Führungsunterstützungsbrigade 4

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Führungsunterstützungsbrigade 4
— FüUstgBrig 4 —


(führte kein Verbandsabzeichen)
Aktiv 1. April 1994 bis 19. Juni 2002[1]
Staat Deutschland Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Teilstreitkraft Heer
Typ Führungsunterstützungsbrigade
letzter Stabssitz Berlin[1]

Die Führungsunterstützungsbrigade 4 war eine der Führungsunterstützungsbrigaden des Heeres der Bundeswehr mit Stabssitz zuletzt in Berlin.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Ende des Ost-West Konflikts wurde die Struktur der Führungsunterstützungstruppen zur Einnahme der Heeresstruktur V bzw. V (N) grundlegend geändert. Ein Großteil der Fernmeldetruppe im westdeutschen Feld- und Territorialheer war bisher auf oberster Ebene in Fernmeldekommandos gegliedert. Die westdeutschen Korps führten als Korpstruppen die Fernmeldekommandos. Analog führten die Territorialkommandos ein direkt unterstelltes Fernmeldekommando. Kleinere Truppengattungen zur unmittelbaren Führungsunterstützung wie die Topographietruppe, die Frontnachrichtentruppe und die Truppe für Operative Information oder der Militärmusikdienst waren bisher als Teil der Korpstruppen ebenfalls direkt den Korps und Territorialkommandos nachgeordnet.

In der neuen Struktur wurde die Masse der oben aufgezählten Truppenteile zur Führungsunterstützung des Feld- und Territorialheers – soweit diese nicht außer Dienst gestellt wurden – in neu aufgestellten Führungsunterstützungsbrigaden zusammengefasst. Im Kern handelte es sich dabei aber um Fernmeldeverbände. Nach ähnlichem Prinzip erfolgte die Aufstellung der Sanitätsbrigaden und Logistikbrigaden bei den Korps. Diese fusionierten Großverbände neuen Typs vereinten Truppenteile und Aufgaben des bisherigen Feld- und Territorialheeres. Erst im Verteidigungsfall wären die Verbände voraussichtlich wieder getrennt worden. Vorgesehen war, jedem der drei geplanten Korps/Territorialkommandos jeweils eine Führungsunterstützungsbrigade zu unterstellen. Entsprechend erfolgte die Nummerierung der neu aufzustellenden Führungsunterstützungsbrigaden:

Letztlich kam es nicht zu der Aufstellung der fusionierten Korps/Territorialkommandos in Westdeutschland. An der Aufstellung der Führungsunterstützungsbrigaden bei den Korps bzw. beim Korps/Territorialkommando Ost hielt man jedoch fest. Durch die Umgliederung des I. Korps in das 1. Deutsch-Niederländische Korps wurde dessen Führungsunterstützungsbrigade letztlich unter der Bezeichnung Führungsunterstützungsbrigade Deutsch-Niederländisches Korps ausgeplant.[2] Daneben wurde auf Ebene der obersten Heeresführung einem ähnlichen Prinzip folgend die Führungsunterstützungsbrigade 900 ausgeplant.

Aufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Führungsunterstützungsbrigade 4 wurde am 1. April 1994 in der Schlieffen-Kaserne in Stahnsdorf beim Korps/Territorialkommando Ost aufgestellt.[1]

Verlegung nach Berlin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab 1996 war der Stabssitz die Julius-Leber-Kaserne in Berlin.[1]

Auflösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Führungsunterstützungsbrigade 4 wurde am 19. Juni 2002 etwa zeitgleich mit dem IV. Korps aufgelöst.[1] In „Nachfolge“ wurde zeitgleich am Standort Julius-Leber-Kaserne das Führungsunterstützungsregiment 38 im Wehrbereich III neu aufgestellt.[1]

Verbandsabzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Führungsunterstützungsbrigade führte anders als die meisten anderen Brigaden des Heeres kein eigenes Verbandsabzeichen. Die Soldaten trugen daher das Verbandsabzeichen des übergeordneten Großverbandes. Als „Abzeichen“ wurde daher unpräzise manchmal das interne Verbandsabzeichen des Stabes und der Stabskompaniepars pro toto“ für die gesamte Führungsunterstützungsbrigade genutzt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955–1995. In: Führung und Truppe. 1. Auflage. Band 5. Patzwall, Norderstedt 1996, ISBN 3-931533-03-4.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eine Führungsunterstützungsbrigade 3 war möglicherweise zunächst ebenfalls geplant, jedoch entschied man sich frühzeitig für den Wegfall des III. Korps. Damit entfielen Planungen für eine mögliche Führungsunterstützungsbrigade 3.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g Standortdatenbank der Bundeswehr in der Bundesrepublik Deutschland sowie den von der Bundeswehr genutzten Übungsplätzen im Ausland. In: Webseite des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes. Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr; Militärgeschichtliches Forschungsamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Juni 2019; abgerufen am 28. März 2019 (Es sind aus technischen Gründen keine Direktlinks auf einzelne Suchanfragen oder Suchergebnisse möglich. Bitte das „Suchformular“ nutzen, um Informationen zu den einzelnen Dienststellen zu recherchieren).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zmsbw.de
  2. Jürgen Dreifke: 50 Jahre Bundeswehr im Münsterland: Die Truppen des I. Korps. In: bw-duelmen.de. Abgerufen am 10. Februar 2020.

Koordinaten: 52° 34′ N, 13° 19′ O