Diskussion:Reziprozität (Soziologie)

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Eine reziproke Kreuzung ist in der klassischen Genetik ein Erbgang, bei dem das Geschlecht der Organismen der Parentalgeneration sich weder phänotypisch noch genotypisch auf die Filialgeneration auswirkt.

In der Medizin stehen Agonist und Antagonist reziprok zueinander.

In der Zahnmedizin werden z.B. einander gegenüberliegende Zähne (Oberkiefer/Unterkiefer) als reziprok (Agonist/Antagonist) bezeichnet.

Die Pharmazie bezeichnet gegensätzlich wirkende Arzneien als reziprok wirksam.


Telekommunikation[Quelltext bearbeiten]

Im Bereich der Telekommunikation wird von "reziproken Terminierungsentgelten" gesprochen. Damit wird das Verfahren beschrieben, dass die alternativen Teilnehmernetzbetreiber an die Deutsche Telekom AG für Verbindungen in deren Netz den gleichen Betrag wie diese für deren Weiterleitung an die Wettbewerber zahlen. Unterscheiden sich diese beiden Beträge wird dies als "nicht-reziprokes Entgelt" bezeichnet. Die Telekommunikationsanbieter verstehen unter Reziprozität die gegenseitige Berechnung von Durchleitungsgebühren (siehe auch Interconnection). Ruft ein Kunde des Anbieters A einen Kunden des Anbieters B an, so fallen Durchleitungsgebühren an. Diese sind in der Regel bereits im Telefontarif des Anrufers enthalten, oder belaufen sich auf z.B. 0,2 cent/min.Als Rechnungstext steht dann meist so etwas wie "Zuschlag zu Verbindungen anderer Netzbetreiber".

Sprachwissenschaft[Quelltext bearbeiten]

In der Linguistik bezeichnet man eine Verbform als reziprok, wenn eine Handlung von zwei Handlungsteilnehmern wechselseitig ausgeführt wird.

Im Deutschen bildet man eine Reziprokform mit dem Reziprokpronomen einander, z. B. sie schlugen einander.

Da Subjekt und Objekt gegenseitig die Handlung ausführen, kann eine Reziprokform nur von Verben gebildet werden, die ein Objekt besitzen. Von Verben wie gehen oder schlafen ist eine solche Form nicht möglich. Das Subjekt einer reziproken Verbform kann nicht in der Einzahl stehen, da mindestens zwei Handlungsteilnehmer für eine wechselseitige Handlung erforderlich sind.

Reziprozität in der Handelspolitik[Quelltext bearbeiten]

Reziprozität ist ein Prinzip in der internationalen Handelspolitik. Es besagt, dass sich zwei Staaten Vergünstigungen im Außenhandel auf Gegenseitigkeit gewähren. Im Zuge der Gründung des GATT und später der WTO hat das Prinzip der Reziprozität an Bedeutung für die Regelung internationaler Handelsbeziehungen verloren zu Gunsten der Prinzipien der Meistbegünstigung und der Inländerbehandlung.