Friedrich Karl Lippert (Maler)

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Friedrich Karl Lippert[1] auch: Karl Lippert (* 10. April 1894 in Hannover;[2]1943 ebenda) war ein deutscher Maler, Grafiker,[3] Jäger[4] und Erfinder.[5]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sogenannte „Künstlerpostkarte“ mit der Zeichnung eines eleganten Paares an einem Flügel;
anlässlich des 1929 von der Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger in der Stadthalle Hannovers veranstalteten Festes der Städtischen Bühnen
Ölgemälde Lipperts mit zwei Booten an einem Steg

Zur Zeit der Weimarer Republik war Lippert 1. Gauleiter des Reichswirtschaftsverbands bildender Künstler Deutschlands (RWVBK)[6] und stand diesem Verband bis 1925 vor. Seine Nachfolge übernahm Carl Buchheister.[7]

Zudem leitete F. K. Lippert den Kunstverein Hannover und organisierte beispielsweise im Juni 1926 die Gemeinschaftsausstellung des Vereins im Künstlerhaus, in der er mit eigenen Tierstudien vertreten war.[8]

Nachdem der Maler 1927 auf der 95. Großen Kunstausstellung des hannoverschen Kunstvereins sein Werk „Rehe am Hang“ gezeigt hatte,[9] erwarb der Oberpräsident der Provinz Hannover 1929 schließlich Lipperts Werk „Rotlicht in Waldlicht“, das später jedoch „wohl beim Bombenangriff am 8./9.10.1943“ in Hannover verloren ging; ähnlich wie mindestens ein anderes Werk des Künstlers, das sich in der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin fand.[10]

Zwischen 1927 und 1939 erarbeitete „F.K. Lippert“ in Zusammenarbeit mit dem Architekten Walter Wickop und dem Grafiker Hermann Peffer für die Läden des Bekleidungs-Reinigungsunternehmens F. A. Stichweh eine neue, einheitliche Gestaltung, so etwa für den „Stichweh“-Schriftzug und die verwendete Farbe der Marke.[11]

Lippertsches Waidbesteck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lippert erfand das nach ihm benannte „Lippertsche Waidbesteck“. Über das dazugehörige Lippertsche Waidmesser hat der Waffenhistoriker Gerhard Seifert „maßgebliche Aufsätze“ verfasst.[5] Die in Handarbeit, nur auf Bestellung und als Einzelstücke hergestellten Lippertschen Waidmesser ließ Lippert bei der Firma Heinrich Scherping fertigen.[12]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Vom Schuss an, mit 80 Bildern und Zeichnungen des Verfassers, 2. Auflage, Hannover: Osterwald, 1932
    • Neuauflage, Niedersächsischer Jagdkulturverlag, Hannover, Marienstraße 8[13]
    • 3., verbesserte Auflage, Hannover: Osterwald, 1954
  • Feinde im Revier, Bremen: Hauschild, 1933

Illustrationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Wigo Weigand, Friedrich Karl Lippert, Willi Roerts: 50 Jahre Continental. 1871 1921. Gedenkbuch zum 50-jährigen Bestehen der Continental Caoutchouc- und Gutta-Percha-Compagnie, Magdeburg: A. Wohlfeld, 1921
  • Friedrich Oehlkers: Aus Heide, Bruch und Moor, mit Federzeichnungen von Friedrich Karl Lippert und einem Bilde des Verfassers von Rudolf Weber, zweite Auflage, Hannover: Verlag der Gebrüder Jänecke, 1925

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Anlauf: F.K. Lippert, der Jäger und Sammler, in: Niedersachsen. Zeitschrift für Kultur, Geschichte, Heimat und Natur seit 1895, Jahrgang 1918/19, Heft 24, Hrsg.: Niedersächsischer Heimatbund e.V., Berlin; Wildeshausen: Culturcon-Medien Oeljeschläger, 1918, S. 21f.[7]
  • Ines Katenhusen: Kunst und Politik. Hannovers Auseinandersetzungen mit der Moderne in der Weimarer Republik, zugleich Dissertation an der Universität Hannover unter dem Titel Das Verständnis für eine Zeit gewinnt man vielleicht am besten aus ihrer Kunst (= Hannoversche Studien, Schriftenreihe des Stadtarchivs Hannover, Band 5), Hannover: Hahn, 1998, ISBN 3-7752-4955-9, passim; Vorschau über Google-Bücher
  • [Firma] Willi Ulrich, Stahlwaren – Schützenartikel (Hrsg.): Lippertsches Waidblatt, Solingen: [ohne Jahr][5]

Archivalien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Archivalien von und über F.K. Lippert finden sich beispielsweise

  • im Stadtarchiv Hannover, im Zusammenhang mit Karl Anlaufs Artikel F.K. Lippert, der Jäger und Sammler; Archivsignatur HR 19, 341[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Friedrich Karl Lippert (Maler) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vergleiche die Angaben des Niedersächsischen Landesarchivs (Standort Hannover), Akte unter dem Titel Auskünfte und Gutachten, Archivsignatur NLA HA Hann. 152 Acc. 2006/013 Nr. 15
  2. Martin Papenbrock: „Entartete Kunst“, Exilkunst, Widerstandskunst in westdeutschen Ausstellungen nach 1945. Eine kommentierte Bibliographie ( = Schriften der Guernica-Gesellschaft, Bd. 3), Weimar: VDG, Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften, 1997, ISBN 978-3-932124-09-9 und ISBN 3-932124-09-X, S. 491; Vorschau über Google-Bücher
  3. Vergleiche die Angaben im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  4. Archiv für Landes- und Volkskunde von Niedersachsen. Veröffentlichungen. Universität Göttingen, Provinzial-Institut für Landesplanung, Landes- und Volkskunde von Niedersachsen. Wirtschaftswissenschaftliche Gesellschaft zum Studium Niedersachsen( = Veröffentlichungen des Provinzial-Instituts für Landesplanung und Niedersächsische Landes- und Volksforschung, Reihe C), Oldenburg: Stalling, 1943, S. 157; Vorschau über Google-Bücher
  5. a b c Norbert Steinau (Hrsg.:): Jagd in der Lüneburger Heide. Beiträge zur Jagdgeschichte. Begleitpublikation zur Ausstellung ( = Veröffentlichungen des Landwirtschaftsmuseums Lüneburger Heide, Band 15), Celle: Bomann-Museum; Suderburg-Hösseringen: Landwirtschaftsmuseum Lüneburger Heide, 2006, ISBN 978-3-925902-59-8 und ISBN 3-925902-59-7, S. 190ff. u.ö.; Vorschau über Google-Bücher
  6. Christian Fuhrmeister: (Hrsg.): „Der stärkste Ausdruck unserer Tage“. Neue Sachlichkeit in Hannover. Katalog zur Ausstellung vom 9. Dezember 2001 bis 10. März 2002 im Sprengel-Museum Hannover. Georg Olms Verlag, Hildesheim u. a. 2001, ISBN 3-487-11440-2, S. 38; Vorschau über Google-Bücher
  7. a b c Ines Katenhusen: Kunst und Politik. Hannovers Auseinandersetzungen ...; Vorschau über Google-Bücher
  8. K. Sch.: Hannover, in: Kunst und Künstler: Illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe, Heft 24 (Jahrgang 1926), S. 452; Digitalisat der Universitätsbibliothek Heidelberg
  9. Ausstellungskatalog 1927, S. 25
  10. Rainer Michaelis: Staatliche Museen zu Berlin: Dokumentation der Verluste, Bd. 1: Gemäldegalerie. Verzeichnis der verschollenen und zerstörten Bestände des Gemäldegalerie, Berlin: Staatliche Museen, Preußischer Kulturbesitz, 1995, ISBN 978-3-88609-329-8, S. 71, 118 u.ö.; Vorschau über Google-Bücher
  11. o. V.: Stichweh / Chronik / Die Entwicklung eines industriellen Dienstleisters / 1927 – 1939 auf der Seite stichweh.com [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 9. August 2019
  12. Richard Schneider: Das Lippertsche Waidblatt / Selten und begehrt; Artikel als PDF-Dokument der ehemaligen Firma Willi Ulrich. Stahlwaren aus eigener Fertigung – Schützenartikel auf der Seite http://svalbardrepublic.org in der Version vom 5. Mai 2010
  13. Georg Wundram, Fritz Schönberg: Tierärztliche Lebensmittelüberwachung: eine Praktikum, Parey, 1962, S. 354; Vorschau über Google-Bücher