Diskussion:Schwäbische Grammatik

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Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von 91.89.99.251 in Abschnitt Vergleiche mit "wie" oder "als wie" anstelle mit "als".
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Neuanlage dieses Hauptartikels[Quelltext bearbeiten]

Ich habe versucht, den überlangen Hauptartikel "Schwäbischer Dialekt" zu entlasten. Da ich nicht perfekt bin, bin ich durchaus erfreut, wenn andere Autoren diesen Artikel verbessern. In einigen Einzelfällen habe ich besondere Ausprägungen des Südwestschwäbischen ergänzt, soweit sie mir aus Gesprächen mit dort geborenen und dort lebenden Personen bekannt sind. --H. Sellmoene (Diskussion) 21:37, 24. Jan. 2016 (CET)Beantworten

Personalpronomina[Quelltext bearbeiten]

Ich habe in den seitherigen Teil "Klitisierung der Personalpronomen" stark eingegriffen und ihn umbenannt. Der bisherige Autor schrieb diverses Allgemeines zur Klitisierung, wenig Schwäbisches, viel Bairisches und Neuhochdeutsches.

Da es aber um einen schwäbischen Hauptartikel geht und nicht um Klitisierung allgemein, und da eine Darstellung der Personalpronomina bisher völlig fehlte, war eine solche überhaupt erst einmal tabellarisch aufzustellen. Die Darstellung geht auf meine eigenen muttersprachlichen Kenntnisse zurück (ich bin ein rein mittelschwäbischer, kein deutscher Muttersprachler!). Eingeflossen sind zudem meine im Lauf mehrerer Jahre gemachten zahlreichen Notizen aus Gesprächen im Mittelschwäbischen und im Südwestschwäbischen. --H. Sellmoene (Diskussion) 22:15, 21. Feb. 2016 (CET)Beantworten

Der unbestimmte Artikel[Quelltext bearbeiten]

Der Wikipedia-Artikel sagt momentan Folgendes:

Die Grammatik des unbestimmten Artikel ist im ganzen schwäbischen Sprachgebiet einheitlich. Dennoch ist die Aussprache der einzelnen Formen regional sehr unterschiedlich. Dies hängt damit zusammen, dass alle Formen des unbestimmten Artikels unbetont sind. Deshalb werden die Vokale nur leicht ausgesprochen und können in ihrer Klangfarbe (a/e/o) stark variieren.

Kasus männlich weiblich sächlich Plural
Nominativ a Mã a Frao a Kend  - Leid (dt. Leute) 
Akkusativ onn/ann Mã a Frao a Kend  - Leid
Dativ emma Mã ära Frao emma Kend  - Leid

Ich frage mich aber:

  • Sind die Angaben in der Tabelle richtig? Ist die Deklination wirklich im gesamten Sprachgebiet einheitlich? Oder evtl. im Wandel begriffen? (Meine Auffassung siehe unten, basierend auf meinem städtisch-oberschwäbischen Hintergrund.)
  • Ist das Beispiel "Leid" gut gewählt? Wird das Wort nicht meistens mit dem bestimmten Artikel verwendet?
Kasus männlich weiblich sächlich Plural
Nominativ/Akkusativ an [ɐn] Hond a [ɐ] Katz a [ɐ] Kätzle  - Katza
Dativ em(ma) Hond erra Katz em(ma) Kätzle  - Katza

An [ɐn] Hond schaicht ɐ Katz dɐ Baum nauf.
An [ɐn] Hond schaicht ɐn andrɐ drvoo.
A [ɐ] Katz beißt errɐ Maus dɐ Kopf ab (bzw. raa).
Katzɐ beißɐd Meis dɐ Kopf ab (bzw. raa).

(... wobei meine Lautschrift sicher nicht dem Standard des Wikipedia-Artikels entspricht ...)

Und wer in diesem Punkt für Aufklärung sorgen kann, kann anschließend gleich noch ein verwandtes Problem bereinigen: Wie ist's um das Verhältnis zwischen dem schwäbischen und dem englischen Artikel "a" bestellt? Siehe Schwäbischer_Dialekt#Schwäbisch_–_Englisch. --2001:A61:3608:3C01:546C:B501:FA3C:7EF9 21:00, 31. Jan. 2018 (CET)Beantworten

Hallo 2001:A61:3608:3C01:546C:B501:FA3C:7EF9,
a) in einem Punkt kann ich dir weiterhelfen: Der unbestimmte Artikel im Dativ m/n lautet immer "emma" - die von dir angegebene Variation "em" ist die Dativform des bestimmten Artikels ("em" = dt. "dem"; ich würde übrigens "emm" schreiben, da der Vokal im schwäbischen hier kurz ist, im Gegensatz zum langen "e" im deutschen "dem"). Da ist dir ein Unterscheidungsfehler unterlaufen. Der unbestimmte Artikel hat im Dativ keine 2 Formen, sondern im ganzen Dialektgebiet tatsächlich nur 1.
b) In gutem Schwäbisch heißt es auch nicht "ab" sondern "aa" (analog zu deinem "raa": das b fällt weg, dafür dehnt sich das hurze a zu einem langen "aa".) Details findest Du im Schwäbischen Wörterbuch von Fischer/Taigel.
c) Zu "Leid" kenne ich genügend Sätze mit "unbestimmtem" Artikel, die man bei jeder Vereinsveranstaltung hören kann: "Wiaviil Leid send då?"; "Då kommed edd viil Leid!": "S kenned nia gnuag Leid mithälfa!" Das eigentliche Problem der Tabelle ist, das es schwäbisch nicht "Frao" heißen müsste, sondern "Weib", aber das ist sächlich, und dann hätten wir kein feminines grammatikalisches Pendant zu "Mã". --H. Sellmoene (Diskussion) 23:03, 8. Feb. 2018 (CET)Beantworten
Merci! Die Frage kam von mir (damals noch nicht "registriert") und mit einiger Sucherei habe ich sie jetzt wiedergefunden. (Als "IP"-Wikipedianer hat man ja keine automatische Beobachtungsliste.)
Über Deine Antworten werde ich noch nachgrübeln müssen, und ich werde mich wohl auch wieder einmal "im Sprachgebiet erden" müssen. Einstweilen bleibe ich unsicher. So geht's, wenn man (1.) eine Sprache bloß oral und ohne grammatisch-theoretischen Unterbau lernt und (2.) zu lang im rheinischen bzw. bairischen Exil sitzt. Und (3.) macht auch die Vielfalt der Varianten von einem Ort zum nächsten die Sache nicht einfacher (worüber ich aber nicht jammern will).
Merci sagt --Martinus KE (Diskussion) 01:48, 17. Dez. 2018 (CET)Beantworten

„Schwäbischer Genitiv“[Quelltext bearbeiten]

Edit von IP:46.91.106.74 (konsensloses Ersetzen von „Schwäbischer Genitiv“ durch „Dativ“ wurde revertiert.)
Das Lemma lautet Schwäbische Grammatik. Im Schwäbischen drückt man den Genitiv in zwei verschiedenen Konstruktionen aus:

  • Dativ-Umschreibung: Mãem Vaddŗ sãeHemãd
  • und „vo-Genitiv“ Des Hemãd vo mãem Vaddŗ

„Schwäbischer Genitiv“ war korrekt. --Gerhardvalentin (Diskussion) 11:37, 7. Feb. 2021 (CET)Beantworten

Vergleiche mit "wie" oder "als wie" anstelle mit "als".[Quelltext bearbeiten]

Ich finde hier im Artikel fehlt das Thema mit den Vergleichen mit "wie" oder "als wie" anstelle mit "als". Im Artikel Schwäbische Dialekte#Weitere Merkmale wird das immerhin aufgeführt:

  • Beim Vergleichen wird statt des standardsprachlichen „als“ das „wie“ („Ich bin größer wie du“) oder gar die Kombination „als wie“ („Ich bin größer als wie du“) verwendet.

Aber gehört das nicht eigentlich auch zur Grammatik? --91.89.99.251 19:52, 2. Okt. 2021 (CEST)Beantworten