Friedrich Köberlein

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Friedrich Köberlein in alliiertem Gewahrsam. Aufgenommen zwischen 1945 und 1949.

Friedrich Köberlein (* 18. Oktober 1885 in Göhren bei Pappenheim; † 30. November 1964[1]) war ein deutscher SS-Führer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Köberlein, von Beruf Polizist, nahm als Soldat am Ersten Weltkrieg teil. Nach Kriegsende kehrte er in den Polizeidienst zurück und war dort als Verwaltungssekretär der Landespolizei tätig.[2] Köberlein erreichte bei der Landespolizei den Rang eines Oberverwaltungssekretärs.[3] Der SS trat Köberlein im Februar 1935 (SS-Nummer 261.671) bei und zum 1. Mai 1937 auch der NSDAP (Mitgliedsnummer 4.037.172).[4] In der SS stieg Köberlein im Juni 1944 bis zum SS-Standartenführer der Waffen-SS auf.[5][6] Bereits 1935 wurde Köberlein hauptamtlicher Mitarbeiter der SS und Anfang März 1936 mit der Errichtung der Unterkunftsverwaltung der SS-Verfügungstruppe beauftragt.[3] Köberlein wurde Hauptabteilungsleiter für diesen Bereich und leitete nach Gründung des Wirtschafts- und Verwaltungshauptamtes (WVHA) das Amt B-III (Unterkunftswirtschaft) von Februar 1942 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges.[2]

Nach Kriegsende wurde Köberlein festgenommen und im Rahmen der Nürnberger Prozesse im Januar und Februar des Jahres 1947 insgesamt zweimal vernommen.[7]

Er war Vorsitzender des „Schutzbundes für das deutsche Volk“ (SDV)[8] und Mitglied im Witikobund.[9][10][11]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jan Erik Schulte: Zwangsarbeit und Vernichtung: Das Wirtschaftsimperium der SS. Oswald Pohl und das SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt 1933-1945. Paderborn 2001, ISBN 3-506-78245-2.
  • Ernst Klee: Auschwitz. Täter, Gehilfen und Opfer und was aus ihnen wurde. Ein Personenlexikon, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-10-039333-3.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Präzise Lebensdaten nach Ernst Klee: Auschwitz. Täter, Gehilfen und Opfer und was aus ihnen wurde. Ein Personenlexikon, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-10-039333-3, S. 225.
  2. a b Jan Erik Schulte: Zwangsarbeit und Vernichtung: Das Wirtschaftsimperium der SS. Oswald Pohl und das SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt 1933-1945. Paderborn 2001, ISBN 3-506-78245-2, S. 465
  3. a b Jan Erik Schulte: Zwangsarbeit und Vernichtung: Das Wirtschaftsimperium der SS. Oswald Pohl und das SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt 1933-1945. Paderborn 2001, ISBN 3-506-78245-2, S. 57.
  4. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/21631301
  5. Ernst Klee: Auschwitz. Täter, Gehilfen und Opfer und was aus ihnen wurde. Ein Personenlexikon, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-10-039333-3, S. 225
  6. Friedrich Köberlein auf www.dws-xip.pl
  7. Publication Number: M-1019, Publication Title: Records of the United States Nuernberg War Crimes trials Interrogations, 1946–1949, Date Published: 1977 (PDF; 186 kB)
  8. Profil: Schutzbund für das deutsche Volk (SDV). Antifaschistisches Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin (APABIZ), 1996, abgerufen am 17. Februar 2023.
  9. Ulla Jelpke: Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke und der Gruppe der PDS: Der „Witikobund“, der Antisemitismus und der Rechtsextremismus. (PDF) In: Bundestagsdrucksache. 5. Mai 1995, abgerufen am 17. Februar 2023.
  10. Der Witikobund. In: nadir.org. Abgerufen am 17. Februar 2023.
  11. Wir dokumentieren. In: Trend Onlinezeitung. September 1998, abgerufen am 17. Februar 2023.