Diskussion:Umsiedler

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Letzter Kommentar: vor 2 Monaten von 5glogger in Abschnitt Euphemismus
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Lücken[Quelltext bearbeiten]

2006[Quelltext bearbeiten]

In dem Artikel fehlt noch der Aspekt der Zwangsmigration auf Grund von Bodeninspruchnahme durch Rohstoffgewinnung (z.B. Braunkohle) und Großprojekte (z.B. Talsperren, Verkehrswege). Kann das jemand einarbeiten? -- 80.134.106.67 14:38, 11. Sep 2006 (CEST)

Im Kontext der Umsiedlung fehlt auch die Information von über 5000 zwangsumgesiedelten Luxemburgern im Zuge der Sippenhaftmassnahmen der Zivilverwaltung im besetzten Luxemburg unter Gauleiter Gustav Simon, nach Schlesien (Leubus, Hirschberg, Boberstein u.sw.) von 1942-1944 81.244.187.127 23:54, 19. Nov. 2006 (CET)Beantworten

Shoa[Quelltext bearbeiten]

Es fehlt der Zusammenhang mit Shoah / Holokaust / "Endlösung" durch die deutschen Nazis nach 1940. Der zynische NS-Tarnbegriff "Umsiedlung von Juden in den Osten", "Umsiedlung der ungarischen Juden" etc. ist mindestens seit 1941/42 kein wirklicher Tarnbegriff mehr. So auch Boris Barth: Genozid: Völkermord im 20. Jahrhundert : Geschichte, Theorien, Kontroversen. München, C.H.Beck, 2006. ISBN 9783406528651271 Seite 79.

Es wäre verlogen, z. B. nach dem Zeitpunkt der Wannsee-Konferenz (die geheime Konferenz im Januar 1942, zur reichsweiten Koordinierung von Totenkopf-SS, Militär und Regierungsstellen) bei diesem Stichwort aus dem Mund eines NSDAP- oder SS-lers an die Zurverfügungstellung von Wohnraum zu glauben. Zuviele Deutsche kamen auf ihrem Heimaturlaub an den Vernichtungslagern direkt vorbei, wenn sie zuvor nicht bereits selbst Zeuge von "Aktionen" der SS-Polizei-Einsatzgruppen zur "Banden- und Partisanenbekämpfung" geworden waren. Wer in der Ukraine oder Beloruß als Soldat, Verwaltungsfachmann oder Eisenbahner eingesetzt war, wußte aus eigener Beobachtung, was dieses Wort bedeutet. Und er hat es zuhause nicht verschwiegen. Die Versteigerungen von Möbeln und Kleider der oft im Morgengrauen "Umgesiedelten" (aus fast allen Gemeinden des deutsch-österreichischen Reichs) fanden offiziell angekündigt statt. Dieser Wortgebrauch sollte mit den entspr. Belegen auch hier eingearbeitet werden. Allein durch den Einsatz der ca. 20 Einsatzkommandos über die ganze Frontbreite beim Einmarsch in die Sowjetunion kamen fast alle Militärs direkt damit in Berührung.

Das Wort hat also in dieser kurzen Zeit (historisch gesehen) auch noch eine ganz besondere deutsche, massenmörderische Bedeutung erlangt, wenn es um Personen geht, denen "Herrenmenschen" rassische und politische Minderwertigkeit attestierten. Läßt sich nicht verschweigen.
Die Frage ist nur die der Einordnung und Beschreibung des Vorgangs im Rahmen dieses Stichworts. Vorschlag für die Absatzüberschrift: Umsiedlung als NS-Tarnbegriff
-- asdfj, 15:05, 20. Mai 2009 -

Umsiedlung[Quelltext bearbeiten]

Das Lemma verlinkt hierauf, aber auf Umsiedlung verlinken auch Lemmata, in denen von Umsiedlung nicht aus politischen, sondern wirtschaftlichen / planerischen Gründen die Rede ist, z.B. bei Großprojekten oder wenn Ortschaften einem Tagebau weichen müssen. Entweder müsste man diesen Aspekt hier einarbeiten, oder das Lemma Umsiedlung wird als Begriffsklärung gemacht, 1. hierauf verlinkt und 2. als Umsiedlung aus wirtschaftlichen / planerischen Gründen.--Hlambert63 (Diskussion) 15:43, 17. Feb. 2013 (CET)Beantworten

Doppelt gemoppelt, Euphemismus[Quelltext bearbeiten]

Ist unfreiwillige Zwangsmigration nicht doppelt gemoppelt? Reicht da nicht einfach Zwangsmigration, freiwillig wird die ja nie sein? Und ist die sogenannte Bezeichnung Umsiedler wie die Vertriebenen in der DDR genannt wurden nicht auch euphemistisch? --Friechtle (Diskussion) 11:05, 13. Jun. 2013 (CEST)Beantworten

Nein. Vertrieben wurden sie aus ihrer alten Heimat. Gesiedelt haben sie in ihrer neuen. Saxo (Diskussion) 08:49, 13. Jun. 2017 (CEST)Beantworten
Aha - "freiwillig" also - mir sind auch Fälle von "unfreiwillig" bekannt, wo man nicht im "besten Land der Welt" wohnen wollte, aber weg wollte man eigentlich auch nicht, sah das aber als das kleinere Übel an... --URTh (Diskussion) 20:23, 20. Jul. 2021 (CEST)Beantworten

Nichtdeutsche Gebiete[Quelltext bearbeiten]

....nichtdeutschen Siedlungsgebieten in die eroberten Ostgebiete umgesiedelt.... Süßdtirol war jedenfalls immer deutsch und ist als "deutsche Provinz" an Italien angegliedert worden. Die Umsiedelung der Südtiroler erfolgte nach 1938 in österreichische Bundesländer, unter anderem in das erst seit Mitte 19. Jh als Kronland der Habsburger erworbene Erzbistum Salzburg. Salzburg oder die 1. Republik Österreich als "erobertes Ostgebiet" zu bezeichnen ist falsch. Beim Verhältnis der abgewanderten Südtiroler zu den Verbliebenen kan man von einer "Umsiedelung" nicht sprechen. Andere hier als Umsiedelung bezeichnete Wanderungen waren gnadenlose Fluchten vor Verbrechern und Mördern z.B. nach dem Massaker von Weprowatz. (nicht signierter Beitrag von 78.142.189.34 (Diskussion) 19:36, 3. Jul 2013 (CEST))

Ordnen![Quelltext bearbeiten]

Im Unterpunkt Bundesrepublik Deutschland finden sich mehrere Punkte, die sich (auch) auf die DDR beziehen. Das sollte man trennen. Außerdem war die Umsiedlung 1949 schon ziemlich abgeschlossen, und da gab es weder eine BRD noch eine DDR. Also sollte man für den Zeitraum 1945 - 1949 den Unterpunkt "Besatzungszonen" einrichten. Saxo (Diskussion) 08:52, 13. Jun. 2017 (CEST)Beantworten

Auslagerung oder Neuanlage eines Artikels zu EU-Umsiedlungsprogrammen[Quelltext bearbeiten]

Im September 2015 wurden im Rahmen der EU-Flüchtlingskrise auf Basis von zwei Beschlüssen des Europarats (jeweils) ein EU-Umsiedlungsprogramm auf Basis der Notfall-Klausel von Artikel 78 Absatz 3 AEUV aufgestellt. Es handelt sich um die Umsiedlung ("relocation"):

  • 40.000 Personen nach dem Beschluss (EU) 2015/1523 vom 14. September 2015 zur Einführung von vorläufigen Maßnahmen im Bereich des internationalen Schutzes zugunsten von Italien und Griechenland
  • weitere 120.000 Personen nach dem Beschluss (EU) 2015/1601 vom 22. September 2015 zur Einführung von vorläufigen Maßnahmen im Bereich des internationalen Schutzes zugunsten von Italien und Griechenland.

Es ließe sich viel schreiben über diese EU-Umsiedlungsprogramme (in den Medien oft auch als ein Umsiedlungsprogramm dargestellt), die zwei Beschlüsse, die Reaktionen der nationalen Regierungen darauf und die Umsetzung der Programme. Das Ganze ist mE relevant genug für einen eigenen Artikel. Ein solcher Artikel würde auch dazu beitragen, den Artikel Flüchtlingskrise in Europa ab 2015 zu straffen, insbesondere den Abschnitt Flüchtlingskrise in Europa ab 2015#Krisenmanagement ab 2015, da auf den neuen Hauptartikel verwiesen werden könnte, siehe auch die Diskussion dort mit Trinitrix, Alexpl und Eandré, die ich hiermit benachrichtige. Man könnte einen solchen Artikel neu anlegen oder aus diesem Artikel "Umsiedler" auslagern.

Allerdings ist die Frage des Lemmas nicht ganz einfach:

  • (a) "Beschlüsse (EU) 2015/1523 und (EU) 2015/1601 zur Einführung von vorläufigen Maßnahmen im Bereich des internationalen Schutzes zugunsten von Italien und Griechenland": sehr lang.
  • (b) "EU-Umsiedlungsprogramme vom September 2015": keine offizielle Bezeichnung.
  • (c) "EU-Umsiedlungsprogramm vom September 2015": ebenfalls keine offizielle Bezeichnung.
  • (d) "Beschlüsse (EU) 2015/1523 und (EU) 2015/1601": kurz aber wenig aussagekräftig.
  • (e1) "Umsiedlung von Flüchtlingen aus Italien und Griechenland" oder (e2) "Umsiedlung von Asylbewerbern aus Italien und Griechenland": klingt wie ein allgemeines Thema und nicht wie ein genau eingegrenzter historischer Sachverhalt.
  • (f) "Umsiedlung von Flüchtlingen aus Italien und Griechenland im September 2015": ungenau, da die Umsiedlung nicht im September durchgeführt wurde.
  • (g1) "Umsiedlung in der Europäischen Union" oder (g2) "Umsiedlung innerhalb der Europäischen Union" oder (g3) "Umsiedlung in der Europäischen Union auf Basis von Artikel 78 AEUV": allgemeiner, nicht sehr spezifisch.

Anregungen oder Meinungen hierzu? --Carolin 21:46, 12. Sep. 2017 (CEST)Beantworten

Ich habe mich zu diesem Vorschlag von Carolin erstmals in der Diskussion:Flüchtlingskrise in Europa ab 2015‎#Abschnitt Flüchtlingspolitik straffen am 12. Sep. 2017, 22:01 (CEST) geäußert. Wenn wir uns entschließen, wie von mir dort vorgeschlagen zu verfahren, können wir auf einen neuen Artikel verzichten und uns das Kopfzerbrechen über ein Lemma hierfür ersparen.--Gruß - Eandré \Diskussion 23:17, 12. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
Service: der Link ist inzwischen hier: Diskussion:Europäische_Flüchtlingskrise/Archiv/4#Abschnitt_Flüchtlingspolitik_straffen. Abgesehen davon, dass damals ein Artikel zum Türkei-Abkommen ausgelagert wurde, blieb eine eventuelle Auslagerung von "Maßnahmen zur Bewältigung der Flüchtlingskrise in Europa ab 2015" oder eines Artikels zur Flüchtlings-Umsiedlung bzw. -Umverteilung dort offen. --Carolin 22:50, 21. Jul. 2021 (CEST)Beantworten

Euphemismus[Quelltext bearbeiten]

Es fehlt der Hinweis darauf, dass zumindest in der DDR der Begriff auch für die "Vertriebenen" galt, die in aller Regel eben nicht freiwillig "umgesiedelt" sind, sondern entweder geflüchtet (bis Kriegende) oder anschließend "rausgeschmissen" wurden (ohne irgendwelche Optionen). In der DDR gab es offiziell keine "Vertriebenen" sondern nur "Umsiedler". Zumdem sind mache Umsiedler mehr unfreiwillig als wirklich freiwillig mehrfach umgesiedelt worden (Dank Hitler-Stalin Pakt erst in den sog. Warhegau (also einen Teil des annektierten Polens) und anschließend ab 1945 nochmals in die SBZ - im Westen waren sie Vertriebene). Fehlt hier alles... MfG --URTh (Diskussion) 20:20, 20. Jul. 2021 (CEST)Beantworten

Das ist interessant. Mit geeigneter Literatur könnte man das ergänzen. --Carolin 22:52, 21. Jul. 2021 (CEST)Beantworten
Flucht und Vertreibung waren in der DDR kein Thema. Da diese Personengruppen jedoch allgegenwertig waren und man sich mit der Besatzungsmacht arrangieren musste wurde der Euphemismus Umsiedler eingeführt. M. E. ist Umsiedlung erstmal ein Ortswechsel von A nach B und weder positiv (freiwillig erfolgt) noch negativ (vertrieben, rausgeschmissen) behaftet. Falls man doch eine Wertung abgeben möchte sei zu bedenken, in den wenigsten Fällen erfolgt eine Umsiedlung freiwillig: wenn eine Landschaft der Braunkohleförderung zum Opfer fällt oder ein Gebirgstal zur Verstromung der Wasserkraft geflutet wird siedeln die Bewohner auch nicht freiwillig um. --JKowar (Diskussion) 14:28, 1. Mär. 2024 (CET)Beantworten
Während der Adenauerzeit kursierten unterschiedliche Ausdrücke. Zur "Umsiedlung": Zwangsumsiedlung Deutscher fand schon im Rahmen der NS-Germanisierungspolitik in den besetzten Ostgebieten statt. "Umsiedlung" war der offizielle Sprachgebrauch in der SBZ und DDR. Auf westdeutscher Seite wurde der Ausdruck in der Adenauerzeit gemieden und von den Organisationen der "Vertriebenen" als euphemistisch abgelehnt. Die behördlich gelenkte "freiwillige Umsiedlung" in der westdeutschen Flüchtlingspolitik bezog sich auf die "Umsiedlung" von Flüchtlingen/Vertriebenen innerhalb der Westzone/BRD (Binnenwanderung) in arbeitsplatzreichere, meist städtische Gebiete (Urbanisierung). Karin Böke in Politische Leitvokabeln in der Adenauer-Ära. S. 140 (Hallo Carolin die Seiten 131 bis 211 behandeln die Leitvokabeln der damaligen Flüchtlingspolitik und danach schließt sich auch noch die Frauenpolitik an; alles sehr aufschlussreich und hilfreich für die Artikelarbeit; bei DeGruyter erschienen und damit in der Wikibibliothek). --5gloggerDisk 14:54, 1. Mär. 2024 (CET)Beantworten