Eisenberg an der Raab

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Eisenberg an der Raab (Rotte)
Ortschaft
Eisenberg an der Raab (Österreich)
Eisenberg an der Raab (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Jennersdorf (JE), Burgenland
Gerichtsbezirk Güssing
Pol. Gemeinde Sankt Martin an der Raab  (KG Neumarkt an der Raab)
Koordinaten 46° 54′ 19″ N, 16° 8′ 33″ OKoordinaten: 46° 54′ 19″ N, 16° 8′ 33″ Of1
Höhe 322 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 203 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 109 (2011f1)
Fläche 15,4768 km² (2001)dep1
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 17523
Zählsprengel/ -bezirk Neumarkt an der Raab (10509 004)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Bgld
f0
f0
203

BW

Eisenberg an der Raab ist ein Ortsteil der Gemeinde Sankt Martin an der Raab im Bezirk Jennersdorf im Burgenland in Österreich mit 203 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023).[1]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eisenberg liegt im 1997 gegründeten Naturpark Raab im Dreiländereck von Slowenien, Österreich und Ungarn. Zur österreichisch-ungarischen Grenze im Südosten sind es 1 km und zur Grenze nach Slowenien 7 km. Nach Jennersdorf und Weichselbaum im Norden sind es 3 bzw. 4 km.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eisenberg an der Raab

Die in der Umgebung von Eisenberg (Eisenberger Kegeläcker) gefundenen römischen Hügelgräber und die Grundmauern eines römischen Gebäudes (Villa rustica) lassen auf eine frühe Besiedelung schließen.[2] 1970 kam Eisenberg zusammen mit fünf weiteren ehedem selbständigen Gemeinden durch Zusammenschluss zu Sankt Martin an der Raab. Im Ort existieren ein Verschönerungsverein und die Freiwillige Feuerwehr.

Marienerscheinung (Rasenkreuz von Eisenberg)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 8. Oktober 1954 soll in Eisenberg der Frau Aloisia Lex (1907–1984) die heilige Maria und am 6. September 1956 ein Engel erschienen sein. Von 1956 bis 1992 erschien auf ihrem Grundstück an der Stelle, an der diese Erscheinung stattgefunden haben soll, ein mysteriöses, durch veränderte Vegetation abgrenzbares ca. 120 cm großes Kreuz im Gras, das so genannte „Rasenkreuz von Eisenberg“. Dieses Kreuz soll weder auf im Boden befindliche Chemikalien noch auf physikalische Einwirkungen zurückzuführen gewesen sein.[3] Es gibt aber auch Veröffentlichungen, wonach das Rasenkreuz von Menschenhand erhalten und Frau Lex an der Pflege beteiligt gewesen sei.[4][5]

Die römisch-katholische Kirche erkennt die genannten Erscheinungen nicht an. In der Literatur sind Zweifel an der Erscheinung[6] publiziert und der Gedanke, dass aus der Gnadenstätte Kapital geschlagen wird.[7] Teilweise werden Parallelen zum Ufo-Phänomen gezogen.[8] Seit 1993 ist das Kreuz nicht mehr sichtbar. Doch noch in den Jahren um 2010 pilgern Menschen vor allem aus der Schweiz, Ungarn, Polen und Slowenien an seinen Ort.

In St. Martin an der Raab / Eisenberg wurde 1972/73 ein Pilgerheim errichtet. Erbaut wurde es vom Rasenkreuz-Pilgerverein aus der Schweiz. Dieser Verein wurde zu diesem Zweck gegründet. In den folgenden Jahren wurden bis zu sechs Wallfahrten pro Jahr durchgeführt. Der Rasenkreuz-Pilgerverein wurde 2007 aufgelöst. Besucher können das „heilige Wasser“ in Behältern als Souvenir mitnehmen. Es handelt sich dabei aber lediglich um normales Leitungswasser aus der ortseigenen Wasserversorgung.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eisenberg Bote. Pilgerzeitschrift für Eisenberg. Erschien vier Mal im Jahr von 2004 bis 2007. Herausgeber: Förderverein für das Rasenkreuz in Eisenberg, CH-6303 Zug; Rasenkreuz-Pilgerverein, CH-9204 Andwil.
  • Linda Dégh: Legend and belief: dialectics of a folklore genre. Indiana University Press Bloomington 2001. ISBN 0-253-33929-4. Seiten 403–406. Dégh, Legend and belief in der Google-Buchsuche
  • Johannes Fiebag/Peter Fiebag: Zeichen am Himmel. Ufos und Marienerscheinungen, 2. Auflage, Berlin 1997.
  • Sylvia Leitgeb: Glaube und Aberglaube in der Marienverehrung. Ausgehend von den Vorgängen in Eisenberg an der Raab (Bgld.). Diplomarbeit Graz 1993.
  • Viktoria Bernard: Eisenberg einst und jetzt. Wien 1972. (Im Titel: Wiedergabe des als abschließend bezeichneten Berichts von Pfarrprovisor Josef Lagler).
  • Josef Maller: Zeugen für Eisenberg. Authentische Pilgerberichte. Kreuz-Verlag Wien 1972.
  • Viktoria Bernard: Die Totengräber von Eisenberg. Wien 1971. (Im Titel: Veröffentlicht auf Wunsch des Pfarrprovisors Josef Lagler als Ergänzung zu seinen bisherigen Berichten).
  • Viktoria Bernard: Die Wahrheit um Eisenberg. Wien 1970. (Im Titel: Wiedergabe eines Berichts von Kaplan Josef Lagler).
  • Viktoria Bernard: Drei Herzen für Eisenberg. Wien 1970. (Im Titel: Wiedergabe eines Berichts von Kaplan Josef Lagler, von Fr. Bernhard auf dessen Wunsch veröffentlicht).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Eisenberg an der Raab – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Homepage des Ortsteils
  • Das Rasenkreuz von Eisenberg (Memento vom 4. Mai 2010 im Internet Archive)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Römer (Memento vom 11. September 2012 im Webarchiv archive.today)
  3. Das Rasenkreuz von Eisenberg: Vortrag von Gendarmerie-Inspektor Neuherz (Memento vom 4. Mai 2010 im Internet Archive)
  4. Bernard, Wahrheit um Eisenberg, S. 8–9.
  5. Bernard, Totengräber von Eisenberg, S. 8.
  6. Bernard, Totengräber von Eisenberg, Seite 4–8.
  7. Bernard, Drei Herzen für Eisenberg, Seite 13.
    Bernard, Eisenberg einst und jetzt, Seite 13.
  8. Vgl. Johannes Fiebag/Peter Fiebag: Zeichen am Himmel. Ufos und Marienerscheinungen, 2. Auflage, Berlin 1997, S. 240–259.