Etlaswind

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Etlaswind
Markt Igensdorf
Koordinaten: 49° 37′ N, 11° 12′ OKoordinaten: 49° 36′ 36″ N, 11° 11′ 38″ O
Höhe: 337 (334–371) m ü. NHN
Einwohner: 244 (2016)[1]
Postleitzahl: 91338
Vorwahl: 09126
Der Igensdorfer Gemeindeteil Etlaswind
Der Igensdorfer Gemeindeteil Etlaswind

Etlaswind ist ein fränkisches Dorf, das zu Igensdorf gehört.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das im Erlanger Albvorland gelegene Dorf ist ein Gemeindeteil der oberfränkischen Marktes Igensdorf.[2] Etlaswind liegt etwa drei Kilometer westsüdwestlich des Ortszentrums von Igensdorf auf einer Höhe von 337 m ü. NHN.[3] Nördlich des Ortes erstreckt sich in westöstlicher Ausdehnung der markante, tafelbergähnliche Lindelberg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung von Etlaswind war 1109 mit dem Namen „Adelineswinden“.[4]

Landgebiet der Reichsstadt Nürnberg

Im Spätmittelalter gelangte Etlaswind in den Besitz der Reichsstadt Nürnberg und gehörte damit zur sogenannten Alten Landschaft des nürnbergischen Landgebietes.[5][6] Die Hochgerichtsbarkeit übte bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts das Pflegamt Hiltpoltstein aus, ebenso die Dorf- und Gemeindeherrschaft.[7] Eine tiefgreifende Veränderung ergab sich im Jahr 1806, als die Reichsstadt Nürnberg unter Bruch der Reichsverfassung vom Königreich Bayern annektiert wurde.[8][9] Zusammen mit dem verbliebenen reichsstädtischen Landgebiet wurde auch Etlaswind bayerisch.

Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde Etlaswind mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 ein Gemeindeteil der Ruralgemeinde Pettensiedel.[10] Mit der kommunalen Gebietsreform in Bayern wurde Etlaswind am 1. Januar 1972 in den Markt Igensdorf eingegliedert.[11]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die von Pettensiedel kommende Kreisstraße FO 18 durchquert den Ort und führt weiter nach Oberlindelbach. In der Ortsmitte von Etlaswind zweigt davon die Kreisstraße FO 29 ab, die über Neubau und Schellenberg nach Kleinsendelbach führt. Außerdem verbindet eine Gemeindeverbindungsstraße den Ort mit dem östlich gelegenem Nachbarort Affalterbach. Der öffentliche Personennahverkehr bedient das Dorf an einer Haltestelle der Buslinie 217 des VGN. Der nächstgelegene Bahnhof an der Gräfenbergbahn befindet sich in Eschenau.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammendes Bauernhaus

In Etlaswind befindet sich ein denkmalgeschütztes Bauernhaus aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Etlaswind – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nahverkehrsplan nach der Leitlinie zur Nahverkehrsplanung Landkreis Forchheim 2016. (PDF; 3,3 MB) S. 54, abgerufen am 21. Oktober 2022.
  2. Etlaswind in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 31. Oktober 2019.
  3. Geografische Lage von Stöckach im BayernAtlas, abgerufen am 31. Oktober 2019
  4. Fritz Fink: Wanderung durch die Vergangenheit des Schwabachtales  – Die Landschaft zwischen Erlangen und Gräfenberg. Selbstverlag, Eschenau 1999, ISBN 3-00-004988-6, S. 151.
  5. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 25.
  6. Walter Bauernfeind: Alte Landschaft. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 62 f. (online).
  7. Ingomar Bog: Forchheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 5). Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1955, DNB 450540367, S. 51 (Digitalisat).
  8. Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3, S. 118.
  9. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 528.
  10. Ingomar Bog: Forchheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 5). Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1955, DNB 450540367, S. 122 (Digitalisat).
  11. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 682.