Eutenhofen (Dietfurt an der Altmühl)

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Eutenhofen
Koordinaten: 49° 3′ N, 11° 39′ OKoordinaten: 49° 2′ 48″ N, 11° 38′ 54″ O
Höhe: 475 (475–480) m ü. NHN
Einwohner: 90 (31. Dez. 2021)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 92345
Vorwahl: 08464
Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Eutenhofen
Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Eutenhofen

Eutenhofen ist ein Gemeindeteil der Stadt Dietfurt an der Altmühl im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Pfarrdorf liegt nordöstlich vom Gemeindesitz auf der Hochfläche der südlichen Frankenalb in einer Polje. Von der Staatsstraße 2324 zweigt in Predlfing eine Gemeindeverbindungsstraße in Richtung Osten bzw. in Erggertshofen in Richtung Südosten nach Eutenhofen ab. Verbindungsstraßen bestehen zu den Nachbarorten Pestenrain und Gundelshofen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eutenhofen kam 1002 als Geschenk König Heinrichs II. an das Benediktinerinnenkloster Neuburg an der Donau. Nach dessen Aufhebung in der Reformation erhielt der Herzog von Bayern das Patronatsrecht, so dass der Ort katholisch blieb. Im 14. Jahrhundert hatten die Flügelsberger von Meihern hier Besitz.

Im Februar 1909 wurde das Dorf von einer großen Überschwemmung infolge plötzlichen Tauwetters nach tagelangen Schneefällen bei noch vereisten Dolinen heimgesucht; in den Fluten ertrank viel Vieh. 1933 hatte der Ort 271 und 1939 262 Einwohner. Der Zehentstadel neben der Pfarrkirche wurde in den 1970er Jahren abgerissen.

Eutenhofen war eine Gemeinde im Landgericht Riedenburg, Bezirksamt Hemau, ab 1880 im Bezirksamt Beilngries und ab 1909 im Bezirksamt Riedenburg. Einziger Ort der Gemeinde bei der Gründung war das Pfarrdorf Eutenhofen.[2] Im Jahr 1938 wurde die Gemeinde Predlfing mit ihren Orten Gundelshofen, Pestenrain und Predlfing[3] eingegliedert.[4] Die Gemeindefläche vergrößerte sich dadurch von etwa 401[5] auf etwa 1029[6] Hektar. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Eutenhofen am 1. Januar 1972 in die Stadt Dietfurt an der Altmühl eingemeindet.[7]

Katholische Pfarrkirche Mariä Aufnahme in den Himmel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die heutige Kirche wurde in der Barockzeit ab 1719 an der Stelle der früheren Kirche erbaut und 1736 geweiht. Sie besteht aus einem dreijochigen Langhaus mit Vorzeichen und einem im Osten angesetzten, 1734 in dieser Form ausgebauten Chorturm, der im Untergeschoss quadratisch ist, im Obergeschoss ein Oktogonmit einer Zwiebelhaube aufweist. Der viersäulige Hochaltar von 1725 hat lebensgroße Holzfiguren des hl. Josef und des hl. Joachim eines Bildhauers aus Velburg; das Altarblatt zeigt die Verehrung Mariens im Himmel durch Heilige und die Diskussion von Bischöfen über das Glaubensgeheimnis der Himmelfahrt Mariens. Das Deckenfresko über dem Altar stellt Maria als Schutzengelmadonna mit der Äbtissin von Neuburg dar. Das Langhausdeckenfresko Sieg Michaels mit apokalypt. Weib, Sündenfall, Himmelfahrt Mariä sowie die Fresken David, Madonna mit Kind, Triumph Judiths / Ruth und die Darstellung im Tempel sind von dem Kunstmaler Josef Wittmann im Jahre 1917 gemalt. Die Seitenaltäre sind den Vierzehn Nothelfern und dem hl. Wendelin gewidmet. – Die Pfarrei wird seelsorgerlich von Töging aus betreut.

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Freiwillige Feuerwehr Eutenhofen
  • KLJB (Katholische Landjugend-Bewegung) Eutenhofen
  • MF (Motorradfreunde) Eutenhofen
  • Obst- und Gartenbauverein Eutenhofen
  • Kriegerverein Eutenhofen
  • Katholischer Frauenkreis Eutenhofen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Kerschensteiner: Dietfurt a. d. Altmühl. Treuchtlingen 1999, S. 52 f.
  • Felix Mader (Bearbeiter): Die Kunstdenkmäler von Oberpfalz & Regensburg. XII Bezirksamt Beilngries. II. Amtsgericht Riedenburg. 1928 (Nachdruck 1982, ISBN 3-486-50442-8.) S. 55
  • L. Wolfmeier: Der ehemalige Zehentstadel von Eutenhofen. In: Die Oberpfalz 66 (1978), S. 82 ff.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Eutenhofen (Dietfurt an der Altmühl) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistiken – Stadt Dietfurt. (PDF) Abgerufen am 9. Mai 2022.
  2. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 859, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  3. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 861, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  4. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 122, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat – Landkreis Riedenburg; Fußnote 6).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 935 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 814 (Digitalisat).
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 557.