Erich Kallius

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Erich Wilhelm Heinrich Kallius (* 3. August 1867 in Berlin; † 1. Januar 1935 in Heidelberg) war ein deutscher Anatom.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erich Kallius war Sohn des Gymnasialprofessors Albert Gottlob Samuel Kallius (1840–1918) und der Anna Malwine Mathilde Blume (1842–1917).[1] Er studierte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin Medizin. Er legte 1891 in Berlin das Staatsexamen ab und wurde dort 1892 zum Dr. med. promoviert.[2] In Berlin war er Schüler von Wilhelm von Waldeyer-Hartz. Er wurde 1892 Assistent am Anatomischen Institut in Göttingen bei Friedrich Merkel und habilitierte sich 1894 für Anatomie. 1895 wurde er zum a.o. Professor ernannt. 1907 folgte er dem Ruf der Königlichen Universität zu Greifswald auf ihren Lehrstuhl für Anatomie. Von 1914 bis 1916 nahm er am Ersten Weltkrieg teil. 1917 ging er als o. Professor an die Schlesische Friedrich-Wilhelms-Universität. Nach vier Jahren wechselte er als Nachfolger von Hermann Braus (1868–1924) an die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Er war 1924 ihr Rektor und 1922/23 und 1930/31 Dekan der Medizinischen Fakultät.[3] Er war Geheimer Medizinalrat.

Von Kallius stammt eine Methode zur Fixierung von Golgi-Färbungen. Er befasste sich unter anderem mit der Anatomie von Kehlkopf, Zunge, Geruchs- und Geschmacksorganen.

Kallius erhielt den Roten Adler-Orden 4. Klasse.

Bis 1870, als sein Vater vom jüdischen zum christlichen Glauben übertrat,[4] hieß er Kuckuck. 1896 heiratete er Gertrude Giesinger, mit der er zwei Söhne hatte.

Herausgeber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitgliedschaften in Akademien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anatomie und bildende Kunst. J. F. Bergmann, München 1923 Digitalisat
  • Bearbeiter der 2. Auflage von Friedrich Merkel: Die Anatomie des Menschen. München 1927.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Julius Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 837 (online).
  • Dagmar Drüll (Hrsg.): Heidelberger Gelehrtenlexikon. Springer 1986.
  • Steffen Grundmann: Der Anatom Erich Kallius (1867–1935) „... ein Lehrer von ungewöhnlichen Erfolg“. Leben, Werk und Hochschulkarriere vom Kaiserreich bis zum Dritten Reich. Diss. Univ. Greifswald 2008.
  • Maria Effinger, Maike Rotzoll: Erich Kallius (1867–1935) Leiter des Instituts 1921–1935. In: Maria Effinger, Joachim Kirsch (Hrsg.): Hier freut sich der Tod, dem Leben zu helfen. Anatomie in Heidelberg gestern und heute. Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2013, ISBN 978-3-8253-6135-8, S. 80–83.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag in Heidelberger Gelehrtenlexikon
  2. Dissertation: Ueber die Medulla spinalis und die Medulla oblongata von Troglodytes niger.
  3. Rektoratsreden HKM
  4. Laut Heidelberger Gelehrtenlexikon war Kallius mosaisch, ab 1870 evangelisch
  5. Prof. Dr. Erich Kallius. Mitgliedseintrag bei der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 22. Juli 2017.
  6. Mitgliedseintrag von Erich Kallius bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 22. Juli 2017.