Fronton (Haute-Garonne)

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Fronton
Fronton (Frankreich)
Fronton (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Haute-Garonne (31)
Arrondissement Toulouse
Kanton Villemur-sur-Tarn
Gemeindeverband Frontonnais
Koordinaten 43° 50′ N, 1° 23′ OKoordinaten: 43° 50′ N, 1° 23′ O
Höhe 101–198 m
Fläche 45,79 km²
Einwohner 6.538 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 143 Einw./km²
Postleitzahl 31620
INSEE-Code
Website http://www.citaenet.com/fronton/

Markthallen

Die Gemeinde Fronton befindet sich in der Region Okzitanien, Département Haute-Garonne in Frankreich. Sie verfügt über eine Fläche von 45,8 km² auf Höhen zwischen 101 und 189 m über dem Meer und hat 6538 Einwohner (Stand 1. Januar 2021). Fronton liegt etwa auf halbem Wege zwischen der Départementshauptstadt Toulouse (28 km südlich), zu dessen Agglomeration es gehört, und der Stadt Montauban, die 22 km nördlich liegt.

Weinbau und Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Stadt gab dem Weinbaugebiet Côtes-du-Frontonnais seinen Namen.
  • Vieh- und Weidewirtschaft, Rinderzucht
  • Obstanbau
  • Weinkellereien
  • Spirituosen-Destillerien

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits die Römer besiedelten das Gebiet, das 1122 in den Besitz des Ordens vom Heiligen Johannes von Jerusalem, dem späteren Malteserorden kam. Die Kirche Saint-Jean-Baptiste wurde bereits 1119 von Papst Calixte II. (eigentlich Guido von Vienne oder Guido Graf von Burgund, Sohn des Grafen Wilhelm von Burgund) nach seiner Wahl und Krönung auf der Reise zu einem Konzil in Toulouse geweiht.[1] Aus dieser Zeit stammt auch die Stadt, die um die Kirche herum erbaut wurde. In dieser Zeit erhielt der Orden viele nennenswerte Schenkungen, deswegen wurde eine Commanderie gegründet, die von einem Kommendator geleitet wurde und der zugleich Statthalter von Fronton war. Im 13. Jahrhundert begann man, die Stadt um das inzwischen gebaute Schloss Château de Gransac herum zu befestigen. 1303 machte König Philipp der Schöne mit seinem Heer in Fronton Station, von wo aus er gegen den Templerorden zog, um ihn zu vernichten. Die im 16. Jahrhundert einsetzenden, und bis 1628 dauernden Religionskriege zogen die Stadt und die Region immer wieder in Mitleidenschaft. 1567 wurde die Stadt zum ersten Mal von den Hugenotten angegriffen und verwüstet. Darüber hinaus hatte die Bevölkerung erheblich unter den damaligen Missernten und der Pest zu leiden.

1632 hielt sich König Ludwig XIII. in der Stadt auf, um die Bewohner durch Handauflegen von den Skrofeln zu heilen. Dabei handelte es sich um ein Krönungsritual, welches in Frankreich und England vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit zeremoniert wurde.

In den letzten Jahrzehnten profitierte Fronton vom wirtschaftlichen Aufschwung der nahe gelegenen Regionalhauptstadt Toulouse, zu deren Einzugsgebiet es gehört. Die Einwohnerzahl von Fronton stieg von 2200 Mitte der 1960er Jahre auf heute knapp 5000.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2017 2019
Einwohner 2169 2272 2525 2814 3355 3891 5030 6079 6271
Quellen: Cassini und INSEE

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirche Notre-Dame mit:

  • romanischem Portal aus dem 12. Jahrhundert,
  • Turm aus dem 12. Jahrhundert,
  • Taufbecken aus Blei, das aus der Abtei von Grandselve stammt sowie
  • goldenem Altaraufsatz (1640)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le Patrimoine des Communes de la Haute-Garonne. Flohic Editions, Band 1, Paris 2000, ISBN 2-84234-081-7, S. 711–715.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fronton – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Antoine Du Bourg: Histoire du grand prieuré de Toulouse et des diverses possessions de l'ordre de Saint-Jean de Jérusalem dans le sud-ouest de la France, Languedoc, Pays de Foix, de Commingues, de Béarn, Gascogne, Guyenne, Périgord, Quercy, Albigeois, Rouergue. Avec les pièces justificatives et les catalogues des commandeurs. Louis Sistac & Joseph Boubée, Toulouse, 1883, S. 265 Online bei BnF Gallica