Dorothea Strauss

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Dorothea Rose Strauss (* 21. Dezember 1960 in Braunlage) ist eine deutsche Kunsthistorikerin. Sie war Direktorin des Museums Haus Konstruktiv in Zürich.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dorothea Strauss studierte von 1982 bis 1988 Kunstgeschichte, Theater/Film und Fernsehen sowie Klassische Archäologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Anschließend war sie bis 1991 als Kuratorin am Museum gegenstandsfreier Kunst in Otterndorf tätig. 1991 kehrte sie nach Frankfurt zurück und leitete bis 1995 die Geschäftsstelle des Deutschen Werkbundes Hessen. Daneben organisierte sie mit dem Kunstkritiker Konstantin Adamopoulos in Frankfurt-Sachsenhausen einen viel beachteten freien Ausstellungsraum für junge Kunst im Hinterhof der Schulstraße 48. Die beiden Kuratoren zeigten unter anderem Projekte von Thomas Hirschhorn, Imi Knoebel (Das Kindersternprojekt) und Enno Schmidt.

1996 nahm Strauss als Leiterin der Kunst Halle Sankt Gallen erstmals ein Engagement in der Schweiz an. Bis 2001 zeigte sie dort Ausstellungen unter anderem von Cosima von Bonin, Rirkrit Tiravanija, Tamara Grcic, Monika Baer, Thomas Bayrle, Gerald Domenig, Künstler, mit denen sie bereits aus ihren Frankfurter Zeit vertraut war. Daneben wirkte sie von 1998 bis 2005 als Dozentin für Kunsttheorie und Kunstpraxis an der Hochschule der Gestaltung und Kunst Zürich (HGKZ). 2000 erhielt Strauss den eidgenössischen Kuratoren-Preis des Bundesamtes für Kultur in Bern.

2001 wurde Strauss – als Nachfolgerin von Stephan Berg – Direktorin des Kunstvereins Freiburg, wo sie mit Ausstellungen und Ausstellungskatalogen unter anderem von Dirk Skreber, Stephan Melzl, Daniele Buetti, Hanspeter Hofmann, Erik Steinbrecher, Nader Ahriman und Matti Braun auf sich aufmerksam machte. 2005 organisierte sie als Kuratorin – eingesprungen für den verstorbenen Harald Szeemann – die vielbeachtete Berliner Ausstellung zur Fußball-Weltmeisterschaft Rundlederwelten im Gropius-Bau.[1]

2005 kehrte Strauss in die Schweiz zurück und übernahm als Direktorin das Museum Haus Konstruktiv in Zürich. Sie begründete den Zurich Art Prize und stellte Künstler wie Carsten Nicolai (Zurich Art Prize 2007), Alex Katz, Anna und Bernhard Blume, Mariana Castillo Deball (Zurich Art Prize 2012), max bill 100 + Olaf Nicolai, Tino Sehgall (Zurich Art Prize 2009), Charlotte Posenenske, Peter Roehr, Mai-Thu Perret (Zurich Art Prize 2011), Ryan Gander (Zurich Art Prize 2010) aus. Strauß definierte für sich „Neues Ausstellen“ in einem institutionellen Rahmen ”… als Synonym für die Forderung nach einem lebendigen und zugleich gewissenhaften Umgang mit Intimität, Öffentlichkeit, Praxis und Theorie im Beziehungsnetz Kunst/Künstler – Raum/Ort/Kulturraum – Individuum/Gesellschaft.”[2]

2013 gab sie die Leitung des Museums an ihre Nachfolgerin Sabine Schaschl ab und wurde Leiterin der Abteilung Corporate Social Responsibility der schweizerischen Versicherung Die Mobiliar in Bern.[3] Sie verwaltet dort einen Etat von 25 Millionen Franken.[4]

Strauß war von 2006 bis 2009 Vorsitzende der Arbeitsgruppe Kunst im öffentlichen Raum (AG KiöR) der Stadt Zürich. Seit 2016 gehört sie dem Stiftungsrat der Hermann und Margrit Rupf-Stiftung in Stallikon an. Sie ist Herausgeberin und Autorin zahlreicher Schriften zur zeitgenössischen Kunst.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Peter von Becker: Vor Torschuss. In: Der Tagesspiegel vom 18. Oktober 2005
  2. Internetseite Kunstmuseum Thurgau (Memento des Originals vom 1. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kunstmuseum.ch
  3. Internetseite Die Mobiliar
  4. Sabine Altorfer: Von der Kunst ins Versicherungsgewerbe: Werden nie wieder in einer Zeit mit weniger Problemen leben. In: Aargauer Zeitung vom 5. Mai 2019