Diskussion:Russische Phonologie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Noch eine Frage[Quelltext bearbeiten]

Ich lese: "и" wird als /ɪ/ ausgesprochen, wenn es Zischlauten folgt, die durch "ж", "ш", "щ", "ц" und "ч" wiedergegeben werden..." Das kann doch einfach nicht richtig sein: "ж", "ш" und "ц" sind immer hart, "щ" und "ч" immer weich, also wird "и" nach "ж", "ш" und "ц" doch sicherlich als /ɨ/ ausgesprochen? Oder hab ich es immer falsh gelernt?? Homun 21:41, 5. Jan. 2007 (CET)[Beantworten]


Ist die Transkription жёлтый /'ʒoɫ.tɪj/ richtig? Ich erwarte eher /'ʒoɫ.tɨj/ (auch in anderen, vergleichbaren Fällen. homun 21:24, 5. Jan. 2007 (CET)[Beantworten]

Ist diese Frage in der Neufassung des Artikels ausreichend beantwortet? --Babel fish 08:26, 29. Aug. 2009 (CEST)[Beantworten]

Aussprachedarstellung in IPA[Quelltext bearbeiten]

Das "harte" L des Russischen (л) wird in IPA anders dargestellt als im Artikel Russische Phonetik, das sorgt für Verwirrung. --RokerHRO 10:53, 13. Okt 2005 (CEST)

Wenn du das Zeichen /ɫ/ meinst, dann habe ich Folgendes dazu zu sagen: Wie bei jedem russischen Konsonantenlaut wird die palatalisierte Aussprache durch /ʲ/ gekennzeichnet. Fehlt dieses /ʲ/, dann muss der Laut entsprechend hart ausgesprochen werden. Warum soll denn das harte "л" ein Extra-Zeichen haben, und die anderen Konsonanten nicht? Ich gehe davon aus, dass du dich auf die Infos aus dem Artikel Stimmhafter lateraler alveolarer Approximant bezogen hast. Nun, nicht alles, was in der Wikipedia geschrieben steht, ist auch (absolut) richtig. Damit will ich aber nicht sagen, dass das falsch ist. Ich weiß es einfach nicht. Die anderssprachingen Artikel, die sich mit der russischen Phonetik befassen, verwenden nie das Zeichen /ɫ/ für das harte "л". Ich auch nicht. Es ist richtig, dass ein /l/ von einem Engländer oder einem Russen eher als /ɫ/ und von einem Deutschen oder einem Franzosen eher als /lʲ/ ausgesprochen wird. Doch ich denke, dass Leute, die sich für eine bestimmte Sprache interessieren und sich mit der Phonetik auseinandersetzen, über solche Nuancen Bescheid wissen und die Laute durch Hören und Nachahmen auch richtig aussprechen (oder es zumindest versuchen). Das Zeichen /ɫ/ wird oft in der Transkription englischer Wörter verwendet, um zu zeigen, dass das englische "L" anders, nämlich "dunkel", als das deutsche oder französische "L" ausgesprochen werden muss. Falls du der Meinung bist, dass /ɫ/ richtiger ist, kannst du das gerne ändern. Gruß, -- Tobo71de 13:35, 13. Okt 2005 (CEST)

zwei kleine Fehler - vielleicht - ich weiß nicht genau[Quelltext bearbeiten]

Im Abschnitt Das harte und das weiche Zeichen "ъ" und "ь" steht unter der Überschrift Das harte Zeichen "ъ" der Satz: Deshalb kommt "ъ" nur im Wortinneren und immer vor einem jotierten Vokal vor, z.B.:...

Müßte es statt vor nicht nach heißen?

Im Artikel steht es richtig. Vor einem jotierten Vokal und nach einem Konsonant. Also immer dazwischen. --AlB 10:46, 3. Jan 2006 (CET)

Unter der Überschrift Das weiche Zeichen "ь" steht der Satz: Außerdem wird das weiche Zeichen am Wortende in weiblichen Substantiven vor Konsonanten "ж", "ш", "щ" und "ч" geschrieben.

Müßte es nicht auch hier statt vor nicht nach heißen?--stefan 22:11, 2. Jan 2006 (CET)

Habe geändet!--AlB 10:46, 3. Jan 2006 (CET)
1. Der Satz "Das "ъ" kommt nur im Wortinneren und immer vor einem jotierten Vokal vor" ist absulut identisch mit dem Satz "...Vor einem jotierten Vokal und nach einem Konsonanten...". Das "ъ" liegt also immer dazwischen, wie du selber sagst, also immer im Wortinneren. Da der Zweck und Sinn eines harten Zeichen "ъ" ist, die palatalisierte Aussprache des vorangegangenen Konsonanten "vorzubeugen", kann das "ъ" niemals zwischen zwei Konsonanten bzw. zwei Vokalen liegen - es kommt somit nur NACH einem Konsonanten und VOR einem Vokal vor.
2. Im Satz "Außerdem wird das weiche Zeichen am Wortende in weiblichen Substantiven vor Konsonanten "ж", "ш", "щ" und "ч" geschrieben." muss in der Tat "NACH" stehen - ist aber bereits korrigiert worden. Danke dir, AIB! Das sind typische Copy-Paste-Fehler, die ich immer wieder mache, weil ich so schreibfaul bin ;-)
Lieben Gruß aus Münschen und nur das Besten im Jahr 2006! -Tobo71de 00:10, 4. Jan 2006 (CET)
Das mit Nummer 1 ist mein Fehler. Ich habe meinen Text da falsch plaziert. Die richtige Reihenfolge kann man über die Versionsgeschichte verfolgen. --AlB 14:09, 4. Jan 2006 (CET)
Kann ein hartes Zeichen nicht auch zwischen zwei Konsonanten stehen, wenn dem zweiten ein jotierter Vokal (oder ein weiches Zeichen) folgt, um zu sagen: Auch wenn der Konsonant nachher weich ausgesprochen wird, dieser wird es nicht?--2001:A61:260D:6E01:D95:7F73:7F18:6314 15:17, 22. Dez. 2017 (CET)[Beantworten]

Tabellenformatierung[Quelltext bearbeiten]

Die beiden Tabellen:

  1. Aussprache russischer Vokalbuchstaben in unbetonter Position
  2. Russische Konsonantenbuchstaben [und deren Aussprache]

sind unglücklich breit formatiert (z.b. für bildschirme, die auf Hochformat gedreht sind, oder eine kleinere auflösung haben). Beim Ausdruck auf Papier werden sie brutal abgeschnitten. Wer zieht sich dieses tockene Thema schon am Monitor rein. Ich schlage eine Halbierung der Breite vor.

Ansonsten netter Artikel. Die Beispiele machen das Thema für den Normalverbraucher noch irgendwie verdaulich - könnten wegen mir sogar noch mehr Beispiele sein.--stefan 22:19, 2. Jan 2006 (CET)

Hallo, Stefan!
Es freut mich sehr, dass du den Artikel verdaulich findest, auch wenn das Thema, wie du selber anmerkst, ziemlich trocken ist ;-). Aber nun Spaß bei Seite: Wenn du Lust und Zeit hast, kannst du die genannten Tabellen gerne umformatieren - ich persönlich habe nichts dagegen. Beim Anlegen dieser habe ich lediglich versucht, den Artikel übersichtlicher und "nicht so lang" zu machen. Dabei sind aber die viel zu breiten Tabellen herausgekommen, wie ich nun von dir höre. Wie gesagt, du kannst sie gerne ändern.
Zum Thema "mehr Beispiele" möchte ich nur sagen, dass ein Enzyklodädie-Artikel nach Möglichkeit kurz zu halten gilt.
Lieben Gruß aus München und ein erfülltes und gesundes Jahr 2006 wünscht dir -Tobo71de 23:56, 3. Jan 2006 (CET)

Widerspruch in diesem Artikel?[Quelltext bearbeiten]

Erst steht es im Artikel:
**"я" wird als /ʲæ/ ausgesprochen und bewirkt somit die Palatalisierung vorangehender Konsonanten:

      • zwischen zwei palatalisierten Konsonanten, z. B.: пять /pʲætʲ/, ляпис /'lʲæ.pʲɪs/;
      • zwischen einem Konsonanten und vor "ч" bzw. "щ", z. B.: мяч /mʲætʲʆ/, хрящик /'xrʲæ.ʆʆɪk/.
        Aber oben: "я" → /ɪ/1 пять /pʲatʲ/ - пята́к /pʲɪ.ˈtak/ - also, [a] oder [æ]? In meiner Muttersprache gibt es auch ä [æ], aber nie hab' ich zwishen den palatalisierten Konsonanten liegenden russischen /ja/-Buchstaben als [æ]-Vokal identifiziert (vielleicht betrügen mich meine Ohren).Constanz 18:45, 5. Okt 2006 (CEST)

Ne, ist schon richtig so. Es kommt auf die Betonung an. Jedoch spreche ich persönich ehe /pʲeˈtak/ aus --Prandr 16:40, 21. Nov. 2006 (CET) Noch dazu wird "я" nie als /æ/ausgesprochen. Also jetzt gibt es was zu korrigieren...--Prandr 17:18, 21. Nov. 2006 (CET)[Beantworten]

In der Neufassung des Artikels heißt es, dass /a/, /o/ und /u/ zwischen zwei palatalisierten Vokalen weiter vorne gesprochen werden, also wie [æ], [ɵ]~[ø][] und [ʉ]~[y]. Ist diese Erklärung korrekt, ausreichend und verständlich? --Babel fish 08:26, 29. Aug. 2009 (CEST)[Beantworten]

Hallo! Ich kann es zwar nicht richtig begründen, aber ich bin über folgende Aussage gestolpert:

  • Im Russischen traditionell Кёнигсберг (Kjonigsberg) genannt. Für ё gibts ja ein paar Sonderregeln. Wie wird das aber nun "traditionell" ausgesprochen. Tatsächlich Kjonigsberg, oder wie im Ostpreußischen dort üblich, mehr gezogen Keinigsberg/Keynigsberg?Oliver S.Y. 11:24, 22. Jun. 2008 (CEST)[Beantworten]
Laut dem Artikel wäre die Aussprache [kʲønʲiksbɛrk], also in etwa Kjönigsberg. -- Lotteraner 12:15, 22. Jun. 2008 (CEST)[Beantworten]
Und genau diese Antwort wollte ich nicht lesen ;), trotzdem danke. Wenn hier von "traditionell" die Rede ist, halte ich die aktuellen Regeln für Unfug. Und ganz ehrlich, wenn ich Neubürger mit solchen Namen wie "Mikhail Saltzman" höre, frage ich mich, ob bei diesen Regeln wirklich die Realität der Sprache, oder Theorien von Professoren eine Rolle spielen. Also klar, seit 1945 Kaliningrad, Königsberg wohl dabei auch im Russischen nur ein historischer Begriff, aber wie war die Tradition. Kann gut mit "Kjönigsberg" als Lautfassung leben, nur ob mir das die anderen Autoren da durchgehen lassen?Oliver S.Y. 19:09, 22. Jun. 2008 (CEST)[Beantworten]
Übrigens meine ich mich zu entsinnen, irgendwo einmal gelesen zu haben, dass es unter jungen Königsbergern (Russen, wohlgemerkt) wieder in sein soll, „Kenig“ zu sagen. Ob das allerdings wirklich weit verbreitet ist, oder nur von einer Minderheit verwendet wird, weiß ich nicht. -- Lotteraner 18:43, 24. Jun. 2008 (CEST)[Beantworten]
Ja, stimmt, ist verbreitet, und klingt eher wie Kenig als wie Kjönig oder Kjonig. Aber das ist nicht die Standardaussprache. -- SibFreak 19:05, 24. Jun. 2008 (CEST)[Beantworten]
Im Russischen wird Кёнигсберг (Kjonigsberg) ['kʲoniksberk], [kʲoniks'berk] oder sogar[kʲeniks'berk] ausgesprochen. Es gibt kein [ø] im Russischen, aber die erste Version ist der deutschen sehr ähnlich..--Atitarev 05:59, 6. Nov. 2008 (CET)[Beantworten]

Schrägstriche[Quelltext bearbeiten]

Gibt es einen Grund, weshalb die phonetischen Beispiele in Schrägstrichen statt in eckigen Klammern stehen? Schrägstriche halte ich bei den meisten Beispielen für falsch. Gismatis 05:17, 12. Jul. 2008 (CEST)[Beantworten]

Ich habe versucht, in der Neufassung sauber zwischen phonologischer und phonetischer Transkription zu unterscheiden. Ich hoffe, das ist gelungen. Die phonetischen Realisierungen sind allerdings z.T. noch zu ergänzen. --Babel fish 08:26, 29. Aug. 2009 (CEST)[Beantworten]

Ich möchte einmal anmerken, dass unter "Betonte Vokale" das deutsche Beispiel <Miete - Mitte> nichts mit der phonetischen Länge der Vokale zu tun hat. Das lange deutsche i ist ein [i], das kurze hingegen ein [ɪ]. Gleiches bei e: <Beet, Bett> sind [e] und [ɛ]. <Rate - Ratte> mit /a/ scheint hingegen zu stimmen.

nicht allgemeinverständlich[Quelltext bearbeiten]

Seit wann gehört das IPA zum Allgemeinwissen? Ist es dem Durchschnittsleser wohl kaum zuzumuten, einige hundert Male zwischen diesem Artikel und der Liste der IPA-Zeichen hin und her zu wechseln. --88.77.15.168 12:37, 20. Feb. 2009 (CET)[Beantworten]

Etwas „besseres“ gibt es nicht. Man kann sich die IPA-Liste auch ausdrucken, oder in einem anderen Browserfenster öffen, sodass man mit einem Tastaturgriff hin-und herspringen kann (das hier zu erklären, geht schon recht weit, nicht?). -- SibFreak 12:48, 20. Feb. 2009 (CET)[Beantworten]

Schulaussprache oder Phonetik[Quelltext bearbeiten]

Der Artikel beschreibt im Wesentlichen nicht die Phonetik des Russischen (obwohl der Titel das suggeriert), sondern wie man vom Schriftbild (von den Buchstaben, nicht von den Phonemen!) auf die Aussprache schließen kann. --Babel fish 08:43, 28. Jul. 2009 (CEST)[Beantworten]

Details:

  • Es wird nicht klar zwischen Phonetik und Phonologie unterschieden:
    • „Die phonetische Struktur ... zählt 42 ... Phoneme
      (erster Satz!)
    • es gebe „nur sechs Vokallaute
      (Wissenschaftliche Darstellungen führen meist nur fünf Vokalphoneme und mindestens fünf Allophone – also insgesamt zehn Vokal„laute“ – auf. Es ist unklar, ob mit „Lauten“ hier phonetische Vokale oder Vokalphoneme gemeint sind.)
  • Es wird nicht klar zwischen Schrift bzw. Rechtschreibung und Phonetik bzw. Phonologie unterschieden:
    • immer wieder: „Buchstaben und deren Aussprache“, „Buchstaben und ihre Verwendung“
      (Die Rechtschreibung wäre in einem eigenen Artikel besser aufgehoben.)

Untenstehend ein rudimentärer Vorschlag für eine radikale Veränderung des Artikels. --Babel fish 10:33, 28. Jul. 2009 (CEST)[Beantworten]

Wieso eigentlich soviele Phoneme? Die kann man doch hübsch vermindern? Ein Phonem muß ja nicht immer der gleiche Laut sein. Und Entitäten soll man vermindern, habe ich mal gehört.
1. fünf Vokalphoneme a - e - i - o - u.
2. 17 Konsonantenphoneme (gemäß Umschrift) b, v, g, d, sh/zh, z, k, l, m, n, p, r, s, t, f, ch, sch: 17, (es gibt dann noch ein besonderes Zeichen für ts, das sind aber zwei Phoneme)
3. ein Phonem "palatalisiere den vorangehenden Konsonanten (und daneben gelegentlich noch weitere)", in der Schrift entweder durch die besonderen Zeichen für tschj und schschj (jeweils drei Phoneme) oder durch das Verwenden des jeweiligen jotierten Vokals, und wo das nicht möglich ist, durch weiches Zeichen dargestellt (kann wohl nicht nach sch stehen, außer das Phonem ist verdoppelt oder ein t geht voraus),
4. ein Phonem "j", das sowohl das diphthongbildende i als auch das eigentliche j umfaßt und in ersterem und manchmal (in Fremdwörtern?) in letzterem Fall durch das I mit dem Breve, im übrigen durch das Verwenden des jotierten Vokals und außer am Wortanfang zusätzlich durch ein hartes oder weiches Zeichen davor ausgedrückt wird,
summa 24 Phoneme und nicht 42.--2001:A61:260D:6E01:FD44:66FE:20FD:AB22 03:53, 22. Dez. 2017 (CET)[Beantworten]

Die russische Sprache hat fünf Vokalphoneme und je nach Zählweise 32 bis knapp über 40 Konsonantenphoneme. Als Lautschrift wird in diesem Artikel das Internationale Phonetische Alphabet (IPA) verwendet, als Transliteration der kyrillschen Schrift die Norm ISO 9. Phonetische Transkriptionen stehen in eckigen Klammern, phonologische Transkriptionen zwischen Schrägstrichen, Transliterationen der kyrillischen Schreibweise zwischen einfachen Guillemets.

Eine ältere Standardaussprache war vor allem an die in Moskau übliche Aussprache<ref>московское произношение. In: Энциклопедия «Москва» (yandex.ru).</ref> angelehnt; die heutige Standardaussprache ist im Vergleich dazu stärker am Schriftbild orientiert.<ref>Михаил Викторович Панов: История русского литературного произношения ХVIII-ХХ вв. Едиториал УРСС, Moskau 2007;
Г.Е. Кедрова, В.В. Потапов, Е.Б. Омельянова, А.М. Егоров: История русского литературного произношения (МГУ).</ref>

Das Russische hat einen dynamischen Akzent. Betonte Vokale werden halblang gesprochen. Der Wortrhythmus unterscheidet sich deutlich vom Deutschen: Für das Deutsche ist ein Wellenrhythmus mit einer Hauptbetonung und bei längeren Wörtern eine oder mehrere Nebenbetonungen charakteristisch; im Russischen steigt die Schallfülle der Vokale bis zur betonten Silbe kontinuierlich an, nachtonige Silben sind stark geschwächt.<ref>Nach Nina Noll, Reinhard Wenk: Russische Betonung. Buske, Hamburg 2003, S. 12.</ref>

Im Gegensatz zum Deutschen liegt im Russischen die Betonung häufig auf grammatischen Endungen und nicht auf der Stammsilbe, es gibt im Zusammenhang mit der Flexion häufig Betonungswechsel, und Komposita werden auf der letzten Komponente betont.<ref>Ruben I. Avanesov: Die Betonung in der modernen russischen Literatursprache [Udarenie v sovremennom russkom literaturnom âzyke]. Max Niemeyer, Halle/Saale 1958. Übersetzung: Günter Rassler.</ref> Beispiele<ref>Nach Nina Noll, Reinhard Wenk: Russische Betonung. Buske, Hamburg 2003, S. 11.</ref> (betonte Vokale sind fett dargestellt):

Russisch (Transliteration) Deutsch Anmerkung
stolâr Tischler Im Russischen ist die Endung betont, im Deutschen der Stamm.
stol – stola der Tisch – des Tisches Im Russischen springt die Betonung im Genitiv auf die Endung, im Deutschen bleibt der Stamm betont.
âzykoznanie Sprachwissenschaft Im Russischen ist der zweite Teil des Kompositums betont, im Deutschen der erste.

Das Russische hat fünf Vokalphoneme: /a, e, o, i, u/.<ref>Vergleich mit anderen Sprachen in John Ellery Clark, Colin Yallop, Janet Fletcher: An Introduction to Phonetics and Phonology. Blackwell, Malden/Oxford/Carlton 2007, S. 102.</ref> In unbetonten Silben werden die Vokale „reduziert“ (s.u.) und nach manchen Autoren gibt es in unbetonten Silben nur drei Vokalphoneme: /a, i, u/.<ref>Zum Beispiel Anatole Lyovin: An Introduction to the Languages of the World. Oxford University Press 1997, S. 65.</ref>

Vokale in betonten Silben[Quelltext bearbeiten]

Die Allophone der betonten Vokale werden von der phonetischen Palatalisierung der Konsonanten in der Umgebung bestimmt. /a, o, u/ werden neben palatalisierten Konsonanten mit stärker vorderen (palatalen) Übergängen oder im Extremfall durchgängig weiter vorne gesprochen: /lʲúlʲka/ [ˈlʲylʲkɐ] „Wiege“, /pʲatʲ/ [pʲætʲ] „fünf“ .<ref></ref> /i, e/ werden nach nicht-palatalisierten Konsonanten stärker hinten gesprochen: /i/ wird zu [ɨ], /e/ zu [ɛ].<ref></ref>

Vokale in unbetonten Silben[Quelltext bearbeiten]

In unbetonten Silben werden Vokale deutlich „reduziert“, d.h. zentralisiert und es werden nur vier Vokale unterschieden: [ɪ, ə, ɐ, ʊ]. Diese Erscheinung - besonders in Bezug auf den Wechsel von unbetontem /o/ zu [ɐ] heißt auf Russisch akan’e (аканье).<ref>Аканье In: Большая советская энциклопедия (yandex.ru)</ref> In manchen Dialekten werden nicht alle Vokale so stark reduziert; dieses Fehlen der Reduktion wird als okan’e (оканье) bezeichnet.<ref>Оканье In: Большая советская энциклопедия (yandex.ru)</ref>

/a, o/ nach nicht-palatalisierten Konsonanten werden unmittelbar vor betonten Silben sowie am Wortanfang zu [ɐ], sonst zu [ə].

/a, e, o/ nach palatalisierten Konsonanten werden zu [ɪ].

/e, o/ nach nicht-palatalisierten Konsonanten werden unmittelbar vor betonten Silben zu [ɪ], sonst zu [ə].


„/a, e, o/ nach palatalisierten Konsonanten werden zu [ɪ]. Beispiele:

Liebe Autoren des Artikels, meiner Meinung nach wird das Wort село nicht als sʲoˈlo gelesen oder ausgesprochen. Welche Bedeutung der Zusatz (sic!) hier hat, kann ich leider auch nicht verstehen. Für jede Rückmeldung wäre ich dankbar. --Morgenreif (Diskussion) 14:56, 18. Apr. 2014 (CEST)[Beantworten]

Konsonantenphoneme und -allophone (Allophone bzw. Laute mit unklarem phonemischem Status in eckigen Klammern):<ref></ref>

labial dental palatal velar
Plosiv / Affrikate stimmlos p pʲ t tʲ ʦ ʧʲ k [kʲ]
stimmhaft b bʲ d dʲ ʣ [ʤʲ] ɡ [ɡʲ]
Frikativ stimmlos f fʲ s sʲ ʃ [ʃʲʃʲ] x [xʲ]
stimmhaft v vʲ z zʲ ʒ [ʒʲʒʲ] [ɣ]
Nasal m mʲ n nʲ
Liquida l lʲ r rʲ
Approximant j

их дом [jɪɣ ˈdɔm] „ihr Haus“

Palatalisierung[Quelltext bearbeiten]

Bei dentalen und labialen Konsonanten gibt es vor allen Vokalen außer /e/ einen phonologischen Kontrast zwischen einer palatalisierten und einer nicht-palatalisierten Variante. Die velaren Konsonanten sind vor /i/ und /e/ palatalisiert, sonst nicht. /ʦ, ʃ, ʒ/ sind immer nicht-palatalisiert, /ʧʲ, ʃʲʃʲ, ʒʲʒʲ, j/ sind immer palatalisiert.<ref></ref>

Stimmhaftigkeit[Quelltext bearbeiten]

Stimmhaftigkeit und Stimmlosigkeit sind phonologisch distinktiv. Stimmlose Konsonanten sind im Gegensatz zum Deutschen nicht aspiriert. Am Wortende werden stimmhafte Konsonantenphoneme stimmlos gesprochen.<ref>Vergleich mit anderen Sprachen in John Ellery Clark, Colin Yallop, Janet Fletcher: An Introduction to Phonetics and Phonology. Blackwell, Malden/Oxford/Carlton 2007, S. 110.</ref> Die Stimmhaftigkeit eines Konsonanten assimiliert sich an die Stimmhaftigkeit des folgenden Konsonanten.<ref>vgl. John Ellery Clark, Colin Yallop, Janet Fletcher: An Introduction to Phonetics and Phonology. Blackwell, Malden/Oxford/Carlton 2007, S. 128.</ref> Bei Nasalen, Liquiden und /j/ trifft dies jedoch nur teilweise zu: Sie lösen in der Regel keine Assimilation der Stimmhaftigkeit aus.

Ein Konsonant wird in der Regel palatalisiert, wenn ihm ein palatalisierter Konsonant folgt.

Man unterscheidet in der Regel sieben „Intonationskonstruktionen“ (интонационные конструкции), abgekürzt als IK-1 bis IK-7.

Vom Schriftbild zur Aussprache[Quelltext bearbeiten]

Die russische Rechtschreibung ist im Wesentlichen phonologisch, nur die Schreibweise von unbetonten Vokalen ist teilweise nur historisch zu erklären. <ref>Zum Beispiel Anatole Lyovin: An Introduction to the Languages of the World. Oxford University Press 1997, S. 63f.</ref> Das Inventar von mindestens 37 Phonemen wird durch 33 Buchstaben des kyrillischen Alphabets wiedergegeben.

Ein wichtiges Prinzip ist, dass die Palatalisierung eines Konsonanten meist durch den nachfolgenden Vokalbuchstaben angegeben wird.

Vokalbuchstaben[Quelltext bearbeiten]

Buchstabe Phoneme Vorkommen Beispiele
а /a/
е /je/ im Anlaut ехать /'jexatʲ/
nach anderen Vokalbuchstaben клиент /klʲi'jent/
nach ъ und ь карьера /karʲ'jera/
разъезд /raz'jesd/
/e/ nach ж, ш, щ und ч женщина /'ʒenʃʲʃʲina/
шесть /ʃestʲ/
щепка /'ʃʲʃʲepka/
цепь /ʦepʲ/
чек /ʧʲek/
zwischen zwei Konsonanten in einigen Lehnwörtern отель /o'telʲ/
/ʲe/* in anderen Fällen петь /pʲetʲ/
ё** /jo/ im Anlaut ёлка /'jolka/
nach anderen Vokalbuchstaben паёк /pa'jok/
nach ъ und ь пьёт /pʲjot/
объём /ob'jom/.
/o/ nach ж, ш, (щ) und ч жёлтый /'ʒoltij/
шёлк /ʃolk/
щёлкать /'ʃʲʃʲolkatʲ/
чёлка /'ʧʲolka/
/ʲo/* in anderen Fällen тётя /'tʲotʲa/, орёл /o'rʲol/
и /i/ im Anlaut имя /'imʲa/
nach anderen Vokalbuchstaben свои /svo'i/
nach ж, ш, щ und ч жизнь /ʒiznʲ/
шило /'ʃilo/
щи /ʃʲʃʲi/
чисто /' ʧʲisto/
цифра /'ʦifra/
/ji/ nach ь воробьи /vorobʲ'ji/
/ʲi/* in anderen Fällen пить /pʲitʲ/
о /o/
у /u/
ы /i/
э /e/
ю /ju/ im Anlaut юг /juɡ/
nach anderen Vokalbuchstaben баюкать /ba'jukatʲ/
nach ъ und ь подъюбник /pad'jubnʲik/
вьюга /'vʲjuɡa/
/u/ nach ш in den Wörtern парашют /para'ʃut/ und брошюра /bro'ʃura/
/ʲu/* in anderen Fällen верблюд /vʲer'blʲud/
я /ja/ im Anlaut яблоко /'jabloko/
nach anderen Vokalbuchstaben заявка /za'javka/
nach ъ und ь бурьян /burʲ'jan/
объять /ob'jatʲ/
/ʲa/* in anderen Fällen земля /zʲem'lʲa/
  • Das heißt der vorhergehende Konsonant wird palatalisiert.
    • Der Vokalbuchstabe "ё" wird im Russischen ausschließlich in betonter Position verwendet

Konsonantenbuchstaben[Quelltext bearbeiten]

б /b/, в /v/, г /ɡ/, д /d/, ж /ʒ/, з /z/, й /j/, к /k/, л /l/, м /m/, н /n/, п/p/, р /r/, с /s/, т /t/, ф /f/, х /x/, ц /ʦ/, ч /ʧʲ/, ш /ʃ/, щ /ʃʲʃʲ/

Hartes und weiches Zeichen[Quelltext bearbeiten]

Das „harte Zeichen“ (твёрдый знак, veraltet: ер) ъ kommt nur im Wortinneren vor und bedeutet, dass der vorhergehende Konsonant „hart“, d.h. nicht palatalisiert, ausgesprochen wird und der folgende Vokal jotiert ist: въезд /vjest/ „Einfahrt“, съесть /sjestʲ/ „aufessen“, объём /ob'jom/ „Umfang“, съёмка /'sjomka/ „Aufnahme“, подъюбник /pod'jubnʲik/ „Unterrock“, разъяснить /razjas'nʲitʲ/ „aufklären“. Das „weiche Zeichen“ (мягкий знак, veraltet: ерь) ь bedeutet, dass der vorhergehende Konsonant „weich“, d.h. palatalisiert, ausgesprochen wird: уголь /'ugolʲ/ „Kohle“, сколько /'skolʲko/ „wie viel“, пьяница /'pʲja.nʲiʦa/ „Säufer“.

Außerdem wird das weiche Zeichen am Wortende in weiblichen Substantiven nach den Konsonanten ж, ш, щ und ч geschrieben. In diesem Fall ist es jedoch stumm, bewirkt keine Palatalisierung und hat nur grammatische Funktion: рожь /roʃ/ „Roggen“, речь /rʲeʧʲ/ „Rede“, мышь /miʃ/ „Maus“, вещь /vʲeʃʲʃʲ/ „Sache“.

Beischpiel "пьяница" ist nicht besonders gelungen. In diesem Fall trennt ь nur п von я, so das die Buchstabe "я" vollstendig ausgesprochen wird ("ja" und nicht "a"). Wäre nämlich "ь" weggelassen, würde "п" trotzdem weich ausgesprochen, weil "я" vorangehende Konsonante grundsätzlich weich macht. Aber Laut j würde in diesem fall wegfallen: пяница -> pʲa.nʲiʦa. Und nicht mehr pʲja.nʲiʦa.
  • Рубен Иванович Аванесов: Русское литературное произношение. Просвещение, Moskau 41968.
  • Paul V. Cubberley: Russian. A Linguistic Introduction. Cambridge University Press.
  • Kurt Gabka: Die russische Sprache der Gegenwart. Band 1: Einführung in das Studium der russischen Sprache – Phonetik und Phonologie. Enzyklopädie, Leipzig 1974.
  • Edith Keunecke, Edeltraut Kölling, Gudrun Streit, Ingeborg Wolf: Russische Phonetik. Ein Intensivkurs für Anfänger. Helmut Buske, Hamburg 31995.
  • Alan Timberlake: Russian. In: Bernard Comrie, Greville G. Corbett (Hg.): The Slavonic languages. Routledge, London 1993, S. 827ff.



Beispiele können weitgehend aus dem bestehenden Artikel übernommen werden. Die Darstellung der Rechtschreibung ist sekundär. Bitte korrigieren und ergänzen. --Babel fish 10:13, 28. Jul. 2009 (CEST)[Beantworten]

Keine Einwände? Bin erstaunt. --Babel fish 15:09, 5. Aug. 2009 (CEST)[Beantworten]
Vorschlag ausgebaut. Bitte um Kommentare. --Babel fish 11:25, 10. Aug. 2009 (CEST)[Beantworten]

Heute erst wieder da :-) Auf die Schnelle:

  • Die russische Rechtschreibung ist im Wesentlichen phonologisch, nur die Schreibweise von unbetonten Vokalen ist teilweise nur historisch zu erklären. Ein „nur“ ist zuviel, wohl das erste, denn es gibt schon noch einige Abweichungen bsd. bei den Konsonanten (-ого/-его = -ово/-ево; cо(л)нце; здра(в)ствуй; пожал(уй)ста usw. usf.).
  • ы = /i/ ?

-- SibFreak 14:10, 10. Aug. 2009 (CEST)[Beantworten]

Hurra, Feedback!
Rechtschreibung: Stimmt. Nix gut. Vielleicht „weitgehend phonologisch“, mit einer Auflistung der wichtigsten Abweichungen? (Etymologisches Prinzip in den Beispielen, die du anführst; morphologisches Prinzip z.B. in den Schreibweisen mit ъ und femininen Substantiva auf ь; grafisches Prinzip z.B. in der Schreibweise von и statt ы nach ж und ш; weitere Beispiele? Vielleicht hilft auch das: Правила русской орфографии и пунктуации, 1956.)
Ja, ы = /i/. Wenn die Palatalisierung ein Merkmal der Konsonanten ist, dann sind [ɨ] (ы) und [i] (и) komplementär verteilt, auch z.B. nach г, к und х sowie ж, ш, щ und ч („erste Rechtschreibregel“ hieß das bei mir im Schulunterricht). Demnach liegt der Unterschied zwischen был und бил nicht in der Qualität des Vokals, sondern in der Palatalisierung des б, also:
был, phonologisch /bil/, phonetisch [bɨɫ];
бил, phonologisch /bʲil/, phonetisch [bʲiɫ].
Der jetzige Artikel unterscheidet nicht systematisch zwischen Sprache und Schrift sowie zwischen Phonetik und Phonologie.
Die Beschreibungen zur Phonetik sind in diesem Entwurf noch so knapp (und ohne Beispiele) gehalten, dass sie wahrscheinlich für die meisten Leser unverständlich sind, und einige zentrale Begriffe sind nicht explizit erwähnt (progressive Assimilation; Auslaut„verhärtung“ oder besser Auslautentsonorisierung; иканье). --Babel fish 04:57, 11. Aug. 2009 (CEST)[Beantworten]
Anmerkung: ich bin kein wirklicher Spezialist auf diesem Gebiet, nur interessierter Laie ;-) Zum ы: na gut, aber der Artikel heißt ja "Russische Phonetik", nicht "Russische Phonologie" (wobei letztere offenbar so unumstritten im Fall des ы wohl nicht ist - da war doch was mit "Moskauer" und "Petersburger Schule" oder so). /i/ so ohne Wenn und Aber suggeriert des meisten Lesern (wie ich sie mir vorstelle ;-) jedenfalls, ы würde normalerweise so ausgesprochen wie и, und das ist eher nicht der Fall. Warum das so ist, ist für ihn imho eher zweitrangig. -- SibFreak 09:32, 11. Aug. 2009 (CEST)[Beantworten]
Der ganze Artikel tut so, als gehe er vom phonologischen System des Russischen aus, mit all den (falschen) Transkriptionen zwischen Schrägstrichen, und an sich ist das auch die korrekte wissenschaftliche Herangehensweise. Am besten wäre es vielleicht, bei jedem Beispiel die russische Schreibweise anzuführen, die phonologische und die phonetische Transkription, dann kann es eigentlich zu keinen Missverständnissen kommen. Wird aber vielleicht ein bisschen unübersichtlich. Das „Problem“ mit dem Russischen ist ja, dass das Lautsystem auf den ersten Blick so symmetrisch aussieht (stimmlos / stimmhaft, palatalisiert / nicht palatalisiert), und dass die Rechtschreibung auch ganz vernünftig erscheint, aber bei näherer Betrachtung ist es etwas komplizierter. In der Schulgrammatik werden diese Probleme mit „Rechtschreibregeln“ entsorgt (zumindest bei mir war es im Schulunterricht so: „Kein ы nach Kehl- und Zischlauten“ etc.).
Vorschlag zu /i/ (ы~и):
„Die phonetische Realisierung der Vokalphoneme hängt vor allem davon ab, ob sie betont oder unbetont sind sowie ob der folgende Konsonant palatalisiert oder nicht palatalisiert ist.
Die hervorstechende Ausnahme ist /i/, das zu [ɨ] wird, wenn der vorhergehende Konsonant nicht palatalisiert ist. (Dennoch handelt es sich nur um ein Phonem, obwohl dies der Intuition vieler Sprecher widerspricht.)“
(Das schreibt Cubberley!)
Noch ein Problem der derzeitigen Fassung des Artikels:
„In der zweiten Reduktionsstufe werden die Vokale [d.h. alle?] als /ə/ ausgesprochen.“
Dies ist eine eigenartige Aussage (abgesehen davon, dass es sich nicht um ein Phonem handelt und die Schrägstriche eher unangebracht sind), denn in der unmittelbar nachstehenden Tabelle wird für die zweite Reduktionsstufe neben /ə/ noch /ɪ/ (und /ʲɪ/) angeführt. --Babel fish 03:35, 12. Aug. 2009 (CEST)[Beantworten]
Ja, der Satz mit der Reduktionsstufe ist offensichtlich Unsinn. Aber mit и/ы - ein Phonem oder zwei - das scheint mir eine Glaubensfrage zu sein. Letztere Position sollte zumindest erwähnt werden. Die russische WP nennt die Beispiele: ru:Операция «Ы» и другие приключения Шурика (ja, auch "Wörter" aus einem Buchstaben sind Sprache) - wenn es ein Phonem ist, lässt sich der (deutliche und „bedeutungsunterscheidende (distinktive)“ - siehe Definition Phonem!) Unterschied zum (hypothethischen) Filmtitel Операция «И»... nicht erklären. Auch hat er nichts mit der Palatisierung eines vorhergehenden Konsonanten zu tun, weil da keiner ist. Dito bei den (seltenen, aber doch vorhandenen Wörtern) mit ы am Anfang (ыкать oder geographische Namen fremdsprachiger Herkunft wie ru:Ытык-Кюёль, die ja auch in der russischen Aussprache nicht zu Итык werden). -- SibFreak 08:58, 12. Aug. 2009 (CEST)[Beantworten]
Welche Autoren meinen, dass i und ɨ zwei Phoneme sind, und wie argumentieren sie das?
Dass Fremdwörter sich nicht dem phonologischen System einer Sprache unterordnen, ist ganz normal, und im Russischen ist dieses Phänomen bei ы~и vergleichsweise marginal. Viel häufiger sind Fälle,
  • in denen die Reduktion der Vokale aussetzt: радио /rádʲio/ [ˈradʲɪɔ], nicht *[ˈradʲɪə]; шоссе /ʃosé/ (< chaussée) früher nur [ʃɔˈsɛ], seit einigen Jahren bei manchen Sprechern auch [ʃɐˈsɛ]; вокзал (< Vauxhall) „Bahnhof“ früher nur [vɔɡˈzaɫ], heute nur [vɐɡˈzaɫ] etc.
  • in denen die Rechtschreibung die Palatalisierung „falsch“ wiedergibt: кафе /káfe/ „Café“ (aber кофе /kófʲe/ „Kaffée“!), шоссе /ʃossé/, модель /modélʲ/, фонетика /fonétʲika/ (ausgerechnet!), принтер /prʲínter/ „Drucker“, компютер /kompʲuter/, декан früher nur /dekán/ [dɛˈkan], heute häufig /dʲekán/ [dʲɪˈkan] usw.
  • und in der Aussprache mancher Sprecher gibt es in einigen Lehnwörtern aus dem Französischen sogar Nasalvokale etc. (vgl. Halle 1959, S. 44f. und Cubberley S.83f.)
Ich muss gestehen, dass das Wort ыкать mir unbekannt ist, und ich habe expressis verbis gelernt, dass kein Wort mit ы beginnen kann. Oder ist das eine andere Schreibweise für икать?
Aber du hast natürlich Recht, eine Auswahl dieser seltenen, doch vorhandenen Wörter sollte angeführt werden. --Babel fish 04:04, 13. Aug. 2009 (CEST)[Beantworten]
Ha, du willst mir Ukrainisch unterjubeln?! ;-) “Икать” мы будем или “ыкать”? (Сегодня.ua, 30. Januar 2001) --Babel fish 04:16, 13. Aug. 2009 (CEST)[Beantworten]
Noch ein Nachtrag: Ich habe keine Ahnung, wie russische Muttersprachler derzeit Ытык-Кюёль aussprechen würden; ich kann mich aber gut erinnern, dass Ende der 80er oder Anfang der 90er Jahre auch im Russischen die Schreibweise Кыргызстан (bis dato Киргизия) propagiert wurde und dass meine Informanten und selbst Rundfunksprecher damals jedoch ganz deutlich [kʲɪrɡʲɪsˈtan] (also “Киргизстан”) sagten. --Babel fish 04:25, 13. Aug. 2009 (CEST)[Beantworten]

Naja, mal wieder nach vorne...

  • Welche Autoren? Siehe ru:Петербургская фонологическая школа. Zu ы/и wird speziell verwiesen auf Маслов Ю.С.: Введение в языкознание. СПб, 2007
  • „marginal“: klar, aber vorhanden
  • „ыкать“ = etwas mit ы aussprechen ;-)
  • Киргизстан - ja. Obwohl das ja nun wirklich an der langjährigen Gewöhnung an Киргизия liegen kann.

-- SibFreak 08:40, 13. Aug. 2009 (CEST)[Beantworten]

Maslov ist kein Vertreter der Leningrader Schule und das Buch ist auch nicht aus dem Jahr 2007 (da war Maslov m.W. längst tot), sondern ein Lehrbuch aus den 60er oder 70er Jahren.
Also: Welche Autoren, welche Argumente? Ŝerba wahrscheinlich, aber der ist einfach hoffnungslos überholt und schon Jakobson macht sich lustig über ihn; Mainstream ist das sicher nicht mehr, auch nicht in Russland.
Einen Hinweis zur Ansicht, dass es sechs Vokalphoneme gebe, würde ich ja gerne einbauen, aber ich finde keine brauchbaren Quellen außer vielleicht Cubberley, der diese Analyse zerpflückt (S. 63–65). Das Argument für sechs Vokalphoneme hängt offenbar vor allem damit zusammen, ob man einen Kontrast zwischen /k ɡ x/ und /kʲ ɡʲ xʲ/ anerkennt; wenn nicht, hat das Konsonantensystem eine ziemliche Schieflage. Vielleicht steck ich’s in eine Fußnote. --Babel fish 07:55, 14. Aug. 2009 (CEST)[Beantworten]
Разговор вообще ни о чём... Все по-разному говорят. Кыргызстан и Киргизия - два варианта одного слова. В первом хотя некоторые особо одарённые и пишут "и", тем не менее всегда произносят "ы". А во втором слове и пишут и читают "и". А как это обозначить - вам ли не пофиг? И ещё кой-чаво... фишка така есть щаз базар раскаверкЫвать как хочеца. Так чо литературную шпраху с её произношением уже фергеснули все. Schreibt den neuen Artikel über die Blatnoi-Sprache. Ich meine, dass es nützlicher sein wird, als die gegebene sinnlose Erörterung des Offensichtlichen. Metzgermeister (Diskussion) 13:03, 8. Nov. 2011 (CET)[Beantworten]
...уже фергеснули все. Naja, je nachdem, mit wem du abhängst (nichts für ungut ;-) Und wenn как хочеца - was willst'n dann dazu schreiben? -- Amga 14:20, 8. Nov. 2011 (CET)[Beantworten]
Ой... сказал бы я, да что-то мать-цензура не позволяет разгульнуться. Denken Sie recht gut nach... Solches Thema, und ich bin Spezialist auf dem Gebiet des русского матопроизводства и отблатопальцоиязыкоперезагибания... Ich erinnere mich, ihr habt einen Artikel über das russische Matt. Es ist schon befriedigend. Blatnoi-Sprache ist ganz anderes... такой гопоты вы не слыхали, чёкавó... такчо харэ лохазаврить тутачки ать бырёха за пывандрием и в обратку. А там позырим, чо там вам полялякать. Metzgermeister (Diskussion) 17:27, 10. Nov. 2011 (CET)[Beantworten]

ʃ und ʒ müssen zu ʂ und ʐ umgeändert werden. Das ist der Standardsprache am nächsten.--Explosivo (Diskussion) 12:16, 19. Jan. 2014 (CET)[Beantworten]

Quelle(n)? --Babel fish (Diskussion) 12:39, 20. Apr. 2015 (CEST)[Beantworten]

Im Russischen kommt die Buchstabenfolge кё auch in Konjugationsformen des Verbs ткать vor. --193.81.78.181 17:40, 1. Mär. 2015 (CET)[Beantworten]

Im Zusammenhang mit der Aussprache des Lateinbuchstabens V im Namen des Impfstoffs Sputnik V fand ich in der ru:wp den Aussprachehinweis [cпу́тник ви]. Der ist fürs Deutsche nicht unbedingt maßgeblich; hier scheint sich [sputnik vau] durchzusetzen.

Das bringt mich aber auf die allgemeinen Frage: Wie werden die Lateinbuchstaben im Russischen ausgesprochen? In einem Leitfaden der russischen Grammatik, der noch kurz vor der Wende in der DDR erschienen ist, findet sich ein Abschnitt über Einzelbuchstaben in Chemischen Formeln. Dort kommen die Zeichen C, O, H, N, S, B, J vor, die dort bis auf das H (französische Aussprache!) ähnlich wie im Deutschen ausgesprochen werden. Gilt das allgemein? Weiß jemand etwas über die anderen Buchstaben? --AlsterH₂O (Diskussion) 09:05, 5. Mär. 2021 (CET)[Beantworten]

Ja, meist bzw. klassisch viele Buchstaben nahe am Deutschen, obwohl zunehmen englischer Einfluss, bspw. bei G, J, Q). Mal mit deutschen Buchstaben/Lauten (das e immer kurz/offen, also wie in "Bett"):
A, Be, Ze, De, Je (seltener E), Ef, Ge (neuerdings auch Sche*), Asch (seltener Cha), I, Jot (neuerdings auch Schi*), Ka, El, Em, En, O, Pe, Ku (neuerdings auch Kju), Er, Ess, Te, U, Wi, Dubl-Wi, Iks, Igrek (selten Ipsilon), Set (mit stimmhaftem S)
* sch wie j in Journal, also russisch ж. --AMGA (d) 10:56, 5. Mär. 2021 (CET)[Beantworten]
PS Also das "V" in "Sputnik V" interpretieren die Russen einfach "englisch". --AMGA (d) 10:58, 5. Mär. 2021 (CET)[Beantworten]
Eine schwierige Sache ist das mit dem Sputnik V. Ich hatte das V anfangs nicht englisch sondern lateinisch interpretiert und als fünf gelesen.
Ansonsten ist man sich ja schon bei den deutschsprachigen Namen deutscher Buchstaben uneins. Wer in Wien mit der Linie J fährt braucht sich nicht zu wundern, wenn eine Ansage zur Linie Je gemacht wird; die Namen des ß lassen sich nicht an einer Hand aufzählen; und beim Q ist man sich auch nicht einig. Bei fremden Zeichen wird es dann sofort chaotisch, man hört accent aigu neben Akut für das Diakritikum in é, neben Tilde oder til auch manch Fantasievolles für das in ñ, und auch für die isländischen Lateinbuchstaben þ und ð habe ich schon herrliche Umschreibungen gehört... Als es die Sowjetunion noch gab, sagten die westdeutschen Sportbegeisterten gern „benutzerfreundlich“ Zeh-Zeh-Zeh-Peh für СССР.
Wenn ich selbst kyrillische Buchstabennamen nennen soll, kann es schon darauf ankommen, welcher Sprache die Zeichen gerade als Buchstaben dienen. Und das gilt umgekehrt trotz aller „Default-Namen“ analog.
Ich finde eigentlich die Übersicht unserer Kollegen auf ru:Латинский алфавит#Современный латинский алфавит ganz brauchbar. Da werden neben den mehr oder weniger eingebürgerten russischen Namen auch die in fünf Fremdsprachen üblichen Namen genannt, mit denen man auch im Russischen rechnen muss wenn es um die jeweiligen Sprachen geht. Lieben Gruß —LiliCharlie (Disk.) 15:58, 5. Mär. 2021 (CET)[Beantworten]
Danke, das klingt doch schon sehr brauchbar! An so spezielle Zeichen wie ß, Umlaute, Buchstaben mit diakritischen Zeichen hatte ich gar nicht gedacht. Für die gibt es wohl nur Namen in den Sprachen, in denen sie vorkommen. Ich selbst umschreibe z.B. aus dem Polnischen das ł in Złoty als „durchgestrichenes l“ oder die (nasalierten) Vokale ą und ę als „a und e mit Angelhaken“. Ich meinte nur die 26 Lateinbuchstaben, die auch in russischen Texten vorkommen können, z.B. in Chemischen Formeln (s.o.) oder Physikalischen Größen/Einheiten wie V für Volt, W für Watt usw. Da hilft die Tabelle auf ru:Латинский алфавит#Современный латинский алфавит schon sehr. Meint Ihr, es wäre sinnvoll, aus ihr hier die beiden ersten Spalten + eine dritte mit IPA-Umschrift zu integrieren? Oder ist das nur mein persönliches Randgebiet? --AlsterH₂O (Diskussion) 19:00, 5. Mär. 2021 (CET) ---- PS: Ich hatte das V in Sputnik V auch als römische 5 interpretiert und musste mich auf der Disk. abwatschen lassen. --AlsterH₂O (Diskussion) 19:00, 5. Mär. 2021 (CET)[Beantworten]
Ich denke, hier geht es um russischsprachige Bezeichnungen für die Dinge in der Welt, also mehr um Lexik als um Phonetik. Aber ich hätte nichts dagegen wenn im Artikel Lateinisches Schriftsystem eine „Liste der Buchstabennamen in verschiedenen Sprachen“ oder so ähnlich entsteht, evtl. sogar eine solche Liste als eigener Artikel in der Kategorie:Lateinisches Alphabet. – Vgl. auch Buchstabiertafel und Kyrillisches Alphabet#Buchstabieralphabet, wo es um weitere Buchstabennamen geht, die die Gefahr von Verwechslungen in der sprechsprachlichen Kommunikation reduzieren sollen. Lieben Gruß —LiliCharlie (Disk.) 19:47, 5. Mär. 2021 (CET)[Beantworten]
Guter Einwand: Eigentlich geht es hier ja um Buchstabennamen. Aber wollte man in einer „Liste der Buchstabennamen in verschiedenen Sprachen“ auch nur die europäischen Sprachen berücksichtigen, sähe das Ergebnis ähnlich aus wie die Liste lateinischer Alphabete#Verwendung der Buchstaben des Grundalphabets, wobei einige Spalten noch breiter wären (wegen double-ve, i grecque und dergleichen). Ich glaube, eine solche Sisyphus-Arbeit will sich niemand antun. ;-) --AlsterH₂O (Diskussion) 15:07, 7. Mär. 2021 (CET)[Beantworten]