Ferdinand Joly

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Ferdinand Joly (* 4. Juni 1765 in Salzburg; † 20. Oktober 1823 in Elsenloh bei Tittmoning) war ein österreichischer Volksdichter und Komponist. Er ist auch als Scholi bekannt.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ferdinand Joly war ein Sohn des Hofzuckerbäckers Joseph Alexius Joly.[2] Er begann ein Studium an der Universität Salzburg,[3] wurde aber 1783 relegiert und lebte danach als fahrender Dichter. Laut dem Österreichischen Biographischen Lexikon verfasste er unter anderem Spottlieder, Bauernkomödien und Hirtenspiele, aber auch Toten- und Kirchenlieder, und betätigte sich außerdem auch als Maler.[4] Etwa 20 Stücke Jolys blieben erhalten.[5] August Hartmann gab 1880 seine Volksschauspiele in Leipzig heraus.

„Ein plötzlicher Tod unter freiem Himmel erreichte“ Jolly laut ADB auf dem Einödhof Elsenloh. Noch auf seinem Grabkreuz soll er als Student bezeichnet worden sein.[3]

Möglicherweise geht die Redewendung „Mein lieber Scholli“ auf Ferdinand Joly und dessen hugenottischen Nachnamen zurück.[6]

In den Salzachstädten Laufen und Tittmoning sind Straßen nach Ferdinand Joly benannt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bernhard Bleibinger: Mei liaba Scholi! Spurensuche und kulturelles Erinnern bei Indigenen in Oberbayern. In: Musik in Bayern. 9. Juli 2021, S. 201 – 216 Seiten, doi:10.15463/GFBM-MIB-2019-263 (gfbm-online.de [abgerufen am 28. Januar 2024]).
  2. So die Angaben im ÖBL. August Rettenbacher: Die Mundartdichtung in Salzburg. Mundartfreunde Österreichs, 1982, S. 35 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche) bezeichnet ihn als Sohn eines Kammerdieners, ebenso Hyacinth Holland in der ADB und andere.
  3. a b Beck: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte. Beck, 1997, S. 834 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  4. Joly, Ferdinand im ÖBL
  5. Dieter Albrecht: Handbuch der bayerischen Geschichte. C.H.Beck, 1988, ISBN 978-3-406-32320-1, S. 1009 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  6. M. Niemeyer.: Zeitschrift Für Romanische Philologie. M. Niemeyer., 1995, S. 64 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).