Elżbieta Zawacka

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Elżbieta Zawacka, 2006

Elżbieta Zawacka (* 19. März 1909 in Thorn; † 10. Januar 2009 ebenda) war eine polnische Untergrundkämpferin, Mathematikerin, Pädagogin, Professorin und Aktivistin. Für ihre Verdienste im Widerstand wurde sie 2006 zum Brigadegeneral befördert.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Junge Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elżbieta Zawacka wuchs zweisprachig im damals preußischen Thorn auf. 1918, nach der wiedererlangten Unabhängigkeit Polens wurde sie Polnische Staatsangehörige. Sie studierte Mathematik an der Universität Posen und arbeitete dann als Gymnasiallehrerin. Gleichzeitig war sie als Ausbilderin bei den weiblichen Aushilfstruppen Przysposobienie Wojskowe Kobiet tätig.

Widerstand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der deutschen Besatzung Polens war Zawacka in der Hauptkommandantur der Heimatarmee (poln. Armia Krajowa), Abteilung für Auslandskontakte tätig. Als Kurierin und Abgesandte des Oberbefehlshabers von AK reiste sie mehrmals zur polnischen Exilregierung in London[1]. Sie war die einzige Fallschirmspringerin der Armia Krajowa. Unter einer ihrer vielen Identitäten Zo wurde sie bereits während des Krieges zur Legende. Weiter war sie als Ausbilderin der polnischen Sondereinheiten Cichociemni in Großbritannien tätig, wo diese auf ihren Einsatz in der besetzten Heimat vorbereitet wurden, und organisierte Fahrten anderer Kuriere zwischen Polen und Großbritannien (u. a. von Jan Nowak-Jeziorański). Als Widerstandskämpferin beteiligte sie sich 1944 am Warschauer Aufstand und ging nach seiner Niederschlagung nach Krakau, wo sie ihre Arbeit im Untergrund fortsetzte.

Nach 1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im kommunistischen Volksrepublik Polen wurde sie 1951 zu 10 Jahren Haft wegen Hochverrates und Spionage verurteilt, kam aber 1955 nach einer Amnestie frei[2].

Elżbieta Zawacka, 1984

Nach der Entlassung war sie an der Universität Danzig und der Universität Toruń wissenschaftlich tätig, wo sie nach ihrer Habilitation 1972 Professorin für Pädagogik wurde. Auf Druck der Behörden wurde sie 1978 frühzeitig emeritiert und damit der Uni verwiesen. Danach widmete sie sich der Förderung von Andenken an Frauen im Widerstand und war 1990 Mitbegründerin vom Archiv und Museum der Heimatarmee in Pommern mit Sitz in Thorn. Hochverehrt starb sie kurz vor ihrem 100. Geburtstag in ihrer Heimatstadt.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elżbieta Zawacka wurde mehrfach mit höchsten polnischen Orden gewürdigt, u. a.:

Verweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bernhard Chiari, Jerzy Kochanowski (Hrsg.): Die polnische Heimatarmee. Geschichte und Mythos der Armia Krajowa seit dem Zweiten Weltkrieg (Beiträge zur Militärgeschichte. Bd. 57). Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2003, ISBN 3-486-56715-2.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Elżbieta Zawacka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statusanerkennung als Soldatin durch die polnische Regierung
  2. Elżbieta Zawacka beim Museum des Warschauer Aufstands (englisch)