Elena Roon

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Elena Roon (* 1977 in Nikolsk, Oblast Wologda, Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik, Sowjetunion) ist eine deutsche Politikerin (AfD) und Landtagsabgeordnete in Bayern.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roon kam 1994 als russlanddeutsche Spätaussiedlerin nach Deutschland. Da ihre Vorfahren aus der Wolgadeutschen ASSR nach Sowjet-Kasachstan vertrieben wurden, bezeichnet sie sich auch heute als Wolgadeutsche. Sie ist Mutter eines Kindes.[1]

Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roon schloss 1994 die Realschule mit der Mittlere Reife ab. Von 1996 bis 1999 arbeitete sie als Angestellte. Von 1999 bis 2003 machte sie eine kaufmännische Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation. Von 2003 bis 2017 war sie als kaufmännische Angestellte, zuletzt als Projektmanagerin, bei der Spedition Kühne + Nagel tätig. Der Arbeitsvertrag wurde einvernehmlich aufgelöst, nachdem öffentlich geworden war, dass sie in einer internen WhatsApp-Chatgruppe der AfD Hitler-Bilder verschickt hatte.[2]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roon ist seit 2014 Mitglied in der AfD. 2016 wurde sie Mitglied der russlanddeutschen Bürgerinitiative Sichere Heimat, die Kontakte zur rechtsextremen Szene pflegte. 2017 geriet sie in Kritik, weil sie als Chefin des Nürnberger Kreisverbandes Hitler-Bilder in einer internen WhatsApp-Chatgruppe mit dem Aufruf „Vermisst seit 1945 – Adolf bitte melde Dich! Deutschland braucht Dich!“ verbreitet hatte. Dies führte jedoch parteiinern zu keinerlei Konsequenzen, weil die AfD Bayern ihr Verhalten mit Unerfahrenheit und mangelnden deutschen Sprachkenntnissen entschuldigt.[3] Seit 2019 ist sie Mitglied des Bezirksvorstandes der AfD Mittelfranken. Von 2021 bis 2023 war Mitglied im Landesvorstand der AfD Bayern sowie von 2019 bis 2023 Bezirksrätin in Mittelfranken. Vor der Landtagswahl in Bayern 2023 behauptete sie, dass die Angriffe auf Häuser in Kiew nicht von Russland ausgegangen, sondern von der Ukraine selbst durchgeführt worden wären.[4] Sie trat im Stimmkreis Nürnberg-West an.[5] Seit 2023 ist sie Mitglied des Bayerischen Landtages.[4]

Mitte März 2024 fuhren sie und beiden bayerischen AfD-Landtagsabgeordneten Andreas Jurca und Ulrich Singer als angebliche Wahlbeobachterin auf Einladung des Bürgerrats Russlands zur Präsidentschaftswahl in Russland, während unabhängige Wahlbeobachter der OSZE keine Einreiseerlaubnis erhielten.[6][7] Die Annahme der Einladung wurde kritisiert.[8] Auch die AfD-Bundesspitze warnte bereits damals davor, die Reise anzutreten. Im April wurden die Abgeordneten, mit Verweis auf die Parteisatzung, abgemahnt. Zusätzlich gab die Partei den Hinweis, dass bei wiederholtem Verstoß Ordnungsmaßnahmen, wie Ämtersperren oder Parteiausschlussverfahren, verhängt werden würden.[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. "German Angst" treibt Russlanddeutsche auf die Straße. Abgerufen am 22. April 2024.
  2. Alexander Brock: Weil sie Hitler-Bilder verschickte: AfD-Frau verliert Job, nordbayern.de, 17. März 2017
  3. Jonas Miller: Hitler-Bilder in Chatgruppe: Die AfD und der Fall Elena Roon, br.de, 14. März 2017
  4. a b Johannes Reichert: Neue AfD-Fraktion: Junge Hardcore-Rechte im Landtag, br.de, 13. Oktober 2023
  5. Wir stellen die Kandidaten vor: Landtagswahl in Bayern 2023: Diese Kandidaten treten im Stimmkreis Nürnberg-West an, nn.de, 11. September 2023
  6. Dimitri Blinski: Möchtegern-Wahlbeobachterin fährt zur Putin-Wahl - und schwärmt von Meeresfrüchten! In: RTL. 15. März 2024, abgerufen am 16. April 2024.
  7. Russland lädt bayerische AfD-Abgeordnete als Wahlbeobachter ein. In: Süddeutsche Zeitung. 12. März 2024, abgerufen am 16. April 2024.
  8. Marco Puschner: Wegen Russland-Reise: Nürnberger AfD-Abgeordnete Elena Roon erntet scharfe Kritik. In: Nürnberger Nachrichten. 12. März 2024, abgerufen am 16. April 2024.
  9. Nach Wahlbeobachtung in Russland: AfD mahnt Abgeordnete ab. In: zdfheute. 16. April 2024, abgerufen am 16. April 2024.