FSFAB Weltmeisterschaften im Cadre 35/2 und 45/2

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FSFAB Weltmeisterschaften
im Cadre 35/2 und 45/2
Lucien Rérolle, mit fünf Titeln erfolgreichster Spieler
Turnierdaten
Turnierart: Inoffizielle Weltmeisterschaft
Turnierformat: Round Robin
Verband/Ausrichter: FSFAB
Turnierdetails
Austragungsort: FrankreichFrankreich Paris
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten New York
Spielzeit: 1904–1913
Rekorde
Meisten Siege: 5
FrankreichFrankreich Lucien Rérolle
Bester GD: 23,72
FrankreichFrankreich Alfred Mortier 1913, Paris FrankreichFrankreich
Bester ED: 40,00
FrankreichFrankreich Alfred Mortier 1912, 1913, Paris FrankreichFrankreich
Höchstserie (HS): 190
FrankreichFrankreich Alfred Mortier 1913, Paris FrankreichFrankreich
Zeitschriftentitel der FSFAB von 1912

Die Weltmeisterschaft im Cadre 35/2 und 45/2 wurde 1903 vom französischen Karambolageverband Fédération des Sociétés Françaises des Amateurs de Billard (FSFAB) ins Leben gerufen und wurde von 1904 bis 1913 gespielt. Die Weltmeisterschaften wurden im Nachhinein nur als „inoffiziell“ gewertet, da dem Parallelverband Fédération Française de Billard (FFB) die Rechte an dem Namen „Championate du Monde“ (Weltmeisterschaft) zu der Zeit gehörten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die FSFAB, gegründet 1903, ließ die ersten beiden Weltmeisterschaften noch im Cadre 35/2 auf dem Turnierbillard austragen. Dies war zu dieser Zeit immer noch üblich. Erst 1906 spielten sie, wie die FFB, Cadre 45/2. Da die FSFAB in Kooperation mit dem US-amerikanischen Verband „National Association of Amateur Billiard Players“ (NAABP) stand, wurden drei der dreizehn Weltmeisterschaften in New York gespielt. Bedenkt man die Zeit in der noch nicht über den Atlantik geflogen werden konnte, sondern eine tagelange Schiffsreise auf sich nehmen musste, eine durchaus beachtliche Leistung und Anstrengung für die Amateurspieler, bei denen es bei Weitem um nicht so hohe Börsen ging wie bei den Professionals. Von diesem Standpunkt ausgesehen war die FSFAB näher an einem Weltverband, als die FFB.[1][2]

Siegreichster Spieler war der Franzose Lucien Rérolle mit fünf Goldmedaillen. Die Turnierrekorde gehen aber an seinen Landsmann Alfred Mortier.

Modus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Partiedistanz lag durchgehend bei 400 Punkten. Es wurde im Round Robin / K.-o.-System gespielt, meist habe es noch Stichpartien um die Platzierung auszuspielen. 1908 gab es ein Herausforderungsturnier, nach US-amerikanischem Vorbild. Der Zweitplatzierte hatte das Recht den letzten Sieger in einem Einzelturnier innerhalb eines halben Jahres nach Turnierbeendigung herauszufordern. Gespielt wurde in drei Abschnitten zu 400 Punkten auf das Partieziel 1.200 Punkte.[3]

Turnierstatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der GD gibt den Generaldurchschnitt des jeweiligen Spielers während des Turniers an. Bei dem Alter des Turniers sind nicht mehr alle Angaben zu ermitteln gewesen.[2]

Legende

WM als 35/2 ausgetragen

Nr. Jahr Ort Sieger GD Platz 2 GD Platz 3 GD
01 1904 FrankreichFrankreich Paris FrankreichFrankreich Lucien Rérolle 15,30 FrankreichFrankreich Charles Darantière 09,16 FrankreichFrankreich Henri Blanc 08,54
02 1905 FrankreichFrankreich Paris FrankreichFrankreich Lucien Rérolle 15,52 FrankreichFrankreich Charles Darantière 10,70 FrankreichFrankreich P. Letellier 09,57
03 1906 FrankreichFrankreich Paris FrankreichFrankreich Lucien Rérolle 13,79 FrankreichFrankreich Henri Blanc 11,62 FrankreichFrankreich Charles Darantière 10,41
04 1907 FrankreichFrankreich Paris FrankreichFrankreich Lucien Rérolle 20,40 FrankreichFrankreich Charles Darantière ? Belgien Arthur François ?
05 1908/1 FrankreichFrankreich Paris FrankreichFrankreich Alfred Mortier 16,26 FrankreichFrankreich Lucien Rérolle 14,02 FrankreichFrankreich Henri Blanc 11,79
06 1908/2 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten New York Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Calvin Demarest 20,00 FrankreichFrankreich Lucien Rérolle 13,43 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Charles Frederick Conklin 10,00
07 1909 FrankreichFrankreich Paris FrankreichFrankreich Lucien Rérolle 16,44 FrankreichFrankreich Alfred Mortier 13,83 Deutsches Reich Albert Poensgen 10,36
08 1910 FrankreichFrankreich Paris FrankreichFrankreich Edouard Roudil 13,10 Deutsches Reich Albert Poensgen 11,83 FrankreichFrankreich Alfred Mortier 11,46
09 1911/1 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten New York Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Charles Frederick Conklin 12,28 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Justus Ferdinand Poggenburg II 10,11 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Edward Garner 10,07
10 1911/2 FrankreichFrankreich Paris FrankreichFrankreich Alfred Mortier 12,38 Deutsches Reich Albert Poensgen 12,74 FrankreichFrankreich Charles Darantière 12,08
11 1912/1 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten New York Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Justus Ferdinand Poggenburg II 11,97 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Charles Frederick Conklin 10,59 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Joseph Mayer 9,18
12 1912/2 FrankreichFrankreich Paris FrankreichFrankreich Alfred Mortier 17,33 FrankreichFrankreich Henri Blanc 12,54 Deutsches Reich Albert Poensgen 12,08
13 1913 FrankreichFrankreich Paris FrankreichFrankreich Alfred Mortier 23,72 Schweiz Rudolphe Aggazis 11,57 FrankreichFrankreich Edouard Roudil 14,93

Quellen:[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dieter Haase, Heinrich Weingartner: Enzyklopädie des Billardsports. 1. Auflage. Band 1. Verlag Heinrich Weingartner, Wien 2009, ISBN 978-3-200-01489-3, S. 149–151.
  2. a b Dieter Haase, Heinrich Weingartner: Enzyklopädie des Billardsports. 1. Auflage. Band 1. Verlag Heinrich Weingartner, Wien 2009, ISBN 978-3-200-01489-3, S. 163.
  3. a b Dieter Haase, Heinrich Weingartner: Enzyklopädie des Billardsports. 1. Auflage. Band 1. Verlag Heinrich Weingartner, Wien 2009, ISBN 978-3-200-01489-3, S. 164–172.