Erich Charlier

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Erich Charlier (* 27. Januar 1924 in Kohlscheid; † 18. Dezember 2015[1]) war ein deutscher Pädagoge, Grafiker und Glasmaler.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Charlier wurde nach seiner Schulzeit zum Kriegsdienst eingezogen und musste den Russlandfeldzug 1941 im Zweiten Weltkrieg mitmachen. 1944 zog er sich eine Kriegsverletzung zu, die ihn fast erblinden ließ. Daraufhin legte er das Gelübde ab, dass er seine Arbeit künftig „zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen“ widmen wolle, falls er gesunden würde.

Charlier wurde aus dem Militärdienst entlassen und seine Sehkraft konnte sich wieder stabilisieren. Er absolvierte zunächst, auf Veranlassung seines Vaters, ein Lehramtsstudium und wurde anschließend ab 1951 als Schulleiter einer Grundschule in Hammer bei Simmerath eingesetzt. Weitere Stationen seiner Schullaufbahn waren unter anderem die Grundschulen in den Nachbarorten Dedenborn und Konzen.

Charlier vergaß im Verlauf seines Pädagogikstudiums nie sein Gelübde aus der Kriegszeit und er, der bereits mit neun Jahren erste kleinere Porträts angefertigt hatte, wurde Schüler und später Meisterschüler des Glasmalers Anton Wendling an der Kunstgewerbeschule Aachen. In der Folgezeit entstanden neben seiner beruflichen Tätigkeit rund 150 Werke der Glasmalerei, davon 44 Bleiverglasungen in Kirchen im Großraum Simmerath, aber auch in Trier und Brühl sowie in Frankreich, Moldawien und Ghana. Darüber hinaus entwarf Charlier sowohl zahlreiche Altarkreuze, Mosaike, Monstranzen, Tabernakel und Grabsteine als auch Karnevalsorden, Fahnen, Dorf- und Familienwappen, Urkunden sowie zwei Sonderstempel für die Deutsche Bundespost und schuf Zeichnungen und Aquarelle aus der Landschaft seiner Umgebung. Seine Werke wurden und werden auf mehreren Ausstellungen präsentiert und ein Großteil davon, vor allem die Sammlung seiner selbst entworfenen Karnevalsorden, wurden nach seinem Tod vom Stadtarchiv Monschau übernommen. Für seine vielfältigen Verdienste wurde Charlier mehrfach ausgezeichnet.

Ehrungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausstellungen (posthum)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2016: Ausstellung „Karnevalsorden“ in der Stadtbücherei Monschau, Januar/Februar 2016[2]
  • 2020: Ausstellung „Von der Parkvignette bis zum Weinflaschen-Etikett“ in der Stadtbücherei Monschau[3]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ambo, Tabernakel und Teile der Kreuzwegstationen von Charlier in St. Bartholomäus, Hammer
Gefallenendenkmal Hammer

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Traueranzeigen von Erich Charlier auf aspetos.com
  2. Ausstellung „Karnevalsorden“ in der Stadtbücherei Monschau, Pressemitteilung der Stadt Stolberg 2016
  3. Von der Parkvignette bis zum Weinflaschen-Etikett, Bericht und Biografie zur Dauer-Ausstellung über Werke von Erich Charlier in der Stadtbücherei Monschau 2020 in: Grenz-Echo vom 13. März 2020