Ella Marie Hætta Isaksen

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Ella Marie Hætta Isaksen, 2018

Ella Marie Hætta Isaksen (* 25. April 1998 in Tana[1]) ist eine norwegisch-samische Sängerin, Joikerin, Schauspielerin und Aktivistin. Als Solokünstlerin tritt sie als Ella Marie auf. Im Jahr 2018 gewann sie die Musikshow Stjernekamp. Isaksen war die Sängerin der Band ISÁK. Zudem ist sie auch als Umweltaktivistin und Aktivistin für samische Angelegenheiten tätig.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Isaksen wuchs in der Kommune Tana im Norden Norwegens auf. Sie begann an der Kulturschule in Tana Schauspiel und Gesang zu erlernen. Später zog sie nach Alta, wo sie die weiterführende Schule im Zweig für Musik, Tanz und Drama besuchte.[2] Im Jahr 2016 gewann sie im Alter von 17 Jahren den samischen Gesangswettbewerb Sámi Grand Prix mit dem Lied Luoddaearru. Aufgrund dessen durfte sie im April 2017 die samischen Sprachen beim Wettbewerb Liet International, einem Gesangswettbewerb für europäische Minderheitensprachen, vertreten.[3] Auch diesen in Kautokeino stattfindenden Wettbewerb konnte sie für sich entscheiden.[4] Bis Sommer 2018 war sie Mitglied im Vorstand von Natur og Ungdom, einem norwegischen Jugend-Umweltschutzverband. In der Finnmark war sie dessen Vorsitzende.[5][6][7]

Im Februar 2017 gründete Isaksen mit Daniel Eriksen und Aleksander Kostopoulos die Band ISÁK, die sie selbst als eine Elektrojoik-Band beschreibt. Isaksen singt in der Band auf englisch und nordsamisch. Später erklärte Isaksen, dass sie nicht auf Weltmusik setzen wollte und entsprechende Plattenverträge abgelehnt habe. Ihre Band erhielt schließlich einen Vertrag bei Little Big Music.[8][9][2] Im Oktober 2018 gewann sie die siebte Staffel der Musikshow Stjernekamp des norwegischen TV-Senders Norsk rikskringkasting (NRK).[10] Im Mai 2019 unterstützte sie eine Aktion norwegischer Künstler, den Eurovision Song Contest 2019 in Tel Aviv zu boykottieren.[11]

Im Jahr 2018 veröffentlichte ihre Band gemeinsam mit Steve Aoki und Alan Walker die Single (Are You) Lonely. Im Jahr 2019 veröffentlichte ihre Band das Debütalbum Ealán, das in die norwegischen Albumcharts einstieg.[12] Von der norwegischen Ausgabe der Modezeitschrift Elle wurde sie im November 2020 als einer der 22 Frauen des Jahres aufgeführt. Die Begründung für ihre Aufnahme in die Liste war, dass sie eine wichtige Stimme ihrer Generation sei und sich als Klimaaktivistin und als Aktivistin für die samische Kultur einsetze.[13] Im Januar 2021 veröffentlichte sie mit ihrer Band das zweite Album.[14] Im Herbst 2021 wurde mit Derfor må du vite at jeg er same ihr erstes Buch veröffentlicht.[15]

Isaksen engagierte sich gegen ein geplantes Kupferbergwerk am Repparfjord. Ihr Engagement begründete sie damit, dass das Bergwerk für die Umwelt und durch die Beeinträchtigung der Rentiere auch für die in der Gegend lebenden Samen problematisch sei.[16][17] Über ihr Engagement entstand der Dokumentarfilm Rahčan – Ellas opprør.[18] Im Jahr 2022 begann sie gemeinsam mit Sajje Solbakk den NRK-Podcast Gozuid alde zu leiten. Der von den beiden gestartete Podcast ist in nordsamischer Sprache gehalten.[19] Im Jahr 2023 kam der Film Ellos eatnu – La elva leve über den Alta-Konflikt heraus, in dem Isaksen mit einer Hauptrolle ihr Schauspieldebüt gab. Im Februar 2023 demonstrierte sie gemeinsam mit weiteren samischen Aktivisten und Umweltaktivisten mehrere Tage lang in der Rezeption des Erdöl- und Energieministeriums gegen den Fortbestand des Fosen-Windparks.[20] Später setzten die Proteste im Osloer Regierungsviertel fort. Für ihre Proteste erhielt sie im März 2023 den Fritt-Ord-Ehrenpreis.[21]

Im September 2023 spielte ihre Band Isák ihr letztes Konzert.[22] Sie startete schließlich eine Solo-Karriere unter dem Künstlernamen Ella Marie.[23]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • mit Randi Helene Svendsen: Derfor må du vite at jeg er same. Cappelen Damm, 2021

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2023: Ellos eatnu – La elva leve

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ella Marie Hætta Isaksen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Thale Engelsen: Et liv i kamp. In: Dagsavisen. S. 23–25 (norwegisch, nb.no [abgerufen am 10. Juni 2023]).
  2. a b Ronald Pulk: Slik ble Ella Marie Hætta Isaksen sangstjerne. In: NRK. 29. Oktober 2020, abgerufen am 31. Januar 2021 (norwegisch (Bokmål)).
  3. Ella Marie Hætta Isaksen - Stichting Liet. Abgerufen am 30. Januar 2020 (amerikanisches Englisch).
  4. Vaino Rensberg: Ella Marie vant sangkonkurranse for minoritetsspråk. 13. April 2017, abgerufen am 30. Januar 2020 (norwegisch (Bokmål)).
  5. 30 under 30: Ella Marie er klar til å finne frem lenkene. Abgerufen am 30. Januar 2020 (norwegisch (Bokmål)).
  6. Ella Marie Hætte Isaksen (Memento vom 18. Mai 2021 im Internet Archive) (englisch)
  7. Regjeringen blir møtt med gruvedemonstranter. Abgerufen am 30. Januar 2020 (norwegisch).
  8. Ella Marie debuterer med nytt band. 21. Februar 2017, abgerufen am 30. Januar 2020 (norwegisch).
  9. ISÁK — Bio. Abgerufen am 30. Januar 2020 (amerikanisches Englisch).
  10. Øystein Tronsli Drabløs, Marianne Rustad Carlsen: Ella Marie Hætta Isaksen joiket seg til Stjernekamp-seier – hylles som et forbilde. 27. Oktober 2018, abgerufen am 30. Januar 2020 (norwegisch).
  11. Bernt Erik Pedersen: Karpe støtter Eurovision-boikott. In: dagsavisen.no. 16. Mai 2019, abgerufen am 30. Januar 2020 (norwegisch).
  12. Norwegian Charts: Isák. Abgerufen am 30. Januar 2020 (englisch).
  13. Inga Kare Marja I. Utsi: Historisk artikkel i Norges største motemagasin: – Jeg håper dette er et skritt i riktig retning. In: NRK. 25. November 2020, abgerufen am 11. Dezember 2020 (norwegisch (Bokmål)).
  14. Av Thale Engelsen: Ella Marie Hætta Isaksen debuterer som skuespiller. In: Dagsavisen. 5. August 2021, abgerufen am 5. August 2021 (norwegisch).
  15. Hætta Isaksen med forfatterdebut. In: NRK. 26. September 2021, abgerufen am 5. Oktober 2021 (norwegisch (Bokmål)).
  16. Line Alette Bjørnback Varsi: Ella Marie:– Jeg hadde gått i fengsel for denne saken. In: NRK. 23. Juni 2021, abgerufen am 16. November 2022 (norwegisch (Bokmål)).
  17. Siri Narverud Moen: Med sorg og motivasjon i hjertet: Artister til kamp i Repparfjord • ballade.no. In: ballade.no. 12. August 2021, abgerufen am 16. November 2022 (norwegisch).
  18. RAHČAN – Ellas opprør. In: biff.no. Abgerufen am 16. November 2022 (norwegisch).
  19. Ellinor Skartland: Sex, krenkelseshysteri og psykisk helse - ny samisk podkast. In: NRK. 16. März 2022, abgerufen am 19. November 2022 (norwegisch (Bokmål)).
  20. Eilif Andreas Aslaksen: Fosen-aksjonen i Oslo: – Blir her til vi blir båret ut. In: NRK. 24. Februar 2023, abgerufen am 27. Februar 2023 (norwegisch (Bokmål)).
  21. Fritt Ords Honnør til Ella Marie Hætta Isaksen. In: Aftenposten. 8. März 2023, abgerufen am 8. März 2023 (norwegisch (Bokmål)).
  22. Vetle Knutsen, Sárá Lea Gaup, Naima Khan Nergård: Isáks siste dans – Skal bruke tid på Fosen-saken og skrive bok. In: NRK. 1. Oktober 2023, abgerufen am 2. Oktober 2023 (norwegisch).
  23. Thomas Talseth: Slik blir Ella Maries solokarriere: – Som en krig oppi her. In: Verdens Gang. 16. Januar 2024, abgerufen am 18. Januar 2024 (norwegisch).