Juzes

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Juzes
Jusas
Juzes (Frankreich)
Juzes (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Haute-Garonne (31)
Arrondissement Toulouse
Kanton Revel
Gemeindeverband Aux sources du Canal du Midi
Koordinaten 43° 27′ N, 1° 47′ OKoordinaten: 43° 27′ N, 1° 47′ O
Höhe 195–251 m
Fläche 3,75 km²
Einwohner 66 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 18 Einw./km²
Postleitzahl 31540
INSEE-Code

Juzes – Ortsbild mit Schloss

Juzes (okzitanisch: Jusas) ist eine südfranzösische Gemeinde mit 66 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im Département Haute-Garonne in der Region Okzitanien. Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Toulouse und ist Mitglied im Gemeindeverband Communauté de communes Aux sources du Canal du Midi. Die Bewohner werden Juzois und Juzoises genannt.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bodennutzung, Hydrografie und Infrastruktur der Gemeinde (2018)

Juzes befindet sich in der historischen Landschaft des Lauragais am östlichen Rand des Départements, etwa 53 Kilometer nordwestlich von Carcassonne und etwa 33 Kilometer südöstlich von Toulouse. Die Gemeinde liegt im Einzugsgebiet der Garonne und wird von der Grasse, dem Ruisseau de Picard, dem Ruisseau de Pontet und verschiedenen kleineren Bächen entwässert. Während die Grasse das Gemeindegebiet zentral von Ost nach West durchströmt, begrenzt der Ruisseau de Picard es im Süden, bevor er in die Grasse mündet. Etwas oberhalb mündet auch der Ruisseau de Pontet von Norden kommend in die Grasse. Das Zentrum der Gemeinde liegt auf einer Anhöhe auf 245 m Höhe etwa 40 Meter oberhalb der Grasse.

Nahezu die gesamte Fläche der Gemeinde wird landwirtschaftlich genutzt.[1]

Umgeben wird Juzes von den sechs Nachbargemeinden:

Maurens Vaux
Beauville Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Bélesta-en-Lauragais
Lux Mourvilles-Hautes

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1230; die zweite aus dem Jahr 1384. Etwa um diese Zeit kam der Ort in den Besitz der berühmten Adelsfamilie der La Tour d’Auvergne, die auch das Schloss erbauen ließ.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Juzes: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr  Einwohner
1793
  
236
1800
  
220
1806
  
232
1821
  
228
1831
  
260
1836
  
297
1841
  
334
1846
  
333
1851
  
335
1856
  
343
1861
  
289
1866
  
270
1872
  
282
1876
  
266
1881
  
254
1886
  
196
1891
  
176
1896
  
172
1901
  
144
1906
  
143
1911
  
119
1921
  
107
1926
  
101
1931
  
110
1936
  
135
1946
  
128
1954
  
114
1962
  
101
1968
  
97
1975
  
92
1982
  
91
1990
  
72
1999
  
84
2006
  
97
2013
  
86
2020
  
67
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[2] INSEE ab 2006[3][4][5]
Ammerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts hatte der Ort beständig zwischen 220 und 350 Einwohner; danach sank die Zahl der Einwohner kontinuierlich ab.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das aus weitgehend unbearbeiteten Bruchsteinen erbaute Château de Juzes wurde im 15. Jahrhundert erbaut und im 16. Jahrhundert erweitert. Der zweieinhalbgeschossige Bau wird von einem viereckigen und zwei runden Ecktürmen gerahmt, die allesamt mit kleinen Fenstern versehen sind; der Wohntrakt (corps de logis) zeigt ein schlichtes Rundbogenportal sowie Rechteckfenster mit steinernen Fensterkreuzen. Unterhalb des Daches befindet sich ein halbes Geschoss für die Kammern der Dienstboten, die später zu Lagerräumen umgenutzt wurden. Das Schloss befindet sich in Privatbesitz. Fassaden und Dächer sind seit 1973 als Monument historique eingeschrieben.[6]
  • Die einschiffige Pfarrkirche Saint-Léger ist ein aus Bruch- und Ziegelsteinen errichteter Bau aus dem frühen 16. Jahrhundert, der aber in der Zeit der Hugenottenkriege (1562–1598) zweimal in Brand gesetzt wurde. Später erhielt der Bau – auch zur Stabilisierung – seitliche Kapellenanbauten. Der heutige Zustand entstammt weitgehend dem 19. Jahrhundert.
  • Ein imposantes Taubenhaus (pigeonnier) stammt aus dem 18. Jahrhundert.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie in den meisten Orten des Lauragais spielte der Anbau von Färberwaid (pastel) im Mittelalter und in der frühen Neuzeit eine große Rolle. Heute lebt der Ort hauptsächlich von der Landwirtschaft und von der Vermietung leerstehender Ferienwohnungen.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Departementsstraße 622, die ehemalige Route nationale 622, von Capens nach Hérépian durchquert die Gemeinde von Südwesten kommend in Richtung Osten und verbindet sie mit Villefranche-de-Lauragais über Lux im Südwesten und mit Revel über Vaux im Osten.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le Patrimoine des Communes de la Haute-Garonne. Flohic Editions, Band 2, Paris 2000, ISBN 2-84234-081-7, S. 1161–1163.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Juzes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Répartition des superficies en 15 postes d’occupation des sols (métropole). CORINE Land Cover, abgerufen am 22. März 2024 (französisch).
  2. Notice Communale Juzes. EHESS, abgerufen am 22. März 2024 (französisch).
  3. Populations légales 2006 Commune de Juzes (31243). INSEE, abgerufen am 22. März 2024 (französisch).
  4. Populations légales 2013 Commune de Juzes (31243). INSEE, abgerufen am 22. März 2024 (französisch).
  5. Populations légales 2020 Commune de Juzes (31243). INSEE, abgerufen am 22. März 2024 (französisch).
  6. Château, Juzes in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)