Friedrich Christian Wirth

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Usingen, Denkmal Christian Wirth

Friedrich Christian Wirth (* 21. Dezember 1826 in Neesbach (Kreis Limburg); † 26. April 1895 in Wiesbaden) war nassauischer Landesdirektor und Abgeordneter im preußischen Landtag sowie Mitgründer der Nassauischen Sparkasse.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirth lebte seit 1842 in Usingen. Nach dem Abitur 1851 am Gymnasium in Hadamar studierte er zwischen 1851 und 1853 Rechtswissenschaften an den Universitäten Gießen und Heidelberg. Im Herbst 1853 bestand er die „nassauische theoretische Konkursprüfung“ (erstes Staatsexamen) als Jahrgangsbester. 1858 bestand er erfolgreich auch das zweite Staatsexamen.

Tätigkeit für die Nassauische Landesbank[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1856 arbeitete Wirth bei der Landesbank in Wiesbaden, aus der später die Nassauische Sparkasse hervorgehen sollte. Nach verschiedenen Stationen und einer Unterbrechung (1866 bis 1868 arbeitete Wirth als Richter in Bad Homburg vor der Höhe) wurde er 1870 stellvertretender Direktor und wirkte an der Aufteilung der Landesbank in die Nassauische Landesbank und die Nassauische Sparkasse mit.

Tätigkeit als Landesdirektor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Übernahme Nassaus durch Preußen wurden im Rahmen der Provinzialselbstverwaltung in der Provinz Nassau auf Ebene der Regierungsbezirke gewählte Kommunallandtage gewählt. Dieser wählte zur Führung seiner Geschäfte einen „ständigen Ausschuß“ sowie einen hauptamtlichen Nassauischen Landesdirektor.

Christian Wirth wurde am 31. Oktober 1872 vom Kommunallandtag Wiesbaden zum ersten nassauischen Landesdirektor für den Regierungsbezirk Wiesbaden für die Dauer von 12 Jahren gewählt. Diese Aufgabe erfüllte er, bis er am 1. April 1881 auf eigenen Wunsch in den Ruhestand trat.

Politisches Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1882 bis 1891 war Wirth Abgeordneter im Preußischen Abgeordnetenhaus als Mitglied der Liberalen Vereinigung.[1] Wesentliche Ziele waren für ihn die Ernennung Usingens zur Kreisstadt (siehe Landkreis Usingen) sowie der Bau der Bahnstrecke Bad Homburg–Usingen.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Königlich Preußischer Roter Adlerorden IV. Klasse (1878)
  • Königlich Preußischer Roter Adlerorden III. Klasse mit der Schleife (1881)
  • Im Jahr 1903 errichtet die Stadt Usingen ihm ein Denkmal im Schlossgarten.
  • Seit Juli 1925 trägt die staatliche Aufbauschule (heute: Gymnasium) in Usingen seinen Namen: Christian-Wirth-Schule.
  • Vor der Christian-Wirth-Schule in Usingen steht ein Denkmal für Christian Wirth.
  • In Fulda wurde die Christian-Wirth-Straße nach ihm benannt.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die neuen Verwaltungsgesetze für die Provinz Hessen-Nassau. Mit besonderer Rücksicht auf den Regierungsbezirk Wiesbaden. Limbarth-Verlag, Wiesbaden 1884.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 415.
  • Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, Nr. 2562.
  • Nassauische Parlamentarier. Teil 2: Barbara Burkardt, Manfred Pult: Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden 1868–1933 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau. Bd. 71 = Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 17). Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 2003, ISBN 3-930221-11-X, Nr. 391.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Friedrich Christian Wirth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mann, Bernhard (Bearb.) : Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Düsseldorf : Droste Verlag, 1988, S. 420 (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien : Bd. 3)