Elisabeth Kuznitzky

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Elisabeth Augusta Kuznitzky, geb. als Freiin Elisabeth von Liliencron (* 22. Januar 1878 in Straßburg; † 30. November 1944 in Berlin-Plötzensee) war eine deutsche Widerstandskämpferin. Sie war am aktiven Widerstand gegen das Dritte Reich beteiligt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elisabeth von Liliencron wurde als zweite Tochter von Andreas Otto von Liliencron und seiner Frau Caroline, geb. Wendelburg in Straßburg geboren.

Elisabeth Kuznitzky war seit dem 8. August 1901 mit dem jüdischen Urologen Martin Kuznitzky verheiratet und Mutter von Elisabeth Charlotte Gloeden. Elisabeth Gloeden hatte mit ihrem Mann Erich Gloeden General der Artillerie Fritz Lindemann Unterschlupf in der gemeinsamen Wohnung gewährt. Lindemann war ein Mitverschwörer des 20. Juli 1944. Elisabeth Kuznitzky wurde mit Tochter und Schwiegersohn am 3. September 1944 verhaftet und vor dem Volksgerichtshof angeklagt.[1] Erich Gloeden versuchte vor Gericht, die beiden Frauen vor der Todesstrafe zu schützen. Er behauptete, die beiden hätten nicht gewusst, dass Lindemann einer der gesuchten Verschwörer gewesen sei. Am 27. November 1944 erging das Todesurteil gegen Erich Gloeden. Elisabeth Kuznitzky und ihre Tochter zogen es daraufhin vor, ebenfalls hingerichtet zu werden. Daher gaben sie ihre Mitwisserschaft zu, wurden dafür erwartungsgemäß zum Tode verurteilt und am 30. November 1944 in Plötzensee durch Enthauptung hingerichtet.[2]

Gedenken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 4. Oktober 2010 wurden vom Kölner Künstler Gunter Demnig vor dem ehemaligen Wohnhaus der Familie, in der Kastanienallee 23 in Berlin-Westend, Stolpersteine für Elisabeth Kuznitzky, ihre Tochter Elisabeth Charlotte Gloeden, und deren Mann Erich Gloeden verlegt.

Am 3. Oktober 2016 erinnerte Bundestagspräsident Norbert Lammert in seiner Rede zum Tag der Deutschen Einheit an das Schicksal der Familie Gloeden und Kuznitzky.[3]

Am 10. September 2018 wurden auf Initiative des Deutschen Alpenvereins, Sektion Rheinland vor der ehemaligen Wohnadresse der Familie in der Mohrenstraße 26 in Köln-Altstadt-Nord Stolpersteine für Elisabeth Kuznitzky, ihren Mann Martin Kuznitzky und ihre Tochter Elisabeth C. Gloeden verlegt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Frank Bauer: Sie gaben ihr Leben: unbekannte Opfer des 20. Juli 1944 : General Fritz Lindemann und seine Fluchthelfer. Chronos, 1995, ISBN 978-3-931054-01-4, 412 S.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Elisabeth Kuznitzky – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stolpersteine in Berlin | Elisabeth Kuznitzky. Abgerufen am 23. Oktober 2018.
  2. Brigitte Oleschinski, Gedenkstätte Deutscher Widerstand: Gedenkstätte Plötzensee. Eigenverlag, Berlin 1994, S. 38 f.
  3. Norbert Lammert: Rede zum Tag der Deutschen Einheit 2016 in Dresden am 3. Oktober 2016. Abgerufen am 23. Oktober 2018.