.ä. Es wird einzig das Zusammengefasst was eben im Rahmen der Massenmedien so geäußert wurde. Ich würde auch bezweifeln, dass die Alleinstellung dieses Falles im Mord liegt. Die jahrelange unbemerkte Vernachlässigung und Misshandlung allein wäre ausreichend für eine Alleinstellung, der Tod des Mädchen war da nur noch der Gipfel. Und hätte das Mädchen überlebt lägen auch Merkmale mehrerer Straftatbestände vor (neben den Familienrechtlichen Konseqenzen). Nach der Einleitung gibt es also keine Hilfe für Oma, die Oma hilft das einzusortieren. Übrigens taucht das Wort Kindesmisshandlung im ganzen Artikel nicht auf, Vernachlässigung ist nicht verlinkt. Einsortieren ist nicht unbedingt die Stärke des Artikel. Da merkt man bis in die Poren die ausschließliche Entnahme des Artikelinhaltes aus den Massenmedien. Das hier mit Wikilinks könnte durchaus in die Einleitung: "Der Mordfall Jessica löste in der deutschen Gesellschaft eine intensive und emotional geführte Debatte über den Umgang mit potentiell von Verwahrlosung bedrohten Kindern und die Rolle der Jungendämter aus. Dabei spielte insbesondere die Frage eine Rolle, ob die Rechte von Eltern zugunsten von mehr staatlicher Aufsicht beschnitten werden sollten und welche Stellung dem Staat insgesamt bei der Erziehung von Kindern zukommt." Übrigens hier: [2] Hinweise auf die Pflichtuntersuchungen die damals gefordert wurden. Als auch Zahlen und Vergleiche zu Vernachlässigungen des Kinderschutzbundes.--Elektrofisch 06:59, 22. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Ich verstehe ja Dein Anliegen, der allgemeinen öffentlichen Debatte über diesen Einzelfall einen kritischen politischen udn gesellschaftlichen Kontext zu geben. Alleinstellungsmerkmal sind aber (auch ohne den Medienrummel) imho auch schon die außergewöhnlich qualvollen Umstände (deren "objektive", rechtsmedizinische Darstellung im Artikel offenbar weniger akzeptiert wird als die "emotionalisierten" Medienberichte) und die Gleichgültigkeit der Eltern gegenüber dem Opfer. Deinen Vorschlag finde ich ansonsten aber brauchbar. Nur ob die Debatte im Vergleich zu anderen prominenten Verbrechen - insbesondere mit Kindern als Opfer - besonders "emotional geführt" wurde, wage ich zu bestreiten. Es geht halt um eine sehr traurige, empörende Geschichte, da wäre es fast unmenschlich so sachlich drüber zu berichten, wie über einen Produktionsfehler bei VW. Und es gibt auch eine gewisse Berechtigung, sich anlässlich solcher Extremfälle Gedanken über den Konflikt zwischen Autonomie der Eltern, Kindeswohl und Schutzpflicht des Staates Gedanken zu machen. Das war im sozialdemokratisch regierten Bremen ein Jahr später übrigens nicht anders. Trotzdem ist es bemerkenswert, welche Schlussfolgerungen und Konsequenzen in der öffentlichen Debatte aus diesen Fällen gezogen wurden: a) dass Vernachlässigung ein allgemeines Problem insbes in sozial schwachen Gesellschaftsschichten ist, und b) dass insofern ein stärkeres Eingreifen des Staates vonnöten ist. Ich würde daher zunächst in der Einleitung das "emotional geführte" weglassen, dann aber unter Nachwirkung und gesellschaftliche Debatte schreiben: "Im Zusammenhang mit dem Fall Jessica - sowie weiteren, vergleichbaren Fällen - wurde das Thema der Vernachlässigung und Kindesmisshandlung von den Massenmedien verstärkt aufgegriffen, obwohl die statistischen Angaben in diesem Bereich keine Rückschlüsse auf einen Anstieg gegenüber früheren Zeiten zulassen." (Fegert, Ziegenhain, Fangerau: Problematische Kinderschutzverläufe: Mediale Skandalisierung, fachliche Fehleranalyse und Strategien zur Verbesserung des Kinderschutzes, 2010, S. 52). Da es eine größere ändrung wäre würde ich gerne erst mal den/die Hauptautoren um ihre Meinung bitten. --olag 09:02, 22. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Wenn die qualvollen Umstände (wie ich finde zutreffend) als Alleinstellungsmerkmal reichen, wären genau diese auch in der Einleitung zu erwarten. Die Zuspitzung und Einengung auf Mord "bezeichneten deutsche Medienberichte den Tod der siebenjährigen Hamburgerin Jessica" ist zu einfach. Das Versagen der Behörden lag ja auch nicht darin, dass sie den Mord nicht verhindern konnten, sondern, dass sie jahrelang Vernachlässigung übersehen haben (vermutlich gar nicht sehen konnten, falsche Prioritäten hatten, Sicherungsmechanismen fehlten). Den Satz mit der öffentlichen Debatte hab ich so im Artikel gefunden. Er ist an einem Ende nicht wirklich richtig. Ist das wieder eingeschlafen? Aus manchen Jugendamtsregionen ist bei mir angekommen, dass das Verpassen eines U-Untersuchungstermin Reaktionen aufgrund solcher Fälle Reaktionen auslöst: Anschreiben der Eltern mit Bitte um eine belegte Untersuchung, bei Nichtreaktion Aufsuchen der Eltern durch das JA. Ähnliches bei unbekannt verzogenen Kindern.--Elektrofisch 10:01, 22. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Nachtrag drei Hamburger Arbeiten (so gefunden):
Ich muss aber noch einen Blick hinein werfen.--Elektrofisch 10:30, 22. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Ist doch prima, dass wir der Sache langsam auch mit wiss Publikationen (zumindest am Rande) auf den Grund kommen. Ich würde aber davor warnen, den Artikel nun vor allem mit Blick auf diese politischen und administrativen Konsequenzen auszubauen. Der Fall Jessica war unbestritten ein wichtiger Anlass, lässt sich aber nicht darauf reduzieren. Meiner Einschätzung nach sollten zunächst mal zwei, drei Sätze ggf mit den von Dir nun gefundenen Nachweisen reichen. Eventuell sollte ein weiterer Artikel, z.B. Reform des Kinderschutzes oder Debatte über Vernachlässigung von Kindern über die allgemeine und rechtspolitische Diskussion, die ja auch den Fall Kevin (Bremen), den Fall Lea-Sophie (Schwerin) und einige andere Fälle umfasste, da breiter und vertieft drüber informieren. Im Grunde steht das auch im weiteren Kontext der Diskussion über die frühkindliche Betreuung und Bildung. Auch hier geht es um die Abgrenzung der familiären und staatlichen Verantwortung für das "Gedeihen" von Kindern und es ist in den letzten Jahren da viel in Bewegung geraten. Ich denke es wäre jedenfalls einseitig, dies alles auf "Schill"-Populismus zu reduzieren, auch wenn viel symbolische Politik im Spiel ist.--olag 12:47, 22. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Zumindest angedeutet, eingeordnet und verlinkt werden sollte das ganze. Übrigens hab ich zwischenzeitlich auch ne ganz gute Quelle zur Kriminalstatistik über Tötungsdelikte bei Kindern bekommen, das Alter ist sehr untypisch. Kinder in der Altersstufe werden seltener ermordet, Säuglinge und ältere Kinder öfter.--Elektrofisch 12:54, 22. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Olag, ich sehe es genauso und würde ebenfalls von einem wesentlichen Ausbau Abstand nehmen, die Gründe habe ich schon mehrfach in verschiedenen Zusammenhängen genannt. Ich halte es aber ebenfalls für eine gute Idee, zwei, drei Sätze mit den von Elektrofisch vorgestellten Nachweisen einzufügen. Dazu müsste Elektrofisch gefragt werden, welche Vorstellungen er darüber hat.
Elektrofisch, magst du uns kurz deine Vorstellungen mitteilen, damit wir uns dahingehend abstimmen können. Die Ergänzungen kannst du gern hier ausformulieren. Wenn sie mehrheitsfähig sind und passen, können sie ggf. so übernommen und gleich eingefügt werden. Danke! --Pincerno 13:18, 22. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Ich mache einen Vorschlag, noch unausgereift:

  • Als Fall Jessica oder Mordfall Jessica wurde in den Massenmedien der extremer Fall von jahrelanger Vernachlässigung und Kindesmisshandlung der mit dem Tod der siebenjährigen Hamburgerin Jessica am 1. März 2005 endete diskutiert (verhandelt/dargestellt/pominent ...). Mehrere Hamburger Behörden, hatten lange die Lebenssituation des Mädchens übersehen. Die Eltern wurden im November 2005 wegen Mordes durch Unterlassen zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.
  • Die emotionale mediale Debatte um den Tod des Mädchens, und die Versäumnisse von Politik und Verwaltungen ….

--Elektrofisch 15:34, 22. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Nur ganz kurz wegen Termindruck: grundsätzlich finde ich, dass Artikel "bottom-up" verändert werden sollten, dh zuerst die einschlägigen Abschnitte im Text und dann die Einleitung. Schließlich soll die Einleitung den Artikel in wesentlichen Teilen zusammenfassen. Dies gilt umso mehr bei einer laufenden Kandidatur (bei der es ja erst mal nur um lesenswert geht). Für lesenwert würde die von mir vorgeschlagene Ergänzung von zwei-drei Sätzen im entsprechende Abschnitt auf jeden Fall erst mal reichen. In der Einleitung eventuell am Ende einen knappen Halbsatz als Andeutung. Die von Dir, E-Fisch, vorgeschlagenen Änderungen sind jedoch sehr weitreichend, da sie zu Verschiebungen hinsichtlich des Lemmagegenstands führen (Mord => Vernachlässigungsfall; Straftat => massenmediale Skandalisierung). Der Artikel müsste dann aber komplett umgeschrieben werden, damit die Einleitung wieder dazu passt. Dann würden sich vielleicht einige der "lesenswert"-gestimmt-Habenden "verulkt" vorkommen. --olag 16:39, 22. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Die Beschreibung des Lemmas in der Einleitung ist in der jetzigen Form missglückt. Ist es wirklich so, dass die "Massenmedien" (wer auch immer das sein soll) den Begriff "Mordfall Jessica" geprägt haben? Mir ist das jedenfalls nicht geläufig, und wenn dem so wäre, dann müsste das wohl belegt werden. Wenn ich meine Erinnerungen an die Bild-Zeitung und an die Hamburger Morgenpost, die keinen Zentimeter besser war als die Bild, Revue passieren lasse, fallen mir eher Schlagzeilen wie "Horror-Eltern" und "Die Verhungerte aus Jenfeld" ein. Was spricht dagegen, beim ursprünglichen Text der Einleitung zu beiben? Ich bitte sehr, nicht auf Krampf so viel "Neutralität" wie nur irgend möglich einkehren zu lassen; sonst laufen wir Gefahr, uns lächerlich zu machen. Mit dieser Einleitung im jetzigen Zustand sind wir sehr dicht dran! Bitte: Im technischen (von mir aus auch: juristischen) Sinne WAR das ein Mordfall. Da kann es keine zwei Meinungen geben. Das LG HH hat rechtskräftig auf Mord befunden, und wenn das so ist, dann sollte der Fall auch so genannt werden. Wie gesagt: Ich kann mich nicht erinnern, dass gerade die Massenmedien den Begriff Mordfall geprägt hätten. Und wenn es doch so wäre, dann wäre der Begriff nicht falsch! Belasst es bitte so, wie es zu Anfang war!--Matthias v.d. Elbe 16:51, 22. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Meintest du diese? --Pincerno 16:59, 22. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Ja. Sie ist präzise, hebt zugleich die Besonderheiten des Einzelfalls hervor und fasst den Inhalt des folgenden Artikels so zusammen, dass das Interesse am Weiterlesen geweckt wird. Die gegenwärtige Einleitung dagegen ist so weit verallgemeinert, dass sie sich wie eine Einführung in eine banale Feld-Wald-Wiesen-Geschichte liest.
Und noch einmal zum Lemma: Es scheint bei uns üblich zu sein, Kriminalfälle, bei denen ein Mensch (unter Erfüllung eines Mordmerkmals) zu Tode gebracht wurde, als "Mordfall..." zu bezeichnen (z.B. Mordfall von Sondershausen, Mordfall Sylvia Likens, Mordfall Lydia Schürmann und und und. In all diesen Fällen ist niemand auf die Idee gekommen, die Genese des Begriffs "Mordfall" zu erklären und ihn bzw. sie der Presse in die Schuhe zu schieben. Dementsprechend sollten auch wir hier keine Veranlassung haben, das krampfhaft anders zu machen.(s.o.). Der Umstand, dass alle diese Artikel nicht als lesenswert ausgezeichnet wurden, ändert daran nichts.--Matthias v.d. Elbe 18:00, 22. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Massenmedien ist ungleich Boulevardpresse. Der Artikel wurde aus Massenmedienberichten zusammengesetzt, insofern ist das allein durch die weit gestreuten Zeitungsquellen belegt.--Elektrofisch 18:32, 22. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Du verstehst mich nicht. Einverstanden: Der gesamte Artikel ist durch Beiträge aus Massenmedien belegt. Aber darum geht es mir (im Moment) nicht. Es geht mir konkret um diese Formulierung: "Als Mordfall Jessica oder Fall Jessica bezeichneten deutsche Medienberichte den Tod der siebenjährigen Hamburgerin Jessica..." So, wie es jetzt formuliert ist, liest es sich so, als hätten die Massenmedien den Begriff "Mordfall Jessica" kreiert; allein sie hätten diesen Begriff verwendet und sonst kein anderer. Das ist nicht richtig! Der Begriff ist allgemeingültig und wird auch anderswo verwendet. Die Genese des Begriffs ist im Übrigen völlig egal: Er ist eine schlagwortartige Zusammenfassung dessen, was in den anschließenden Zeilen detailliert ausgeführt wird. Meine Bitte: Lasst uns diesen irreführenden Hinweis "deutsche Massenmedien" im konkreten Bezug auf den Begriff "Mordfall Jessica herausnehmen". Wenn denn die Massenmedien unbedingt in der Einleitung auftauchen sollen - vielleicht, um sich von dem Ganzen zu distanzieren - , dann schlage ich folgende Formulierung vor:
Als Mordfall Jessica wurde im März 2005 der Tod des siebenjährigen Hamburger Mädchens Jessica bekannt. Das Mädchen war in der elterlichen Wohnung wegen Unterernährung entkräftet an eigenem Erbrochenen erstickt. Die Eltern hatten es jahrelang vernachlässigt und in einem Zimmer eingesperrt. Nach dreimonatiger Gerichtsverhandlung wurden sie im November 2005 zu lebenslanger Freiheitsstrafe wegen Mordes durch Unterlassen verurteilt. Infolge intensiver, vielfach sehr plakativer Darstellung in den Massenmedien erregte er bundesweites Aufsehen.
Damit hätten wir sowohl die besonderen Umstände des Einzelfalls schon in der Einleitung benannt als auch die Rolle der Massenmedien hervorgehoben. Dann könnten doch eigentlich alle glücklich sein.--Matthias v.d. Elbe 20:11, 22. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Nachtrag. Alternativ auch so:
Als Mordfall Jessica oder Fall Jessica wurde der Tod der siebenjährigen Hamburgerin Jessica bekannt, die am 1. März 2005 infolge Unterernährung gestorben war. Die Eltern wurden im November 2005 wegen Mordes durch Unterlassen zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Infolge intensiver, vielfach sehr plakativer Darstellung in den Massenmedien erregte er bundesweites Aufsehen. (und dann weiter).
Vielleicht wäre das eine Konsensbasis.--Matthias v.d. Elbe 20:13, 22. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Oh, sehe ich jetzt erst. --Pincerno 20:30, 22. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Der letzte Beitrag auf dieser Seite, den ich gesehen hatte, war der von Elektrofisch von 18:32 Uhr. Deinen Beitrag von eben habe ich nicht mehr gesehen. --Pincerno 20:36, 22. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Ich würd zumindest alternativ auch von "Fall Jessica" schreiben. Es war Mord durch Unterlassen, was eher untypisch ist. Er ist wohl auch als Fall Jessica bekannter [3].--olag 22:20, 22. Nov. 2011 (CET)Beantworten
"Fall Jessica" ist jetzt mit drin. Matthias' Vorschläge zur Einleitung hatte ich nicht gesehen, weil ich zu dieser Zeit verschiedene Versionen verglichen und ein wenig ausprobiert hatte. Im Prinzip habe ich die alte Version der Einleitung, ein wenig modifiziert mit einigen Formulierungen aus Kopilots Feder, wiederhergestellt; das dürfte deinen Vorschlägen, Matthias, doch recht nahe kommen, oder? --Pincerno 22:30, 22. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Ich hab jetzt zwei der drei Sätze nach meinen Vorstellungen ergänzt. Vielleicht findet E-Fisch ja in den von ihm entdeckten Master / Diplom-Arbeiten noch eine Aussage zur Reform des Rechts und der hamburger Behördenpraxis anlässlich des Falls Jessica, die an dieser Stelle passen könnte!?--olag 09:14, 23. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Bzgl. Deiner Änderung, Olag: Bei Erwähnung von Kevin und Lea-Sophie wäre es schön, wenn dann noch kurz ergänzt würde, a) wann die beiden Fälle waren und b) was da passiert ist. Ich erinnere mich an beide Fälle, könnte jetzt aber z. B. nicht mehr sagen, ob Kevin und Lea-Sophie vor Jessica starben, kurz nach ihr oder ob das ungefähr gleichzeitig war. Leser aus Österreich und der Schweiz können mit den Namen vielleicht gar nicht so viel anfangen und werden damit doch relativ ratlos zurückgelassen, betrifft wahrscheinlich aber auch viele Leser aus Deutschland, die einen oder beide Fälle schon wieder mehr oder weniger vergessen haben. Grüße, --Tröte 09:32, 23. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Du hast recht, da wäre ein Wikilink oder eine kurze Erläuterung vonnöten. Ich hab da jtzt ein bißchen was ergänzt, aber Aus Zeitgründen schaffe ich das aber nicht besser. Hier eine Darstellung dieser Fälle [4]. Ich denke es wäre besser, das jeweils als Stub auszulagern und nur ganz kurz und allgemein zu erläutern [Kevin (+ 2006; 2 J); Lea-Sophie (+ 2007; 5 J.)]. Beide sind im Kontext von Vernachlässigung an den Folgen von Misshandlung, bzw Unterernährung gestorben.--olag 09:50, 23. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Danke, Olag, dein Absatz gefällt mir ausgesprochen gut!! Gruß --Pincerno 10:09, 23. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Wieso Mord?[Quelltext bearbeiten]

  1. Der Artikel setzt beim Lesen voraus, dass es sich um Mord handelt. Dies wird im Artikel selbst aber gar nicht wirklich deutlich bzw. erarbeitet. Der Antrag der Verteidigung auf "Körperverletzung mit Todesfolge und Misshandlung Schutzbefohlener" erscheint mir nach dem Lesen genau so haltbar zu sein. Hierzu hängt es an genau zwei Stellen. Die Todesumstände heben zu sehr auf die unmittelbare Todesursache (Ersticken an Erbrochenem) ab, drängen aber den desolaten körperlichen Zustand von Jessica zurück. Das mit der Katze in der Urteildbegründung ist weinerlicher Mist, eigentlich zu erwarten ist eine juristische Erörterung warum hier die Tatbestände eines Mordes erfüllt sind. Das hat immerhin dem BGH stand gehalten. Es fehlt auch die Würdigung der anderen Starftatbestände, die erfüllt gewesen wären hätte Jessica, vermutlich schwer behindert überlebt.
  2. Hier noch mal wichtige Eckpunkte: chronische Unterernährung und Wassermangel -> Darmverschluss, chronische Unterversorgung mit Mineralien und Vitaminen -> Skelettabbau. Als aktives Moment: zukleben des Fenster -> UV Mangel -> Vit. D Mangel, Skelettabbau. Der letzte Punkt belegt einen Schritt vom passiven Unterversogen zum aktiven Handeln (Fenster abkleben) und zwar mit einer direkten schädlichen Wirkung.
  3. Der Artikel setzt im Grunde mit dem Tod von Jessica ein. Der Nachteil daran ist, dass daraus ein Gewisser logischer Sog entsteht, der die Geschichte von hintern vom allwissenden Standpunkt her schreibt. Vernünftiger wäre hier die Biographie Jessicas ab Geburt zu schreiben, der mit ihrem Tod endet, danach folgen die juristischen, politischen und medialen Ermittlungen, Schuldzuweisungen, Ausbeutungen, Klärungen. Ein strikt chronologisches Vorgehen hilft oft sich nicht künstlich schlauer/allwissender zu machen als die Beteiligten. Eine größere Ergebnisoffenheit täte dem Text gut.
  4. Das Lemma wäre besser in "Fall Jessica" zu ändern.
  5. Folge davon wäre das auch die Rolle der Behörden, die ja das Kindeswohl und letztlich (aber das ist offensichtlich eher ungeheuerlich selten notwendig) das Leben von Kindern schützen sollen klarer wird. Keine Behörde der Welt wird einen Mord verhindern können, eine über lange Zeit anhaltende Kindesmisshandlung und Vernachlässigung ist dagegen besser zu bemerken und zu verhindern.
  6. Bei Tötungsdelikten an Kindern werden Todesfälle wie dieser als eine Form nicht aktiver Tötung beschrieben. Das ist nahezu ihr Kennzeichen. Solche Tötungsdelikte sind selten. Die Altersgruppe zu der Jessica gehörte ist die am seltensten betroffene für Tötungsdelikte bei Kindern. Sie liegt z.B. zwischen den Säuglingsmorden aus Überforderung und den Sexualmorden an älterern Kinder, die beide höhere Häufigkeiten haben.

--Elektrofisch 15:26, 23. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Strafrechtlich ist Tötung (und bei Vorliegen der entsprechenden Merkmale: Mord) durch Unterlassen (§ 13 StGB) eine relativ vertraute dogmatische Konstruktion. Voraussetzung sind Garantenpflichten, die aber bei den Eltern bzgl des Kindes ebenso unproblematisch vorliegen. In der Literatur habe ich keine Anhaltspunkte dafür gefunden, dass diesbezüglich im Fall Jessica etwas umstritten ist. Was tatsächlich ergänzt werden könnte ist die Tatsache, dass der in Tateinheit verwirklichte Straftatbestand der Misshandlung Schutzbefohlener lt dem Aufsatz in Rechtsmedizin in einem besonders schweren Fall vorliegt.
Zur Frage der Umstellung (zuerst Vernachlässigung, dann Tod): dass der Fall überhaupt an die Öffentlichkeit gekommen ist und dort so eine Resonanz erfahren hat, hat mit der Tatsache zu tun, dass das Kind gestorben ist. Würde nicht eher die chronologische Darstellung eine allwissende und scheinbar objektive Perspektive nahelegen? Diese Pseudo-Objektivität des Skandals wird imho am besten dadurch gebrochen, dass man zuerst den Anlass und Art der öffentlichen Thematisierung wiedergibt, um dem Leser mitzuteilen, nach welchen Gesetzen sich der Skandal entfaltet hat. Dies hat Kopilot schon durch seine Umstellungen vorangebracht. Danach erst wird für den Leser plausibel, warum in einer Rückblende (des massenmedialen und strafrechtlichen Gerichts) Details aus dem Privatleben wiedergegeben werden und wie diese ans Licht d Ö gekommen sind. Die ganze Wahrnehmung ist dabei natürlich selektiv: die Details zur Vernachlässigung wurden vor allem danach ausgesucht, um die Kausalität die zum Tod geführt hat, vor Gericht zu belegen und den Vorsatz der Eltern. Diese Finalität zum Tode ist insofern der Darstellung des Falls unweigerlich eingeschrieben; es kann bloß offengelegt werden, warum das so ist. Insofern fänd ich es keine Verbesserung, zunächst nur über die Vernachlässigung zu berichten.--olag 18:16, 23. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Ich möchte das gern kommentieren.
  1. Es IST Mord im Sinne des § 211 StGB. Es ist die Tötung eines anderen unter Erfüllung des Mordmerkmals der Grausamkeit, und zwar durch Unterlassen. Das geht technisch, und es ist nicht einmal hohe juristische Kunst; das können sogar Studenten im zweiten Semester (zugegeben: Jura-Studenten). Die materiell-rechtliche Seite war auch nie das größte Problem des Falles. Dass §§ 211, 13 StGB erfüllt sind, hat eines der höchsten deutschen Gerichte in genau diesem Fall dann auch recht eindeutig festgestellt. Das können wir also ruhig glauben. Müssen wir aber nicht, wenn wir Probleme mit Autoritäten haben oder der Meinung sind, dass mehrere nach R6 besoldete Richter vielleicht doch nicht so viel von ihrem Handwerk verstehen wie wir Experten bei Wikipedia. Wir können uns das genauso gut auch selbst erarbeiten, wenn wir meinen, dass das Ergebnis dann fundierter ist. Im Ernst: Ich hatte gedacht, dass die strafrechtliche Einordnung des Vorgangs nicht wirklich in Frage steht. Aber wenn allen Ernstes eine strafrechtliche Analyse des Falles gewünscht wird und der Artikel um einen Abschnitt zum materiellen Strafrecht ergänzt werden soll, schreie ich als erster und ganz laut "hier". Ich bin herzlich gern bereit, so etwas abzufassen. Strafrechtliche Literatur liegt mir vor; ich habe einen Juris-Zugang - kurz: es wäre mir eine Freude, mal wieder etwas über Tötungsdelikte zu scheiben. Kurze Nachricht reich.
  2. Und was die Eltern begangen hätten, wenn Jessica das Martyrium überlebt hätte, ist vielleicht für einen Diskussionszirkel interessant, juristisch aber völlig irrelevant, da wir dann einen Fall betrachten würden, der nicht eingetreten ist. Das ist gewissermaßen Glaskugelei.
  3. Bitte keine Umstellung in eine "ergebnisoffene" Darstellung. Das wäre dann ein Whodunit-Plot und verkäme sehr schnell zum Ratespiel mit kriminalistischem Einschlag. Wir wollen doch ernst bleiben!
  4. Bitte KEINE Umstellung in "Fall Jessica". Dann ergäbe sich aus dem Lemma nicht, was es denn nun war, und der Leser müsste beim Lemma überlegen, ob (1) Jessica gefallen ist, (2) ein soziologisches Fallbeispiel gemeint ist oder (3) doch eher ein juristischer Fall - und wenn, dann wäre noch immer nicht klar, was für einer: (3a) Ein Scheidungsfall? (3b) Ein Plagiatsfall? (3c) Ein Entführungsfall? - Lasst uns doch einfach das Kind beim Namen nennen. Es WAR Mord, und das ist der Schwerpunkt der Darstellung. Alle anderen Aspekte - Soziologie, Unterschicht/Oberschicht, Reaktionen der Behörden usw usw - gehören zwar dazu, sind aber doch nur Beiwerk. Um es mal etwas bildhaft zu beschreiben: Wenn wir einen gedünsteten Zander auf dem Tisch haben, dann benennen wir das Gericht ja auch nicht nach der Beilage (oder "Soße mit Fisch").
Lange Rede, kurzer Sinn: Bitte nicht immer wieder an den Grundfesten rütteln. Das tut der Sache nicht gut!--Matthias v.d. Elbe 23:24, 23. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Elektrofisch, ich antworte dir der Übersicht halber mal Ziffer für Ziffer:
  1. Also, ich finde, im Artikel ist es ist klar beschrieben, obgleich der Artikel kein juristischer Aufsatz sein soll. Ich verlinke jetzt mal bewusst einen Artikel im Hamburger Abenblatt [5], in dem es heißt: Nach der höchstrichterlichen ständigen Rechtsprechung tötet derjenige grausam, "wer seinem Opfer in gefühlloser, unbarmherziger Gesinnung Schmerzen und Qualen körperlicher oder seelischer Art zufügt, die nach Stärke oder Dauer über das für die Tötung erforderliche Maß hinausgehen". Im vorliegenden Fall geht es nicht um aktives Tun, sondern darum, dass die Eltern untätig blieben, dadurch (durch Unterlassen) grausam ihr Kind getötet haben.
    Im Artikel heißt es: Ab diesem Zeitpunkt habe ein schleichender Prozess begonnen, in dessen Lauf Jessicas Leben zum Martyrium geworden sei. Der Vorsitzende Richter konstatierte, dass die Katze etwas zu fressen bekam, Jessica hingegen „musste hungern; die Katze durfte sich in der Wohnung frei bewegen, Jessica war in einem modrigen Zimmer eingesperrt“. Es sei neben den körperlichen Leiden für Jessica eine seelische Qual gewesen, in der Wichtigkeit hinter einem Haustier zu stehen, was sie in vollem Bewusstsein mitbekommen habe. Nach Überzeugung des Gerichts seien sich beide Elternteile darüber im Klaren gewesen, falsch zu handeln, indem sie Jessica Nahrung und Zuwendung verweigerten. Beide hätten genau gewusst, dass Jessica sterben würde, wenn sie nichts änderten, und hätten dies billigend in Kauf genommen. Durch den Hunger hätten sie Jessica „grausam zu Tode gebracht“.
    Daran kann man gut erkennen, dass „der Mist“ mit der Katze nicht emotional ist, sondern Teil des Mordmerkmals „grausam“, das im Weiteren mit dem Hunger beschrieben wird.
    Sollte auch in Tateinheit eine Misshandlung Schutzbefohlener in einem besonders schweren Fall vorliegen, kann das natürlich mit einem Satz mit hinein.
  2. Details müssen draußen bleiben. In den beiden vorangegangenen Kandidaturen wurde zu Recht bemängelt, dass der Artikel zu detailreich sei. Seinerzeit hatte ich die Lebenssituation mit vielen Einzelheiten beschrieben. Es gab annähernd nur Contras. Jetzt, wo ich die Details beinahe komplett aus dem Artikel genommen habe, läuft es ganz gut. Ich sehe da einen kausalen Zusammenhang.
  3. Die „Biographie“ einer Siebenjährigen, die ihre Zeit in einem dunklen Zimmer verbringen musste, ist nicht allzu umfangreich. Außerdem ist die Struktur des Artikels mehrfach positiv hervorgehoben worden: Sie beginnt mit den Lebensbedingungen und der Familie des Opfers. Das dürfte ja wohl das erste sein. Dann kommen die Todesumstände, die Rolle der Behörden, Ermittlungen und Anklage, Gerichtsverfahren, die Nachwirkungen und die gesellschaftliche Debatte. Der Artikelaufbau ist logisch, in sich plausibel und er ist in recht übersichtlicher Weise gelungen.
  4. „Fall Jessica“ findet sich bereits in der Einleitung. Hintergrund des Lemmas ist die Tatsache, dass dieser Artikel den Kriminalfall für die Leser, die ihn entweder nur am Rande oder überhaupt nicht mitbekommen hatten, in verständlicher und lesenswerter Weise schildern sollte. Das ist geglückt. Die anderen Aspekte wie soziologische Aspekte sind wichtig, aber eben nur Teilaspekte. Daher ist das Lemma korrekt.
  5. Sag mir, was dich konkret an dem Abschnitt Rolle der Behörden stört. Ich selbst kann einen Mangel nicht erkennen.
  6. Ok. Das gehört aber dennoch nicht unmittelbar zum Fall Jessica, oder? --Pincerno 23:27, 23. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Ich ergänze die Definition der Grausamkeit, die das HA zutreffend wiedergibt, morgen durch einen juristisch reputablen Nachweis. Ein Hinweis auf ein Urteil des BGH, der genau dies ausgedrückt hat, sollte wohl genügen, und für diejenigen, die ein BGH-Urteil für eine unzulässige Primärquelle halten, werde ich das Ganze noch um ein oder zwei Nachweise aus juristischen Kommentaren ergänzen.--Matthias v.d. Elbe 23:37, 23. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Nein, ziemlich sicher nicht. Muss aber auch nicht. In unserer Profession neigen wir dazu, einmal Gesagtes für allgemeingültig zu erklären und es dann einfach immer wieder zu verwenden. In der täglichen Arbeit wird bei uns das Rad nicht ständig neu erfunden. Im Ernst: Bei diesen Begriffsdefinitionen handelt es sich um die Elaborate höchster Gerichte. Die nachrangigen Gerichte, zu denen auch das LG Hamburg gehört, sind daran zwar nicht explizit gebunden; es ist allerdings üblich, stehende Definitionen im Einklang mit der höchstrichterlichen Rechtsprechung zu verwenden. Das sichert auch die eigene Unangreifbarkeit im Hinblick auf die nächsthöhere Instanz (sofern man darauf wert legt).
Wichtiger scheint mir noch Folgendes zu sein: Ich teile Deine Einschätzung, dass der Vorsitzende am LG HH die Passage mit der Katze nicht aus reinem Voyeurismus bzw. zur Bloßstellung der Eltern angeführt hat. Mit einiger Wahrscheinlichkeit ist diente diese Passage tatsächlich dazu, das Mordmerkmal der Grausamkeit zu begründen. Und dafür ist es ja auch bestens geeignet. Was die Frage aufwirft, ob wir diese Passage nicht doch in unserem Artikel brauchen. Das wäre wohl der Fall, wenn wir etwas mehr zum Thema Mordmerkmale und Grausamkeit schreiben wollten.--Matthias v.d. Elbe 23:51, 23. Nov. 2011 (CET)Beantworten
(WP:BK)Ja, die bessere Behandlung der Katze dient nicht (nur) zur emotionalen Bebilderung, sondern dient als handfester Beweis dafür, dass die Eltern faktisch in der Lage gewesen wären, sich um ihr Kind zu kümmern, wenn sie gewollt hätten. Dass sie ihr Kind bewusst vernachlässigt haben, kommt die für den Vorsatz und das Mordmerkmal der Grausamkeit relevante Willensrichtung bzw gefühllose, unbarmherzige Gesinnung zum Ausdruck.--olag 09:51, 24. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Deshalb Mord[Quelltext bearbeiten]

Guten Morgen liebe Kollegen. Wie bereits gestern dargestellt, ist die Einordnung der Tat als Mord in fachlicher Hinsicht kein wirkliches Problem. Ich habe mir einmal die Mühe gemacht, hierzu ein paar Hintergründe aufzuschreiben. Wenn gewünscht, kann dieser Abschnitt in den Artikel übernommen werden, und zwar beispielsweise als letzter Abschnitt in dem Absatz Gerichtsverfahren. Als Text schlage ich folgendes vor:

Bei der Körperverletzung mit Todesfolge, die von der Verteidigung angenommen wurde, handelt es sich um eine erfolgsqualifizierte Körperverletzung. Schwerpunkt der Tat ist hier die Körperverletzung. Die Qualifizierung tritt ein, wenn durch die Körperverletzung mindestens fahrlässig der Tod des Verletzten herbeigeführt wurde. Davon zu unterscheiden sind die Tötungsdelikte nach §§ 211 ff. StGB. Sie setzen im Regelfall eine vorsätzliche, zum Tode eines Menschen führende Handlung voraus, können aber auch durch Unterlassen – etwa durch Unterlassen von Rettungsmaßnahmen – begangen werden. Der Grundtatbestand der Tötungsdelikte ist der Totschlag (§ 212 StGB). Wenn die Tat unter bestimmten erschwerenden Umständen begangen wurde oder der Täter bei der Tötung bestimmte, im Gesetz näher bezeichnete Motive verfolgte, liegt dagegen ein höher bestrafter Mord vor. Zu den Umständen, die aus einem einfachen Totschlag einen Mord machen, gehören bestimmte Absichten (z.B. Habgier oder Verdeckungsabsicht) oder bestimmte Tatumstände wie Heimtücke oder Grausamkeit der Tatbegehung.
Grausam i.S.d. § 211 Abs. 2 StGB tötet, wer seinem Opfer in gefühlloser, unbarmherziger Gesinnung Schmerzen oder Qualen körperlicher oder seelischer Art zufügt, die nach Stärke oder Dauer über das für die Tatbegehung erforderliche Maß hinausgehen (s. dazu bereits BGH, Urteil vom 30. September 1952, Az. 1 StR 243/52). Das setzt eine objektiv besonders gravierende Begehungsweise sowie eine spezifische innere Haltung des Täters voraus.(Thomas Fischer: Strafgesetzbuch und Nebengesetze. 58. Auflage 2011, Kommentierung zu § 211, Randziffer 56). Eine grausame Tatbegehung ist auch durch Unterlassen möglich, und zwar insbesondere durch Verhungern-Lassen. Das war bereits vor dem Mordfall Jessica in der Rechtsprechung anerkannt (vgl. z.B. BGH, Urteil vom 27. Mai 1982, Az. 4 StR 200/82). Subjektiv muss die Tat von einer gefühllosen und mitleidlosen Gesinnung getragen sein (BGH, Urteil vom 30. September 1952, Az. 1 StR 243/52). Sofern das Gericht auf eine grausame Tatbegehung erkennt, muss es die tatsächlichen Umstände, auf die es seine Einschätzung stützt, eingehend begründen.
Das Landgericht Hamburg hat auf diesen rechtlichen Grundlagen in seinem Urteil vom 25. November 2005 auf Mord durch Unterlassen erkannt und dabei eine grausame Tatbegehung festgestellt. Die Grausamkeit der Tatbegehung im Sinne des § 211 Abs. 2 StGB wurde vom Vorsitzenden Richter damit begründet, dass die Katze etwas zu fressen bekam, Jessica hingegen „hungern (musste); die Katze durfte sich in der Wohnung frei bewegen, Jessica war in einem modrigen Zimmer eingesperrt“. Es sei neben den körperlichen Leiden für Jessica eine seelische Qual gewesen, in der Wichtigkeit hinter einem Haustier zu stehen, was sie in vollem Bewusstsein mitbekommen habe. (Nachweis HA).

Wird eine Integration dieses Abschnitts in den Artikel gewünscht? Bitte um Rückmeldungen.--Matthias v.d. Elbe 09:47, 24. Nov. 2011 (CET)Beantworten

In dieser Ausführlichkeit ist das sicher nicht nötig. Dafür gibt es für juristisch unkundige, aber interessierte Leser doch Wikilinks. Aber die von E-Fisch aufgeworfene Frage der Unterlassung, die ja bisher noch gar nicht (?) vorkommt finde ich zumindest erwähnens- und verlinkenswert. Aus diesen Sätzen ließe sich dazu was machen: Eine grausame Tatbegehung ist auch durch Unterlassen möglich, und zwar insbesondere durch Verhungern-Lassen. Das war bereits vor dem Mordfall Jessica in der Rechtsprechung anerkannt (vgl. z.B. BGH, Urteil vom 27. Mai 1982, Az. 4 StR 200/82). Subjektiv muss die Tat von einer gefühllosen und mitleidlosen Gesinnung getragen sein (BGH, Urteil vom 30. September 1952, Az. 1 StR 243/52). Ich würde aber zunächst mal allgemeiner formulieren, dass Tötungsdelikte allgemein (und speziell die Erfüllung des Mordmerkmals der Grausamkeit) beim Vorliegen einer entsprechenden Garantenstellung innerhalb der Familie auch durch Unterlassung begangen werden können. Das ist vielleicht einigen juristischen Laien nicht klar. Der Rest ist prima.--olag 10:01, 24. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Danke Matthias für deine Mühe. Ich würde sagen, wie oben, der Artikel sollte kein juristischer Aufsatz sein, obgleich diese Fragestellung natürlich spannend ist. Daher schlage ich vor, maximal zwei oder drei Sätze zur Unterlassung zu schreiben. Mehr ist, glaube ich, nicht nötig. --Pincerno 11:30, 24. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Sehr einverstanden. Ich dampfe das ein wenig ein. Gruß.--Matthias v.d. Elbe 11:54, 24. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Namen der Verteidiger[Quelltext bearbeiten]

Müssen oder sollen wir die Namen der Verteidiger benennen? In manchen ähnlich gelagerten Artikeln ist das so. Die Namen sind ohnehin bekannt; Datenschutz greift nicht.--Matthias v.d. Elbe 11:02, 24. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Ja, auf jeden Fall dann, wenn sie bekannt sind und einen eigenen Artikel haben. Dann bringt's dem Leser etwas. --Pincerno 11:30, 24. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Mir sind sie bekannt, überregional dürfte das allerdings nicht der Fall sein. Es sind eher Hamburger Größen. Eigene Artikel haben bei uns nicht.--Matthias v.d. Elbe 11:54, 24. Nov. 2011 (CET)Beantworten

KALP-Diskussion vom 15. November - 5. Dezember 2011 (Lesenswert)[Quelltext bearbeiten]

Als Mordfall Jessica oder Fall Jessica wurde im März 2005 der Tod der siebenjährigen Hamburgerin Jessica bundesweit bekannt. Das Mädchen war wegen Unterernährung entkräftet an eigenem Erbrochenen erstickt. Die Eltern hatten es jahrelang in einem Zimmer der Wohnung eingesperrt und vernachlässigt. Nach dreimonatiger Gerichtsverhandlung wurden sie im November 2005 zu lebenslanger Freiheitsstrafe wegen Mordes durch Unterlassen verurteilt.
Die Schulbehörde und das Jugendamt gerieten in die Kritik, weil sie die Vernachlässigung des Mädchens nicht erkannt hatten. Die öffentliche Verwaltung reagierte mit der Einführung neuer und dem Ausbau bestehender Kontrollmechanismen und einer Aufstockung des Personals. Die Hamburgische Bürgerschaft erhöhte die Finanzmittel für die zuständigen Behörden.

Lesenswert. - Ich schlage einen Artikel vor, der sich mit einem über die Region hinaus beachteten Kriminalfall aus dem Jahr 2005 beschäftigt. Der Vorschlag bedarf vielleicht einer etwas eingehenderen Begründung als mancher andere, und ich bin gerne bereit, sie im Folgenden zu liefern.

  • Vorab ein Wort zum Gegenstand des Artikels: Mir ist bewusst, dass die Thematik von besonderer Sensibilität ist. Der durch gezielte Vernachlässigung herbeigeführte Tod eines kleinen Kindes ist ein menschliches Drama, das betroffen, traurig und vielleicht auch wütend macht. Ich möchte sehr bitten, diese Ebene bei der Diskussion um die Kandidatur ausklammern; sie kann und darf hier keine Rolle spielen. Es geht hier nicht um die Frage, ob so ein Thema überhaupt ausgezeichnet werden kann: Es gibt in diesem Forum keine "Bäh"-Themen; und selbst wenn es sie gäbe, wären bereits jetzt mehr als genug davon lesenswert oder exzellent. Hier geht es allein um die Frage, ob der Autor bzw. die Autoren das Thema redaktionell so aufbereitet haben, dass sich der Artikel von anderen abhebt und für andere ein Beispiel sein kann. Es geht also - abgesehen von der inhaltlichen Richtigkeit - gewissermaßen um die handwerkliche Qualität der Arbeit, die (und das werde ich gleich näher begründen) m.E. zweifelsfrei gegeben ist.
  • Der Artikel war bereits zweimal in der Kandidatur. Er ist seit dem letzten Versuch signifikant verbessert worden. Der Hauptautor hat die damaligen Kritikpunkte durchgängig aufgegriffen und konsequent umgesetzt.
  • Der Artikel erfüllt inzwischen alle Kriterien, die an lesenswerte Arbeiten zu stellen sind: Er ist „fachlich korrekt, belegt, ausführlich und informativ“ (so die von uns selbst aufgestellten Anforderungen).
  • Der Artikel ist umfassend angelegt. Er schildert nicht nur den unmittelbaren Todesfall, sondern auch die Hintergründe, die zu dem dramatischen Tod des Kindes geführt haben, und darüber hinaus auch die nachfolgenden Ereignisse auf politischer und administrativer Ebene. Das ist also ein weit greifender Ansatz, der zugleich jedem Vorwurf des Voyeurismus den Boden entzieht.
  • Der Hauptautor hat die verfügbaren Quellen eingehend ausgewertet und in den Artikel eingearbeitet. Dass es sich bei diesen Quellen vielfach um Zeitungs- oder Zeitschriftenartikel handelt, ist dem Artikel nicht anzulasten: Pressepublikationen stellen bei diesem Thema nun einmal die vorrangige Erkenntnisquelle dar; der Autor hat verwendet, was verfügbar war. Als weitere Erkenntnisquellen wurden Drucksachen der Hamburgischen Bürgerschaft (für Außenstehende: das Landesparlament) ausgewertet. Bei ihnen handelt es sich um öffentlich zugängliche Quellen, die in einzelnen Punkten - nicht in allen - einen zusätzlichen Erkenntnisgewinn bringen.
  • Der Artikel geht mit dem sensiblen Thema angemessen und verständig um. Es ist keine Spur von Voyeurismus oder Sensationsgier zu erkennen. Die Sprache und die Themenwahl sind von betonter Sachlichkeit - einer Sachlichkeit, die man sich bei manchem tagesjournalistischen Beitrag des Jahres 2005 sehr gewünscht hätte. Die Bebilderung ist ebenfalls angemessen. Mehr war nicht zu zeigen.

Alles in allem ist die Arbeit (jedenfalls inzwischen) eine ausgezeichnete Leistung, die sicherlich ein "lesenswert" verdient hat.--Matthias v.d. Elbe 14:04, 15. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Danke, Matthias, für das Vorschlagen und Vorstellen des Artikels. Als Hauptautor bin ich mit der Artikelkandidatur einverstanden. --Pincerno 15:59, 15. Nov. 2011 (CET)Beantworten
  • keine Auszeichnung Abwartend Es sind keineswegs alle verfügbaren Quellen eingehend ausgewertet. Von 30 Einzelnachweisen sind 18 journalistische Artikel aus dem Jahr 2005 in Welt, Abendblatt, Spiegel usw., wobei die taz als einzige Hambuger Nicht-Springerpresse-Publikation seltsamerweise fehlt. Dann gibt es vier Bürgerschaftsdrucksachen, das sind Primärquellen. Der Rest sind journalistische Artikel aus 2006 und später. Es gibt keine einzige Sekundärliteratur-Beleg, auf den sich der Artikel stützt. Dieser fehlende Abstand und die schlechte Quellenqualität ist merklich. Dabei wäre doch gerade die Rolle der Medien bei der Skandalisierung und Konstruktion von "Unterschichten" kritisch zu beleuchten. Eine einfache Google-Books-Suche liefert z.B. dieses Kapitel zum Fall, auch diese Betrachtungen wären interessant. Dort gibt es Informationen zur Vorbelastung der Eltern von Jessica. Und warum wurden die vielfach zitierten Artikel zum Fall von Sabine Rückert in der ZEIT nicht benutzt? --Minderbinder 14:29, 15. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Von schlechter Quellenqualität und fehlendem Abstand kann keine Rede sein, die Quellen sind ausgewogen und von guter Qualität. Focus, Süddeutsche, Spiegel, Welt, FAZ, Berliner Zeitung, Hamburger Abendblatt, Stern, Publik-Forum, Institut für Gewaltprävention und angewandte Kriminologie, Friedenskirche Jenfeld, Mitteilungen des Senates, Berichte des Sonderausschusses Vernachlässigte Kinder und Berichte des Haushaltsausschusses sind die Quellen. Und du beschwerst dich über ein Springer-Ungleichgewicht? Lächerlich! Die taz habe ich nunmehr als Quelle mit zwei Artikeln hinzugefügt. Da sie generell ein kostenpflichtiges Archiv hat, halte ich das aber für kein Muss. Der Artikel von Sabine Rückert in der Zeit eignet sich aus meiner Sicht nicht als Einzelnachweis, weil es nicht ausschließlich um den Fall Jessica ging. Ich habe ihn aber zur weiterführenden Information als Weblink eingefügt.
Die von dir verlinkten Google-Books-Treffer stützen sich im Wesentlichen auf die bereits zitierte Presse und bringen keinen wesentlichen Erkenntnisgewinn. Im Übrigen kandidiert der Artikel für lesenswert, nicht für exzellent. Ich bezweifle, dass du ihn gelesen hast. Nebenbei: Wenn du ein enzyklopädisches Interesse an der Verbesserung des Artikels hättest, hättest du zunächst mit abwartend stimmen können, bis deine Einwände zumindest partiell ausgeräumt sind. Dein sofortiges keine Auszeichnung nach wenigen Minuten lässt dahingehend Zweifel aufkommen. --Pincerno 15:59, 15. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Ich antworte gerne auf den Einwand von Mindbender. Eine Quelle auzugoogeln ist das eine, sie auch zu lesen ist das andere. Vielleicht darf ich einleitend einen methodischen Hinweis einbringen. Es geht nicht darum, das Verzeichnis der verwendeten Literatur so weit wie möglich aufzublähen - das kann jeder, der mit Google umgehen kann. Entscheidend dafür, ob eine Literaturpassage als Erkenntnisquelle in Betracht kommt, ist die Frage, ob sie eigene Beiträge liefert, die die Sache weiterbringen. Das ist bei den von Mindbender zitierten Stellen durchweg nicht der Fall. Es ist richtig, dass die angeführten Fundstellen auf "Sekundärlitaratur" verweisen. Allerdings enthalten sie durchweg keinen Mehrwert, da sie ihre Informationen selbst nur aus der Tagespresse beziehen. Daraus machen die Beiträge auch keinen Hehl, sondern geben das freimütig zu. Sie sind lediglich Weiterverwerter, oder, um es einmal simpel zu formulieren: Die dortigen Autoren kochen nicht selbst, sie wärmen nur auf. In methodischer Hinsicht ist es daher nicht geboten - und m.E. sogar verfehlt -, die von Mindbender zitierten Quellen in den Artikel einzuarbeiten. Also: Kein Mehrwert, keine Benennung erforderlich. Das sollte verständlich sein. Beste Grüße.--Matthias v.d. Elbe 16:59, 15. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Und noch etwas @Minderbinder: Ich denke nicht, dass wir uns (kritisch oder wie auch immer) mit der Arbeit der Presse auseinandersetzen müssen. Auch dazu müsste es wohl veröffentlichte Äußerungen Außenstehender - sprich: kritische Literatur - geben, auf die wir uns stützen könnten. Ich sehe nicht, dass es so etwas gibt. Würde ein Autor diese Arbeit tatsächlich selbst leisten, so würde man ihm wahrscheinlich Theoriefindung vorwerfen und nach Belegen fragen. Und schließlich zum Einwand gegen die Verwendung von Bürgerschaftsdrucksachen: Du wirst nicht ernsthaft etwas gegen die Verwendung dieser Publikationen haben, oder? Anderenfalls dürften wir bei Wiki auch keine Gesetzestexte bzw. das BGBl. zitieren, denn auch das sind Primärquellen!--Matthias v.d. Elbe 17:04, 15. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Als ein in Österreich Aufgewachsener und Lebender, bekommt man nicht alle Informationen aus Deutschland medial zeitnah, auch wenn man deutschen Publikationen sehr zugeneigt ist. Ich habe mich für dieses Fall, das gebe ich gerne zu, nur am Rande interessiert, das gibt mit aber die Möglichkeit den vorliegenden Artikel ohne große Vorkenntnisse zu lesen und mich zur Kandidatur zu äußern. Dieser Artikel ist von großer Präzision getragen und schafft es, dies tragische Thema in schlüssiger Form zu präsentieren. Ich persönlich neige dazu Texte mit Beiwerk auszustatten, das macht der Hauptautor hier nicht. Gefällt mit sehr gut; ist informativ und ausgewogen. Zu den Quellen wurden die Argumente bereits sachkundig vorgebracht, daher kann hier nur ein Lesenswert folgen! Liebe Grüße und einen schönen Abend. -- Erika39 · Disk · Edits 18:43, 15. Nov. 2011 (CET)Beantworten

@Matthias Mindbender? Wer ist das denn? Fehlender Abstand heißt, dass der Artikel im wesentlichen ein Pastiche von Presseartikeln zur Zeit des Geschehens bildet: 2005 und 2006. Das ist fehlender Abstand. Und mit dem Unterschichten-Diskurs habe ich das fehlende Thema angedeutet, dass in den verlinkten Büchern aufscheint. Eine Unterschicht als Folie für die wohlfeile Empörung durch die selbstgerechte Mittelschicht. @Pincerno Soll ich dir mein Serverlog mailen, um zu zeigen, wann ich den Artikel gelesen habe? Lächerlich. Ein Auslassen der taz als Nicht-Springerstimme und von Sabine Rückert als mehrfachausgezeichneter Journalistin mit dem Schwerpunkt Justizfälle / Jugendhilfe ist hingegen begründungswürdig. Der Artikel erzählt das unmittelbare Geschehen nach, die Rezeptionsebene fehlt. Das reicht nicht. Aber die Kandidatur läuft ja eine Weile, daher auf Abwartend geändert. --Minderbinder 23:57, 15. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Der Beitrag von Sabine Rückert ist, wie ich sehe, nun "drin". Damit sollte der Einwand von Mindbender formal erledigt sein. In der Sache rate ich aber zur Vorsicht, wenn man meinen wollte, irgendwelche Erkenntnisse speziell aus ihm für den hier zur Diskussion stehenden Artikel ziehen zu wollen; dafür gibt es schlicht keinen Anlass. Ich habe den Artikel auf den Einwand von Mindbender hin ein weiteres Mal gelesen, und ich muss sagen, es war keine Freude. Ein ums andere Mal musste ich mich zwingen weiterzulesen. Augenscheinlich aus Anlass des Todes von Jessica entstanden (man könnte etwas böswillig auch sagen: in dessen Fahrwasser), setzt die Autorin sehr stark auf die Schockwirkung detaillierter Schilderungen (was ihr ohne Zweifel gelungen ist). Er ist genau einer dieser Zeitungsartikel, die ich in meiner Vorstellung vom gestrigen Nachmittag meinte, als ich die mangelnde sachliche Berichterstattung in der Tagespresse beklagte. Das ist handwerklich gut gemachte Journaille, aber eben doch nicht mehr als das. Frau Rückert präsentiert sehr plastisch alle möglichen Fälle von Kindesmisshandlung (die man sich, wenn man selbst Kinder hat, gar nicht vorstellen mag) und verbindet das mit allgemeinen Statements von Kinderärzten etc. Das ist alles in Ordnung, aber für den Fall Jessica gibt das konkret eben NICHTS her, weil keine Bezüge der Statements zu diesem konkreten Fall hergestellt werden, sondern sie gleichsam wie Bausteine unverbunden nebeneinander stehen.
Und noch eine Nachfrage an Minderbinder: Deinen Hinweis auf ein angebliches Unterschichtenphänomen habe ich nicht verstanden. "Eine Unterschicht als Folie für die wohlfeile Empörung durch die selbstgerechte Mittelschicht"? Tut mir leid, für so einen Satz bin ich zu dumm. Im Übrigen: Ist das ein Thema, das der Autor des Artikels Deiner Meinung noch bearbeiten soll? Ich würde davon abraten, weil wir uns dann vom konkret geschilderten Einzelfall wegbewegen und allgemein etwas zum Thema Kindesmisshandlung sagen würden (den Artikel gibt es schon!). Oder meinst Du, er hat etwas zu einem Unterschichtenphänomen gesagt? Ich wüsste nicht, wo. Wie auch immer: Ich sehe keinen Anlass, das Thema "Unterschicht" (was genau auch immer Du damit meinen könntest) in DIESEM Artikel zu thematisieren. Das ist dann auch keine vorwerfbare Auslassung des Autors, sondern - im Gegenteil - eine zutreffende Schwerpunktsetzung bzw. eine sinnvolle Themenbegrenzung.
Beste Grüße.--Matthias v.d. Elbe 16:25, 16. Nov. 2011 (CET)Beantworten
  • keine Auszeichnung: Als Mitautor nun Neutral Die fast durchgängige Verwendung von Zeitungartikeln entspricht m.E. nicht den Kriterien für lesenwerte Artikel. Anhaltspunkt 1, Anhaltspunkt 2, Anhaltspunkt 3. Damit ließe sich die „Soziographie von oben“, die Minderbinder kritisiert, vielleicht etwas abmildern, denn an der störe ich mich zugegebenermaßen auch.
    Der Artikel macht m.E. zwei weitere Fehler: Er liest sich erstens, als müsse er noch einmal die Schuld der Eltern beweisen: M. sagt dies, aber die Polizei findet dies heraus; M. behauptet das, aber die Polizei weist ihm nach, dass er lügt. Mal ganz davon abgesehen, dass das erkenntnistheoretisch (obendrein auf Zeitungsbasis) höchst problematisch ist, sehe ich darin einen gewissen Voyeurismus und eine Verletzung der Persönlichkeitsrechte der Eltern. Nicht unbedingt aus rechtlicher Sicht, aber man sollte schon so fair sein, diese zwei Menschen nicht zum Bodensatz einer Gesellschaft (die sich an solchen Beispielen selbst idealisiert) zu erklären. Müssen persönliche Ansichten eines Mannes, der dafür seine Autorität als Richter missbraucht, wirklich derart ausführlich zitiert werden, ohne die Eltern selbst ihre Situation erklären zu lassen? Stattdessen werden Zitate wie „'n bisschen abgenommen“ angeführt, die nicht der Erkenntnis-, sondern einer Stimmungsvermittlung dienen („Gossenjargon“ der Eltern vs. enyzklopädisch-hochtrabender Sprache von Richter & Artikel). Der Artikel fällt hier m.E. dem bürgerlichen Voyeurismus seiner Zeitungsquellen zum Opfer, und das halte ich für sehr bedenklich.
    Zweitens halte ich den Hintergrundabschnitt für suggestiv und irreführend. Das ist im Grunde nur Küchensoziologie, die über Klischees und Allgemeinplätze nicht hinauskommt, aber insgeheim behauptet, die Tat erklären zu können. Da schwingen für mich unheimlich viele Vorurteile gegenüber „Problemsiedlungen“ und „Prekariat“, die in keinster Weise gerechtfertigt oder substanziell sind (ich darf an die Fälle Amstetten & Co. erinnern, die sich in bürgerlichen Einfamilienhäusern ereignet haben). Ich verstehe die Intension hinter dem Abschnitt, aber letztendlich ist das Theoriefindung (und Betroffenheitsjournalismus) der Journalisten; der Artikel zögert schlussendlich auch damit, hier explizit eine Kausalität zu behaupten. Mir wäre lieber, der Abschnitt würde im Zweifel verschwinden, statt so stehenzubleiben. Wenn er denn unbedingt sein soll, sollte man sich zumindest um das psychologische Gutachten bemühen.
    Insgesamt sind mir das zu große Mängel, als dass ich mit lesenswert stimmen könnte. Ich habe nichts gegen einen Artikel, der offen mit der mangelnden Quellenlage umgeht und Mut zur Lücke zeigt – genau dafür haben wir ja die Auszeichnung Lesenswert. Die Inhalte sollten aber – ungeachtet der Auszeichnung – nicht zu beanstanden sein.--Toter Alter Mann 17:23, 16. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Dein Votum respektiere ich natürlich, gerade auch deshalb, weil ich weiß, dass du nicht leichtfertig urteilst und ich dich schätze. Deine Kritik am Artikel halte ich allerdings für unbegründet und kann ihr nicht folgen.
  • Publizistische Quellen sind nicht nur unverzichtbar, sondern in vielen Artikeln auch die einzig brauchbaren. Die fast durchgängige Verwendung journalistischer Quellen ist kein Hindernis für lesenswert, jedenfalls nicht laut Intro oder Kriteriendarstellung. Dort ist die Rede von überdurchschnittlich, fachlich korrekt und belegt. Die von dir verlinkten Anhaltspunkte bringen den Artikel nicht weiter. Teils wird dort nur in wenigen Sätzen auf die Sache eingegangen, ohne wirklich Neues zu bringen. Manche journalistischen Artikel führen da bedeutend weiter.
  • Dieser Artikel beschreibt einen Kriminalfall, er ist ausdrücklich kein gesellschaftswissenschaftlicher Artikel und erhebt diesen Anspruch auch gar nicht. Der Artikel dringt nicht vor in die Tiefe des soziologischen Raumes, soll er nicht, das wäre ggf. ein anderes Thema. Eine Soziographie von oben gibt es in diesem Artikel nicht, oder aber immer, wenn Angehörige der Mittelschichten – Journalisten, Richter, Benutzer – über Angehörige der Unterschichten berichten, urteilen oder schreiben. Das wäre dem Artikel aber nicht anzulasten. Wer was behauptet und was Kripo oder Gutachter herausfinden oder befinden, ist substanzieller Teil des Artikels, schließlich geht es hier um ein Verbrechen, um Beweise, das Opfer und die Täter.
  • Das Umfeld des Opfers und der Täter ist ebenfalls wesentlicher Bestandteil eines Artikels über einen Kriminalfall. Jeder gute und informative Artikel über Verbrechen enthält diese Informationen, sofern sie verfügbar sind. Dass die Eltern in einem Stadtteil gewohnt haben, in dem die Arbeitslosigkeit besonders hoch, Einkommen und Bildungsgrad aber besonders niedrig sind, mag kein Zufall sein, für den Artikel ist es jedenfalls ein Zufall. Hätten die Eltern in einer honorigen Gegend ohne Graffiti gewohnt und wären sie nicht arbeitslos und ungebildet gewesen, hätte ich das Umfeld der Opfer genauso dargestellt, aber eben unter umgekehrten Vorzeichen. Keine Küchensoziologie, sondern Beschreibung der Lebensverhältnisse. Wäre das verkehrt gewesen oder voyeuristisch? Ich meine nein.
  • Der Vater hat nicht viel erzählt. Die Mutter schon mehr. Das ist adäquat in den Artikel eingeflossen. Er soll die Fakten nennen, keine kriminologischen Erklärungen für delinquentes Verhalten liefern. Richter werden dafür eingestellt und bezahlt, dass sie Urteile über Sachverhalte oder andere Menschen fällen. Diese Urteile sind subjektive Werturteile, aber anders geht es nicht. Die Urteilsbegründung der Kammer als Ansicht eines Mannes darzustellen, der genau hierdurch sein Amt missbrauche und dem im Artikel zu viel Platz eingeräumt werde, finde ich offen gestanden bizarr und lässt mich etwas ratlos zurück.
Das Votum ginge in Ordnung bei handwerklichen Mängeln, die die Auszeichnung nicht mehr vertretbar erscheinen lassen. Eine Begründung auf tönernen soziologischen Füßen halte ich persönlich nicht für nachvollziehbar. Gruß --Pincerno 22:05, 16. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Ich weiß natürlich, dass du dir hier alle Mühe gegeben hast. Ich möchte nur einfach darauf hinweisen, dass man an an enzyklopädische Artikel andere Ansprüche stellen muss als an Presseartikel. Und Aufgabe eines Richters ist es nicht, Angeklagten zu bösen Menschen zu erklären oder seine Abscheu zum Ausdruck zu bringen, sondern geltendes Recht auszulegen und anzuwenden. Was er darüber hinaus sagt und tut, sagt und tut er erstmal nur als Privatperson, und das ist dann für uns auch nicht relevant. Was die Zeitungsartikel angeht verlange ich ja nicht, dass die alle rausfliegen. Nur möchte ich Schlussfolgerungen, Zusammenhänge und Interpretationen lieber von Wissenschaftlern als von Journalisten hören. Und solche Quellen gibt es, aber sie finden sich derzeit nicht im Artikel. Und bezüglich der „Küchensoziologie“: Das ist nicht deine Schuld, aber halt ein Problem der Zeitungsartikel. Jedes Mal, wenn eine Kindstötung durch die Medien geht, folgt eine Staffette von soziologisch angehauchten Reportagen, bei denen der Autor am Spielplatz vor dem Plattenbau und beim Kiosk an der Ecke die Nachbarn befragt hat – als Versuch, auf das „Warum“ eine Frage zu geben. Insgesamt ist mir die Schilderung einfach zu ausgemalt und letztendlich zu suggestiv. Ich glaube dir schon, dass du auch den Villenvorort genannt hättest, aber man muss auch im Kopf haben, was der Leser dabei rauslesen wird.--Toter Alter Mann 00:16, 17. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Müssen persönliche Ansichten eines Mannes, der dafür seine Autorität als Richter missbraucht, wirklich derart ausführlich zitiert werden, ohne die Eltern selbst ihre Situation erklären zu lassen? Stattdessen werden Zitate wie „'n bisschen abgenommen“ angeführt, die nicht der Erkenntnis-, sondern einer Stimmungsvermittlung dienen („Gossenjargon“ der Eltern vs. enyzklopädisch-hochtrabender Sprache von Richter & Artikel). <- ja, ausgezeichnet beobachtet, aber der Artikel fällt hier m.E. dem bürgerlichen Voyeurismus seiner Zeitungsquellen zum Opfer. Nana, jetzt fall mal nicht antibürgerlichen Affekten zum Opfer, Voyeurismus ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen. Ich selbst wollte auch noch Contra stimmen, mit einer Begründung, die sich ähnlich gelesen hätte wie die zu meinem Contra während der vorangegangenen Kandidatur. So aber kann ich hier schlicht Minderbinder und (in weiten Teilen) TAM Recht geben. keine Auszeichnung.--bennsenson - reloaded 18:40, 16. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Das ist mir zu pauschal. Voyeurismus ist im weitesten Sinn die Lust am Betrachten. Wo genau lädt der Artikel den Leser zum lustvollen Betrachten der persönlichen Lebensverhältnisse des Opfers und der Täter ein? Dies auch insbesondere vor dem Hintergrund, dass hier ein Kriminalfall geschildert wird. Was genau kann weggelassen werden (Abschnitte, Sätze, Wörter, sonstige Details), damit der Artikel aus deiner Sicht den Leser nicht mehr zum lustvollen Betrachten der Lebensverhältnisse einlädt? --Pincerno 22:23, 16. Nov. 2011 (CET)Beantworten
  • keine Auszeichnung - Vorweg: Im Vergleich zu letzten Kandidatur hat sich der Artiekl imho verbessert - er ist weniger reisserisch geworden, die Pauschalanklagen gegen ALG2-Empfänger und Eltern unehelicher Kinder sind in der Form nicht mehr vorhanden. Leider ist es dem Artikel allerdings noch immer nicht gelungen, eine sachliche Distanz zu den journalistischen Ausführungen mit Verzicht auf die subtile Streuung von eigentlich irrelevanten Details irrelevanten und reisserisch-journalistischen Details zu gewinnen (ich zitiere hier teilweise aus meiner damaligen Kritik) Der Autor übernimmt leider viel zu häufig sehr direkt die Äußerungen der Presse und gibt sie als Realitäten wieder. Damals habe ich geschrieben: "Vielleicht ist das hier wirklich einer der Artikel, die nie wirklich enzyklopädisch geschrieben werden können oder schlicht einfach ein paar Jahre warten müssen, bis ihre Relevanz auch durch belastbare Untersuchungen und Publikationen belegt ist." - und daran hat sich auch nicht viel geändert. -- Achim Raschka 20:02, 16. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Das ist mir zu pauschal. Welche Details sind reißerisch-journalistisch? Welche Äußerungen der Presse sind es, die ich viel zu häufig direkt als Realität wiedergebe? Bitte benennen, sonst kann ich sie ggf. nicht ändern bzw. entfernen. --Pincerno 22:23, 16. Nov. 2011 (CET)Beantworten
geändert auf abwartend - Überarbeitungen dieser Art gehen in die richtige Richtung, Neubewertung am Wochenende. Was der unsachliche Frontalangriff des Hauptautors gegen Biologen unten soll, muß ich ja nicht verstehen, oder? -- Achim Raschka 13:21, 18. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Ich habe am Wochenende (hoffentlich) auch mehr Zeit. Das war kein Frontalangriff gegen Biologen. Mit einigen Büchern Standardliteratur (egal, in welchem Bereich) kann man zu bestimmten Themen mehr und fundierter schreiben und dies bei ähnlich gelagerten Themen mit derselben Literatur reproduzieren. Zu einem Einzelereignis (hier: Mordfall) gibt es diese (etablierte) Standardliteratur nicht. --Pincerno 13:49, 18. Nov. 2011 (CET)Beantworten
  • 1) Katzenkot, Schwangerschaftsabbruchsversuch mit Schraubendreher, «„'n bisschen abgenommen“». Katzenfotos, Dartspiele, Hochsicherheitstrakt, als ginge sie das Urteil gar nichts an.
    2) Der Artikel teilt mit, die Mutter zöge sich auf etwas zurück, ihre schwierige Kindheit – diese Wertung wird nicht als Wertung eines FAZ-Autors kenntlich gemacht.
    3) Die publizistische Verarbeitung des Themas ist das eine. Die wissenschaftliche Verarbeitung ist das andere. TAM hat hier Hinweise gegeben, das fehlt auch. Hier sollte zumindest reingesehen werden. Und was ist mit dem hier, wie oben offenbar schon gefragt wurde?
    Fazit: Derzeit keine Auszeichnung aufgrund zu großer Lücken in wichtigen Bereichen sowie immer noch voyeuristischer Elemente. --Atomiccocktail 20:14, 16. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Katzenkot beschreibt die Lebensverhältnisse des Opfers und der Täter. Schwangerschaftsabbruchversuch mit einem Schraubendreher beschreibt Teile aus der Biografie der Täterin, wahrscheinlich entbehrlich. 'n bisschen abgenommen beschreibt die Gleichgültigkeit des Vaters seiner Tochter gegenüber. Katzenfotos beschreiben die Lebensverhältnisse des Opfers, sie stellen dar, dass die Katze innerhalb der Familie einen höheren Stellenwert hatte als die Tochter; eine ungewöhnliche Reihenfolge. Dartspiele beschreiben ebenfalls die Lebensverhältnisse, dass die Eltern ihre eigenen Neigungen nachgegangen sind, anstatt die Bedürfnisse ihrer Tochter zu befriedigen. Hochsicherheitstrakt beschreibt, dass die Eltern vor möglichen emotionalen Entgleisungen körperlicher Art durch die Öffentlichkeit geschützt werden sollten, wahrscheinlich entbehrlich. Voyeuristische Elemente? Bitte benennen, sonst kann ich sie ggf. nicht ändern bzw. entfernen. --Pincerno 22:23, 16. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Deiner Antwort entnehme ich, dass du den falschen, nicht-enzyklopädischen Detailismus gar nicht als Form des Voyeurismus erkennst, oder? „Verwahrlosung“ ist in Ordnung, „Katzenkot“ ist überflüssig und voyeuristisch; Schwangerschaftsabbruchsversuch ist in Ordnung, „Schraubenzieher“ ist überflüssig und voyeuristisch; das Zitat mit dem Weglassen von Buchstaben ist überflüssig und voyeuristisch; „Katzenfotos“ ist überflüssig und voyeuristisch (die Begründung, die du anführst, ist POV); „Dart“ ist überflüssig und voyeuristisch; Hochsicherheitstrakt: Begründung ist nicht belegt und letztlich auch völlig unwichtig, es gab meines Wissens keine Ausschreitungen gegen die Eltern. --Atomiccocktail 12:16, 17. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Ich denke, dass jeder Leser Voyeurismus unterschiedlich definiert. Dessen ungeachtet bin ich aber an einer Verbesserung des Artikels interessiert und beharre nicht auf meiner Sichtweise. Deine vorgeschlagenen Änderungen haben den Artikel in der Tat verbessert.
  • "Katzenkot": entfernt
  • "Schwangerschaftsabbruchversuch": entfernt
  • "'n bisschen abgenommen": entfernt
  • "Katzenfotos": entfernt
  • "Hochsicherheitstrakt": entfernt
  • "als ginge sie das Urteil nichts an": entfernt
  • "und zog sich auf die Schrecken ihrer Jugend zurück": umformuliert
  • "Dartspiele": beziehen sich auf ein Zitat des Richters, kann man nicht ohne Weiteres herausnehmen
Insgesamt hat der Artikel in sprachlicher Hinsicht gewonnen. Falls dir noch mehrere Formulierungen sauer aufgestoßen sind, bitte ich hier um Nachricht, ich werde versuchen, sie ebenfalls zu korrigieren. Danke! Die verlinkte Literatur werde ich mir am Wochenende anschauen. --Pincerno 11:12, 18. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Danke. Informiere mich bitte, wenn du/ihr den Abschnitt hast/habt über die Wahrnehmung in der Forschung. --Atomiccocktail 18:47, 19. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Nach erneuter Lektüre stelle ich eine inhaltliche Weiterentwicklung des Textes fest. Das ist von Vorteil. Die von mir bemängelten sprachlichen Sachverhalte sind bearbeitet. Der Artikel hat zwar immer noch sprachliche Mängel, die meines Erachtens aber nichts mehr mit einer unkritischen Übernahme von medialem Voyeurismus zu tun haben. Der Artikel ist im derzeitigen Zustand trotz einiger sprachlicher Holperstellen für mich nun lesenswert. --Atomiccocktail 17:49, 6. Dez. 2011 (CET)Beantworten

Ich habe kein einziges Wort an diesem Artikel geschrieben, möchte aber doch auf die vorangegangenen Einlassungen reagieren, weil ich die Kandidatur ins Rollen gebracht habe und nach wie vor zu meinem LESENSWERT stehe.
Was die Ausführungen des Kollegen Toter Alter Mann angeht, scheinen wir nun doch einen Punkt erreicht zu haben, von dem ich gehofft hatte, dass wir ihn ausblenden können: die Ebene der persönlichen Weltsicht. Es gehört m.E. schon ein gutes Stück an Energie und zielgerichtetem Willen dazu, in diesen Artikel einen Ansatz von Voyeurismus hineinzulesen. Das wird sich bei objektiver Betrachtung nicht halten lassen, es sei denn, man nehme an, bereits die Berichterstattung an sich - oder präziser: jede Form der Berichterstattung - sei Voyeurismus. Die Umstände, unter denen das Kind leben musste, waren nun einmal besondere Umstände (das hoffe ich zumindest), und diese besonderen Umstände sind Teil des hier beschriebenen Verbrechens. Damit gehören sie in diesen Artikel. Würde man sie weglassen, so wäre die Dokumentation schlicht unvollständig. Ich habe auch nichts dagegen, die Beteiligten zu Wort kommen zu lassen. Dass dies in wörtlicher Rede erfolgt, ist nicht zu beanstanden. Missfallen hat mir an der Kritik von TAM der wirklich unhaltbare Vorwurf, der Richter hätte seine Autorität missbraucht. Das ist - mit Verlaub - blanker Unsinn. Dass ein Richter sein Urteil begründet, gehört zu seinen Amtspflichten und ist selbstverständlicher Teil wirklich jeder mündlichen Verhandlung mit Urteilsverkündung; anders geht es nicht! Und selbstverständlich sind in der Urteilsbegründung die Umstände anzuführen, die für die Entscheidung des Gerichts maßgeblich waren. Daran ist nichts, aber auch gar nichts auszusetzen. Und noch viel weniger ist es ein Problem, wenn der Artikel diese Aussagen zitiert.
Noch einmal: Es ist nicht die Aufgabe des Artikels, zu der Frage "die da oben/die da unten" Stellung zu beziehen, wie es vielleicht einige gerne hätten. Es geht darum, dass der Vorgang zutreffend und nachvollziehbar dargestellt wird. Ich darf noch einmal die Kriterien für eine Auszeichnung als "Lesenswert" in Erinnerung rufen: Lesenswerte Artikel sind "fachlich korrekt, belegt, ausführlich und informativ". Mehr nicht! All dies trifft auf diesen Artikel zu: Enthält keine inhaltlichen Fehler (ad 1), für die wesentlichen Aussagen sind Quellen angegeben (ad 2) und er ist informativ (ad 3). Wir sollten nicht "lesenswert" mit "exzellent" verwechseln.
Ich hatte sehr gehofft, dass hier nicht das Thema an sich eine Rolle spielen würde. Ich kann mich aber des Eindrucks nicht erwehren, dass das letztlich doch der Fall ist. Achim kommt der Wahrheit vielleicht recht nahe; mir scheint es aber doch noch eher so zu sein, dass ein solcher Artikel in den Augen Einiger per se keine Auszeichnung bekommen DARF, weil es gesellschaftlich nicht korrekt wäre. Wenn das so wäre, dann wäre es sehr schade. --Matthias v.d. Elbe 20:53, 16. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Inhaltlich gehe ich später auf die einzelnen Punkte ein. Ich denke, es hängt im Wesentlichen mit den Quellen zusammen. Presseartikel sind hier nicht gern gesehen, höchstens als Lückenbüßer. Manchmal habe ich den Eindruck – nicht nur bei diesem Artikel und dieser Kandidatur – dass Journalisten hier regelrecht verhasst sind und journalistische Quellen als minderwertig angesehen werden. Aus welchem Grund dies so ist, hat sich mir bis heute nicht erschlossen. Ohne jemanden ansprechen zu wollen, sondern ganz generell: Jemand, der zu einem wissenschaftlichen Thema die sechs führenden Bücher im Schrank hat, kann 300 ähnliche Artikel nach Schema F über ähnliche Themen schreiben, die vorwiegend aufgrund ihrer Sekundärliteratur alle mit exzellent ausgezeichnet werden. Das ist bei Kriminalfällen und auch anderen Ereignissen wie Katastrophen etc. in der Regel anders, insbesondere dann, wenn es ein Artikel über einen Kriminalfall bleiben soll und kein Artikel über Soziologie oder die Ungerechtigkeit der Welt. --Pincerno 21:12, 16. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Die meisten Kritikpunkte sind bereits genannt. Über mein Votum keine Auszeichnung Neutral [geändert --Emkaer 00:45, 26. Nov. 2011 (CET)] hinaus möchte ich nach einigen einleitenden Bemerkungen v.a. konkrete Dinge benennen, zumal das eingefordert wurde (und zur weiteren Verbesserung nötig scheint). Leider ist meine Liste konkreter Mängel nicht abgeschlossen. Vielleicht kann sie aber Anregungen geben, die sich dann auf andere Teile übertragen lassen. Insgesamt irritiert mich als kritischen Leser die Haltung des Artikels zu seinem Gegenstand. Achim hat das so beschrieben: "Der Autor übernimmt leider viel zu häufig sehr direkt die Äußerungen der Presse und gibt sie als Realitäten wieder." Dem schließe ich mich an.Beantworten
Das eigentlich interessante am Thema ist aus meiner Sicht der Diskurs zum Fall Jessica. Der wird aber im Artikel nicht beschrieben und analysiert, sondern verdoppelt. Beispielsweise werden die Reportageaspekte der Berichterstattung wiederholt (z.B. genaue Rekonstruktion und "Lebendigmachung" von Lebensumständen), obwohl enzyklopädische Artikel genau das Gegenteil von Reportage sein sollten. Die Forderung nach Verwendung von Sekundärliteratur halte ich für sehr berechtigt. Dabei geht es nicht darum, was wirklich geschehen ist, sondern wie das in der Sekundärliteratur bewertet und eingeordnet wird; welche Schlussfolgerungen für die Fragen von Soziologie, Sozialarbeit und Psychologie aus dem Fall gezogen werden.
Hier nun meine Liste. Man verzeihe mir die ungeschliffene Aufzählung. Um jeweils detaillierte Argumentationen auszuarbeiten, fehlt mir die Zeit.
Lemma
  • "Mordfall Jessica" wäre nur gerechtfertigt, wenn es um einen in der Öffentlichkeit als Kriminalfall (wie ein Bankraub o.ä.) behandelten Fall ginge. Im Artikel wird auch "Fall Jessica" geschrieben. Nur das ist auch der Darstellung der politischen Debatte und der angemessen. Darin wird der Fall ja nicht als perfides Verbrechen behandelt, sondern als gesellschaftlich-politisches Problem. Daher bezeichnet "Mordfall Jessica" nicht den Inhalt des gesamten Artikels korrekt.
Einleitung
  • "Die öffentliche Verwaltung reagierte mit einer Verbesserung der Kontrollmechanismen" - polit-POV. Natürlich sagt der Senat, er habe mit einer Verbesserung reagiert.
Umfeld
  • "Marlies Sch." - Sch. statt S. ist eine ungerechtfertigte Zusatz-Identifizierung. SpOn und Berl.Ztg. kürzen "S." ab, Focus(!) verzichtet sogar ganz auf Namensnennung, sogar der Vornamen.
  • "Mit 21 Jahren gebar sie ihren ersten Sohn, der Vater war einer ihrer Mitbewohner. Wenige Monate später heiratete sie einen anderen Mann." - Hier wird undistanziert und unreflektiert eine "Lebensgeschichte" wiedergegeben, die angeblich in einer (unexplizierten) Beziehung zur Tat steht. Dabei wird das implizite Ressentiment der bürgerlichen Presse bloß verdoppelt, nach dem Frauen, die ein Kind von einem Mann bekommen und einen anderen heiraten, offenbar verwahrlost und zu allem fähig seien. Solche und ähnliche Sätze gehören nur in den Artikel, wenn von den Quellen ein Zusammenhang zur Tat explizit behauptet wird.
  • "1992 wurde ihr zweiter Sohn geboren, 1994 eine Tochter. Nach Angaben ihres damaligen Ehemannes hatte Marlies Sch. sich weder um die Kinder gekümmert noch Windeln gewechselt noch Essen zubereitet." - Warum sind die konkreten Angaben über andere Fälle von irgendwem, der mit diesen Angaben eigene Interessen verband, hier relevant?
  • "Später lernte sie Burkhard M. kennen; im August 1997 wurde die gemeinsame Tochter Jessica geboren, die nicht gewollt war. Marlies Sch. versuchte, die Schwangerschaft mit einem Schraubenzieher selbst abzubrechen." - Das klingt so, als habe sie versucht, eine Schwangerschaft abzubrechen, nachdem das Kind geboren war. Hinzu kommt, dass der lange Absatz irgendwie pauschal mit zwei ENs versehen ist. Bei so großer Detailfülle (die ich ebenfalls, wie gelesen, kritisiere) wäre größere Beleggenauigkeit vonnöten.
  • "Jessicas Vater war der damals 49-jährige Burkhard M." Damals, 1997, war M. wahrscheinlich nicht 49 Jahre alt.
  • "Bevor er nach Hamburg kam, hatte er im damaligen Berliner Bezirk Hohenschönhausen gewohnt und dort als Maler und Lackierer gearbeitet." - Wie bei der Mutter, ist auch bei M. fraglich, inwiefern diese Informationen enzyklopädisch relevant sein sollen. Wenn ein Soziologe sagen würde: >Ja, der Vater, der kommt aus Hohenschönhausen, da gibt es einen signifiant höheren Anteil vernachlässigter Kinder, also hatte er das da gelernt. Und Maler und Lackierer atmen giftige Dämpfe, deshalb war er nicht zurechnungsfähig.< Dann könnte man das schreiben. Ohne solche (fragwürdigen) Aussagen sollte man das bleiben lassen. Dass Journalisten solche Sachen aufschreiben (irgendwas müssen sie ja schreiben), macht sie nicht gleich enzyklopädisch relevant.
Lebensbedingungen und Tod
  • Irritierenderweise steht in dem Abschnitt nirgendwo "Das Gericht beschrieb das Geschehen so" oder ähnliche Angaben über die Herkunft der Schilderungen. Das ist unkritisch, und damit meine ich nicht, dass das kein Problem sei, im Gegenteil.
Aufarbeitung in Parlament und Verwaltung
  • Ole von Beust wird nicht namentlich erwähnt, nur amtsmäßig ("Chefsache").
Formales
  • Kommasetzung
  • EN: Bitte Autorname statt "Artikel"; Abrufdatum fehlt.
Schöne Grüße --Emkaer 02:59, 17. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Danke für die Ausführlichkeit deiner Darstellung. Die einzelnen Punkte müsste ich mir am Wochenende anschauen und dann ggf. kürzen oder ändern. Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann sagst du, dass dieser Fall eben nicht isoliert als Kriminalfall (wie ich es beabsichtigt und getan hatte) behandelt werden dürfe oder sollte, sondern umfassender auch als soziologischer und politischer Fall, weil es um ein gesellschaftlich-politisches Problem gehe und eine politische Debatte entstanden sei. Das ist ein interessanter Aspekt, dem ich mich argumentativ nicht gänzlich verschließen möchte. Einen Artikel über Soziologie und Politik würde ich allerdings nicht schreiben (wollen), da mich als Artikelverfasser primär der Kriminalfall interessiert hat und ich explizit hierauf den Schwerpunkt gelegt habe. --Pincerno 08:43, 17. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Wenn du dabei Hilfe brauchst, kann ich mich gerne einmal daran versuchen. Ich finde den Artikel strukturmäßig nämlich ganz gut und ich kann mir auch vorstellen, wie man diese Betrachtung da unterbringen könnte, ohne den Kern der geschichte über den Haufen zu werfen.--Toter Alter Mann 20:42, 17. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Ja, sehr gern nehme ich deine Hilfe an. Ich werde jetzt am Wochenende versuchen, die angeführten Kritikpunkte aufzugreifen, insbesondere hat Emkaer ausführlich und für mich daher einfacher dargelegt, was verbesserungsfähig wäre. Auch würde ich zu gern die Kritikpunkte im Hinblick auf die später noch verlinkte Literatur aufgreifen. Allerdings ist der Bereich Soziologie/Gesellschaftspolitik nun ganz und gar nicht meine Stärke, keiner meiner angelegten Artikel hat damit zu tun. Daher wäre ich für jedwede sinnvolle Änderung/Ergänzung in dieser Hinsicht dankbar. Gruß --Pincerno 10:37, 18. Nov. 2011 (CET)Beantworten
  • TAM hat mir seine Unterstützung angeboten und ich habe sie angenommen. Was die "Schlussfolgerungen für die Fragen von Soziologie, Sozialarbeit und Psychologie" anbelangt, wird hierzu vielleicht das eine oder andere ergänzt und verdeutlicht.
  • "Mordfall Jessica": Das Lemma ist aus meiner Sicht korrekt. Der Schwerpunkt des Artikels liegt auf dem Kriminalfall. Lautete das Lemma "Fall Jessica" dann wären die Schwerpunkte eher auf soziologische Aspekte ausgerichtet, auch auf administrative und politische; zum Schluss kämen dann kriminalistische und strafrechtliche Aspekte. Eine allumfassende Analyse gesellschaftlicher Fehlentwicklungen kann und sollte der Artikel von vornherein nicht leisten. Hieße er "Fall Jessica" könnte man ihm die jetzigen Vorwürfe tatsächlich zu Recht machen.
  • "Die öffentliche Verwaltung reagierte mit einer Verbesserung der Kontrollmechanismen": umformuliert
  • "Marlies Sch.": Die Zusatzidentifizierung habe ich geändert in Marlies S. Das ist anonym genug und in dieser Form überall üblich.
  • "Mit 21 Jahren gebar sie ihren ersten Sohn, der Vater war einer ihrer Mitbewohner. Wenige Monate später heiratete sie einen anderen Mann.": gekürzt und umformuliert
  • "Nach Angaben ihres damaligen Ehemannes hatte sie sich weder um die Kinder gekümmert noch Windeln gewechselt noch Essen zubereitet.": komplett gestrichen
  • "Schwangerschaftsabbruchversuch": komplett gestrichen
  • Jessicas Vater war damals 49 Jahre alt": konkretisiert
  • Bevor er nach Hamburg kam, hatte er im damaligen Berliner Bezirk Hohenschönhausen gewohnt und dort als Maler und Lackierer gearbeitet." Hohenschönhausen gestrichen und auf Berlin reduziert. Seinen Beruf belasse ich, das ist eine wesentliche und wertneutrale Information. Es ist nicht ehrenrührig, Maler zu sein. Wäre er Arzt gewesen oder Diplomat, hätte auch niemand ein Problem damit.
  • "Das Gericht beschrieb das Geschehen so.": Das Geschehen habe ich beschrieben anhand zuverlässiger und seriöser Quellen. Die Feststellungen des Gerichtes sind nicht Grundlage des Artikels, diese Feststellungen finden sich im Artikel weiter unten und sind entsprechend gekennzeichnet.
  • Ole von Beust habe ich nun namentlich erwähnt. Hintergrund der Nichtnennung war es, dem potenziellen Vorwurf der politischen Parteinahme vorzubeugen.
  • "Autorenname": hinzugefügt; "Abrufdatum": wird ergänzt
Danke für deine Hinweise. Sie haben den Artikel weiter vorangebracht und verbessert. --Pincerno 18:38, 19. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Lesenswert Dass dem Artikel aus verschiedensten Gründen Grenzen gesetzt sind, ist klar - deswegen kandidiert er ja nicht auf exzellent, sondern lesenswert. Imho wurde zu Recht auf Schwächen hingewiesen, aber in überzogener Weise und ohne auf die Stärken des Artikels entsprechend einzugehen. Dass er primär auf Darstellungen des seriösen Qualitätsjournalismus basiert und nicht auf Sekundärliteratur, die in diesem konkreten Fall nicht mehr, sondern weniger zu bieten hat, sollte nicht nach Schema F als vermeintlich große Schwäche angeprangert werden. TAM sagte zuletzt, dass er den Artikel strukturmäßig ganz gute finde. Ja, er ist klar gegliedert. Aber nicht nur das. Er legtdie Fakten und verschiedenen Sichtweisen präzise und leserfreundlich geschrieben dar. Wenn Pincerno und TAM noch den gesellschaftspolitischen Aspekt adäquater einbringen können, um so besser. Für mich ist der Kandidat aber schon im Jetzt-Zustand ein lesenswerter Artikel. -- Miraki 08:13, 18. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Lesenswert Ausgewogener, unaufgeregter Artikel zu einem emotionalen Thema, zudem informativ. Sicher ausbaufähig und optimierbar, aber schon jetzt lesenswert. --Gonzo.Lubitsch 09:01, 18. Nov. 2011 (CET)Beantworten

  • keine Auszeichnung, ja sogar Veto. Sensationsgeiler Artikel mit, wie oben ausgeführt, gelegentlichem POV. Da finden sich im Text dann Zitate, die ohne Quellenangabe aus zweiter Hand wiedergegeben werden, ohne die Originalquelle, nämlich anscheinend die Gerichtsentscheidung, anzugeben. Ausschliesslich auf online-quellen gestützt, gedruckte Literatur wurde offenbar nicht gesucht oder benutzt und ist auch nicht angegeben. Diese Arbeitsweise führt dann zu Ungenauigkeiten wie der Falschangabe, dass die Revision am 17. Oktober 2006 verworfen worden sei. Das Datum ist falsch, das war das Datum der Pressemitteilung des BGH, die das OLG Hamburg auch nur paraphrasierte. -- Baird's Tapir 14:16, 18. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Wow, ein falsches Datum! Da ist das Veto natürlich mehr als angebracht. Du hast die komplette Diskussion und auch die auf der Disk nicht gelesen und auch die Artikelveränderungen nicht beobachtet, stimmt's? Benenne bitte die Textstellen, an denen du dich störst, ich möchte sie wissen, um sie ggf. zu korrigieren, zu ändern oder zu entfernen. Deine Pauschalangriffe ("sensationsgeil mit gelegentlichem POV") halte ich für unangemessen und indiskutabel; die Inhalte sind belegt. --Pincerno 14:27, 18. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Den Schreibfehler habe ich korrigiert und die Entscheidungsgründe des BGH ein wenig konkretisiert. --Pincerno 16:19, 18. Nov. 2011 (CET)Beantworten

keine auszeichnung, veto - hast du auch schon an einen löschantrag gedacht? ich lese mir das ganze gleich mal durch. soviel spass wie hier das diskutieren macht muss der artikel echt was besonderes sein! cool!--Spaßfaktor 14:23, 18. Nov. 2011 (CET)Beantworten

nach eingehendem lesen Lesenswert - ganz ehrlich jungs: lasst die kirche im dorf! und bleibt angemessen in der kritik. sensationsgeil? das geht gar nicht. es wäre ziemlich gut wenn du dich für den klopper bei dem hauptautor entschuldigen würdest. nicht sinnlos fabulieren! three steps to heaven: lese den artikel - komm ein bisschen runter - denk noch mal über deine kritik nach!--Spaßfaktor 15:51, 18. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Abwartend Tendiere zum L hin, empfinde den Artikel als zu wenig distanziert bzw. zu detailreich. Ob die Eltern auf das Urteil reagierten oder nicht ist irrelevant, genauso die genaue Installation der Stromfalle. Wohnort und Lebensbedingungen lassen sich auch zusammenfassen, eine Überschrift mit lediglich einem folgenden Satz passt nicht. Der Vater des Kindes äußerte sich vor Gericht nicht zu den Vorwürfen. Der Vorsitzende Richter verlas stattdessen das Protokoll der kriminalpolizeilichen Vernehmung - Das ist ein Beispiel für meiner Meinung nach überflüssigen Detailreichtum. Diesbezügliche Straffung würde dem Artikel gut tun. --Frank Winkelmann 10:55, 19. Nov. 2011 (CET)Beantworten

  • Fehlende Reaktion der Eltern auf das Urteil entfernt.
  • Die Installation der Stromfalle habe ich ein wenig eingekürzt. Mehr geht nicht, weil es sich um die Beschreibung des parallel verlaufenden versuchten Mordes an dem Kind handelte.
  • Wohnort und Lebensbedingungen unter einer Überschrift zusammengefasst. Der einzelne Satz war Produkt vorangegangener Kürzungen.
  • Richter verlas das kriminalpolizeiliche Vernehmungsprotokoll entfernt. Dass sich der Vater vor Gericht nicht äußerte, ist jedoch wesentlich. Das habe ich stehen lassen. Danke für die Hinweise! Gruß --Pincerno 12:45, 19. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Lesenswert passt jetzt schon nach etlichen Verbesserungen (und der Erwartung, dass noch ein wenig bis zum Kandidaturende getan wird). Eine knifflige Belegsituation sollte bei einem Lesenswert-Urteil entsprechend akzeptiert werden - "wo nix is', hat der Kaiser 's Recht verlor'n!" Servus, --Reimmichl → in memoriam Geos 13:50, 19. Nov. 2011 (CET)Beantworten

  • Gemessen an der Problematik, die Artikel über aktuelle Themen häufig nicht gelöst bekommen: dieser Fall lässt durch seine sinnvolle Struktur und viele vorsichtig bewertende Aussagen reflektierende Distanz erkennen. Dass das Thema noch nicht in x wissenschaftlichen Veröffentlichungen verwurstet wurde, empfinde ich persönlich als höchst unfaires Abwertungsargument; bei einem vergleichbar aktuellen Artikel von 2010 hatte der Autor das Glück, dass sehr schnell mehrere Bücher über das Thema erschienen – und fragt sich nachträglich, wie viele der den Artikel positiv Bewertenden wohl auch nur eins davon gelesen hatten, denn teilweise waren diese nichts anderes als „zwischen Buchdeckel gepackte Tageszeitungen“.
    Auch beim Thema „Sprache zu journalistisch (oder Schlimmeres)“ bin ich gebranntes Kind, weil ich den Vorwurf, egal, ob es um Popmusik oder Fußball ging, auch häufig genug vorgehalten bekam. Es gibt ihn schlicht nicht, „den einen, lexikalischen Stil“. Insgesamt für mich eindeutig Lesenswert. --Wwwurm Mien Klönschnack 14:07, 19. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Lesenswert meinerseits! --Frank Winkelmann 14:44, 19. Nov. 2011 (CET)Beantworten

keine Auszeichnung Habe diese Disku nicht gelesen und nichht geschaut, von wem der Artikel stammt, da ich unbefangen nur den jetzigen Artikelzustand beurteilen möchte.

  • Der erste Satz beginnt gleich mit einer Redundanz und einer Wertung: Ein Mordfall wurde bekannt (wo? bei wem?) und "erregte bundesweit Aufsehen". Warum nicht gleich schlicht: "wurde bundesweit bekannt", das reißerisch "erregte Aufsehen" weglassen?
  • Dass dieser Tod als "Mordfall Jessica" bekannt wurde, belegt die Ref 1 gar nicht, da der Begriff dort nicht vorkommt und nicht primär über das Bekanntwerden, sondern über das Urteil berichtet. Dieser andere Focusartikel belegt den Begriff im Titel und bezieht sich auf das Bekanntwerden des Falls. Aber es bleibt offen, ob das Lemma eine gängige, enzyklopädisch relevante Bezeichnung ist. Das kann man laut WP:NK nur durch einen übereinstimmenden Sprachgebrauch belegen, nicht mit einzelnen Zeitungsartikeln. Solche Refs müssten also Sekundärliteratur heranziehen oder einen repräsentativen Medienquerschnitt belegen - vorzugsweise im Text, nicht der Einleitung. Wenn also das Lemma nur mit einem Zeitungsartikel, noch dazu einem, der den Begriff nicht enthält, belegt wird, wird m.E. bereits die Auszeichnungsfähigkeit verfehlt (gravierender Einwand).
  • Satz 2 geht sofort in Details, die man nicht von der Einleitung,, sondern der Darstellung im Fließtext erwartet. Konstruktiver Alternativvorschlag daher:
Als Mordfall Jessica bezeichneten Medienberichte den Prozess gegen die Eltern der siebenjährigen Hamburgerin Jessica. Diese starb im März 2011 an Unterernährung, nachdem ihre Eltern sie jahrelang vernachlässigt hatten. Sie wurden im November 2005 dafür wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt.
  • "Die Behörden", "gerieten in die Kritik", "öffentliche Verwaltung", "Kontrollmechanismen", "Erhöhung der Finanzmittel" ist mir zu allgemein für eine präzise Artikelzusammenfassung. Welche Behörden, wo, welche Kritik, was für Mechanismen, Mittel wofür? Hamburg und Jugendamt/ämter kann man sich bis dahin nur zusammenreimen.
  • "Umfeld des Opfers": Sachlicher wäre einfach "Familie und Wohnsituation".
  • "Ihren eigenen Vater hatte Marlies S. nie kennengelernt...": unmotivierter Einstieg in die Geschichte der Mutter. Warum, wann und wo wurden diese Details für den Mordfall relevant? Sind das eruierte Fakten von Journalisten oder Aussagen vor Gericht? Kontext?
  • Unpräzise Datierungen: "vier Jahre" [lang]: wann bis wann? "Später... wenige Monate später..."
  • "wegen einer Allergie": Relevanz dieses Details für den Mordfall unklar.
  • "ihren ersten Sohn... des Kindes": Kind = Sohn ahnt man, aber da es um Jessica geht...
  • "Wenige Monate später heiratete sie": wen? Rückschluss auf Burkhard M. legt sich dem Leser zunächst nahe. Knappe Angaben zu Beruf des Gatten, Alter bei Heirat wäre ggf. angemessen
  • "Tante benachrichtigte das zuständige Jugendamt...": Huch, ganz plötzlich? Worüber denn?
  • "...und Marlies S. gab das Kind zur Adoption frei." Warum? Wegen der Benachrichtigung des Jugendamtes? Logik?
  • "Im Jahr...im Jahr...": überflüssig.
  • "Das Ehepaar ließ sich 1996 scheiden...": einvernehmlich? Zusammenhang mit Artikelthema? Überforderung = Scheidungsgrund?
  • "Im Jahr 1996...": 1996 war doch schon genannt. Schon wieder "im Jahr".
  • "nach unentschuldigtem Fernbleiben...": Relevanz?
  • "Im gleichen Jahr lernte sie Burkhard M. kennen": jetzt erst dämmert dem Leser, dass der erste Gatte ein anderer gewesen sein muss.
  • "Dieser hatte, bevor er nach Hamburg kam, in Berlin gewohnt und dort als Maler und Lackierer gearbeitet.[5]" Relevanz? Warum dann nicht gleich: "..lernte sie den Maler und Lackierer B. aus Berlin kennen"?
  • "Im August 1997 wurde die gemeinsame Tochter Jessica geboren, die nicht gewollt war.[6]" Endlich eine Information, deren Relevanz einleuchtet.

---> Details, Stil und Anordnung sind weitgehend von fraglicher Relevanz. Es klingt einerseits nach ausführlicherer Urteilsbegründung und biografische Skizze, jedenfalls bei der Mutter (warum fehlt diese Skizze hier beim Vater?): Dann müsste aber diese Zuordnung und Kontext deutlich gemacht werden. Andererseits klingt es nach aufgepäppelten Medienberichten, die jedes noch so belanglose Detail ausgraben und breittreten, um ihre Artikel würziger zu machen. Eben diesen Stil kann man aber mit enzyklopädischem Abstand nicht einfach übernehmen. - Die Relevanz solcher Details wäre sehr viel klarer, wenn der Artikel zunächst den konkreten Weg zu Jessicas Tod beschriebe, dann, was reputable Instanzen, etwa das Gericht, als relevante Vorbedingungen ihres Sterbens in der Elternbiografie herausfanden und herausstellten. Sonst wird man den Eindruck eines (schlechten) Pressespiegels nicht los.

Ich habe die Folgeteile bewusst noch nicht reviewt, weil ich finde, dass schon die genannten Mängel gravierend sind und eine Auszeichnung momentan nicht zulassen. Ich möchte nicht alles auf einmal kritisieren, sondern Zeit geben, diese Mängel schrittweise zu beheben. Es kann ja sein, dass dann auch die weiteren Teile besser lesbar werden. MFG an die Autoren, Kopilot 20:14, 19. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Normalerweise liest man ja nicht einen Artikel und entdeckt dann zufällig, dass dieser kandidiert, sondern man kommt vielmehr über die Kandidaturseite auf den Artikel. Insofern weißt du, wer hier Vorschlagender und wer hier Hauptautor ist. Anderslautenden Behauptungen fehlt die realistische Basis. Nichtsdestoweniger ist es erfreulich, dass du versuchst, dich um Unbefangenheit zu bemühen. Das Lesen der bisherigen Diskussion halte ich dennoch für wichtig, weil dann ggf. die eine oder andere Anmerkung erst gar nicht entstanden wäre. Dies vorausgeschickt, beantworte ich jeden einzelnen Punkt:
  • Dein Einwand hinsichtlich des erste Satzes ist begründet. Ich habe ihn entsprechend anders formuliert.
  • Mordfall Jessica ist in der Öffentlichkeit gängig und entspricht Wikipedia:Namenskonventionen („Das Folgende sind keine Gesetze, sondern aufgrund vieler Diskussionen entstandene Leitlinien…“): Ich habe den Begriff mit einem Focus Online-Artikel belegt. Darüber hinaus ist der Begriff insbesondere auch durch den Bundesgerichtshof hochoffiziell geprägt, der den Begriff Mordfall Jessica verwendet, siehe Einzelnachweis 21, Pressemitteilung des BGH 139/2006. Diesen Einzelnachweis wollte ich in der Einleitung aber nicht auch noch verlinken. Der (ehemalige) Einzelnachweis 1, jetzt 2, hat den Begriff gar nicht belegt, das hast du falsch verstanden. Der Einzelnachweis hat vielmehr das „bundesweite“ Aufsehen belegt. Ein gravierender Einwand liegt insofern nicht vor.
  • Satz 2 der Einleitung enthält Einzelheiten, die man auch dort erwartet, denn schließlich geht es in dem Artikel um den Mordfall Jessica, siehe auch Wikipedia:WSIGA#Begriffsdefinition und Einleitung: „Der erste Satz ordnet den Gegenstand des Artikels (das Lemma) möglichst präzise in seinen sachlichen Kontext ein. […] Unmittelbar darauf sollte eine kurze Einleitung mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Aspekte des Artikelinhalts folgen.“ Das ist hier der Fall.
  • Die Aufarbeitung durch Parlament und Verwaltung sollte in der Einleitung nur angesprochen, aber nicht ausgewalzt werden, dazu ist der entsprechende, ausführliche Abschnitt da. Die Einleitung soll auch nicht eine „präzise Artikelzusammenfassung“ leisten, wie du es forderst, sondern laut Wikipedia:WSIGA lediglich eine „Zusammenfassung der wichtigsten Aspekte des Artikelinhalts“ und einen „kurzen Überblick über das Thema“. Das ist hier der Fall.
  • „Umfeld des Opfers“ habe ich geändert in „Familie und Wohnsituation“.
  • Jessicas Eltern gehören nicht nur zur Familie, sondern sind die Täter des Mordfalls. Eine biographische Skizze der Täter – soweit möglich – ist für diesen Artikel zwingend. „Unmotivierter Einstieg in die Geschichte der Mutter“ greift daher zu kurz, weil es die Geschichte nicht nur der Mutter, sondern vor allem der Täterin ist. Dass sie ihren Vater nie kennen gelernt hat, ist für ihre Biographie von fundamentaler Bedeutung, das ist in der psychoanalytischen Literatur etabliert, das kann dir auch jeder Psychiater bestätigen, glaub mir.
  • Keine unpräzisen Datierungen: Nichts ist unschöner als „im März 1997 lernte sie Herrn X kennen, im November 1997 heirateten sie, im August 1998 gaben die das Kind der Tante, im Dezember 1998 sprach die Tante beim Jugendamt vor, im Februar 1999 schilderte das Jugendamt dem Gericht die Situation, im Mai 1999 gab sie ihr erstes Kind zur Adoption frei“ etc., so wie man es bei manch einer schlechten Biographie zu lesen bekommt. Nein, ich habe mich für einen anderen Stil entschieden, einen, der die Daten auflockert und präzise informiert; kein stumpfes Abarbeiten von Daten, Monaten und Jahren. Das ist eine Geschmacksfrage, tut mir leid, dass dir dieser Stil nicht gefällt.
  • Ihre Berufsausbildung zur Friseurin schloss sie wegen einer Allergie nicht ab. Lasse ich die Allergie weg, wird man fragen, aus welchem Grund sie ihre Berufsausbildung nicht abschloss, ergo wesentliche Information.
  • Ursprünglicher Text war, dass sie von einem Mitbewohner aus der Jugendwohnung schwanger geworden war, später aber einen anderen Mann heiratete. Das ist als Labeling und als vorurteilbildendes Brandmarken kritisiert worden, so dass ich es herausgenommen habe. Dass der Leser nun über die genauen Verhältnisse während des Weiterlesens vollständig aufgeklärt wird, ist logische Kensequenz aus der Entfernung, aber letztlich nicht dramatisch.
  • „Wenige Monate später heiratete sie“, Begründung wie vor
  • „Tante benachrichtigte das Jugendamt“. Davor steht: „Acht Monate nach der Geburt des Sohnes übergaben ihn Marlies S. und ihr Ehemann dauerhaft der Tante, als er entgegen der normalen Entwicklung weder sitzen noch krabbeln konnte.“ Der Tante ist der Säugling übergeben worden. Logische Folge ist dann die Übergabe des Kindes an das Jugendamt, das man im Zuge dessen natürlich benachrichtigen muss.
  • Freigabe zur Adoption: 1991 bekam sie ihr erstes Kind. Das erste Kind hat sie von einem anderen, ihr Ehemann und sie wollten das Kind aber nicht haben und übergaben es der Tante. Diese informierte das Jugendamt und Marlies S. gab das Kind, das sie ja nicht haben wollte und es der Tante übergeben hatte, zur Adoption frei. Für mich eine logische Folge.
  • „im Jahr … im Jahr“: geändert
  • Scheidung 1996: Über die Scheidung ist nichts weiter bekannt.
  • „im Jahr 1996“: geändert
  • „unentschuldigtes Fernbleiben“: Da es sich ja um die biographische Skizze der Täterin handelt und sie in der Probezeit nach drei Monaten entlassen wurde, stellte sich der Leser die Frage nach dem Warum. Hat sie geklaut? Hat sie den Chef geschlagen? Hat sie ihre Arbeit schlecht ausgeführt? Nein. Der Grund der Entlassung ist genauso relevant wie ihre Entlassung und die Entlassung ist so relevant wie die Tatsache, dass sie einen Arbeitsplatz hatte. Entweder belässt man es so, wie es ist, oder aber man entfernt alles.
  • „in gleichen Jahr lernte sie Burkhard M. kennen“: siehe weiter oben. Wenn du eine gute Lösung, sprich bessere Formulierung hast, wäre ich dir verbunden.
  • Herkunft, Beruf des Vaters: Über den Vater ist nicht viel bekannt. Aber für den Vater gilt, was auch für die Mutter gilt: Er gehört nicht nur zur Familie, sondern ist auch Täter, seine biographische Skizze ist ebenfalls von Bedeutung. Er kam, bevor er in Hamburg ansässig wurde, aus Berlin und war dort Maler und Lackierer. Das ist wesentlich. Ob er auch in Hamburg als Maler gearbeitet hat, ist indes unbekannt. In Berlin jedenfalls hat er als Maler gearbeitet.
  • Details, Stil und Anordnung sind keineswegs von fraglicher Relevanz. Die Einzelheiten und den Stil habe ich begründet dargelegt. Die klare Struktur ist hier mehrfach gelobt worden. Insgesamt weise ich deine Behauptung, etwaige Mängel seien gravierend und die Auszeichnungsfähigkeit sei gefährdet, mit dem gebotenen Nachdruck zurück. Dies ist mitnichten so und ich habe es begründet.
Fazit: Kopilot stört sich an Kleinigkeiten, zumeist an Geschmacksfragen, was sein gutes Recht ist, was aber nicht zu Änderungen dieser Geschmacksfragen zwingt. Einige sprachliche und inhaltliche Vorschläge seinerseits habe ich aufgenommen und sofort umgesetzt. Keiner der genannten Korrekturvorschläge war gravierend oder gefährdet die Auszeichnungsfähigkeit. Bevor du weitere Dutzende Kilobytes pro Abschnitt (!) platzierst, führe die oberflächlichen sprachlichen Verbesserungen doch bitte kurz selbst durch, das spart Energien und vor allem Zeit auf allen Seiten und fördert das kollegiale und gedeihliche Miteinander. Dagegen hast du doch nichts einzuwenden, oder? Gruß --Pincerno 00:34, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Lesenswert Der Hauptautor hat die berechtigte anfängliche Kritik ziemlich konstruktiv umgesetzt. Klar gibt es immer noch ein paar Sachen, die man verbessern könnte, ist alles genannt worden. Aber hey, wir reden hier ja nicht von der höchstmöglichen Auszeichnung. Danke und Gruss --Toni am See 21:20, 19. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Unbelegtes Lemma, unbelegte Lemma-Relevanz, viele nicht kontextualisierte Details ohne erkennbaren Artikelthemenbezug: Das ist nicht lesenswert momentan, oder aber meine Gründe waren für dich falsch. Dies hast du jedoch nicht begründet, würde sicher nicht nur mich interessieren. Kopilot 21:51, 19. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Das Thema ist irgendwie "bä-bä", aber der Artikel scheint gut recherchiert und Lesenswert zu sein. Ich würde es vorziehen, wenn zunächst auf den Vorfall selbst, die Anklage und Gerichtsverfahren und dann erst auf Umfeld, Hintergründe und Rolle der Behörden eingegangen würde. Schließlich wissen wir, was wir genau wissen, wohl vor allem auch aus dem Gerichtsverfahren. Die Schilderungen der Umstände hängen sonst irgendwie merkwürdig in der Luft und der Eindruck der "Vorverurteilung" entsteht, obwohl die Sache ja schon rechtskräftig verhandelt wurde.--olag 22:12, 19. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Seltsame widersprüchliche Begründung zur Auszeichnung. Man muss ja nicht alles verstehen.;-)----Saginet55 23:44, 19. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Die Begründung bezieht sich auf die Frage, warum ich nicht mit exzellent votiere.--olag 00:41, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten

keine Auszeichnung Ein ganz klares Nein zu einer Auszeichung. Es gibt weder einen öffentlichen Zugang zu den Gerichtsakten noch zu den psychiatrischen Gutachten. Die Berichterstattung, und mehr ist dieser Artikel nicht, beruht alleine auf der Grundlage von Presseberichten. Bei aller Betroffenheit des Lesers, worauf der Artikel zielt, und deshalb reißerisch, einseitig und keinesfalls neutral ist, behaupte ich, dass dieser Artikel mit Wikipedia nichts zu tun hat. Grüßle----Saginet55 23:28, 19. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Über "reißerisch" sind wir wohl seit längerem hinweg; jedenfalls wird daran gearbeitet, alle Abschnitte, die irgendwie mißverständlich sein können, zu beseitigen. Und "einseitig"? Welche Seite fehlt?--Matthias v.d. Elbe 23:47, 19. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Es fehlt der Zugang auf die offiziellen Gerichtsakten und das psychologische Urteil, habe ich aber geschrieben.----Saginet55 23:57, 19. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Ich bitte doch sehr darum, die Diskussion hier zu lesen und zu verfolgen. Es sind einige Mängel benannt worden, die bereits geglättet wurden und es sind auch noch Ergänzungen von einem "externen" Autor zu erwarten, der bislang nicht am Artikel gearbeitet hatte. Da von reißerisch zu sprechen, halte ich für glatt verfehlt.
Dein Einwurf, es fehle der Zugang zu den Gerichtsakten, ist schlichtweg Unsinn und lächerlich. Mit dieser Haltung dürfte es einen Artikel zum Attentat auf John F. Kennedy gar nicht geben – und auch nicht zu anderen Kriminalfällen. Denn letztlich hat niemand Zugang zu den Gerichtsakten, außer den Mitarbeitern der Justiz. Und selbst wenn man sie verwendete, wären sie Auswertung von Primärquellen. Wenn die Öffentlichkeit und somit auch freie publizistische Organe an den Sitzungen und an der Urteilsverkündung teilnehmen und hierüber unter Beachtung der journalistischen Grundsätze berichten, dann reicht das für einen Artikel in jedem Fall aus. Gerichtsakten zu sehen bekommen ist dazu überhaupt nicht erforderlich. Die psychiatrischen Gutachten über die Täter stehen darüber hinaus unter Verschluss, da kommt keiner ran. Du forderst Unmögliches, dein Votum ist daher unbegründet. Du solltest es überdenken. --Pincerno 00:47, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Solange das Urteil nicht veröffentlicht ist, ist dies ein etwas merkwürdiges Argument, da die Auswertung der Akten als Primärquelle gegen WP:KTF verstoßen würde.--olag 00:41, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Woher hat denn bitte, die zitierte Presse ihr Wissen, wenn die Akten verschlossen sind? Der Artikel Attentat auf John F. Kennedy hat übrigens auch keine Auszeichnung.----Saginet55 01:05, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Weil nach deutschem Strafprozessrecht die Verhandlungen zwar öffentlich sind (siehe Öffentlichkeitsgrundsatz), aber nicht für die Öffentlichkeit aufgezeichnet werden.--olag 01:16, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Weil in solchen Fällen Journalisten zu jedem Sitzungstermin im Zuhörerraum dabei sind, sich Notizen machen und letztlich darüber berichten, siehe Kategorie:Gerichtsreporter. Gelegentlich gibt es auch Pressemitteilungen der Gerichte zu bestimmten Terminen o. Ä., siehe auch Pressemitteilung des BGH 139/2006 unter den Einzelnachweisen. An die Gerichtsakten kommt keiner ran, keine Journalisten und keine Wikipedia-Autoren. --Pincerno 01:12, 20. Nov. 2011 (CET) Göhrde-Morde und Tötungsdelikte an der Startbahn West sind aber ausgezeichnet – ohne Gerichtsakten.Beantworten
Kennt ihr den Roman Die verlorene Ehre der Katharina Blum von Heinrich Böll, denkt mal drüber nach. Gut's Nächtle----Saginet55 01:32, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Saginet, ich bin auch kritisch, aber jetzt wird es sehr unfair. Miraki hat es oben ganz gut zusammengefasst, indem er sagte, der Artikel basiere „primär auf Darstellungen des seriösen Qualitätsjournalismus“. Das stimmt und darauf hab ich Wert gelegt. Vom Boulevardjournalismus wirst du im Artikel nichts finden. Bedauerlich, dass du nicht zu überzeugen bist. --Pincerno 01:45, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Die Wortkreation „Qualitätsjournalismus“ bürgt schon in sich einen Widerspruch.----Saginet55 01:58, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten
...womit du sagen möchtest, dass es keine seriösen Journalisten gibt, die Qualität abliefern können. Au weia. --Pincerno 02:03, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Wieder falsch verstanden. Lies das Wort doch mal richtig. Es gibt also im Gegensatz einen Nichtqualitätsjournalismus? *lol*----Saginet55 02:18, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Zur Erklärung: Die Rolle der Prozessbeobachter im juristischen Sinne ist zutreffend dargestellt worden. Was Heinrich Böll daraus in einem Roman gemacht hat, ist hier dagegen nicht relevant. Gerichtsakten sind selbstverständlich nicht öffentlich zugänglich, ein Gerichtsurteil - in anonymisierter Form - ist es natürlich schon. Und auch dieses konkrete Urteil dürfte es in (kostenpflichtigen) juristischen Datenbanken geben. Jeder, der mag und dafür bezahlen möchte, kann es dann einsehen! Ob es für unsere Arbeit als Primärquelle anzusehen wäre, ist eine andere Frage. - Saginets gesunde Skepsis gegenüber der Journaille ist an sich nicht zu beanstanden, taugt aber nicht für eine Ablehnung der Auszeichnung (es sei denn, man "will" sie nicht). Die Presse ist schlicht die einzige Quelle, die wir haben. Eine Einseitigkeit würde ich allenfalls dann annehmen wollen, wenn der Autor sich auf eine einzige Zeitung beschränkt hätte. Das ist ersichtlich nicht der Fall. Ich möchte noch einmal für einen faireren Umgang mit dem Hauptautor und dem Artikel werben!--Matthias v.d. Elbe 07:47, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Die Presse ist nicht die einzige Quelle. Wie ich oben gezeigt habe gibt es mit etwas suchen wissenschaftliche Literatur dazu, sicher mehr als ich auf die Schnelle gefunden habe. Ebenso ist, wie du sehr richtig anmerkst, das Urteil ist per Anschreiben an das Gericht verfügbar, manche Gerichte bieten dazu sogar die Onlinebestellung gegen moderate Vorkasse an. Sich ausschlieslich auf mehr oder weniger Qualitätsjournalismus zu verlassen wenn andere, von Wikipedia als vorrangig benannte Literatur vorhanden ist, ist ein Qualitätsmangel. Meiner Meinung nach einer der eine Auszeichnung verhindert.--Elektrofisch 10:34, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Elektrofisch, die Presse ist ja auch bei weitem nicht die einzige Quelle, die im Artikel verwendet wird. Der Artikel ist im Übrigen auch ein wenig im Fluss, und zwar sehr zu seinem Vorteil. Dass das Zitieren aus einer Primärquelle eine lesenswerte Auszeichnung verhindern können soll, ist hanebüchen und ignoriert komplett die bisherigen positiven Voten und deren Begründungen. --Pincerno 10:57, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Wo nimmst du das mit Primärquelle her?--Elektrofisch 11:18, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Bei Juris findet sich weder das Urteil des LG HH noch der Beschluss des BGH (zu letzterem nur die Pressemitteilung, nicht aber der Volltext). Das Urteil ist meines Wissens nicht veröffentlicht und insofern gar keine nachweisfähige Quelle.--olag 11:53, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Beschluss des BGH vom 10.10.2006 Az.:5 StR 212/06 Quelle: Pressemitteilung Nr. 139/2006 des BGH vom 17.10.2006 Müsste beschaffbar sein. Dazu LG Hamburg, 25.11.2005 - 622 KLs 11/05 http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=en&Datum=Aktuell&nr=37669&linked=pm
Ebenso fehlen Fachpublikationen aus der Kriminologie.--Elektrofisch 12:32, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Alle BGH entscheidungen seit 2000 sind online und kostenfrei verfügbar, ebenso die Pressemitteilungen. Beide habe ich vor meiner Stimmabgabe weiter oben bereits gelesen. Da die zahlreichen Zitierungen aus Entscheidungen immer noch nicht ordnungsgemäß sind bleibe ich bei meinem Votum. -- Baird's Tapir 12:47, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Auf den BGH-Seiten war ich auch vor längerem. Der dortige Beschluss (5 StR 212/2006) erging ohne Begründung, denn dort heißt es: "In diesem Verfahren wurde das Rechtsmittel ohne weitere Begründung verworfen. Rechtskräftig ist somit die Entscheidung der Vorinstanz geworden, das Aktenzeichen der Vorinstanz können Sie der Pressemitteilung entnehmen. ([6]). Die Pressemitteilung, auf die verwiesen wird [7], ist bereits im Artikel verlinkt, und zwar derzeit als Einzelnachweis 21, mit dem die Entscheidung des BGH belegt wird. Das LG-Urteil ist nicht nur bei Juris nicht erhältlich, wie olag weiter oben sagt, sondern auch nicht auf dem Justizportal Hamburg [8]. --Pincerno 13:23, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Nein, es fehlen keine Fachpublikationen aus der Kriminologie. Der Artikel kandidiert für die untere Auszeichnungsstufe, und das ganz gewollt. Die Voraussetzungen liegen da etwa bei "Kernaspekte des Themas abdecken", "fachlich korrekt", "Informationen belegt", "zuverlässige Quellen", "Abbildungen unter freier Lizenz", "ansprechende Form". Das alles liegt vor. Deine Hinweise wären angebracht bei einer Exzellenzkandidatur, bei der man zu Recht als Schwerpunkt auch den kriminologischen Hintergrund der Tat annehmen könnte. Das ist hier aber nicht der Fall. --Pincerno 13:04, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Doch. Meiner Meinung nach sollten Zeitungsquellen nur verwendet werden, wenn bessere Quellen nicht vorhanden sind. Warum die Welt als Quelle zur Todesursache nutzen wenn sich in der Fachliteratur die Zusammenfassung des Obduktionsberichtes findet (der übrigens leicht von den Angaben der Welt abweicht. Ich zitiere mal: "Massiv ausgezehrtes bzw. unterernährtes, 7 Jahre alt gewordenes Mädchen (9,6 kg Körpergewicht bei 105 cm Körperlänge) mit desolatem Pflegezustand der Haut, Verschmutzungen, ausgerissenen Kopfhaaren, extremer Exsikkose und extremer Muskelatrophie. Vollständiger Schwund des subkutanen Fettgewebes und des Baufetts der Organe. Vollständige Verlegung des gesamten Dickdarms durch Kotsteine (870 g Gewicht). Extreme Anämie mit fehlenden Totenflecken und blassen inneren Organen. Im Magen 110 ml Inhalt mit Anteilen von Reis. Massive Speisebreiaspiration (. Abb. 1a). Minderung der Organgewichte zwischen 10 und 60% gegenüber Normalgewichtigkeit. Unmittelbare Todesursache: massive Speisebreiaspiration. ... Kein Hinweis auf aktive Misshandlungen im Sinne eines „Battered-child“-Syndroms. Starke Entkalkung des gesamten Skelettsystems, insbesondere stark entkalkte lange Röhrenknochen mit schmaler Kompakta. Veränderungen wie bei jahrelangem nichtlaufenden, sondern allenfalls kriechenden oder robbenden Fortbewegen. Skelettalter entsprechend dem Standard eines dreijährigen Mädchens." (M. Riße · J. Rummel · M. Tsokos · R. Dettmeyer · A. Büttner · H. Lehmann · K. Püschel (Institut für Rechtsmedizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf): Verhungern und Verdursten Extremformen von tödlicher Vernachlässigung im Kindesalter. Rechtsmedizin 2010 · 20:211–218) In der Quelle finden sich auch Hinweise auf die Häufigkeit: "Im Obduktionsgut des Münchner Instituts für Rechtsmedizin der Jahre 1989 bis 2008 fanden sich unter 1609 an Kindesleichen (Neugeborene und Kinder bis zu 14 Jahren) durchgeführten Obduktionen 156 Tötungsdelikte; insgesamt kam 1 Fall von tödlicher Unterernährung vor (Altersgruppe 0–12 Monate; [14]). Darin gibt es auch eine Schilderung des Zimmers und etwas mehr.--Elektrofisch 09:21, 21. Nov. 2011 (CET) Nachtrag: enthalten ist auch ein kurzer Einblick in das psychiatrische Gutachten.--Elektrofisch 09:29, 21. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Elektrofisch, was ich dann immer nicht verstehe, ist, dass man es dem Hauptautoren über viele Bytes lang und breit unter die Nase reibt und lieber mit keine Auszeichnung stimmt, anstatt es kurz und unbürokratisch selbst als Einzelnachweis einzustellen (die Info selbst ist ja schon im Artikel). Ich selbst komme als Kandidierender – man hat ja noch einige weitere Baustellen – frühestens heute Abend oder morgen dazu; Beruf und Familie will ich hier ja gar nicht erwähnen. Letztlich kann ein Artikel während der laufenden Kandidatur auch noch sinnvoll ergänzt werden; denn letztlich ist es doch das Ziel eines jeden einzelnen Benutzers, Artikel zu verbessern, das ist es auch, was uns alle irgendwie trotz unterschiedlicher Vorstellungen eint. --Pincerno 10:20, 21. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Das Qualitätsproblem bei Literatur ist so grundlegend, das die einzelnen Verbesserungen nicht helfen. Es kommt daneben nicht nur auf die Fakten sondern eben auf ihre neutrale und vollständige Wiedergabe an und daran mangelt es, dafür ist anderes zuviel. Die Fachveröffentlichung, die ich in Minuten gefunden, vor Tagen angemerkt und heute zitiert habe böte sich an erhebliche Teile des Artikels neuzuschreiben. Über den neuen Artikel kann man dann noch mal neu abstimmen. Was gänzlich fehlt ist eine Bewertung der öffentlichen Wahrnehmung versus dem Risiko solcher Morde. In der öffentlichen Wahrnehmung (und der medialen Vermarktung) sind solche Fälle spektakulär, Eltern werden zu Monstern, jeder glaubt dan die nächste Kinderleiche läge bei Nachbarn XY ... in der Realität sind solche Fälle selten. Dieser Unterschied auf dem sich dann nett Unterschichtsbashing und Schill-Politik treiben lässt müsste zumindest angesprochen werden. Der "Mordfall Jessica" war eben auch ein Medienereigniss erster Güte (so was hat ein Verwertungsinteresse) und da ist es problematisch eben diese Medien zur Hauptquelle des Artikels zu machen. Der BGH Entscheid, war übrigens auch für einen weiteren Mord an einem Kind wichtig, so das auch hier der Fachdiskurs fehlt.--Elektrofisch 10:44, 21. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Hi, Elektrofisch! Zunächst mal gut, dass Du inzwischen einen (und offenbar den einzigen) rechtsmedizinischen Aufsatz gefunden hast, in dem ein Abschnitt auch über den Fall Jessica berichtet. Dass wegen dieser Publikation, die mir jetzt im Volltext vorliegt, der Artikel grundlegend neu geschrieben werden müsste, halte ich aber für abwegig. Abgesehen von einem Obduktionsbericht, dessen Lektüre schwer erträglich und dem Leser kaum zuzumuten ist, wüsste ich nicht, was dort grundlegend anderes drinsteht. Gerade die besonders umstrittene Darstellung der Lebensumstände mit "Schimmel an den Wänden", festgestelltem Heizungsthermostat und Stromfalle etc ist weitgehend identisch. Zur Frage, wie häufig Kindesmisshandlung in Deutschland vorkommt, ist in dem Aufsatz zunächst von der hohen Dunkelziffer und kaum validen Daten die Rede. Die Fälle von tödlicher Unterernährung (über die der Artikel primär geht) werden als seltene Extremfälle beschrieben. Dieser statistischen Frage sollte primär im Artikel Kindesmisshandlung nachgegangen werden. Der Artikel geht zunächst mal um einen singulären Fall, der für sich steht und dessen politische Instrumentalisierung nicht ad infinitum weitergetrieben werden sollte. Eine kritische Bewertung der öffentlichen Wahrnehmung von Kindesmisshandlungen häufigen Problems in der Unterschicht kann natürlich einfließen, aber der von Dir genannte Aufsatz eignet sich insofern gar nicht als Beleg. Auch die Resonanz des unveröffentlichten BGH-Beschlusses im juristischen Fachöffentlichkeit müsste nachgewiesen werden. Worin besteht denn dessen dogmatische Bedeutung? --olag 11:44, 21. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Hej ihr zwei, ich muss euch beiden teilweise recht geben. Ich habe den Nachwirkungsabschnitt schon ein wenig überarbeitet und möchte dort noch ein wenig Informationen zur deutschlandweiten Nachwirkung einbauen; die Familiären Umstände habe ich mir auch schon angesehen, da werden noch ein paar wissenschaftliche Quellen einfließen. Man muss es mit wissenschaftlichen Quellen bei der Falldarstellung erstmal nicht übertreiben, Ziel sollte hier ja erstmal sein, dem Leser einen umfassenden Einblick in den Fall und einen Ausblick auf seine Resonanz zu geben. Andererseits sollte der Inhalt natürlich auch mit wissenschaftlichen Quellen gegengecheckt werden, wenn das möglich ist. Ich werde das mal versuchen und wichtige Aspekte ggf. in die Todesumstände einarbeiten.--Toter Alter Mann 11:52, 21. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Da ist eine Sau durch die Medien getrieben worden die so groß war, das daraus die Behördenpraxis geändert werden sollte sowie das Vertrauen in Jugendämter erschüttert wurde. In dem Zusammenhang finde ich es notwendig, dass auf Statistiken eingegangen werden muss, einfach um die Größe der Aufregung in Relation mit der Häufigkeit solcher Fälle zu setzen. Jugendämter übersehen ja nicht jeden Tag solche Fälle, wie man bei der Lektüre verschiedenster Boulevards- und Qualitätsmedien meinen könnte. Übrigens ist der Erste und der zweite Artikel noch nicht unter Literatur erwähnt. Im Zweiten geht es auch um Häufigkeiten/Aussichtsreichtum von Revisionsverfahren beim BGH. Die ging im Fall Jessica ja nicht durch, was durchaus typisch ist - wenn man die statistischen Angaben ansieht. Offensichtlich arbeitet die Justiz in solchen Fällen erstaunlich solide. Sowas sollte man OMA nicht vorenthalten. Entschuldigung, dass ich keine Triggerwarnung gesetzt habe gerade die Fotos in dem Artikel waren herb, mein Kind hat dieses Alter ...--Elektrofisch 13:38, 21. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Deinen wichtigen Literaturhinweis werde ich mir anschauen und verwerten, danke für den Hinweis! Generell aber eines: Der Artikel soll Leute, die den Mordfall nur am Rande oder überhaupt nicht mitbekommen haben, in verständlicher und gut lesbarer Weise über die Tat und deren Folgen informieren. Das macht der Artikel. Wenn du dir die Kriterien für lesenswerte Artikel einmal durchliest – unter anderem heißt es dort: muss die "Kernaspekte eines Themas abdecken", muss "fachlich korrekt" sein, Informationen müssen "belegt" sein; "fehlende oder lückenhafte Teilaspekte sind kein Hinderungsgrund" – und diese mit den Kriterien für exzellente Artikel Punkt für Punkt vergleichst, wirst du feststellen, dass du, wie auch andere keine Auszeichnung-Stimmer, die Voraussetzungen für und den Maßstab an einen exzellenten Artikel anlegst. Die "Fachpublikationen aus der Kriminologie", die "Bewertung der öffentlichen Wahrnehmung versus dem Risiko solcher Morde", die "Größe der Aufregung in Relation mit der Häufigkeit solcher Fälle", "die Häufigkeiten/Aussichtsreichtum von Revisionsverfahren beim BGH" sind Beispiele, die es verdeutlichen: Diese Punkte sind von einem exzellenten Artikel zu erwarten. Aber dafür kandidiert dieser hier gar nicht (siehe oben), daher sind die Punkte entsprechend nicht notwendigerweise aufzugreifen. Literaturverwertung ja, aber ein Neuschreiben mit anschließender neuer Kandidatur ist ganz sicher nicht erforderlich und kommt nicht in Betracht. --Pincerno 14:55, 21. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Der von Elektrofisch genannte Artikel [9] trifft gar keine konkreten Aussagen über den Fall Jessica. Lediglich in zwei Fußnoten, die allgemeine Aussagen des BGH belegen (nämlich, dass es iSd Mord-Tatbestands im Einzelfall "grausam" sein kann, sein Kind verhungern zu lassen), wird das Aktenzeichen des BGH-Beschlusses genannt. "Sau durch die Medien"? Mich erinnert diese Einstellung an ein Zitat von Eduardo Galeano: "Eine Gesellschaft erkennt man daran, wie sie mit ihren Kindern umgeht."--olag 15:31, 21. Nov. 2011 (CET)Beantworten
In dem von Elektrofisch weiter oben verlinkten Artikel Tödliche Gewalt gegen Kinder [[10]] in der Fachpublikation Rechtsmedizin geht es im Wesentlichen um die Probleme und Fehler bei der Beweiswürdigung und rechtlichen Bewertung in den ersten Instanzen und die Rechtsprechungsanalyse der Entscheidungen des BGH mit strafrechtlichen Aspekten. Dieser Bericht hat mit dem Mordfall Jessica wenig zu tun. Denn die Revision vor dem BGH wurde ohne weitere Begründung abgewiesen, Probleme oder Fehler in der ersten Instanz gab es demnach eben nicht.
Der ebenfalls weiter oben verlinkte Artikel Verhungern und Verdursten [11] in der Rechtsmedizin wurde und wird weiter verwertet. Vielen Dank für diesen wichtigen Hinweis! Eine Anmerkung muss ich aber noch loswerden: Der Bericht gibt keinen Einblick in das psychiatrische Gutachten; die dortigen Informationen finden sich im Artikel bereits im Abschnitt Gutachten. --Pincerno 00:08, 22. Nov. 2011 (CET)Beantworten
  • Lesenswert Der Artikel hat sich m.E. seit Beginn der Kandidatur in eine gute Richtung entwickelt. Mich stören die nahezu ausschließlichen Quellen aus der Presse nicht. Ein lesenswerter Artikel soll schließlich das bekannte Wissen zum Artikelgegenstand umfassend darstellen, und wenn sich das "bekannte Wissen" gerade bei hohem medialen Interesse umfänglich aus der Presse recherchieren lässt, dann ist das eben so. Fehler jedenfalls konnte ich keine entdecken, die von einigen Votanten genannten Lücken mögen zwar vorhanden sein, werden aber bei Lesenswerten toleriert, sofern sie -wie hier- abseits der Kernbereiche liegen. Siechfred 11:06, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Zwischenbemerkung: Ich habe wirklich nicht gewusst, von wem der Artikel stammt, und die Textmassen hier übersprungen. Inzwischen habe ich einen Teil der Disk gelesen und gemerkt, dass andere vor mir dieselben Mängel feststellten (Minderbinder, TAM, Atomiccocktail, Emkaer u.a.). Daraus schließe ich, dass diese kritischen Beobachtungen weitgehend zutreffen (es sind alles KALP-erfahrene und kompetente Autoren). Pincerno hat Emkaer gegenüber (der genauso und vielfach dieselben Details auflistete wie ich) Abhilfe übers Wochenende zugesagt, mich dann jedoch zurechtgewiesen, ich solle bei "Geschmacksfragen" selber tätig werden. Das habe ich nun begonnen.
Ich denke, an der Bearbeitung der Einleitung und ersten beide Teile kann man sehen, was getan werden muss und kann, um die Einwände auch bezüglich der anderen Teile zu beheben. Falls gewünscht wird, dass ich das tue, kann ich das so ab Dienstag abend machen.
Bei einer derartigen Fülle von Einwänden wäre m.E. aber normalerweise der oder die Hauptautoren selber gefragt, weil der einzelne Abstimmungsteilnehmer nicht überblicken kann, welche Einwände sie als zutreffend und vorrangig ansehen. Für neue Bewerter wäre auch gut, die Antworten knapp zu halten (weniger Rechtfertigungen...), damit man die Disku hier besser überschauen kann. - MFG, Kopilot 14:22, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Es gab kritische Anmerkungen. Auf diese habe ich selbstverständlich reagiert, meistens umgehend, sofern sie nicht zu pauschal waren, sondern konkret benannt wurden. Entweder habe ich den Text daraufhin gekürzt oder geändert und damit verbessert oder habe die Einwände begründet zurückgewiesen. Darüber hinaus hat TAM im Bereich der Rolle der Behörden und im Bereich der Nachwirkungen und der gesellschaftlichen Debatte einiges ergänzt und Literatur hinzugefügt und den Artikel damit weiter vorangebracht. Oben habe ich gesagt, dass es sich bei der Mehrzahl der von dir genannten Änderungsvorschläge und Mängel um reine Geschmacksfragen handelt – also um Formulierungen, die man ändern oder belassen kann, ohne dass sich der Artikel dadurch verbessert oder verschlechtert. In diesem Zusammenhang habe ich dich gebeten, oberflächliche sprachliche Änderungen gleich selbst durchzuführen, bevor sie hier umständlich aufgeführt werden müssen.
Das hast du wohl etwas zu wörtlich genommen. ;-) Herausgekommen sind nämlich Umstellungen des Textes innerhalb der Abschnitte und mancherorts andere Formulierungen. Dass dies den Artikel verbessert hätte, sehe ich derzeit nicht. Im Gegenteil muss ich jetzt zunächst einmal einige dabei entstandene Fehler korrigieren (beispielsweise bestritt der Angeklagte die Tötungsabsicht nicht im Prozess, dort äußerte er sich überhaupt nicht, und auch war es kein Gerichtsgutachten, das seine Version widerlegte). Nichtsdestoweniger belasse ich die Abschnitte Todesursache, Familien- und Wohnsituation, Elterliche Vorgeschichte etc. erst einmal so wie sie jetzt ist, um weitere Reaktionen abzuwarten. Sollte sich diese Reihenfolge tatsächlich als spürbare Verbesserung der Artikelstruktur herausstellen, wäre es umso besser. --Pincerno 16:07, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Ich finde die Umstellung sinnvoll und hatte mir es inzwischen auch überlegt, zunächst die direkte Todesursache und -umstände zu bringen und dann erst den familiären und politischen Kontext. Da offenbar die meisten Tatsachen über das Umfeld während des Gerichtsverfahrens bekannt geworden sind, wäre es vielleicht sogar besser, nach einer kurzen Einführung über die Todesursache und Presseresonanz direkt darüber zu berichten und erst danach über familiäre Vorgeschichte und Behördenversagen. Irgendwie ist es merkwürdig, über so Details des Falls zu lesen, ohne zu wissen, unter welchen Umständen sie an die Öffentlichkeit gelangt sind. Der BGH-Beschluss (oder gar Beschlüsse), der laut Baird's Tapir online sein soll(en), sind weder bei juris noch bei google zu finden und wurden möglicherweise aus dem Netz genommen.--olag 17:38, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Natürlich ist das "merkwürdig" ohne Kontext (wurde ja auch schon mehrfach bemängelt), im Klartext: geht so nicht.
Nach Lektüre einiger Refs sind die Details zur elterlichen Vorgeschichte aber nicht erst im Strafprozess bekannt geworden, so dass sich die Relevanzfrage nochmals verschärft stellt. Was Tages- oder Wochenzeitungen damals für relevant hhielten, muss es ja nicht alles sein.
Fehler in den Überarbeitungen, lieber Pincerno, sind oft ein Indiz für unpräzise, missverständliche mehrdeutige Formulierungen vorher. Und wenn jemand sich erstmals die Mühe macht, auf deine Aufforderung hin Einwände selber zu beheben, darf man ihm kleinere, leicfht behebbare Fehler zugestehen.
Ich denke, dass TAM, Emkaer, AC und MInderbinder bereits einige ihrer Einwände behoben sehen und dass dieser positive Beitrag den einen von dir festgenagelten Fehler überwiegt. Aber ich kann es auch komplett zurücksetzen, wenn es nicht gefällt. Ist ja nicht meine Kandidatur hier, und wer nicht will der hat schon. Kopilot 18:19, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Ich würde gern weitere Reaktionen abwarten. Olags Reaktion ist eindeutig (und offen gestanden bin ich der jetzigen Struktur nicht abgeneigt). Selbst wenn es sich oben nicht so lesen mag, aber natürlich bin ich für alle Verbesserungen am Artikel dankbar, die dann auch einzelne, leicht zu korrigierende Flüchtigkeitsfehler überwiegen. --Pincerno 18:48, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Ich kann mit der Struktur, die Kopilot in den Artikel gebracht hat, durchaus leben. Die modifizierte Einleitung gefällt mir ausnehmend gut. Die neue Artikelstruktur ist sicher vertretbar. Ob sie den Artikel wirklich besser - und nicht nur anders - macht, liegt vielleicht im Auge des Betrachters, aber Schaden richtet sie sicher nicht an, sodass im Hinblick darauf, dass sich dadurch die Akzeptanz des Artikels erhöhen könnte, es von mir aus so gemacht werden kann. Ich würde am Abend gerne noch einige Präzisierungen im Hinblick auf die Behördenstrukturen und -bezeichnungen sowie auf einige rechtliche Unsauberkeiten einarbeiten. Beste Grüße.--Matthias v.d. Elbe 19:05, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Dann setze ich meinen begonnenen Review mal ungebeten fort:

  • "gerieten...in die Kritik" klingt ein wenig schicksalhaft, wie wenn ein Schwimmer in eine Strömung "gerät" und "die Kritik" ein immer vorhandenes, bekanntes Kontinuum wäre. Besser direkt klar sagen, wer was warum kritisierte.
  • "schon früher hätte auffallen müssen": wieso?
  • "weitere Maßnahmen": welche?
  • "Fehler": welche? warum so um die Fakten herumschleichen, nachdem die Teile davor doch auch sehr konkrete, plastische Details benannten?
  • März 2005, August 2004, 2003 usw: warum chronologisch rückwärts statt vorwärts in diesem Teil? Das würde auch die vermisste Konkretheit sofort schaffen.
  • "stellte die Rebus alle weiteren Bemühungen ein", "da sie davon ausging, dass die Familie fortgezogen war": Hier drängen sich Fragen auf: 1. warum ab 2 Mahnungen einstellen?! 2. war das das übliche Verfahren?! 3. könnte man "die Rebus" eventuell konkreter fassen: Welche Abteilung, welche Sachbearbeiter mit welcher Aufgabe und Qualifikation waren hier genau die Versager?
  • "Ende der 1990er Jahre": bitte präzise datieren.
  • "ein Umschwung in der Politik": was für Politik, Umschwung von wo nach wo?
  • "der rot-grünen Regierung": "damalig" fehlt; Rahmendaten (Regierung von wann bis wann?), eventuell Namen der Hautverantwortlichen
  • "Anlass...": erstmal müsste man den Umschwung selber konkretisieren, bevor man einen Anlass für etwas Unbekanntes nennt.
  • "gestiegene Kosten durch zahlreiche, im Lauf der Jahre geschaffene Ansprüche der Bürger": hmh, das klingt 1.sehr allgemein, 2. irgendwie seltsam vorwurfsvoll, als ob die anspruchsvollen Bürger politische (Fehl-?)Entscheidungen bewirkten, die wiederum solche krassen Folgen wie bei Jessica bewirkten. Wenn es um längere Entwicklungen geht, muss klarer formuliert werden.
  • "wurden...zurückgefahren": wer "fuhr" hier etwas zurück, was heißt das konkret, wer traf die Entscheidungen?
  • "niederschwellig": unverständlich. Waren die gekürzten Familienbesuche vorher "höherschwellig" oder "oberschwellig"?
  • "der Kontroll-und Sanktionsdiskurs": wieder ein offenbar vorhandenes Etwas ohne ZTuordnung
  • "verschärfte sich": inwiefern? Wie eine Windstärke, oder hatten da Menschen etwas mit zu tun?
  • "um diesen Zeitpunkt herum": welchen? Vorher war kein Punkt genannt, sondern ein Zeitabschnitt: "Ende der 1990er Jahre" bzw. "Lauf der Jahre"
  • Dabelstein-Mord: soll Anlass für "verschärften Sanktionsdiskurs" anzeigen, aber man verliert als Leser den Bezug zum Artikelthema dabei aus den Augen. Was hat dieser Mord mit Jessica zu tun?
  • "bereits vorher auffällig geworden": inwiefern? Themenbezug? Relevanz? "in einer offenen Einrichtung untergebracht": Relevanz? Soll das heißen, dass sie trotz "auffälligem" Verhalten (was immer gemeint ist) nicht eingeknastet wurden? Welche reputable Quelle bringt diese Details in diesen (Vorwurfs-)Kontext? POV-Verdacht?
  • "Folgeregierung": folgete wann? Hier werden Namen genant, oben nicht: wieso?
  • "setzte diesen eingeschlagenen Kurs fort": welchen Kurs? Morde, U-Haft oder offener Strafvollzug?
  • "Dennoch...": wieso dennoch? "Schärferer" Kurs war doch von Rotgrün schon "eingeschlagen" worden, es heißt dann ja "weitere Verschiebung".
  • "...zeichnete sich auch im Bereich der Familienbetreuung eine weitere Verschiebung von ambulanten und einzelfallbezogenen Einrichtungen hin zu stationären, flächendeckenden, aber auch repressiveren Institutionen ab. Dazu gehörte beispielsweise die Wiedereinführung geschlossener Heime sowie die informationelle Verschaltung und koordinierte Zusammenarbeit von Jugendhilfe und Polizei": Hier wird dem Laienleser einfach zuviel Vorkenntnis abverlangt und der Sprachstil ist zu abstrakt und UNG-lastig. Wenn OMA die Hintergründe des Mordfalls kapieren soll, muss man diese weit klarer, einfacher, verständlicher auseinanderklamüsern. Vielleicht so:
Familien wurden nun weniger einzeln und ambulant betreut, sondern es wurden wieder mehr geschlossene Heime (für Kinder, Jugendliche, Eltern?) eingeführt. Zugleich arbeiteten Jugendhilfe und Polizei enger zusammen und tauschten Informationen (über betreute, "auffällige", schon inhaftierte oder in Heime verbrachte Personen?) aus.
  • "repressiver": ein beliebtes Fremdwort, bisschen Soziologenkauderwelsch. Lieber deutsch, das ist weniger "repressiv, auch für unsere "Mitbürger mit Migrationshintergrund". ;-)
  • "im Rückblick": Worauf? Eben gerade erst war der Regierungswechsel mit der Kursfortsetzung mitgeteilt worden. "Rückblickend" steht schon zu Beginn dieser längeren Passage.
  • "möglich wurde, Kinder ihren Eltern zu entziehen und sie in geschlossene Einrichtungen zu überstellen": Eben diese klare Aussage fehlte im vorigen Passus.
  • "Verwahrlosung von Kleinkindern als Thema weitgehend unbeachtet": na endlich, zurück zum Artikelthema. Fragt sich bloß, wozu der ganze, ziemlich vage Schlenker zu dem Mord, Sanktionskurs, Jugendkriminalität und geschlossenen Einrichtungen gut war. Reicht dann nicht etwas wie:
Zwischen 1999 und 2005 hatte die Hamburger Politik angesichts finanzieller Engpässe und Kritik am offenen Strafvollzug ihre sozialpolitischen Konzepte geändert und stärker geschlossene Heime für auffällige Jugendliche eingerichtet. Dabei wurde die bisherige, ambulante und individuelle Betreuung einzelner Familien reduziert.

Das würde zwar auch noch kaum etwas erklären, aber leistet trotzdem dasselbe wie der jetzige, mit vielen offtopic-Details angereicherte Passus.

  • Da es hier auch um Politik geht, muss die Überschrift "Rolle der Behörden" überdacht und eventuell angepasst werden: "Sozialpolitische Hintergründe"?
  • "repressiven Maßnahmen": schon wieder repressiv; schon wieder abstrakter Allgemeinbegriff. Einzige Konkretion bisher: Jugendliche kamen nun öfter in geschlossene Heime oder Knast.
  • "kostenintensiv": deutsch "teuer"; wieso eigentlich sind Heime teurer als Familienbesuche und Prävention?
  • "präventiven Bereiche in der Jugendarbeit – darunter auch Hausbesuche –": Familienbesuche stand schon weiter oben. Dass es dabei um Prävention ging, fehlte dort. Was sollte denn präventiv mit Familien- und Hausbesuchen verhindert werden? Morde? Vernachlässigung? Wie? Hmh.
  • Ref 11, Tilman Lutz, verweist im Titel nicht auf Hamburg. Hat er die Sozialpolitik dort speziell untersucht? Gibt es eventuell weitere Untersuchungen dazu?

Soweit erstmal. MFG, Kopilot 20:00, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Nachdem ich einen Teil der Einwände gemäß der Einladung Pincernos zzuvor selber behoben habe, sah ich, dass meine Detailkritik hier komplett (und unabgesprochen) gelöscht wurde. Das erscheint mir recht unmotiviert und als Zeichen mangelnder Wertschätzung meines Beitrags zu dieser Kandidatur. Ich muss das ja alles gar nicht tun, daher habe ich dann mal auf die Version vor meinen Eingriffen zurückgesetzt. Möge jeder selber prüfen, ob meine Bearbeitungen verbessernd waren oder nicht: Versionsvergleich. Bis dahin bleibt die Detailkritik bitte hier. Und ich diskutiere nur hier darüber, denn hier ist die Kandidatur. Da ich daran teilnehmen wollte, habe ich hier gepostet, und hüpfe nicht zwischen zwei Seiten hin und her. Kopilot 22:24, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Das sind aber wirklich größtenteils sehr kleinteilige Sachen, die auf der ARtikeldiskussion besser aufgehoben wären (oder zuvor auf WP:Review gewesen), da sie hier die Diskussion unübersichtlich machen. Dass Du in der Lage bist, sinnvolle Verbesserungen vorzuschlagen ist hier nicht die Frage, aber wie so oft macht (auch) der Ton die Musik.--olag 22:27, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Das ist genauso "kleinteilig" wie andere Mängellisten hier drüber und es hat einen klaren Erkenntniswert für alle Teilnehmer, da ich selber die meisten Einwände schon (freiwillig und gratis) behoben hatte. Es geht dabei nicht um Pfennigfuchserei und Pedanterie, sondern um möglichste Präzision und Konkretion für Laienleser, das sind die meisten. Man kann nicht Teilnehmern auch noch vorschreiben, wo und wie sie Kandidaten kritisieren, wenn man ihre Mitarbeit möchte. Kopilot 22:31, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Na ja, hier auf der Kandidaturseite wäre imho eine zusammenfassende und allgemeine Würdigung hilfreicher als insgesamt zwei Bildschirmseiten mit Vorschlägen von dem Kaliber, dass Picerno z.B. "kostenintensiv" durch "teuer" ersetzen könnte oder dass es eine unklare Formulierung ist, wenn etwas in die Kritik "gerät". Wie gesagt sinnvolle und hilfreiche Vorschläge, aber lohnt sich wirklich ein Streit darüber, ob das hier oder auf der Artikeldiskussion besser aufgehoben ist?--olag 22:56, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Es tut mir leid, Kopilot, dass du das Verschieben (nicht: Löschen) auf die Artikeldisk als unabgesprochenen Affront gegen dich siehst, das lag gewiss nicht in meiner Absicht. Ich danke dir für deine bisherigen Verbesserungen. Und mein guter Wille ist unter anderem daran erkennbar, dass ich gestern eine Unmenge an kB zur Einleitung und zum ersten Abschnitt Umfeld des Opfers Punkt für Punkt beantwortet und abgearbeitet hatte. Für eine Kandidatur waren das eine ganze Reihe an Einzelpunkten, zumal die meisten eher substanzlos waren und Geschmacksfragen über Formulierungen betrafen. Heute kommen wieder 6,5 kB (!) für den zweiten Abschnitt hinzu. Es handelt sich auch hierbei wieder um vorwiegend kleinteilige Einzelfragen zu Formulierungen etc. Aus meiner Sicht ist diese Art des Reviews am besten auf der Artikeldisk aufgehoben, wenn es der Verbesserung des Artikels dienen soll, da du, Kopilot, diese Verfahrensweise in deinen eigenen Kandidaturen ja auch sinnvollerweise präferierst. Wenn ich mir vorstelle, dass sich das ganze Kandidaturen sprengende Prozedere für die verbleibenden Abschnitte von Mal zu Mal immer wiederholt, kann ich nur eines sagen: Das müllt diese Kandidaturseite bis zur Unkenntlichkeit zu. Die Kandidaturen sollen für den Vorschlagenden, den Hauptautoren und den Abstimmenden auch mit einem gewissen Spaßfaktor verbunden sein, sie sind keine Doktorarbeit. Ausartende Kampfkandidaturen, ob beabsichtigt oder nicht, sind nicht Sinn und Ziel der Artikelkandidaturen. Wir können über einzelne Punkte gern auf der Artikeldisk diskutieren, diese Seite kann und soll die uferlose Erörterung an massenweisen kleinteiligen Detailfragen nicht leisten. --Pincerno 23:06, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Die "uferlose Erörterung" scheinst du also als unvermeidbar anzusehen, weil dun sie selber vorhast. Insgesamt muss aber jeder nur noch schauen, ob die Version mit den bereits behobenen Mängeln besser ist. Sehr simpel. Kopilot 08:26, 21. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Ich danke für die Vorschläge und werde heute mit der Abarbeitung beginnen. Die Diskussion hierüber sollte auf der Artikeldisk stattfinden, weil es quasi um Formulierungsveränderungen in jedem einzelnen Satz geht. Den obigen Punkt Welche Abteilung, welche Sachbearbeiter mit welcher Aufgabe und Qualifikation waren hier genau die Versager? kann ich aber schon hier beantworten: So wichtig diese Frage ist, wäre es doch – auch in Anbetracht der bisherigen Kommentare – nicht adäquat, konkrete Personennamen und Abteilungsbezeichnungen der Behörden zu nennen, da auch Beamte einklagbare Persönlichkeitsrechte haben und es in dem Artikel auch nicht darum gehen sollte, konkrete Personen an den öffentlichen Pranger zu stellen. Wir sehen uns dann (hoffentlich) auf der Artikeldisk. --Pincerno 09:18, 21. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Viele der Anregungen von Kopilot betreffen Kleinigkeiten, insbesondere Formulierungsfragen. Daß jemand oder etwas "in die Kritik gerät", ist eine gängige Formulierung und hat nichts Schicksalhaftes, trägt v.a. auch kein Bedauern mit. Derartige Dinge sollten hier in der Tat nicht diskutiert werden; das kann man vielfach so oder so sehen und ist reine Geschmacksfrage. Auf so etwas sollten wir allesamt keine Energie verwenden. - Dann eine Erläuterung zu Begrifflichkeiten: Begriffe wie "niedrigschwellig" u.ä. sind Fachbegriffe aus dem Kinder- und Jugendhilferecht (SGB VIII). Sie beschreiben unterschiedliche Intensitäten von Hilfeleistungen. Weil es sich hier um Fachbegriffe handelt, sollten wir sie nicht ohne Not entfernen. OMA in Ehren, aber das führte zu einer Verwässerung. Das gilt letztlich auch für "repressiv". - Dann: Natürlich ist es interessant zu wissen, wer konkret bei Rebus "versagt" hat. Abgesehen davon, dass wir das heute nicht mehr herausbekommen dürften, habe ich bezüglich einer etwaigen namentlichen Nennung erhebliche datenschutzrechtliche Bedenken. Den Weg sollten wir nicht weiter verfolgen! Gruß.--Matthias v.d. Elbe 09:28, 21. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Lesenswert. Auch wenn die Datenlage nicht sonderlich gut ist, der Artikel ist interessant zu lesen und informativ. --Tim1900 09:36, 21. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Lesenswert Ohne mir die ausufernde Debatte hier im Detail durchgelesen zu haben: Der Artikel liest sich gut, schwerwiegende Fehler sind nicht offensichtlich. Die verwendeten Quellen sind natürlich insofern "dünn" als es nur eine einzige wissenschaftliche Quelle gibt und ansonsten nur allgemeine Medien. Zumindest im juristischen Bereich gibt es soweit ersichtlich keine wissenschaftliche Rezeption - jedenfalls führte eine Suche nach den Aktenzeichen und dem Begriff Fall Jessica nur zu den bekannten gerichtlichen Mitteilungen. Es ist aber auch eher unwahrscheinlich, dass es eine wissenschaftliche Rezeption gibt, weil der Fall m.E. keine wissenschaftlich relevanten strafrechtlichen Probleme aufwirft. Demzufolge wäre es auch ein Fehler, das Urteil des Landgerichts anzufordern und zu verwerten, weil es sich dabei klassisch um Theoriefindung handeln würde. Ein kleines Detail zum Schluß noch: In dem Abschnitt "Einlassungen der beiden Angeklagten" wird erst umfassend die Aussage der Mutter referiert und dann zum Vater festgestellt, dass er sich zu den Vorwürfen nicht äußerte. M.E. ist das missverständlich: Machte er zu den Vorwürfen der Mutter keine Angaben oder machte er einfach in dem gesamten Prozess von seinem Schweigerecht Gebrauch? Falls letzteres, sollte das auch so dargestellt werden. Gruß. --Tavok 11:20, 21. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Erledigt, danke! --Pincerno 15:00, 21. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Ich melde mich nochmal zurück, nachdem ich länger abwesend war. Danke für den konstruktiven Umgang mit meinen Kritikpunkten. In der Tat gehört es zu meinen prinzipiellsten Argumenten, dass man den Artikel nicht isoliert als Artikel über einen Kriminalfall schreiben sollte. In dieser Hinsicht möchte ich meine Argumentation ergänzen, zumal das Auswirkungen auf die Lemmawahl hat: Wikipedia-Artikel sollen ihren Gegenstand insgesamt behandeln, dass heißt in allen relevanten Aspekten. D.h. man kann nicht sagen, dass man etwa das Thema Schuh nur im Hinblick auf die moderne Schuhproduktion behandelt und die Kulturgeschichte des Schuhs außer Acht lassen will. Zumindest wäre eine solche Eingrenzung aber ein schlagkräftiges Argument gegen eine Artikelauszeichnung. Aus diesem Grund finde ich es sehr begrüßenswert, dass TAM sich bereit erklärt hat, aus soziologischer Perspektive am Artikel mitzuarbeiten.
Darüber hinaus war ein prinzipielles Argument, dass der Artikel etwas größtenteils außer Acht ließ, was bisher aber viel besser geworden ist: dass sein Gegenstand ein Diskurs ist. Es ist geradezu ein Missverständnis, wenn im Artikel scheinbare Fakten aufgeführt und damit belegt wurden, dass eine Publikation das jeweilige "Faktum" so dargestellt hat. Um den Unterschied zwischen dieser im Artikel ursprünglich und in der aktuellen Fassung verbesserten Form zu verdeutlichen, stelle ich das hier gegenüber: „In der Nacht vom 28. Februar auf den 1. März 2005 erstickte sie infolge Entkräftung an ihrem Erbrochenen.[4] Kurz vor 7 Uhr morgens rief Marlies Sch. einen Notarzt.[5]“ Jetzt heißt es: „Ab dem 2. März 2005 berichteten große deutsche Tageszeitungen und Nachrichtenmagazine detailliert über den Fall. Nach ihren Angaben hatte Jessicas Mutter am 1. März kurz vor 7 Uhr morgens einen Notarzt gerufen und angegeben, ihre Tochter habe sich nachts erbrochen und sei in ein Koma gefallen.“ Letzteres ist sehr viel besser, es ist sehr erfreulich, dass seit Kandidaturbeginn solche Fortschritte erreicht werden konnten.
Ich bin der Ansicht, dass auf diesem Weg weiter gegangen werden sollte. Sowohl die Berücksichtigung von Sekundärliteratur, als auch die konsequente Standortzuweisung von Aussagen und "Fakten" können dem Artikel nur nützen.
Einerseits denke ich, dass dahingehend noch etwas zu tun ist. Andererseits haben die umfangreichen Verbesserungen (über 100 Bearbeitungen seit Kandidaturbeginn) dazu geführt, dass die Gliederung nicht ganz einsichtig ist. Aktuell beispielsweise heißt Kapitel 1: Todesursache. Warum soll das allem anderen vorangestellt sein? Ich glaube, Kopilot hatte in einer früheren Version diesen Mangel bereits behoben; schade, dass die Zusammenarbeit aufgrund persönlicher Animositäten so schwierig ist.
Zur Lemmawahl: Das Lemma muss, dabei bleibe ich, Fall Jessica lauten, um so mehr, als die politischen und sozialen Aspekte inzwischen Eingang in den Artikel gefunden haben.
Es fällt mir schwer, zu entscheiden, ob die bisherigen Verbesserungen bereits für eine Änderung meines Votums auf lesenswert ausreichen sollten oder nicht. Daher würde ich es präferieren, wenn der Artikel nochmal unabhängig von der Kandidatur bearbeitet würde, um dann einen "fertigen" Artikel erneut den - hoffentlich gewogeneren - KALP-Teilnehmern vorzustellen.
Noch ein paar Anmerkungen:
  • Kataloge von Universitätsbibliotheken (GVK & BVB) kennen bei Suche nach "Mordfall Jessica" nur einen Treffer, vermutlich ein früher Artikel im gedruckten Focus, nicht online auffindbar. Den herauszusuchen dürfte sich lohnen, daher hier die Angaben: Mordfall Jessica: Eine Verwandte belastet Eltern und Behörden. In: Focus. Das moderne Nachrichtenmagazin. 2005, 10, S. 48-49.
  • Zur Sozialarbeitsliteratur dürfte folgender Artikel gehören (zu dem ich leider keine Detailangaben habe, der aber auffindbar sein müsste): wössner, ulrike: kinder: eine chance für jessica und kevin. In: neue caritas. politik, praxis, forschung, 2007.
  • Der Fall Jessica sollte m.E. auf der BKL Jessica verlinkt werden.
Schöne Grüße --Emkaer 15:09, 21. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Wenn Kritikpunkte konstruktiv sind, werden sie selbstverständlich umgesetzt; wenn sie es nicht sind, müssen sie begründet zurückgewiesen werden. Die meisten deiner Einwände waren begründet und haben den Artikel vorangebracht. Durch solche Kritik (auch von anderen) hat der Artikel wirklich gewonnen und das ist allemal zweckmäßiger als eine pauschale Bemerkung.
Das Lemma lautet Mordfall Jessica, weil es dem Artikelersteller und Hauptautoren darum ging, Lesern, die den Fall nur am Rande oder gar nicht mitbekommen hatten, einen gut verständlichen, im Wortsinn lesenswerten Überblick über diesen Kriminalfall und seine unmittelbaren Folgen zu verschaffen. Soziologische und sonstige Aspekte sind zwar nicht unwesentlich, aber eben nur Teilaspekte. Ungeachtet dessen steht der Begriff ja in der Einleitung: „Als Mordfall Jessica oder Fall Jessica wurde im März 2005 der Tod der siebenjährigen Hamburgerin Jessica bundesweit bekannt.“ Ich würde sagen, dass das ein tragfähiger Kompromiss ist.
Zur Mitarbeit Anderer: TAM, Kopilot und nun auch Olag haben weiterführende Beiträge geleistet, die den Artikel sichtbar verbessert haben, ohne ihn in seiner Grundstuktur zu verändern. Diese Art der Mitarbeit bei kandidierenden Artikeln ist mustergültig; ich bin den dreien für ihre Ergänzungen dankbar und natürlich allen anderen, die positiv zum Artikel beitragen.
Den Fall Jessica werde ich weiterleiten. Übrigens, du schriebst: „Es fällt mir schwer. zu entscheiden, ob die bisherigen Verbesserungen bereits für eine Änderung meines Votums auf lesenswert ausreichen sollten oder nicht.“ Dazu erlaube ich mir den Hinweis, dass es nicht nur keine Auszeichnung oder lesenwert gibt, sondern auch noch der Mittelweg für Unschlüssige: neutral. Gruß --Pincerno 10:05, 23. Nov. 2011 (CET)Beantworten

 Info: Ich habe den Abschnitt zu den Todesumständen jetzt ergänzt und mit kriminologischen Quellen belegt. Es stand aber auch vorher nichts falsches drin, soweit ich das erkennen konnte. Im Nachwirkungsabschnitt habe ich eine politikwissenschaftliche Perspektive eingebracht und versucht, die Kritik an den Vorgängerregierungen sowie den auf den Fall folgenden Maßnahmen darzustellen. Die Darstellungen zu den Lebensbedingungen und der Vorgechichte der Mutter decken sich ebenfalls mit der rechtsmedizinischen Quelle und ließen sich durch sie ersetzen.--Toter Alter Mann 17:49, 21. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Das Problem: Dieser Artikel ist nach den vorhandenen Quellen sorgsam und neutral erstellt worden, nicht zuletzt dank meiner Mithilfe (Danke für die Blumen). Er unterscheidet sich dadurch von einem ganzen Haufen unbrauchbaren Schrotts, der sich durch völlige Irrelevanz oder POV oder sonstige schwierwiegende Mängel auszeichnet. Hier an dieser Stelle bedaure ich, dass wir nicht eine weitere Auszeichnungsstufe besitzen, nämlich "Ordentlich". Das ist, im Wissen darüber, was hier stellenweise sonst für Müll abgelagert wurde, (leider!) schon eine Auszeichnung. MfG, TJ.MD 18:02, 21. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Lesenswert Sachliche Schilderung eines furchbaren Geschehens. Ebenso neutral erscheint die Darstellung der Rolle der Behörden und deren Reaktionen mit Blick auf die Zukunft. -- Lothar Spurzem 10:39, 22. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Lesenswert Ganz klar lesenwert. --Thkgk 19:31, 22. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Lesenswert der artikel, den ich seit langem beobachte, hat sich im laufe dieser kandidatur sehr gut von einer "journaille" zu einer wirklich informativen und sachlichen darstellung entwickelt, darum mein votum. ich habe allerdings die anmerkung, dass mich eine derartige entwicklung im laufe einer kandidatur irritiert: warum war der artikel vorher nicht auf kalp? wie sind die lesenwert-voten am anfang der kandidatur mit den hier untenstehenden zu vergleichen? --emma7stern 10:37, 23. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Hi Emma, Du hast recht, dass das irritierend ist, wobei ich da selbst aktuell mit verantwortlich bin und angeheizt habe. Der Artikel war aber vom 10. - 20. April 2010 in der Review. Ein strukturelles Problem bei WP:Review / WP:KALP ist, dass sich viele Benutzer fürs Abstimmen (und gekürt werden) interessieren, aber wenige Lust haben sich aktiv oder passiv im Rahmen des Reviewverfahrens einzubringen. Mein ceterum censeo.--olag 11:14, 23. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Für mich ist das nachvollziehbar: Der Artikel ist von formalem Inhalt und Qualität her lesenswert, aber das sind viele andere Artikel auch. Es ist das emotionale Thema des Artikels, das hier einen recht großen Zulauf bewirkt, und das ist nicht negativ gemeint, im Gegenteil. Die KALP-Diskussion ist gegenwärtig 116 kB groß und damit viermal größer als der Artikel selbst. Zeitweise hat diese Diskussion die Hälfte der gesamten KALP-Seite ausgemacht. Das sind die Belege dafür, dass das Thema des Artikels kein gewöhnliches Thema ist. Unter dieser Voraussetzung der vielen Leser ist es klar, dass sich der Artikel verändert und glücklicherweise auch weiterentwickelt. Dennoch ist es gelungen, den Artikel in seiner klaren und übersichtlichen Grundstruktur genauso zu belassen wie sie sich zu Beginn der Kandidatur darstellte; der Artikel ist eben "nur" an vielen Stellen sinnvoll ergänzt worden und hat damit insgesamt an Qualität, Informationsgehalt und Ausgewogenheit zugelegt.
Und noch etwas Anderes ist ganz wichtig: Bis auf einige Stellen ist die Diskussion sehr sachlich, sachbezogen und konstruktiv geführt worden. Das hat nicht nur dem Diskussionsklima, sondern auch dem Artikel sichtlich gut getan. --Pincerno 11:55, 23. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Lesenswert Der Artikel erfüllt meiner Meinung nach die Kriterien für einen lesenswerten Artikel. Gruß, --Gamma127 19:03, 23. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Eine umfangreiche Diskussion über einen emotionalen Fall. Während der Diskussion wurde der Artikel noch vielfach bearbeitet und nachgebessert, was sich auch in den Votumsänderungen einiger Benutzer zeigte. Zahlenmäßig sind die Bedingungen für Lesenswert eindeutig erfüllt. Qualitativ muß bei Voten mit Veto und keine Auszeichnung auch inhaltich der Gehalt der dort vorgebrachten Argumente besonders geprüft werden, immerhin auf 118 kB verteilt. Daher auch meine Bitte um weitere Auswerterstimmen [12], um nicht etwas gravierendes zu übersehen, denn es gilt nach wie vor Enthält eine Seite auch nur einen nachgewiesenen gravierenden inhaltlichen Fehler, so ist sie unabhängig vom Abstimmungsergebnis nicht oder nur mit einem begründeten niedrigeren Status auszuzeichnen.[13] Vom ersten Eindruck her konnte ich keine gravierenden Fehler mehr entdecken, bzw. wurden die potentiell heiklen Punkte und deren Bewertung von Zweitauswerter Krächz freundlicherweise klar ausformuliert: Schwierige Ausgangslage für eine Auswertung. Quantitativ ist die Sache ja klar. Wichtige Gegenargumente waren m.E. in etwa a) generelle Auszeichnungsunfähigkeit aufgrund mangelnder wissenschaftlicher Literatur -> kein Veto, dieses Kriterium gibt es nicht, für jedes Lemma müssen nach Möglichkeit die besten vorhandenen Quellen gewählt werden, da sehe ich keine nachgewiesene K.O.-Studien, die unter den Tisch gefallen wären. Die angegebene journalistische Literatur passt zum Lemma. b) Fehlende Distanz/unnötiger Voyerismus -> kein Veto, da dies während der Kandidatur deutlich abgemildert wurde und "Lesenswert" die Fachsprache des jeweiligen Lemmas (hier Journalisten-Sprech) bis zu einem gewissen Grad duldet. Da es hier auch auf Zwischentöne ankommt, ist das vor allem kein Veto gegen die klare Stimmmehrheit mehr. c) Einseitige Darstellung zu Ungunsten der Beschuldigten -> kein Veto, auch hieran wurde gearbeitet. Der Sachverhalt muss aber dennoch dargestellt werden dürfen. Dass dabei überführte und verurteilte Täter nicht gut wegkommen, liegt in der traurigen Natur der Sache. d) Einzelheiten und Kleinigkeiten in Summe -> Sofern noch vorhanden, innerhalb der Lesenswert-Toleranz -> Kein Veto. Ich würde also auch auf Lesenswert auswerten. --Krächz 00:08, 7. Dez. 2011 (CET) [14]. Gravierende Mängel wurden also nicht mehr festgestellt, kleinere Mängel sind bei Lesenwert erlaubt.Beantworten

Daraus folgt, der Artikel in dieser Version ist Lesenswert. --Vux 14:59, 7. Dez. 2011 (CET)Beantworten

Dazu auch: [15], [16] und [17]. --Pincerno 22:55, 2. Jan. 2012 (CET)Beantworten