Fraenkel & Co (Josef Altmann)

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Die Galerie Fraenkel & Co. (Josef Altmann) war eine Kunsthandlung in Berlin, die zwischen 1919 und 1927 existierte. Inhaber war der Antiquar und Kunsthändler Josef Altmann.

Unternehmensgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Antiquar Eduard Fraenkel gegründete Anfang 1905 zusammen mit seinem Sohn Siegbert Martin das Unternehmen Akademisches Antiquariat Eduard Fraenkel in der Artilleriestrasse 13 (heute Tucholskystraße 11 in Berlin-Mitte).[1] Am 1. Januar 1913 schied Eduard Fraenkel aus. Ein Jahr später trat Josef Altmann als Miteigentümer in das Unternehmen ein, das dann unter dem Namen Akademisches Antiquariat Fraenkel & Co. firmierte. 1919 schied Siegbert Martin Fraenkel aus dem Unternehmen ebenfalls aus und gründete unter dem Namen S. Martin Fraenkel, Fachunternehmen für Buch- und Kunstversteigerungen ein neues Unternehmen in der Lützowstrasse 14.[2] Josef Altmann, der nun der Alleininhaber war, betrieb ab Mai 1919 seine Firma unter dem Namen Fraenkel & Co. (Josef Altmann) am Lützowufer 13, wo er sein Angebot an Büchern und Autographen in zahlreichen Angebotskatalogen ausbreitete.[3]

Die 1918 neugegründete Künstlervereinigung Novembergruppe war 1919 auf der Suche nach Ausstellungsmöglichkeiten, da die eingesessenen Künstlervereinigungen, aber auch die etablierten Kunsthandlungen dafür nicht zur Verfügung standen oder von den Künstlern der Gruppe abgelehnt wurden. Die erste gemeinsame Ausstellung der Vereinigung in einer Galerie fand im November 1920 in der Galerie Fraenkel & Co. (Josef Altmann) statt.[4] Laut dem Kunstmarktforscher Werner J. Schweiger kann man daher Josef Altmann, als den ersten Kunsthändler der Novembergruppe bezeichnen, da alle in der Galerie zwischen 1920 und 1922 veranstalteten Ausstellungen ausschließlich mit Werken von Künstlern bestückt wurden, die in Verbindung mit der Novembergruppe standen (z. B. Nikolaus Braun, Jefim Golyscheff, Alfred Lomnitz, Anne Ratkowski, Arthur Segal).[5]

Die 1921 ins Leben gerufene KPD-nahe Organisation Internationale Arbeiterhilfe fand im Deutschen Reich zusätzliche Unterstützung durch die Gründung der Organisation Künstlerhilfe für die Hungernden in Russland. Die von den Mitgliedern der Künstlerhilfe gestifteten Werke für eine geplante Lotterie wurden in der Kunsthandlung von Altmann in der Ausstellung mit dem Titel Graphik und Handzeichnungslotterie für die Hungernden in Russland präsentiert.[6]

1924 stellte die Kunsthandlung japanische Holzschnitte aus den Sammlungen von Wilhelm Solf und Julius Kurth aus.[7]

Im Adressbuch für den Berliner Buchhandel von 1925 ist als Geschäftsführer der Firma Karl Alexander Effenberger verzeichnet.[8]

1927 übersiedelte Altmann in die Luisenstrasse 6. Die Kunsthandlung wurde wenig später geschlossen. Ob das im Mai 1927 gegründete Antiquariat Altmann G.m.b.H. in der Tauentzienstrasse 7 mit Josef Altmann in Verbindung gebracht werden kann, ist nicht zu belegen. Die Buchhandelsadressbücher jener Zeit nennen keinen Inhaber, sondern nur den Geschäftsführer Otto Rothschild.[5]

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1920[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1921[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1922[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jewish Places | Entdecken Sie Orte jüdischen Lebens in Ihrer Nähe. Abgerufen am 30. August 2022.
  2. Kurt Mühsam: Die Kunstauktion. Licht und Schattenseiten des Versteigerungswesens im Kunst-und Antiquitätenhandel für Käufer und Verkäufer. Berlin 1923, S. 165.
  3. Der Cicerone. Heft 9 vom 8. Mai 1919, S. 271
  4. Erste Ausstellung der Novembergruppe. Gemälde, Plastiken (Faltblatt zur Ausst. Berlin, Fraenkel & Co. (Josef Altmann), 4. – 30. November [1920]), Berlin 1920 (siehe online: https://sammlung-online.berlinischegalerie.de:443/eMP/eMuseumPlus?service=ExternalInterface&module=collection&objectId=187939&viewType=detailView, abgerufen am 30. August 2022.)
  5. a b c d e f g h i j Werner J. Schweiger: Fraenkel & Co. (Josef Altmann). Eintrag für geplante Publikation "Lexikon des Kunsthandels der Moderne im deutschsprachigen Raum 1905-1937". Berlinische Galerie, abgerufen am 30. August 2022.
  6. Berliner Börsen-Courier. 26. März 1922
  7. Fritz Homeyer: Deutsche Juden als Bibliophilen und Antiquare (= Schriftenreihe wissenschaftlicher Abhandlungen des Leo-Baeck-Instituts. Nr. 10). 2., erw. u. verb. Auflage. Mohr (Siebeck), Tübingen 1966 (dnb.de [abgerufen am 30. August 2022]).
  8. Adressbuch für den Berliner Buchhandel:. 1925, abgerufen am 30. August 2022.