Fritz Rothe

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Fritz Rothe (* 20. August 1867 in Burtscheid bei Aachen; † 18. August 1958 in Baden-Baden)[1] war ein deutscher Chemiker und Manager.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fritz Rothe studierte Chemie und Hüttenkünde an der RWTH Aachen und den Universitäten Berlin und Rostock. 1886 wurde er Mitglied des Akademischen Vereins der Chemiker, Berg- und Hüttenleute, des späteren Corps Montania Aachen.[2] Nach der Promotion zum Dr. phil. wechselte er in die chemische Industrie. Bei der Chemischen Fabrik Rhenania AG begann er seine Laufbahn. Von dort wechselte er zum Verein Chemischer Fabriken in Mannheim und in der Folge zu den Farbenfabriken August Beringer in Berlin-Charlottenburg.

Danach folgte eine einjährige Anstellung 1897/1898 in Hamburg-Billwerder bei der Dynamit-Aktien-Gesellschaft vorm. Alfred Nobel & Co. zur Betreuung einer neuen Versuchsanlage und Kalkstickstoff-Versuchen von Adolph Frank.[3]

Nach seiner Kündigung übernahm er 1899 die Leitung der Chemischen Fabrik in Billwärder, vorm. Hall & Sthamer AG in Hamburg-Billwerder.[4] Von dort wurde er zum Vorstand der Elektrochemischen Werke in Bitterfeld sowie weiterer Tochterunternehmen berufen. 1923 wechselte er als Vorstand zur Rhenania, Verein Chemischer Fabriken mit Sitz in Aachen, seit 1925 Rhenania-Kunheim, Verein Chemischer Fabriken AG mit Sitz in Berlin. Nach deren Fusion mit der Kaliwerke Neu-Staßfurt – Friedrichshall AG 1928 wurde er ordentliches Vorstandsmitglied der Kali Chemie AG.

Erfindungen von Rothe wurden zahlreich patentiert. Besondere hervorzuheben ist dabei ein Verfahren zur Herstellung eines Ca-Na-Silicophosphats, des Rhenania-Phosphats, das durch Glühaufschluss von Apatit mit Soda und Quarzsand in Drehöfen bei 1200 °C hergestellt wurde und sich als Dünger durch hohe Pflanzenverfügbarkeit auszeichnet. Er war stellvertretendes Vorstandsmitglied der Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie und Mitglied der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Aus den Erinnerungen eines Industrie-Chemikers: Über die Entdeckung des Kalkstickstoff-Verfahrens, 1932

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rothe, Fritz. In: Robert Volz: Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild. Band 2: L–Z. Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1931, DNB 453960294, S. 1570–1571.
  • Rothe, Fritz. In: Georg Wenzel: Deutscher Wirtschaftsführer. Lebensgänge deutscher Wirtschaftspersönlichkeiten. Ein Nachschlagebuch über 13000 Wirtschaftspersönlichkeiten unserer Zeit. Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg/Berlin/Leipzig 1929, DNB 948663294, Sp. 1872.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Walter Kaemmerer, Bernhard Poll, Hans Siemons: Geschichte Aachens in Daten. Aachen 2003, ISBN 3-87519-214-1, S. 390.
  2. Franz Ludwig Neher: Das Corps Montania zu Aachen, 1872-1957, 1957, S. 118
  3. F. Rothe: Zur Nutzbarmachung des atmosphärischen Stickstoffs. In: Zeitschrift für Angewandte Chemie. 16, 1903, S. 658, doi:10.1002/ange.19030162708. - Disput Fritz Rothe vs. Adolph Frank.
  4. Historisch-biographische Blätter, Band 7, Hamburg 1906, Seite 52.