Julius Kurth

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Friedrich Erdmann Julius Kurth (* 15. Mai 1870 in Berlin; † 23. Mai 1949 in Gerbstedt) war ein deutscher Pfarrer, Privatgelehrter und Autor.

Einband einer Monographie von Kurth, 1922

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Julius Kurth war der Sohn des Rektors Julius Kurth und von Emma Marie Clausnitzer. Er besuchte das Berliner Gymnasium zum Grauen Kloster. Seit 1890 studierte er Evangelische Theologie an der Berliner Universität. 1886 wurde an der Philosophischen Fakultät der Universität Heidelberg promoviert.

Von Januar bis März 1897 machte er eine Orientreise. Als Stipendiat des Deutschen Archäologischen Instituts führten ihn 1897/1898 Reisen nach Jerusalem, Konstantinopel, Italien und Griechenland. Am 12. Januar 1900 heiratete er Elisabeth Heise aus Berlin. Nach seiner Ordination am 31. März 1901 wirkte er als Stadtvikar in Berlin.

Ab 1910 bis zu seiner Emeritierung am 1. Juni 1935 war er Gemeindepfarrer an der Taborkirche in Berlin-Hohenschönhausen.

Er wirkte auch als Privatgelehrter, besonders wandte er sich der japanischen Holzschnittkunst und chinesischen Holzschnittkunst zu und publizierte zahlreiche Werke zu diesem Thema. Auf Einladung von F.S. Archenhold beobachtete und zeichnete er die Planeten Mars und Uranus am Großen Refraktor der Sternwarte in Berlin-Treptow, der heutigen Archenhold-Sternwarte.

Seine umfangreichen Sammlungen ägyptischer, vorderasiatischer und antiker Objekte, Keilschrifttexte und Papyri wurde nach seinem Tod von staatlicher Seite 1950 als Leihgaben ohne Leihvertrag mit den gesetzlichen Erben ans Archäologische Museum der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg überwiesen. Im Jahr 1992 übertrugen die Erben dem Museum die Kurthschen Sammlungen als Schenkung.

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die ägyptischen Altertümer aus der Sammlung Julius Kurth. Sonderausstellung vom 4. Juli bis zum 26. November 2009 im Archäologischen Museum der Universität Halle-Wittenberg.
  • Forscher – Pfarrer – Sammler. Die ägyptischen Altertümer des Dr. Julius Kurth. Sonderausstellung vom 22. Juni bis zum 15. Dezember 2011 im Ägyptischen Museum – Georg Steindorff – der Universität Leipzig.
  • Vom 5. Mai 2017 bis zum 5. November 2017 wurde unter dem Titel Die Strahlkraft von Wissen und Glauben im Museum Lichtenberg im Stadthaus, Berlin, eine Ausstellung zu Leben und Werk Kurths gezeigt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Evangelisches Pfarrerbuch für die Mark Brandenburg seit der Reformation, hrsg. vom Brandenburgischen Provinzialsynodalverband; bearb. von Otto Fischer, Berlin 1941, Bd. II/1, S. 472.
  • Veit Vaelske: Julius Kurth – Ein Interim der Forschung. In: Isched. Journal des Aegypten Forum Berlin e.V. 1/2010, S. 44 f.
  • Hans-Werner Fischer-Elfert, Stephan Lehmann (Hrsg.): Forscher – Pfarrer – Sammler. Die ägyptischen Altertümer des Dr. Julius Kurth aus den Beständen des Archäologischen Museums der Martin-Luther-Universität in Halle. Katalog der Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Ägyptischen Museum –Georg Steindorff– der Universität Leipzig (Leipzig 2011).
  • Stephan Lehmann, Hans-Werner Fischer-Elfert (Hrsg.): Aegyptiaca und Papyri der Sammlung Julius Kurth. Archäologisches Museum der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Bestandskatalog Band 1, Dresden 2014, ISBN 978-3-95498-134-2.
  • Henryk Löhr: Ein vielseitiger Gelehrter – Biographische Bemerkungen zu Julius Kurth; Die Sammlungen Julius Kurths. In: Stephan Lehmann, Hans-Werner Fischer-Elfert (Hrsg.): Aegyptiaca und Papyri der Sammlung Julius Kurth. Archäologisches Museum der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Bestandskatalog 1 (Dresden 2014) S. 11–35.
  • Julius Kurth: Die Strahlkraft von Wissen und Glauben. 500 Jahre Reformation. Dr. Julius Kurth, Gelehrter, Pfarrer, Künstler, hrsg. vom Bezirksamt Lichtenberg; Texte von Knut Käpernick u. a.; Berlin-Lichtenberg-Hohenschönhausen 2017.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]