Friedrichsgmünd

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Friedrichsgmünd
Koordinaten: 49° 11′ N, 11° 1′ OKoordinaten: 49° 11′ 13″ N, 11° 1′ 2″ O
Höhe: 344–356 m ü. NHN
Postleitzahl: 91166
Vorwahl: 09172

Friedrichsgmünd (fränkisch: Gmind[1]) war ein Gemeindeteil der Gemeinde Georgensgmünd im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[2] Er ist räumlich mit Georgensgmünd verschmolzen und als eigener Ort nicht mehr erkennbar und auch nicht ausgeschildert. In Friedrichsgmünd befinden sich Marktplatz, Rathaus und Schulen der Gemeinde Georgensgmünd.

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das ehemalige Dorf liegt an der Fränkischen Rezat, die sich 0,2 km weiter östlich mit der Schwäbischen Rezat zur Rednitz vereinigt, und ist von Flurgebieten umgeben: Im Nordwesten grenzt die „Radwiesen“ an, im Südosten die „Lehbihl“, im Osten die „Lehbihlwiesen“ und im Norden der gemeindliche Espan.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich bestand der Ort Friedrichsgmünd nur aus einem Jagdschlösschen, das der Ansbacher Markgraf Albrecht II. im Jahr 1666 für sich errichten ließ.[4] Der Ort wurde nach seinem Sohn Johann Friedrich benannt.[5][6] In den Oberamtsbeschreibungen des Jahres 1732 von Johann Georg Vetter gab es in Friedrichsgmünd 10 Anwesen, darunter ein Brauhaus mit Tafernwirtschaft, einen Eisenhammer, eine Eisenschmelze, an deren Stelle im Folgejahr die Untere Papiermühle errichtet wurde, und eine Ziegelhütte. Zu dieser Zeit wurde auch das Verwalterämtlein Friedrichsgmünd gegründet.[4]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete Friedrichsgmünd mit Hammerschmiede, Obere und Untere Papiermühle eine Realgemeinde. In Friedrichsgmünd gab es 25 Anwesen (4 Häuser, 14 Halbhäuser, 6 Viertelhäuser, 1 Tafernwirtschaft). Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Roth aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das brandenburg-ansbachische Verwalterämtlein Friedrichsgmünd inne.[7] 1800 soll es im Ort 19 Untertansfamilien gegeben haben.[8]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Roth. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Friedrichsgmünd dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Georgensgmünd und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Georgensgmünd zugeordnet.[9] Nach 1973 wurde der Ort nicht mehr in den amtlichen Ortsverzeichnissen aufgelistet.

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kriegerdenkmäler
  • Wohnhäuser
  • Villen
  • Bahnhof

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970
Einwohner 186 210 280 350 485 518 697 * * *
Häuser[10] 40 26 75 94 106 * *
Quelle [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20]
* 
Ort wird zu Georgensgmünd gerechnet.

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort ist evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Georg (Georgensgmünd) gepfarrt.[7] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Wunibald (Georgensgmünd) gepfarrt.[19][21]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 21.
  2. Gemeinde Georgensgmünd, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. August 2023.
  3. Friedrichsgmünd im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme)
  4. a b F. Eigler: Schwabach, S. 177.
  5. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 21 f.
  6. Friedrichsgmünd auf der Website georgensgmuend.de
  7. a b F. Eigler: Schwabach, S. 389 f.
  8. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 223.
  9. F. Eigler: Schwabach, S. 472.
  10. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1925 als Wohngebäude.
  11. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 27 (Digitalisat).
  12. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 216 (Digitalisat).
  13. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1089, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1256, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1191 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1263 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1301 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1124 (Digitalisat).
  19. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 823 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 179 (Digitalisat).
  21. Pfarrverband Georgensgmünd-Röttenbach. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 29. Mai 2023.