Erik Demaine

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Erik Demaine (links), Martin Demaine (Mitte), und Bill Spight (rechts) sehen John Horton Conway bei einem Kartentrick zu (2005)

Erik Duncan Demaine (* 28. Februar 1981 in Halifax (Nova Scotia)) ist ein Mathematiker, Informatiker und Künstler.

Er besitzt die kanadische und amerikanische Staatsbürgerschaft.[1] Seit 2001 ist er Professor am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge, Massachusetts. Sein Arbeitsgebiet umfasst unter anderem Mathematisches Origami, Datenstrukturen und Algorithmische Geometrie.

Wissenschaftliche Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Kind bekam Erik Hausunterricht von seinem Vater Martin L. Demaine (* 1942), der ebenfalls Mathematiker und Künstler ist. Er besuchte von 1993 bis 1995 die Dalhousie University in Kanada, wo er im Alter von 14 Jahren einen Abschluss als Bachelor of Science erlangte. Von 1995 bis 2001 besuchte er die Universität von Waterloo. Er erhielt dort 1996 einen Abschluss als Master of Mathematics und promovierte 2001 im Alter von 20 Jahren. Nach seiner Promotion wurde Erik Demaine 2001 Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT), wo er seitdem Mitglied im MIT Computer Science and Artificial Intelligence Laboratory ist. Er ist der jüngste Professor, der am MIT berufen wurde.

Erik Demaine ist in erster Linie bekannt für seine Arbeiten auf dem Gebiet des mathematischen Origami. Er arbeitet aber auch auf den Gebieten der Algorithmen und Datenstrukturen, der algorithmischen Geometrie, und der Graphentheorie. Einige seiner bekanntesten Resultate sind:

  • Jede Gelenkkette in der Ebene kann überschneidungsfrei zu einer geraden Strecke entfaltet werden (Zollstockproblem) (mit Robert Connelly und Günter Rote).[2]
  • Jedes Polygon kann nach einer entsprechenden Faltung eines Blattes Papiers mit einem geraden Schnitt ausgeschnitten werden (Fold-and-Cut Problem).[3]
  • Der verallgemeinerte Zauberwürfel kann in Zügen gelöst werden (mit Martin L. Demaine, Sarah Eisenstat, Anna Lubiw, und Andrew Winslow).[4]

Künstlerisches Schaffen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zusammen mit seinem Vater Martin Demaine entwarf Erik Demaine Papierskulpturen, welche 2008 Teil der Ausstellung „Design and the Elastic Mind“ am Museum of Modern Art (MoMA) in New York waren. Die dort gezeigten Exponate wurden in die ständige Sammlung des MoMAs übernommen.[5]

Preise und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Dokumentarfilm Between the Folds tritt Erik Demaine neben 14 anderen Origami-Künstlern auf.[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Erik Demaine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Erik Demaine's Curriculum vitæ. (PDF; 259 kB) Abgerufen am 22. Juli 2013.
  2. Robert Connelly, Erik Demaine, Günter Rote: Straightening polygonal arcs and convexifying polygonal cycles. In: Discrete and Computational Geometry. 30. Jahrgang, Nr. 2, 2003, Preliminary version appeared at 41st Annual Symposium on Foundations of Computer Science, 2000, S. 205–239, doi:10.1007/s00454-003-0006-7 (englisch, fu-berlin.de [PDF]).
  3. Erik Demaine, Joseph O’Rourke: Geometric Folding Algorithms: Linkages, Origami, Polyhedra. Cambridge University Press, 2007, ISBN 978-0-521-85757-4, S. Part II (englisch, gfalop.org).
  4. Erik D. Demaine, Martin L. Demaine, Sarah Demaine, Anna Lubiw, Andrew Winslow: Algorithms for Solving Rubik's Cubes. Algorithms - ESA 2011 - 19th Annual European Symposium, Saarbrücken. 2011, S. 689–700, doi:10.1007/978-3-642-23719-5_58 (englisch).
  5. Curved Origami Sculpture. Abgerufen am 24. Juli 2013.
  6. Presburger Award 2013. Abgerufen am 15. Februar 2013.
  7. John Simon Guggenheim Foundation – Erik Demaine. In: gf.org. Abgerufen am 12. Februar 2016 (englisch).
  8. Between the folds (Dokumentarfilm). Abgerufen am 24. Juli 2013.